Moin Fatih!
Mit deinem unerfreulichen Erlebnis und deinem Ärger darüber sprichst du mir aus der Seele. Eben solche Situation, wo die Fische im flachen Uferbereich nach Nahrung suchen und ein Tölpel in meine Wurfrichtung dort hineinpatscht, keine zehn Meter neben mir, habe ich vor einiger Zeit selbst erleben müssen. Wahrscheinlich nicht der selbe Mensch, wie bei dir. Leider...
Seit etwa zwei, drei Jahren ist die Anzahl der Meerforellenfischer sprunghaft angestiegen: Angelpornos, Internet, Tageszeitungen, Mundpropaganda... alles kein Problem, finde ich, jeder sucht sich das Betätigungsfeld, das ihm Entspannung, Erfüllung und Erfolgsgefühle verspricht - und manchem auch erfüllt.
// Satiremodus on
Nur, woher kommen all diese Leute, die ich früher noch nicht an der Küste getroffen habe? Welche
anglerische Sozialisation haben sie hinter sich? Jahre zuvor gingen gestresste Ehemänner nach einer aufreibenden Arbeitswoche einfach zum Pasteschleppen annen Forellenpuff und wer am meisten und größten und öftesten konnte, war der Held!
Jaja, das ist nun aber nicht mehr angesagt! Auch die in manchen Kreisen renomierte
Angelwoche be-bebildert-schreibt ja in gaanz grooßen XXL-Lettern, dass die
richtigen Männer ihre Fische nun aus der Ostsee beim "Wattfischen" holen müssen, um in der Frühstückspause einen mal wat erzählen zu können: "Rechenboochen aussem Taich jezochen, wat is denn dat, mein Jung, unter 'ner Meehrforelle zählt dat nich, duh".
Sooo ist das nämlich! Und die Praktiken und Verhaltensformen werden einfach vom Forellenetablissement zur Küste mitgetragen, wer zuerst kommt mahlt zuerst, weg da! jetzt komme ich! - zum Glück noch (sic!) ohne Paste! Mittlerweile wird es hier so grausig, wie bei anderen, die für ihre schönen Flüsschen und Bäche Gastkarten ausgeben (müssen).
// Satiremodus off
Klingt arrogant, überheblich, egomanisch und nach Bessermensch.
Aber solche Hornochsen von Büffeln, von denen einer Fatih in den Fisch gelaufen ist, finde ich immer mehr an der Küste. Selbst Plastikeimer werden mit an den Strand genommen! Da weiß man doch, welch Geistes Kind dort herrscht! Mann, Mann, Mann! Benehmen lernt man von Muttern. Punkt.
gruß
todde
PS: Insgesamt ist der Großteil der Meerforellenangler aber sehr nett. Nervig sind nur die Leute, die sich auf dreifache Rufweite miteinander unterhalten müssen... oder ohne Benimm, Anstand und Erziehung in die Fische reinpatschen. Anfänger sein ist keine Schande, aber Lernen oder überhaupt lernen wollen, sollte eine Voraussetzung sein, um in anderen Gewässern fischen zu dürfen. Ich musste auch erst von einem Kollegen das strikte Bachaufwaten lernen dürfen; von Verhaltensregeln an hochfrequentierten Lachsflüssen in Norwegen ganz zu Schweigen
