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Verfasst: 15.11.2006, 14:59
von Superpupa
Hallo Hans,

tut mir Leid, aber mit eine gespließten Zweihandrute fischen zu müssen wäre für mich die absolute Höchststrafe.

Viele Grüße


Micha

unterlegen?

Verfasst: 15.11.2006, 16:41
von moregrayling
hallo micha,

ich habe mal versucht, deine argumente in der reihenfolge wie oben zu kommentieren:

glasfasern und glasfaserruten sind noch billiger. fischst du deshalb glasruten?

leichter zu verarbeiten? m.e. nur mit hohem aufwand (mandrels, öfen, druckkammern, harze, etc. pp.), gespliesste kann man mit relativ wenig aufwand sogar im heimischen keller bauen

da hast du recht!

kolefasern muss man doch auch mit hohem aufwand "veredeln" (z.b. sie zu matten weben), bevor man damit ruten bauen kann

definiere bitte praxistauglich

haha. bitte den test des kollegen tom-kin durchführen (auf dem kohlefaserblank und auf der gespliessten rumtrampeln). ich wette mein gutes geld gegen deine alten socken, dass die kohlerute in die wicken geht

die ewigen argumente wegen des höheren gewichts und der mangelnden leistungsfähigkeit von bambus kann ich auch nicht mehr hören. mit modernen klebstoffen baut man heutzutage erstaunlich leichte hohle oder halbhohle ruten, die in längen bis 8 1/2 nicht wirklich schwer sind. und wer meint gespliesste wären schlappe spaghetti-stecken, dem empfehle ich einen "tesdrive" mit einer winston stealheadrute, einer brunner oder einem dickerson "guide" model.

gruss,
christian

Verfasst: 15.11.2006, 17:00
von Superpupa
Hallo Christian,

Bachruten aus Glasfaser finde ich mega-geil. Werde mir wohl die Thomas & Thomas Heirloom 7'6" in #4 zulegen. Aktion wie ne Gesplieste aber Null Pflegeaufwand und einfach auch nicht so ein Poserteil.

Jawohl, Kohlefaser ist leichter (industriell) zu verarbeiten, natürlich nicht im heimischen Bastelkeller. Oder zeige mir doch einmal eine 100€ Gespließte (Neuware) mit der man fischen kann!
Was ist eigentlich an "praxistauglich" so schwer zu verstehen? Das heißt in diesem Fall, dass ich ohne Probleme damit Fischen gehen kann.

Noch mal zurück zum Bruchtest: Versuche mal eine Hohlgespließte in der Wandstärke einer Kohlefaserrute zu bauen... Merkst du was?

Ich empfehle dir, noch einmal das erste Posting in diesem Thread zu lesen, Tom geht es ausdrücklich nicht um einen emotionalen Ansatz, sondern um einen rationalen objektiven Vergleich.


Viele Grüße


Micha

Verfasst: 15.11.2006, 17:09
von moregrayling
ganz rational: welche kohlefaserrute für 100 euro ist richtig gut? richtig leicht (also state of the art für die jeweilige leinenklasse/länge), mit einer super aktion, super verarbeitet? für 100 goldrandtaler??? wohl kaum...

gruss,
christian

p.s.: den wertverlust habe ich gar nicht erst erwähnt, jede kohlefaserrute ist, sobald du den laden verlassen hast in dem du sie erworben hast, gleich mal 30% weniger wert. und das setzt sich über die zeit fort. nur mal so, ganz rational...

Verfasst: 15.11.2006, 17:40
von sedge111
Hallo Freunde,

als thread-Ersteller möchte ich mich auch kurz nochmal zu Wort melden.

Es ging und geht mir in diesem thread wirklich nicht darum das FF-Forum in ein Pro- und Anti-Bambuslager zu spalten.

Ich finde auch, dass es die Gespliesstenfreunde wirklich nicht nötig haben ihre Leidenschaft für diese Ruten zu verteidigen.

Ich kann voll und ganz verstehen, wenn ein Bambusfischer den Einsatz seiner Gespliessten mit dem Satz begründet: WEIL ES MIR GEFÄLLT, ENDE!!!

Mir, als völlig Bambusunbedarften ging es in diesem thread, ob es unabhänig von der emotionalen Fazination ganz pragmatische Vorteile dieser Ruten gibt?

Sollte ein derartiger Vergleich nicht möglich sein, auch gut!

Es wurde mich freuen, falls in dieser thread noch durch viele statements bereichert wird!

Petri!

Tom

Verfasst: 15.11.2006, 18:22
von pehers
Servus, um auf den Ausgang zurückzukommen!

Also wenn Du mich fragst, was die klaren Vorteile ausmacht:

Ich kenne keine so schwingungsarmen Ruten wie Gespliesste - das Rückstellvermögen ist phänomenal! Das lässte ermüdungsfreies Werfen zu! Mir tut schnell meine Schulter weh nach einem Tag intensivem Werfen. Nicht mit meinen Gespliessten.

Beste Grüße,
Hans

Verfasst: 15.11.2006, 20:05
von Superpupa
Hallo Christian,

tut mir leid, aber das klingt für mich immer noch nicht überzeugend.

Nehmen wir nur mal eine ganz normale Streamerrute 9' Klasse 8: Kaum jemand wird hier ernsthaft daran denken sich eine Gespließte zuzulegen. Warum wohl? Mit einer 100€ Kohlenfaserrute lässt sich in diesem Bereich aber ganz gut fischen, so gut sogar, dass ich die Behauptung wage, es gibt in dieser Schnurklasse kaum eine Gespließte, die ich dagegen tauschen möchte. Deine Hohlgespließten mögen vielleicht mithalten, kosten aber mal locker das zwanzigfache. Es soll Leute geben, deren gutes Geld da nicht so ganz hinreicht (vor allem wenn sie es vorher schon gegen ein paar alte Socken verwettet haben :-k )

Thema Wertverlust: behandle ich eine gespließte falsch, wird sie in kürzester Zeit krumm - Wertverlust 100%. Kratzer im Lack - Wertverlust wie bei jeder anderen Rute. Lebenslange Garantie - Fehlanzeige.

Übrigens finde ich gespließte Bachruten gar nicht wirklich übel, es hat mich allerdings fürchterlich gelangweilt, in diesem Thread nur glorifizierendes über Bambus ohne wenn und aber zu lesen. Dabei sieht es am Wasser ganz anders aus: Viele Leute besitzen eine Gespließte, aber kaum jemand benutzt sie, und schon gar nicht in längeren Ausführungen und Schnurklassen über 6, da sind wir uns doch wohl einig.

Ich wollte das mal zu denken geben, um die friedliche und langweilige Einigkeit ein bißchen zu stören, die in diesem Thread herrschte und mal ein paar andere Aspekte einzubringen (außerdem hat es mir Spaß gemacht, mal ganz eklig zu provozieren).


Viele Grüße

Micha

die oder die ????

Verfasst: 15.11.2006, 20:09
von Klaus
Hallo zusammen,

die Diskussionen für oder wider sind schön und gut, aber ich glaube was eine Gespließte gegenüber einer KF wirklich ausmacht wird erst klar, wenn man sich (nach langer,langer Zeit) entschlossen hat, selbst eine gespließte Rute zu bauen :!:
Ich baue seit etwa 3 Wochen an meiner Ersten (-Karl sei dank :lol: )
Immer wieder mal ein paar Stunden, wenn es die wenige freie Zeit zuläßt.
Als Technikbegeisterter habe ich mir fast alle Werkzeuge selbst gefertigt und zum Beginn kann man sicherlich auf mancherlei Maschinen verzichten - schließlich gab es vor vielen Jahren diese auch noch nicht. Der Weg muß dabei das Ziel sein. Nur so erfährt man, daß es eine besondere Philosophie ist, was eine Gespließte gegenüber einer KF-Rute ausmacht.


erzgebirgische Grüße

von Klaus

Verfasst: 15.11.2006, 22:20
von Dark Watchet
Superpupa: Noch mal zurück zum Bruchtest: Versuche mal eine Hohlgespließte in der Wandstärke einer Kohlefaserrute zu bauen... Merkst du was?
Schau doch mal hier:

http://www.beaverheadrodsllc.com/beav_rods_page2.html

Es geht auch ultrahohl...

Mich interessiert, wieviele Bambusruten Du in der von Dir benannten praxistauglichen Länge schon gefischt hast.

Gruß Dirk

P.S.: Ich fische gern mit meiner 204L und einer Hare's Lug and Plover :lol:

Verfasst: 16.11.2006, 09:14
von pehers
Servus Micha!

Ich muß natürlich einräumen, dass die hohen Klassen bei einer Gespliessten sicher nicht jedermanns Sache sind (auch meine nicht), aber dennoch eben nicht gar so hoffnungslos unterlegen sind!

Dass Gespliesste aufgrund ihres hohen Preises weniger oft gefischt werden, ist mE auch das Natürlichste auf der Welt! Aber dass sie besonders viel weniger "aushalten" würden stimmt nicht! Knalle eine Goldkopf gegen einen Kohle Blank - kaputt! Eine Gespliesste nicht.

Zum Preis - eine tolle Brunner bekommst Du ab ca. € 1.000,--! Eine T&T oder Sage kostet schnell € 700,--! Wenn Du berücksichtigst, wie sehr das Kohle Teil am Fliessband, in Akkordarbeit hergestellt ist, dann ist das um ein Vielfaches teuerer als eine Gespliesste. (Ohne trocknen dauert der Aufbau einer SAGE Rute 30min). Und da gehe ich nach der Devise: Wos wiegt, des hot's!

Zum Preisverfall: Eine Rute von Walter Brunner kostet mit Knick noch fast den Neupreis! Einmal in den Ofen gehängt, ist der Spitzenteil dann auch wieder grade!

Beste Grüße,
Hans

Verfasst: 16.11.2006, 09:19
von pehers
@Dirk:

Geil, eine Gespliesste mit Kohlefaserhülsen! Geniale Idee!

Wobei die zB bei der Brunner Gebetsroither Super aus Metall auch perfekt passen, weil das Handteil ja kürzer ist.

Gruß,
Hans

Verfasst: 16.11.2006, 09:22
von Karl
@Dirk
Hi Dirk ich kenn eine 200L und eine 204, aber eine 204L kenn ich nicht. Kannst du mir da vielleicht das taper geben (falls du es hast)?
Besten Dank und Grüße Karl

Verfasst: 16.11.2006, 10:04
von Tom Kin
Hallo,
von beiden Werkstoffen Ahnung haben ist gut.
Von einem Werkstoff keine Ahnung haben und diesen schlecht machen ist Politik.
Einen Wekstoff mit dem anderen Vergleichen und Vor- und Nachteile auf das End-Produkt interpolieren ist unseriös.
Das wirkliche Plus der Kohlefaser wurde von ihren Jüngern leider nicht genannt.

Übrigens! Bambus ist ein nachwachsender Rohstoff. Kohlefaser hat eine miserable Ökobilanz. Aber das gehört wohl zur postmodernen Fliegenfischerkultur; billig, schneller, weiter.

Tom

P.S. Ich bin auch an diesem Taper interessiert, Dirk!

Verfasst: 16.11.2006, 10:59
von Superpupa
Hallo Leute,

ich glaube, ich lasse es jetzt nach. Nicht dass mich irgendjemand von euch wirklich überzeugt hätte, kaum ein Argument hält einer kritischen Betrachtung lange stand. Ihr vergleicht andauernd High-End Produkte aus Bambus, handwerkliche Meisterwerke im vierstelligen Eurobereich, mit 08/15 Kohlefaserruten und sagt: "Schau her, das kann doch mithalten!" - Na, das will ich doch hoffen, für den Preis!!!

Übrigens besitze ich eine Brunner Cherie und zwei Pezon Michel Ruten. - Nur zum Thema, ob ich so etwas schon mal gefischt habe. Die Brunner konnte ich für unter 500€ erwerben, weil die Endkappe des Rollenhalter etwas zerkratzt war. Ansonsten ist die Rute wie neu. So viel zum Wertverlust.

@Tom Kin: Auch hier will ich noch mal zum Ausgangsposting dieses Threads zurückkommen - Tom wünschte sich einen sachlichen (nicht emotionalen) Vergleich zwischen Kohlefaserruten und Gespließten. Diese Diskussion wollte ich gerne kontrovers führen und habe gehofft, dass Pro und Contra sachlich und differenziert dargelegt werden. Es erstaunt mich, das ich der einzige bin, der für Ruten aus Kohlefaser eintritt, obwohl fast alle Fliegenfischer diese ausschließlich benutzen. Vielleicht ist die Rubrik Rutenbau ein Refugium für Bambusliebhaber, und es würde unter der Rubrik Fliegenruten und Fliegenrollen anders aussehen (ist nur so eine wilde Spekulation).

Aber den Tenor dieses Threads im Sinne von "Kauf dir ne Bambusrute, das ist immer besser als eine aus Kohlefaser!" finde ich schon fast bizarr.

Gut fand ich übrigens das Argument mit dem nachwachsenden Rohstoff und der Ökobilanz. Das ist logisch und lässt sich nicht wegdiskutieren. Die Möglichkeit, sich eine Gespließte selbst zu bauen finde ich ebenfalls toll und glaube auch, dass man so ein Stück danach mit Freude und Genuß fischt.

Wie auch immer, ich bin raus!


Viele Grüße


Micha

Verfasst: 16.11.2006, 11:10
von pehers
Servus Micha!
Aber den Tenor dieses Threads im Sinne von "Kauf dir ne Bambusrute, das ist immer besser als eine aus Kohlefaser!" finde ich schon fast bizarr.
Das hat so niemand behauptet, das ist das, was Du lesen wolltest! Das Einzige, das z.B. ich gesagt und gelesen habe, ist, dass es Aspekte gibt, wo die Gespliessten vielleicht kleine Vorteile haben und andere Aspekt, in denen sie nicht so hoffnungslos unterlegen sind, wie Du meinst!

Übrigens habe ich auch ein Schnäppchen gemacht und 30 Jahre alte Brunner Gebetsroither Super um € 500,-- gekauft! Die hätte man sicher weit teurer verkaufen können (kürzlich auf ebay um ca. € 800,-- gesehen)

Für eine ungefischte Kohlerute, die 10 Jahre alt ist zahle ich sicher nicht mehr annähernd die Hälfte des Neupreises!!! (Wer's trotzdem tut ist m.E. ein Schwachkopf)

Beste Grüße,
Hans