Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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Hans.
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Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von Hans. »

Hallo allerseits,

möchte mal horchen, welche positiven oder negativen Langzeiterfahrungen es bei Fliegenruten gibt, die wirklich auch gefischt werden!

Positiv nach sechs Jahren:
Meine 4er Orvis Superfine Carbon in 8` fische ich seit April 2019 ausschließlich als Bach- und Stillwasserrute auf Forellen. Von April bis November ist sie einmal in der Woche viele Stunden im Einsatz und muss wirklich ran. Die sieht immer noch perfekt aus. Da ist nichts hinüber oder irgendwie angegriffen, aber auch garnichts: Rollenhalter, Griff, Ringe, Bindungen, Hülsen, alles super! Neupreis damals 460 Euro. Für mich ist dieser gute Zustand nach sechs Jahren eigentlich selbstverstänlich. Oder nicht?

Negativ nach zwei Jahren: Meine 4er Superfine Glass (nicht die jetzige) hatte bei gleichem Einsatz wie oben beschrieben nach zwei Jahren Längsrisse in der Hülse des zweiten Rutenteils. Wurde über die Orvis Garantie problemlos ausgetauscht. Danach kam die Carbon dran.

Gruß
Hans
Zuletzt geändert von Hans. am 20.02.2025, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
Man muss nicht alles mitmachen...
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Lolek02
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Re: Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von Lolek02 »

Hallo Hans ,
Meine Erfahrung nach ca 5 Jahren ( wenn das Langzeiterfahrung 5 Jahre ist ): habe ich meine Loop K2 5 er Rute geschrotet. Habe Loop direkt angeschrieben und ausdrücklich gesagt , das ich es geschrotet habe , hätte bei Unkosten gerne neues Teil , leider war bei der K2 Rute zur der Zeit nix möglich. Innerhalb von Stunden bot man mir anstatt K2 Ersatzteil eine neue Cross Loop Rute an , ( zum Preis das man es einfach machen musste) .
Nach einiger Zeit bekam ich auch ne Email das ich mein Teil haben kann , somit fischte ich weiterhin die K2 . Insgesamt knapp über 7 Jahre , nun bin ich von 5er Klasse weg , ansonsten würde ich die K2 Rute auch weiter fischen. Klare Empfehlung ( Grundsätzlich wenn etwas ohne Probleme funktioniert, tausche ich es nicht gegen was neues )
Grüße aus Aachen
Zuletzt geändert von Lolek02 am 20.02.2025, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Kurt Mack
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Re: Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von Kurt Mack »

Hallo Hans!

Meine meist gefischte Rute ist eine vierteilige Sage RPL 586 von 1995. Sie liegt mir so, dass alle neuen Ruten, die ich bei Freunden fischen oder werfen konnte, mich nicht in Versuchung führten. Vor ca. 5 Jahren konnte ich eine fast neuwertige zweiteilige RPL 586 günstig erwerben, die ich zu Hause fischen wollte, um meine alte etwas zu schonen. Beim Fischen konnte ich keinen Unterschied feststellen, nur blind geworfen ist die vierteilige etwas spritziger, was laut Fachleuten an den 2 Steckverbindungen liegen soll. Es ist mir eigentlich unerklärlich warum die alte Rute nicht "weicher" geworden ist. Mit der Rute habe ich tausende Fische gefangen und viele Zehntausende Würfe gemacht. Im Jahr fische ich die Rute zwischen 15 und 30 Mal in der Regel 3 -4 Stunden, im Urlaub aber auch schon mal 12 Stunden. Von der kleinen Elritze bis zur 70 + Regenbogenforelle hat sie auch ein paar Karpfen bis 6 kg und eine Menge Hänger schadlos hinter sich gebracht. Noch als Nachtrag: 2002 ist mir das Spitzenteil selbstverschuldet gebrochen und wurde ersetzt.
Ich habe noch eine weitere Rute bei der ich Gleiches berichten kann. Eine Shimano Matchrute XMS 420 von 1985, auch hier habe ich vor 2000 eine fast neuwertige Rute zu gekauft. Die erste Rute war mein Arbeitspferd für Rotaugen, Brassen, Schleien und kleinere Karpfen. Beide Ruten fischte ich bis 2005 häufig, danach nur noch gelegentlich. Ich kann beim Fischen keinen Unterschied feststellen und ein Kratzer an der älteren Rute macht sie unverwechselbar.

Tschüss, Kurt
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MahiMahi
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Re: Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von MahiMahi »

Hallo Hans,

ich gehe mal einige Klassen höher. Ich fische eine Orvis Hydros #10 vierteilig.
Die hat viele Stunden tropisches Salzwasser hinter sich und auch viele Stunden Frischwasser.
Viele Fische im Meer und viele Hechte hier und da. Wichtig ist die Pflege des Gerätes und man hat lange, lange Zeit viel Freude damit.
Auch kleinere Klassen wie #4 und #5 von Sage sei es eine alte LL aus den 90igern oder eine SLT haben mich nie enttäuscht und ich fische meine alten Ruten immer noch so gerne, dass mich was Neues nicht reizt!

LG
Harry
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Lorenz
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Re: Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von Lorenz »

Hallo Foreaner.
Was Kurt über seine 586 Fliegenrute schreibt, kann ich für meine GFL580RPL nur unterzeichnen.
Baujahr 1989, fischt Sie immer noch wie am ersten Tag.
Eine 1995 gekaufte 590 LL ist meine Lieblingsrute und die erste Wahl wenn große Maifliegen steigen.
Leider habe ich im letzten Jahr bei einem Sturz am Ufer der Wiesent, das Griffteil sauber gebrochen.
Trotz lebenslanger Garantie, wolllte unser Sage Kundencenter 275,--€ zzgl. Versandkosten für ein im Laden vorhandenes Griffteil in Rechnung stellen.
Theo (Solitip) hat das Griffteil für kleines Geld instandgesetzt, in Blankfarbe lackiert und die komplette Rute auf ihre Aktion vermesssen.
Auf diesem Weg nochmal ein großes Dankeschön an Theo.
Eine Accel 486 fische ich jetzt seit 7 Jahren regelmässig und bin sehr zufrieden mit den Wurfeigenschaften.
Die anderen Ruten in den Aftma Klassen 6 und 8 fische ich eher selten, passen aber bestens zu meiner bescheidenen Wurftechnik.
Alle im Einsatz befindlichen Ruten habe ich Probe geworfen und erst gekauft. wenn diese nach einer gewissen Zeit reduziert angeboten wurden.
Ein sehr interessantes Thema.
Danke hierfür.
Gruß
Peter
fjorden
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Re: Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von fjorden »

Hallo,
ich fische seit 30 Jahren nur Matschewsky Solitip Ruten. Meine Lieblingsruten an der Küste sind eine 4 tlg. 9 ft. Sensifast Solitip in #7, die ich seit 2002 fische und eine 3 tlg. Sensifast Solitip in #6, die seit 2013 im Einsatz ist. Sollten an den Ruten Reparaturen notwendig sein greift der tolle Service von Theo.
Gruß
Fjorden
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trutta1
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Re: Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von trutta1 »

Hallo Hans,

meine 3 Sage SP, alle so Ende der 90- er gekauft, sind nach wie vor meine Lieblingsruten.
Die beiden 3-teiligen sind 9' lang, wobei die 4-er eine sehr gute Allroundrute, die 5+ aber ein recht harter Stock ist.
Die 5- teilige ist eine 5-er 8,6' mit Ersatzspitze und auch diese Rute fische ich sehr gern.
Jede dieser Ruten kommt auf ca. 50-100 Stunden pro Jahr am Wasser.
Mittlerweile habe ich fast alle 2-geteilten Ruten verkauft.
Ein altes Modell, eine LL Klasse 3 /7,6' ist die letzte 2- geteilte, die ich aber nie hergeben werde!
Alle diese Ruten sind über 25Jahre alt und überzeugen mich auch heute noch.
2 XP und eine ONE vervollständigen meine beständig gefischten Sage-Ruten.
Die One ist nun auch schon ca. 15 Jahre alt und alles was später kam, konnte auch mich nicht überzeugen.
Meine anderen Ruten, ob Orvis, Winston, Burkheimer oder Hardy, fische ich seltener als meine Gespliessten.
Ich habe hier im Forum mal eine Maxcatch Fly-high Rute vorgestellt. Klasse3 / 7,6' lang und dies ist meine einzige Rute, die in den letzten Jahren angeschafft habe.
Ich fische sie sehr oft an kleinen Bächen und finde sie auch nach 4 Jahren super!
Da passt Preis /Leistung für mich wirklich noch!

TL, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
Hydra
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Re: Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von Hydra »

Hallo,

meine geliebte Sage TXL-F 4710-4 habe ich 2011 als Anerkennung meiner Arbeit für die europäische Äsche vom Importeur (Rudi Heger) im Rahmen eines Förderungsprogramms von Sage zu den Portokosten geschenkt bekommen. Seither ist sie zwischen 50 und 100 Tage pro Jahr mit mir am Wasser. Am 4. Juli 2018 habe ich sie zum 2. Mal geschenkt bekommen, als ich im Little Blackfoot River in Montana fischte und sie danach zum umziehen auf das Autodach legte. Natürlich habe ich sie dort vergessen und als ich losfuhr, fiel sie auf den Highway, ohne dass ich es merkte. Etwa eine halbe Stunde und 30 Meilen weiter, überholte mich ein Auto, das hupte. Die Frau auf dem Beifahrersitz winkte mit meiner Rute in der Hand. Natürlich war ich überglücklich und wollte die netten Leuten, die mir eine halbe Stunde nachgefahren waren, um mir die Rute zurückzugeben, zum Essen einladen oder ihnen etwas Geld geben, was sie ablehnten, denn sie müssten eigentlich in die andere Richtung und hätten leider keine Zeit mehr, da sie zu einer Feier zum Anlass des US Nationalfeiertags verabredet waren. 2020 habe ich sie dann am 1. April nach einem langen ersten Angeltag der Saison bei einem Sturz mit dem Knie im Teil über dem Griff zerbrochen. Zusammen mit einem Brief darüber, was ich alles mit dieser Rute erlebt habe, habe ich sie über Rudi Heger bei Sage eingeschickt, mit der Bitte sie zu reparieren und nicht auszutauschen und auch die kleineren Schäden, die sie durch der Sturz auf den Highway und den harten Angelalltag hatte, nicht zu beseitigen. Man ist dieser Bitte nachgekommen und ich fische diese Rute immer noch am liebsten von allen meinen Ruten. Irgendwie ist sie ein Teil von mir geworden und wird das auch bleiben. Der ersetzte, zweite Teil der Rute sitzt nicht so gut im dritten Teil wie früher, was aber nichts ausmacht, wenn man darauf achtet sie gut zusammenzustecken. Ich sehe keinen Grund, warum sie nicht noch mehrerer Jahrzehnte mit mir fischen gehen sollte. Sie hat noch die alte Sage lebenslang Garantie. Ich hoffe aber, dass ich diese nicht noch einmal brauche. Wenn aber doch, wird mein Brief an die Leute von Sage beim nächsten Mal länger sein, denn wir haben seit der letzten Reparatur wieder viel zusammen erlebt.
Ich denke, wenn eine Rute gut ist, wird sie durch die Jahre nicht schlechter sondern nur reifer, genau wie ich.

Grüße,

Arne
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chrmuck
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Re: Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von chrmuck »

Hallo Zusammen,

das mit der Langzeiterfahrung ist für mich ganz einfach: alle Ruten, die ich seit Kauf (viele davon gebraucht gekauft) heute noch fische, sind hinsichtlich ihrer Langzeitqualität offensichtlich gut - sonst würde man sie nicht mehr fischen können, weil kaputt. Ob sie im Laufe der Jahre u. U. an "Spannkraft" verloren haben, kann ich nicht beurteilen. Solches wäre sicherlich ein schleichender Prozess, den ich bei wiederholender Benutzung nicht merken würde. Höchstens bei einem direkten A/B - alt/neu - Vergleich. Aber ich vermute mal, dass dieser Effekt zwar bei Bambus eine grössere Rolle spielt und bei Kohle- oder Glasfaser eher weniger. Vielleicht habt Ihr das Erfahrungen?

Es gab allerdings in der Vergangenheit Ruten, die keine Langzeitqualitäten hatten; eine SCIERRA ANT+ in #7 brach sowohl bei mir als auch bei einem Angelkollegen an genau der gleichen Stelle. Eine ORVIS Access in #4 eines Freundes ist zum zweiten Mal ohne Fremdeinwirkung im Spitzenteil gebrochen. In beiden Fällen kam es also gar nicht zu der gewünschten Langzeitqualität ;)

Grüße in die Runde, Christian
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pitt
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Re: Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von pitt »

Salut

Die wichtigste Eigenschaft von Carbonfasern ist das Elastizitätsmodul. Dazu eine hohe Bruchfestigkeit, hohe Temperaturbeständigkeit, minimale Wärmeausdehnung und einige andere Eigenschaften wie extreme Festigkeit, Steifigkeit und (wichtig) kein Kriechen. Die Beständigkeit gegen Ermüdung unter dynamischer Belastung ist sehr hoch. Deshalb zählen die Carbonmatrixkonstruktionen zu den formstabilsten. Daher wundere ich mich überhaupt nicht über die Aussagen, dass die Ruten aus Carbonfasern nach vielen hunderten von Stunden im Einsatz sich so wie am ersten Tag anfühlen. Es kann ja auch nicht anders zu erwarten sein. Sonst hätte die Industrie seit Dekaden auf falschen Werkstoff gesetzt.

Was die Brüche angeht. Bei alten Ruten entstehen sie meist infolge von Aufprall, Quetschungen oder Überlast. Diese Ruten werden nicht plötzlich, nach mehreren Jahren des Gebrauchs defekt infolge der Material- oder Verarbeitungsfehler. Solche Brüche zeigen sich in der Regel durch einen Ausfall innerhalb der ersten paar Einsätze. Wenn eine Rute, die auf vielen Angeltouren gute Dienste geleistet hat und dann plötzlich versagt, dann ist das fast immer das Ergebnis einer mechanischen Vorbeschädigung oder fehlerhaften Gebrauchs durch den Angler.

Schlechte (und nicht unbedingt) Langzeiterfahrungen die ich gemacht habe betreffen bei den Ruten meist Anderes. Mit der Zeit lose Rollenhalter oder Korkgriffe. Angerostete Ringe oder klickende Steckverbindungen, die sich mit der Zeit immer öfters lösen. Schlechte Lackierung der Wicklungen die Blasen werfen oder Risse im Lack (nicht nur an den Hülsen). Eine hochwertig verarbeitete Rute kann solche Alterserscheinungen erst nach sehr sehr vielen Jahren im Einsatz zeigen.
"Don't look through the keyhole of fly fishing"
Gruss
pitt
Maggov
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Re: Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von Maggov »

Hallo,

meine "längste" Langzeiterfahrung habe ich mit einer SAGE Launch und der Daiwa Hexagraph Whisker.

Beide jeweils Schnurklasse 5 bzw. 4/5.

Die Sage habe ich bei einem Rutentest über Fisch&Fliege damals bekommen, müsste 2005 gewesen sein. Da ich damals noch nicht viele Ruten hatte wurde es meine Brot- und Butterrute zum Salmonidenfischen. Bei einem Islandtrip brachen mir Handteil und das zweite Rutensegment als ich versucht habe im Drill bei einer Flucht stromab den Fisch mittels brachialer Gewalt zu stoppen. Zwei Rucke dann war es passiert. Die beiden Teile wurden dann beim Heger abgewickelt - Kosten 150 EUR da 2xReparaturpauschale wegen 2 Teilen. Fand ich nicht so lustig da die Rute selbst ja nicht so teuer war und ich die 2-maligen Kosten nicht nach vollziehen konnte. Gab aus Kulanz noch ein paar Tippetspulen dazu und nachdem ich die Rute nicht bezahlt hatte war es immer noch OK aber eben komisch.
Die Rute ist immer noch meine bevorzugte Reiserute und wird gerne auch an Gäster verliehen. Die Aktion hatte mir schon immer zugesagt und sie fischt sich nach wie vor 1a. Abnutzungserscheinungen sind vorhanden aber Kork, Ringe und Co. sind nach wie vor in Ordnung.

Die Daiwa habe ich auf Anraten eines Freundes nach mehreren Jahren Suche gebraucht gekauft. Sie ist aus den 80-ern und bei mir mindestens 5-10 mal im Jahr im Einsatz. Sie ist meine Lieblingsrute und nach wie vor in einem absolut super Zustand. Das einzige "Manko" ist die Zweiteilung was sie als Reiserute ungeeignet macht und keinen permanenten Platz im Kofferraum behalten kann.

Der Fairness halber muss ich erwähnen dass die Daiwa nach wie vor weniger Gebrauchspuren aufweist als die Sage. Einzig der nicht lackierte Rollenhalter ist mittlerweile etwas rauer und hat ein paar Rillen bekommen. Schränkt die Rute in der Funktionsfähigkeit aber gar nicht ein. Die Rute fische ich übrigens mit einer alten DT von 3M (war die alte Ultra4 Schnur in beige) welche beim Thema Langzeiterfahrungen bei mir persönlich einen Ehrenplatz hat. Andere Schnüre halten bei mir kaum länger als 3-4 Saisons. Diese Schnur fische ich seit mehr als 15 Jahren...

LG

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
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SalmoTrutta
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Re: Langzeiterfahrungen mit Fliegenruten

Beitrag von SalmoTrutta »

Guten Morgen

Bei diesem Thread merkte ich plötzlich wie Alt ich geworden bin. Da ich generell auf alle meine Sachen immer gut aufpasse,
gilt das auch für meine Fliegenruten. Es sind dies:

Eine Hardy-Jet in 240 cm Länge aus 1978, damals mein Allrounder, mit der fische ich meistens trocken, die rollt so schön ab...
Eine Mitchel Phygene aus ca. 1983 in 10 Fuß und 9 Aftma für das schwere Werkskanalfischen.
Eine Browning aus ca. 1985 mit 3,10 Metern Länge die ist für den Sommer, wenn der Uferbewuchs höher ist als ich (191cm).

Allesamt Ruten die älter als 30 Jahre sind und noch immer zum Einsatz kommen, zwar nicht mehr so viel wie früher aber doch.

Meine letzten Neukäufe auf diesem Sektor war 1991. Da kamen 3 Stück Hardy Sovereign ins Haus. Die habe ich auch noch alle.
Für den Rest meines Lebens, wo ich sicher weniger als mehr Fliegenfischen werde genügt diese Ausstattung.
Neukäufe sind nicht angedacht.

Petri Heil!
Würmer, Käse, Semmelflocken.
Große *Truttas* soll man nur mit Fliegen locken!
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