zu aller erst wünsche ich allen ein frohes neues Jahr. Ich hoffe alle sind gut in Jahr 2023 gekommen.
Nun möchte mich vorstellen:
Mein Name ist Marcel Scholz , bin Mitte Dreißig, komme und lebe im Raum Düsseldorf/Köln.
Ich hab die klassische Anglerkarriere hingelegt (falls es sowas gibt). Als Drittklässler ging es mit dem grundlegenden Ansitzangeln mit Mais, Made, Wurm los und ich hab jede Minute davon (in der Natur) genossen.
Es stellte dich schnell raus dass der Barsch einer meiner liebsten Zielfische war. Aber wie es eben so ist als junger Stöpsel, man lässt sich von Anderen (Älteren) blenden und nach deren Meinung kam es natürlich auf die Größe an. Es ging als auch öfters auf Brassen, Karpfen usw. um zu zeigen dass man das auch drauf hat.
Bei den langen Ansitzen konnte ich ab und an einen älteren Herren mit Anglerhut, Watstiefeln und Weste beobachten wie er mit der Fliege frisch eingesetzte Satzforellen fing. Immer nur dann war er am Wasser und immer nur bis er 4 Stück hatte. Dann packte er zusammen, rauchte seine Zigarre noch fertig und war wieder weg.
Mich faszinierte diese Angelart von der ersten Minute an. Und an der Zigarre lag es nicht… soviel kann ich verraten.
Die Teenagerzeit stand dann ganz im Sinn des „coolerem“ Spinnfischen ( natürlich neben der Suche nach einer hübschen Freundin). Zander, Barsch, Hecht sollten es nur noch sein. Die Liebe zum Barsch flammte wieder auf. Vorbei mit der Karpfenanglerei.
Dazu muss man sagen:
Alles was ich bis heute übers Angeln weiß, hab ich mir selbst in Fachzeitschriften und später im Net angelesen oder irgendwo mit den Augen „geraubt“. Niemand in meiner Familie oder Freundeskreis ist je diesem Hobby ernsthaft verfallen. Somit stand ich meist alleine
bei Familienausflügen oder Touren mit den Kumpels irgendwo an einem Gewässer und schaute nach Möglichkeiten wo man in Zukunft die Rute auswerfen könnte.
Dann kam der Schulabschluss und ich suchte nach etwas Großem den ich mich anschließen konnte.
Die Bundesmarine sollte mir die Welt zeigen. In der Laufbahn eines Unteroffiziers, ganz nach dem Vorbild meines Großvaters, verpflichtete ich mich für das nächste Jahrzehnt bei der Marineschutztruppe. Das Angeln kam wären der Zeit leider viel zu kurz. Viele Lehrgänge, Einsätze oder Versetzungen, da ich später dann auch als Ausbilder an wechselnden Standorten tätig war.
Aber ging es mal nicht um die Arbeit, las ich alles an Magazinen (Papier wie auch Online) und besuchte wann immer es passte wo auch immer ich gerade war lokale Shops um Spots zu erfragen wo gefischt wird um wenigstens den Kontakt zu Anglern zu haben. Ich war irgendwann recht bekannt als der „Mann mit dem Kaffee“ da ich immer eine Thermoskanne und zwei Becher bei meinen Besuchen dabei hatte.
Seit vier Jahren bin ich nun wieder Zivilist und habe fortan auch einen festen Wohnsitz.
Freundin, Kater, Angelverein, Freunde mit denen ich mein Hobby teile und auch ein Boot am Hausgewässer kann ich mein Eigen nennen.
Wovon ich aber schon seit meiner Anfangszeit fasziniert bin, ist das Fliegenfischen. Die „Königsdisziplin des Angels“ wie man ja so schön sagt.
Mangels Geld als junger Strubbel (die ersten Freundinnen waren dann doch ein bisschen wichtiger) und die Jahre danach mangels Zeit durch den Jobs und das Vagabundenleben bin ich nur leider nie dazu gekommen mich dem Fliegenfischen zu nähern. Etwas nur halbherzig anzugehen ist nicht mein Stil und wäre dem
Fliegenfischen gegenüber auch nicht gerecht gewesen.
Vor gut einem Jahr bin ich dann einen eher unkonventionellen Weg gegangen und habe statt Schnur, Rute, Rolle mir einen Bindestock, Werkzeug und Bindematerial gekauft.
Ich sah’s Abend für Abend, während meine Freundin eine Serie nach der anderen schaute, vorm Bindestock und versuchte mit jeder Fliege besser zu werden.
Das ständige Auf- & Abbauen der Materialen und Werkzeuge störte irgendwann ein wenig den Hausfrieden und das brachte mich Kurzehand auch dazu einen Bindekoffer zu konstruieren und bauen. Aufklappen, Bindestock aufstellen und los ging‘s.
Es füllten sich mit der Zeit Boxen mit brauchbaren Fliegen & Streamern die ich aber nicht werfen konnte.
Doch statt eine Kombo zu kaufen, bindete ich sogenannte Jigstreamer für die Angelei auf Barsch.
Die Fänge ließen nicht lange auf sich warten und meine Kumpels wurden schnell drauf aufmerksam.
Das Binden weitere dieser Hybriden ließ den Schrei nach einer Fliegenrute wieder kurz verstummen. Bis ich vor ein paar Tagen ein Angebot bekam was ich nicht ablehnen konnte. Ich mach’s kurz: eine #6 Rute samt Rolle und Sink3-Schnur ist auf dem Weg zu mir. Die Schnur wird wohl erstmal durch eine schwimmende Variante ersetzt da damit das Werfen deutlich leichtern gehen soll. Hab ich zumindest öfters gelesen. Da lese ich mich seit Tagen rein. Da werdet ihr dann ins Spiel kommen. Einer der Gründe wieso ich mich auch auf die Suche nach dem FliegenfischerForum gemacht habe. Mit weniger als das Beste geb ich mich nämlich nicht zufrieden.
Bin sehr gespannt wo mich das Fliegenfischen hintragen wird. Bin bisher eingefleischter Raubfischangler. Das Ansitz-& Friedfischzeug ist längst verkauft. Und auch mit der Fliegenrute möchte ich erstmal bei den Räubern bleiben. Fokus liegt aber vorerst auf ein gutes, passendes Setup. Dann Wurftechnik. Die Barsche kommen dann von „selbst“, wenn ihr versteht. Natürlich hüpfen sie mir nicht einfach in den Kescher
Mein Hausgewässer hat, natürlich, einen hervorragenden Barschbestand. Und auch die Hechte sind zahlreich und ordentlich Abgewachsen.
Und natürlich bin ich mit meiner Begeisterung für Fliegenfischen und -binden wieder komplett alleine. Meine Angeljungs triggert es kein bisschen und das wird wohl vorerst auch so bleiben. Angelshops die sich mit dem Thema ernsthaft beschäftigen sind nur mit einer kleinen Weltreise zu erreichen und damit außerhalb meiner Reichweite. Ein bisschen hoffe ich auf die Angelmesse Duisburg nächste Woche, aber da wird das Fliegenfischer vermutlich auch eher eine Randerscheinung sein. Ich hoffe trotzdem auf Gesprächspartner.
Also muss wieder alles selbst angelesen werden und damit schließt sich dieser , zugeben sehr große Erzählkreis um mich.
Ich hoffe auf angenehme Gespräche und auch auf etwas Geduld falls ich die ein oder anderen Frage zum hundertsten Male seit Gründung dieses Forums stelle. (Ich hab die Suchfunktion schon sehr bemüht und werde es auch weiterhin tun.)
Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen:
Es ist mir eine Freude nun auch Teil dieser Anglercommunity zu sein.






