Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

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Lechhuchen
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Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von Lechhuchen »

hallo liebe Forumsmitglieder!

Seit ein paar Wochen beschäftige ich mit nun mit Skagit-Technik auf der Switch-Rute.

Das Werfen klappt eigentlich schon ganz gut - z.B. mit ECHO Skagit Short SK.

Jetzt wird´s nach all des Übens und der grauen Theorie mal Zeit, dass ich auch endlich einen Fisch damit fange :-)

Ich weiß nicht, ob´s auch anderen so geht wie mir: Wenn die Technik mal intuitiv läuft, dann kommen auf einmal andere Themen dazu, die einem Kopfzerbrechen bereiten - sprich: Thema Vorfach, Sinktips, Mow-Tips und Co.

Grundsätzlich benutze ich zwischenzeitlich zwei Setups bzw. zwei verschiedene Leinen. Zum einen den erwähnten ECHO Skagit-Shusskopf - also ein "richtiges" Skagit Teil - zum anderen dann noch eine Wulff Ambush Triangle Shootinghead - also eine Vollschnur, die nur "bedingt" Skagit ist.

Nun sind das ja zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge - Skagit (zumindest der Wurf) klappt aber mit beidem recht gut.

Jetzt bin ich irgendwie im Forum auf verschiedene Threads gestossen die sagen: Bei einem Skagit-Shooting-Head brauchst Du unbedingt eine Sinktip oder eine "Mow-Tip" - Länge ab 3,00 Meter - dafür brauchst Du keinen Poly-Leader als Vorfach, sondern nur noch ein Stück Mono (muss auch nicht verjüngt sein). Wogegen man für eine Vollschnur, die nicht voll Skagit ist, sondern eher Switch oder Skandi ist, wohl angeblich keine Sinktips oder Mow-Tips verwenden soll, sondern eher verschiedene Polyleader nehmen soll ...

Also bisher habe ich eigentlich auch beim Skagit-Setup nur Polyleader hergenommen und "subjektiv" habe ich den Eindruck, dass ich damit sowohl auf dem Skagit-Kopf wie auch auf der Ambusch gut zurecht komme - auch schwere Streamer landen meistens gut am gestreckten Vorfach.

Kann mir jetzt jemand kurz und kompakt erklären, warum ich für ein Skagit-Setup nun unbedingt diese Sinktips oder Mow-Tips mit 3 Meter extra länge einsetzen muss? Ist das dann eher eine praktische Sache, weil man erst damit dann Fische fängt? Oder ist das eine wurftechnische Sache, dass man die Sinktips nur dann braucht, wenn man ansonsten mit dem Skagit-Kopf nicht wirklich zurecht kommt?

Wie gesagt: Ich bin noch davor, mit Skagit auch Fische zu fangen ... wie sieht das optimale Setup also für einen Skagit-Schusskopf aus - was kommt ab der Schlaufe hin - Sinktips oder Mowtips und dann Mono - falls ja, wie lange muss das Mono sein? Und was kommt bei einer Wulff Ambush am beste vorne - hin? Hier dann ein Polyleader - oder ebenfalls noch ein Sinktip / Mowtip oder sonstiges?

Vielen Dank, wenn mir jemand Tips geben kann, wie ich dann letztendlich in der Praxis an den Fisch kommen werde :-)

Viele Grüße!

Huchi
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Thomas E.
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von Thomas E. »

Hallo Huchi,

die Polyleader nach vorn verjüngt !

Spezielle Tips (z.B. Mow- Tips) für die Skagit- Methode sind level, haben also auf ganzer Länge einen Durchmesser.
Dafür sind sie besser für den Transport großer Fliegen und damit man schneller auf Tiefe kommt.
Denn dafür ist Skagit zumindest am Anfang entwickelt worden.

Ich habe auf meinen Skagit- SK verschiedene Spitzen verwendet, mir gefallen die speziellen Tips gerade für das Werfen mit großen Fliegen und auch z.B. bei Gegenwind besonders. :wink:
Daran kommt einfach 1- 1,5 m Mono einer Stärke.

Falls Du weitere Fragen hast... :D
Gruß
Thomas Ellerbrock
derflow
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von derflow »

Moin !

Ich glaube Du denkst da ein wenig kompliziert - skagit ist simpel - Speycasting für Höhlenmenschen eben :D . Ob das Setup stimmt merkst Du ganz einfach - "flutscht der Skagitkopf durch" bzw. nach hinten weg und Du hast keinen vernünftigen Anker für die Rutenladung bzw. den Wurf musst Du Dein Tip schwerer oder länger machen. Fällt der Wurf buchstäblich ins Wasser und streckt sich nicht anständig war das Tip zu schwer oder zu lang. Die Sinktips erfüllen zwei wesentliche Punkte - erstens bilden sie den Anker für die Rutenladung und zum anderen kommt man damit runter zum Fisch. Ersetzt Du sie durch Polyleader oder Ähnliches muss eben gewährleistet sein, dass sie die Schnur für den Wurf ausreichend verankern und zur fischereilichen Situation passen.
Viel mehr "Magie" steckt eigentlich nicht dahinter. Ob Du ans Ende 1 - 2 oder 3 Meter Mono anknotest würde ich davon abhängig machen wie groß die Fliege ist (je größer die Fliege umso kürzer - wirft sich entspannter) und wie allergisch die Fische auf Schnüre bzw. dicke Polyleader und Sinktips reagieren....
Gruß

Florian

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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von Lechhuchen »

Vielen Dank für Eure Antworten!

Jetzt sehe ich schon wieder ein bischen klarer - irgendwann erwische ich dann auch meine erste Skagit-Forelle :-)

Nur noch kurz:

Spielt der Durchmesser einer Sinktipp eine Rolle? Das Setup mit meinen Skagit-Schussköpfen passt nach meiner Feststellung - es fliegt gut, nichts flutscht nach hinten durch - nichts bricht nach vorn zusammen.

Jetzt brauch ich (anstelle eines Polyleaders) Sinktipps in verschiedenen Längen, um zum Fisch zu kommen.

Die Mow-Tipps von RIO z.B. sind aber meines Erachtens geradezu "erschreckend" Teuer ... so viel Geld für gerade mal 10 ft ..... :(

Meine Idee ist jetzt folgendes:

a) ich schneide mir was aus gutem, aber günstigem Material in unterschiedlichen Längen zurecht - falls das funktioniert - wo und was gibt´s sowas?

b) ich habe eine alte Teeny T-130 Schnur. Die lag bei mir bisher nur rum - hat aber vorn die ersten 9 Meter (?) tolles Sink-Material. Das könnte ich hernehmen, um mir daraus Sinktipps zu schneiden ... allerdings ist der Sinkteil der T-13o realtiv dünn ... nicht viel dicker, als eine 20lbs Running-Line vielleicht. Funktioniert es damit, Sinktipps zu machen, die vor einem Skagit-Head angebracht werden können? Oder wäre das T-130 Material zu dünn dafür?

Ist der Durchmesser (Diameter) eigentlich bei solchen Mow-Tipps oder Sink-Tipps wichtig? Ich meine, wegen dem "mitankern" oder so ... denn bei so dünnen Schnürchen wie der T-130 wird sich das "ankern" wohl in Grenzen halten.

Wie seht ihr das? Muss ich da doch tiefer in die Tasche greifen um was vernünftiges zu kaufen, oder geht das mit der T-130?

Viele Grüße und vielen Dank!

Huchi
jap
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von jap »

Hallo,
der Durchmesser oder besser gesagt das Gewicht pro Längeneiheit ist eher für die Größe und Schwere der Fliege wichtig. Zum Hintergrund: Skagit wurde hauptsächlich dafür entwickelt riesige und schwere Fliegen einfach zu werfen.
Zu Deiner Frage: Wenn die Polyleader gut ankern, dann sollte das mit Level-Sinktips aus einer Fliegenschnur kein Problem sein. Beachte aber, dass die Masse Deiner selbst gebastelten Tips mit Deinem Skagitkopf noch "werfbar" ist. Wenn die zu schwer (bezogen auf pro cm oder pro inch) ist, dann wirst Du Schwierigkeiten haben das ganze im Wurf zu "strecken". Ich habe mal eine Formel dafür gesehen kann mich aber leider nicht mehr erinnern. Vielleicht einfach mal probieren. So lange das Ganze fliegt und fischt ist alle Theorie doch eh Makulatur;-))
Viel Erfolg!
Grüße
David
derflow
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von derflow »

Moin!

evtl. wäre es hilfreich wenn Du verraten würdest welchen Kopf Du verwendest und wie schwer er ist sowie Die Beschaffenheiten Deiner (funktionierenden) Tips aussehen. Macht es ggf. einfacher einzuschätzen was geht. Man kann auch ohne Weiteres das vordere Ende eines schwimmenden Schusskopfes verwursten um ein komplett schwimmendes Setup zu bekommen - da geht ne Menge.
Gruß

Florian

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Thomas E.
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von Thomas E. »

Hallo Huchi,

sicherlich kann man sich aus alten Leinen ein passendes Level- Stück herausschneiden.
Der Durchmesser wechselt mit dem verwendeten Material und daher spez. Gewicht.

Es ist einfach die Frage, ob Du mit Deinem Selbstbau in die gewünschte Tiefe kommmst und Deine Fliegen werfen kannst.

Der Tip, der das Widerlager bildet ("Anker" finde ich eher unpassend), variiert also stark je nach fischereilicher Situation bei dieser Methode.
Von lang und extrem absinkend bis teil- oder ganz schwimmend funktioniert nämlich alles !

Damit der Wurf gelingt, ist bei diesen unterschiedlichen Spitzen das richtige Zeitgefühl wichtig, ob nun per C Spey, Double Spey oder Perry Poke.

Dieses richtige "Timing" entwickelt sich mit der Zeit durch Üben,
denn ganz so leicht ist elegantes Skagit- Casting nun auch nicht. :wink:
Gruß
Thomas Ellerbrock
Lechhuchen
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von Lechhuchen »

hallo, Danke für Eure Infos!

Kurz zu meinem Setup (um Deine Frage, derflow zu beantworten):

Ich habe eine #7er Exori Insect Switch im Einsatz, die nach meinen bisherigen Erfahrungen super wirft und auch nicht wirklich zimperlich mit ein paar grain hin oder her umgeht. Neben ein paar Sachen, die anfangs gar nicht gut funktionierten (Anfänger-Lehrgeld :-( ) habe ich mich mit der Switch jetzt darauf verständigt (ja ja, so eine Rute hat ja auch eine eigene Meinung :-) , dass sie zum einen mit einem ECHO Skagit Short in 450 grain gut zurecht kommt - das ist dann die etwas elegantere "Light-Variante" und zum anderen harmoniert sie auch mit einem Wulff Ambush ASHF 12 Shooting Head in 500 grain recht gut - was dann aber schon die "bösere Variante" ist, die wirklich fliegt ... aber auch einschlägt wie ein Brett.

Bisher habe ich (beides) mit Poly-Leadern (Climax, jeweils 3 Meter, alle möglichen Varianten von Floating bis fast sinking) ausprobiert. Es wirf sich eigentlich alles gut und rollt auch recht schön aus - allerdings habe ich selbst bei fast sinking das Gefühl, dass ich damit an meinem Wasser (Lech) nicht annähernd zum Fisch "runter komme". Die Lechstrecke, die ich befische ist noch relativ natürlich - Wassertiefe kann von 10 Meter zu 10 Meter von 1 Meter bis 3 Meter variieren - Strömungsverhältnisse höchst unterschiedlich - große Felsbrocken unter Wasser - dann wieder lange, gleichmäßige Züge mit um die 1,50 Mtr. Tiefe.

Die "Idee" war jetzt, keine 3 Meter Mow-Tips z.B. 1,50 schwimm und 1,50 sink zu nehmen, sondern eben aus einer Sink-Schnur wie der T-130 von Teeny einfach Teile zu schneiden - z.B. 1 Meter, 1,50 Meter, 2,00 Meter, 2,50 Meter, bis 3,0 Meter und damit bewaffnet flexibel zu sein, dass ich schnell ungefähr auf dem jeweiligen Gewässerabschnitt je nach Situation "runter" und auch mal "hinter" die Felsblöcke am Grund komme.

Aber: Wird (kann) das funktionieren? Ich meine halt, wenn ich jetzt anfange, die Teeny zu "schlachten", dann isse hin ... schade drum, wenn nicht das gewünschte dabei rauskommt.

Deswegen die Frage, was ist besser? 3 Meter Sink-Tips (oder Mow-Tips), die einen Anteil von Schwimm- und Sinkteil haben, oder eben variable Längen von selbst gebastelten Sink-Tips ... aber dann halt die "Ungewissheit", wie sich das wurftechnisch auswirken wird ...

aber ich denke, ich muss da durch und es "ausprobieren" ...

Werfen will ich damit hauptsächlich klassische Streamer ... mal Wooly-Bugger (mit und ohne Cone-Heads), Zonkers ... Koppenstreamer .... Standardprogramm halt für die üblichen verdächtigen mit Fettflosse hinter den Felsblöcken ...

Wenn ihr noch Lust habt ... was würdet ihr mir empfehlen, zuerst mal auszuprobieren? Ohne, dass ich nochmal größere Summen gleich mal versenken muss ... denn die Schussköpfe und das ganze Gedöns ist ja nicht gerade billig ...

Viele Grüße und schon mal vielen Dank im vs für weiteren "input" :P

Huchi
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von laverda »

Hi Huchi,
verschiedene Sinktips schnippeln und auch Änderungen der Vorfachlängen funktioniert einwandfrei. Sinktips von Intermediate bis super extra fast sinking lassen sich aus alten oder auch Sonderangebotsschnüren sehr günstig selbst herstellen.
In der englischen Bucht gibt es immer wieder auch Markenschnüre als Vollsinker für ein paar Euronen und dann hat man bis zu 30m Tip-Material. Die Keulen ergeben 2 getaperte Tips, die Runningline nochmal etliche leichtere Level-Tips. Auch Schussköpfe liefern schöne Tips mit unterschiedlichem Taper.

Eine generelle Empfehlung in Richtung Gewicht und Länge von Tip und/oder Vorfach/Streamer abzugeben fällt mir zumindest nicht ganz leicht, da man sehr flexibel mit verschiedenen Tips variieren kann. "Standardmäßig" fische ich mit Sinktips, die knapp der Rutenlänge entsprechen und je nach Streamer mit kürzeren oder längeren Vorfächern zwischen 0,5 und 2,5m. Je geringer der Wasser- und/oder Anker-Widerstand des Streamers und/oder der Tip beim Abfeuern desto länger das Vorfach. Das Gewicht der Tips liegt bei etwa 1/5tel bis zu 1/4tel des Gesamt-Gewichts. "Standard"-Beispiel für meine 13-füßige 6er 2-Hand: 30gr/7m Skagit, 8-10gr/3,5-4m Sinktipp aus der Keule einer 9er WF S7 Einhand-Schnur.

Man muss halt etwas rumprobieren, bis man "sein" Set-Up gefunden hat.

Gruß vom platten Niederrhein
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von Lechhuchen »

hallo laverda!

Ganz herzlichen Dank für den klasse Tipp und Deine Richtwerte!

Nach Deinem Post ist mir eingefallen, dass ich noch eine alte Vollsinker-Schnur im Schrank hatte. Hier habe ich mir aus der WF-Spitze gleich mal ein 3,50 Meter-Stück geschnitten, dieses mit Loops versehen und auf der Switch mit dem 450grain Echo-Skagit getestet. Und was soll ich sagen: IT WORKS! Zumindest ist das jetzt die Basis, die ich für weitere Tests gefunden habe - und ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass ich mit dem 3,50 Meter SinkTip nun relativ schnell beim Fisch unten bin ... wesentlich besser als mit jedem Poly-leader oder sonstiges. Mit der Länge von 3,50 war ich nach Blick auf die Waage auch ziemlich genau bei 1/5 des Skagit-Schusskopf-Gewichtes ... überladen ist das ganze also ebenfalls nicht und es ankert alles sehr gut.

Obendrein habe ich mit der Sink-Schnur jetzt auch noch Material ohne Ende, um Level-Teile zu schneiden ... und dann auch noch das Ende der Leine (verjüngt) für nochmal ein evtl. noch längeres SinkTip ... klasse! Endlich führe ich diese Leine, mit der ich eigentlich nichts anfangen konnte, jetzt noch einer guten Verwendung zu ... man sollte (was die Fischrei betrifft) wirklich nichts wegwerfen ... :lol:

Jetzt weiß ich schon wieder mehr - vielen Dank, das ganze wirft sich (für meine Begriffe) recht locker und klasse!

Huchi
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von laverda »

Hi Huchi,
freut mich, dass dir die Tipps weitergeholfen haben. Ausgehend vom "Standard Set Up" wirst du feststellen, dass man je nach Länge/Gewicht von Tip/Streamer/Vorfach beim Wurf etwas variieren muss.
Wenn dir das beidhändige Werfen und Fischen mit Switch und Skagit gefällt, dann versuchs mal bei gleichem Schussgewicht (Rutenklasse) mit einer "echten" Zweihand um die 13 Fuss. Das funzt dann mal so richtig sahnig.

Gruß vom platten Niederrhein
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von Lechhuchen »

hi Laverda,

nochmal vielen Dank! Jo - werde ich dann mal ausprobieren! Wollte mir dann auf Dauer (nachdem ich mit dem Zweihand-Virus jetzt schon ziemlich verseucht bin) auch noch längeres Gerät / echte Zweihand zulegen.

Bei der Gelegenheit dann noch eine Frage bezüglich eines evtl. Wurffehlers bei mir (bin ja immer noch Skagit-Anfänger):

Also mit Setup für die 11er Switch komme ich jetzt gut klar ... richtig gute Wurfweite fehlt natürlich noch ... aber ich denke, kommt noch mit der Erfahrung.

Allerdings habe ich noch ein Problem - oder ich habe die Technik noch nicht raus. Ich weiß, dass gehört eigentlich ins "Wurtechnik-Forum" - aber da ich Dich hier schon mal an der Strippe habe - mein Problem ist folgendes:

An mehreren Stellen im Forum kann man´s auch lesen ... Skagit für Anfänger ist nicht unbedingt ungefährlich. Ich habe bei meinen bisherigen Versuchen (bisher noch nur mit Streamer ohne Haken ...) die Erfahrung gemacht, dass ich mir (bzw. die Fliege mir) manchnmal schon verdammt nahe kommt. Folgende Situation: Ich stehe am (flussabwärts gesehen) rechten Ufer - Strömung also vor mir von links nach rechts.

Ich lege die Schnur von flussabwärts nach flussaufwärts im hohen Bogen (mit hoher Spitze) um - liegt alles schön vor mir - ich lasse das ganze 1 bis zwei Sekunden ankern. Jetzt kommt flussabwärts (kurz über der Wasseroberfläche) der "Aufladungs-Rückwurf" - es "plätschert" Vorschriftsmäßig - schöner flacher D-Loop - und ab die Post! Alles fliegt gut ab - schöner Wurf! Allerdings: Recht knapp das ganze ... die Fliege (immerhin 4er Streamer, gott sei Dank ohne Haken ...) kommt kurz vor mir aus dem Wasser ... wäre für meinen Geschmak besser (sicherer), wenn das gute 3 bis 4 Meter weiter "flussabwärts" wäre ... würde mich wohler dabei fühlen ... manchmal klappt das auch - aber: Oft (noch zu oft) kommt mit der Streamer "sehr gefährlich nahe" in Richtung rechter Arm ... irgendwo so zwischen Achsel und Oberkörper / Hals ...

Was mache ich da noch falsch bzw. welche Phase des Wurfablaufs mache ich da nicht sauber?

Wie wirfst Du Skagit, wenn die Strömung von links nach rechts ist? Zuerst "flussaufwärts nach oben umlegen", ankern lassen und dann "mit der Strömung abwärts aufladen und querüber abschießen"? Oder evtl. anders herum? Was mich auch im Internet noch etwas verwirrt ist, dass man bei Strömung von links nach rechts (oder auch umgekehrt) unter dem Begriff "Skagit" teilweise beide Varianten in Videos sieht. Ist es bei Skagit eigentlich grds. egal, welchen Wurfablauf man mit der Strömung oder gegen die Strömung im Detail wählt? Oder fehlt mir da noch etwas grundsätzliches Know How, wie denn der grds. "schulmäßige" beste und sicherste Wurfablauf sein sollte? Was kann ich üben / ausrobieren, um mehr Luft zwischen mich und die schießende Fliege zu bekommen - wie kann ich mir den Wurf besser vom eigenen Leib halten ... :roll:

Ist der Skagit-Wurf mit der von Dir empfohlenen längeren Zweihand von 13ft grds. etwas "sicherer" - das heißt, ist die Gefahr für Anfänger, sich selbst zu haken hier evtl. nicht ganz so groß, wie anfangs bei den kurzen Switch-Stecken?

Oder ist es so, dass beim Skagit allgemein die Fliege schon ziemlich nahe an einen rankommt (darf / muss), dass man aber die Gefahr mit einiger Übung gegen Null minimieren kann?

Denn ich habe bisher schon noch Bammel, mit richtigen Hühnern mit Haken zu werfen .... wenn das mal nur nicht ins Auge geht ... und es reicht schon, wenn man sich auch Ohne Haken "trifft", wenn der 500gr Schussskopf das Ding rauspfeffert ...

Vielleicht hast (habt) Du (ihr) ja noch etwas Geduld, mich hier zu beraten, was ich wurftechnisch mit der kurzen Switch mal probieren könnte, damit etwas mehr "Respekts-Abstand" zwischen mir und dem Streamer bliebe ... :oops: sonst macht´s auf Dauer auch keinen Spass ... wenn man ständig mit der Angst fischt, sich selbst so richtig eine zu brezeln .... so ein Streamer (selbst ohne Widerhaken) ist nicht spassig ...

Vielen Dank, viele Grüße!
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von Thomas E. »

Huchi,

von wo die Fliege wieder das Wasser verlässt, kannst Du einfach selbst bestimmen. :wink:

In der von Dir beschriebenen Situation ist der Double Spey durchaus sinnvoll, wenn kein- oder stromab wehender Wind herrscht und Du etwas Platz hinter Dir hast.
Befördere die Schnur parallel zum Ufer nur soweit stromauf, das Deine Fliege noch rechts von Dir stromab verbleibt, ca. 3 m Entfernung sollten reichen !

Weht der Wind am rechten Ufer stromauf, muß also das abschließende "D" links von mir aufgebaut werden, verwende ich den C Spey oder Perry Poke, dann mit der linken Hand oben am Griff !
Backhand (reversed) über die linke Schulter mag ich garnicht. :P

Die Rutenlänge spielt dabei keine Rolle, denn es geht ja genauso mit der Einhand und Skagit- Head erfreulich lässig.
Zuletzt geändert von Thomas E. am 02.10.2013, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von Thomas E. »

Hier auf diesem Video kann man gut erkennen, das der Fischer beim Double Spey die Schnur nur so weit stromauf befördert, das der MOW- Tip mit Fliege rechts von Ihm verbleibt.
Auch schön zu sehen, von wo sich die Fliege dann vom Wasser löst.
Keine Gefahr. :wink:

Eigentlich ganz einfach :
http://www.youtube.com/watch?v=kfjkCa3wkeQ
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Re: Skagit: Sinktip oder Mow-Tip unbedingt erforderlich?

Beitrag von Lechhuchen »

hallo Thomas!

Herzlichen Dank für Deine klasse Tipps und für den Video-Link!

Ich glaube, langsam dämmert´s mir, wo bei mir noch der Fehler liegt. Ich hatte genau das Video zwar schon mehrmals angesehen, aber jetzt mit Deinen Tipps halt wesentlich bewusster auf die Wurf-Vorbereitung und auf den Bewegungsablauf und sonstigen Details geachtet.

Ich war wahrscheinlich bisher tatsächlich immer zu weit strom aufwärts und zu nahe bei mir mit Sinktip und Fliege ... und evtl. ungünstiger Wind tut dann sein übriges, dass es dann auch mal gefährlich werden kann. Auch das mit dem Wind und evtl. Backhand-Cast je nach Windstärke und Windrichtung war mir so bisher noch gar nicht richtig bewusst. Ich habe mich bisher eher darauf konzentriert, um den Wurfablauf von der Fließrichtung des Flusses abhängig zu machen - sprich, auf welcher Uferseite ich stehe und ob der Bach von links nach rechts oder umgekehrt läuft und dachte, es gibt für die unterschiedlichen Situationen auch immer einen "vorschriftsmäßigen Wurfablauf" der dann genau "immer so sein muss" ... typisch deutsch halt :lol: ... wenn ich das aber jetzt richtig verstehe, dann geht - egal an welchem Ufer ich bin und wie rum der Fluss fließt - beides jederzeit! Es geht also beim Skagit eigentlich nicht um "welches Ufer" und "welche Wasser-Fließrichtung", sondern vielmehr um "die Gesamtsituation der Gerätezusammenstellung und insbesondere um die Windrichtung und Stärke des Windes", um letztendlich sicher und unverletzt beim Skagit zu bleiben!

Das sind klasse Erkenntnisse durch klasse Tipps, die ich so im Netz an noch keiner anderen Stelle gefunden habe - DANKE!!! Ich kann jetzt wieder etwas dran weiterarbeiten und mich mit dem Hintergrundwissen nochmal ganz bewusst und vertiefend damit auseinandersetzen! Ich freue mich schon auf den morgigen Feiertag - ganz bestimmt mit Switch-Rute, und ich wünsche Dir / Euch allen selbiges - genießt die letzten Sonnenstrahlen des Jahres am Wasser!

Liebe Grüße!

Huchi
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