Kläuschen hat geschrieben: Mit dem Fluss hatte ich so meine Problemchen. Die Gewässersohle ist überwiegend mit einer dicken Schicht Schlamm/Schlick überzogen, das Wasser war irgendwie nebulös-trüb, obwohl es längere Zeit trocken gewesen war.
Hallo,
die Wassertrübung dürfte natürlichen Ursprungs sein, die Wiesent transportiert sehr viel gelöstes fossiles Feinsediment. (Jura) Frankenjura.
Das ist denke ich ganz normal für die Flüsse der Fränkischen Alb. Die Flüsse Lauterach, Vils, Schwarze Laaber, … fließen durch das Oberpfälzer Jura (Teil der Fränkischen Alb) und sehen nahezu genau so Kalkig angetrübt aus.
Wiesent
An den Uferabbrüchen ist der Schmutzfarbene Kreideartige feine Kalk gut zu erkennen.

Im Wasser ist der feine Kalk gut zu sehen.
Wenn von der Verschlammung der Wiesent die Rede ist, ist sicher dieser Kreideartige Kalk- Kalkschlamm gemeint.
Ein Ablaichen im Fluss erscheint mir an den meisten Strecken undenkbar.
Darunter schaut es so aus.

Wenn man in den kiesartigen Rauschen versucht mit den Schuhen eine kleine Grub auszuheben, tut man sich sehr, sehr schwer und das Wasser ist sofort Kreideweiß.
Ich denke auch dass eine natürliche Reproduktion von Forelle und Äsche in der Wiesent nichts selbstverständliches ist. Aber wer weiß!
Das Kieslückensystem in den Rauschen macht jedenfalls auch auf mich einen mit Feinsediment und Kalk- Kalkschlamm eher sehr verdichteten Eindruck.
Wäre sicher auch in der Wiesent nichts ungewöhnliches wenn die (historischen?) Laichplätze der Salmoniden in den einmündenden Zubringern wie Leinleiter und Püttlach liegen könnten.
Die Püttlach in Behringersmühle besitzt ein Kiesiges Flussbett und scheint mir geeignet.
Die Wassertemperatur der Wiesent ist scheinbar optimal füt Äsche und Forelle und sorgen so für eine gut Zuwachsleistung.
http://www.hnd.bayern.de/wassertemp/gra ... 01.08.2011
Ich finde die Wiesent ist ein wunderschöner Salmoniden Fluss in herrlicher Landschaft!
Die Forellen wachsen sehr, sehr gut ab in den Kalkig angetrübten Flüssen der Fränkischen Alb!

Mit einem guten Bewirtschaftungskonzept, Schonmaß und Brittelmaß, müsste ein ausreichend großer Laichfischbestand mit fischen über 50 cm keine Seltenheit sein!
Grüße Christian
PS: Vergesst bitte nicht, dass die Bachforelle auf Strukturreiche Gewässerabschnitte angewiesen und begrenzt ist!
Und dort wo die Wiesent eher einen strukturarmen Eindruck macht,( Stauhaltungen der zahlreichen Wassermühlen) ist sicher gegen einen geringen Bestand an Regenbogenforellen und Bachsaiblingen nichts einzuwenden, meine ich!

Diese Fische stehen sicher unter einem höheren Fangdruck als Bachforelle und sind vor Begin der Bachforellen- Laichzeit so gut wie nicht mehr vertreten.