Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.
da ich noch nicht so lange fische und ich doch öfters mit Nymphen unterwegs bin, stellt sich für mich, wie schon so oft die Frage: Wie lange muss das Vorfach denn sein...
Mein Vorfach, incl Tippet hat die Länge von meiner Rute, ca.2,70m. Hab aber auch schon gehört von FF die 3m Vorfach plus 2m Tippet anknüpfen...?
Bin überwiegend am Fließgewässer unterwegs...ähnlich der Kyll bzw. Möhne bei Dortmund.
die Faustregel besagt Tiefe die Du befischen willst mal 2 als Vorfachlänge.
Hintergrund ist ein (angenommener) 45Grad-Winkel in dem das Vorfach in das Wasser ragt. Fischt Du extrem schwere Nymphen oder Jigs, dann müsstest Du Dein Vorfach bis auf den Extremfall (senkrechte Führung im Wasser) auf Tiefe = Länge einkürzen.
Ein Bissanzeiger der sich verschieben lässt hilft hier ganz gut. Nimm ein auf alle Fälle ausreichend langes Vorfach und hänge den Bissanzeiger auf die Wassertiefe. Geht der B-Anzeiger unter, dann verlängerst Du bis der Bissanzeiger nicht mehr untergeht sondern nur noch über den Boden "hoppelt".
ich hab noch nen Ring vor dem Tippet eingebunden...sollte ab dem Ring die Länge des Tippets dann auf Tiefe eingestellt werden. Gehen wir mal von einer W-tiefe von 80 cm aus, ....dann müsste das Vorfach insgesamt 160 cm lang sein...? Bei einer Rutenlänge von 270cm...?
es ist ziemlich wurscht wie lange Deine Rute ist. Es gibt die Angabe "rutenlanges" Vorfach für das generelle Fischen mit der Flugangel - beim Nymphenfischen ist es jedoch wichtig auf die Tiefe die Du befischen willst Rücksicht zu nehmen. Das Vorfach bemisst sich vom Ende der Flugschnur bis zur Hakenspitze. Die Länge wählt man deshalb so weil die (schwimmende) Flugschnur auf der W-Oberfläche liegt und Du mit der Nymphe ja runter willst.
Ist die Wassertiefe 80cm so benötigst Du nach der Pauschalregel oben somit ein Stück Monofil, dass 160 cm lang ist um bei einem etwas weiteren Wurf (Schnur ragt dann in einem flacheren Winkel in das Wasser) noch auf den Grund zu kommen.
Ein sich verjüngendes Vorfach (wenn Du Dir eins gekauft hast kannst Du davon ausgehen dass es sich um ein solches handelt) sinkt im Butt-Bereich (also am dicksten Teil) langsamer als beim Tippet (der Teil den Du anknotest) weil der Schnurdurchmesser grösser ist.
Nimm Dein Rutenlanges Vorfach und hänge den Bissanzeiger bei 160 cm für Deine 80 cm Stelle ein. Wenn Du nachher tiefer fischst verschiebst Du den Bissanzeiger nach oben, wird es flacher nach unten.
manchmal dauert`s doch ein bißchen länger, bevor es Klick macht..
War gerade fischen und hab 2 Refo`s gehakt. Genau auf Tiefe eingestellt...mit B-Anzeiger...Suuper.
Danke nochmal...ist halt blöde, wenn man keinen vor Ort zum Fragen hat.
die Frage ist philosophischer als das Nymphenvorfach... wie fange ich an...
Also, beim Trockenfliegenfischen willst Du eine sog. freie Drift erzeugen, sprich die Strömung soll nicht über die Schnur ein unantürliches Abtreiben verursachen. Aus meiner Sicht ist hierfür v.a. die Länge des Tippet (also des letzten Spitzenstückes) wichtig. Der verjüngte Teil neigt dazu sich zu Strecken, dass soll er auch denn in den meisten Fällen will man nicht, dass die Fliege genau neben der Flugschnur aufkommt (Ausnahme sehr schnelles Wasser). Das Tippet sollte dann jedoch relativ loose zusammenfallen. Dieser Haufen an in sich kollidierter Schnur bestimmt die Zeit die die Strömung braucht um an Deiner Fliege zu ziehen.
Deshalb fische ich eigentlich immer ein langes Vorfach - die Rutenlänge bei einer 9 Fuß Rute ist da ein ganz guter Anhaltspunkt für langsame bis mittelschnelle Gewässer und eine natürliche Drift. Siehst Du Fische abdrehen kann es erfolderlich sein die Schnur zu verlängern. Fische die sich zu Oberfläche orientieren reagieren auf eine Flugschnur die Ihnen auf den "Kopf klatscht" meist nicht sehr erfreut.
Generell kannst Du beim Trockenfliegenfischen jede Vorfachlänge nehmen - so lange Du damit fängst.
Meine Vorfach sind i.d.R. um die 12 Fuß - manchmal auch länger, ist aber Geschmackssache.
vielen Dank nochmal für die sehr gute Ausführung bzw. Erklärung.Hab da wohl etwas verwechselt in Sachen Vorfachlänge beim N-fischen bzw. T-fischen.... Werde in den nächsten Tagen Dein Erklärtes in die Praxis umsetzen...
.......... und schon wieder hat es Klick gemacht....
soll nicht siebeng'scheid rüberkommen, aber vielleicht nimmst Du Dir mal den Eiber ("Das ist Fliegenfischen") oder ein anderes Grundsatzbuch und liest ein wenig.
Ich mache das immer wieder gerne und das meiste ist vor Jahren schon wunderbar niedergeschrieben worden. So kommt man auch immer wieder auf neue Ideen und Ansätze.
Hi Flifis,
das ist vielleicht nicht wirklich wichtig aber
bei einer Vorfachlänge der doppelten Wassertiefe ergibt ein gestrecktes Vorfach einen Winkel von 30° zwischen Grundebene und Vorfach und damit 60° zwischen der Senkrechten und dem Vorfach.
Bei 45° bräuchte man die 1,41 fache Vorfachlänge (Wurzel(2)) also etwa 1,5 fache Tiefe.
Das empfohlene Buch wird dir gut helfen ,bestens erklärt ,gut illustriert ,halts einfach,lern aus deinen Erfahrungen dabei ,ein Geodreieck brauchst du nicht am Wasser,
beste Grüsse,
Rolf
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...a fisherman`s dream , is a trout in the stream ...