Wie der Name schon sagt: Vor der Haustür fischt es sich fast immer am besten. In Deutschland gibt es eine Vielzahl großartiger "Fliegenwasser". Habt Ihr Fragen oder wollt Ihr eine Empfehlung aussprechen?
Liebe Fliegenangler,
moeglicherweise hat einer von ihnen die selbe erfahrung gemacht wie ich!
Im Sommer ist man munter am Gewaesser unterwegs,im Winter jedoch wird nur gebastelt und geredet!
Nun moechte ich gerne im Winter meiner Lieblingsbeschaeftigung nachgehen!
Hat vielleicht jemand unter ihnen einen Tipp?
Lg Frithjof
bis Ende November Anfang Dezember noch auf Äsche und Hecht da nach is so gut wie Schluss bei mir, ausser noch der ein oder andere Ausflug nach Frankreich Reservoir fischen, wenns gar nicht mehr geht
Hallo,
für mich beginnt die Saison jetzt erst. Auf Hecht und Zander kann man fast den ganzen Winter fischen, in einigen Gewässern auch auf Äsche und der Küstentip ist auch gut.
Gruß
Fjorden
Und mit etwas Glück und gut Eis auf den Seen geht es dann zum Eisfischen, natürlich klassisch russisch mit Mormyschkas.
Und die Zeit, bis im März/April in den Nachbarbundesländern die Forellen aufgehen kann man mit Raubfischangeln oder einen Meerforellentripp verkürzen.
Hat man nur wenig Zeit, dann geht man auch mal an den FORELLENPUFF!
also an der Küste fische ich das ganze Jahr über.
Sicherlich ist es an manchen Tagen ein bisschen frisch, aber man fängt zumeist sehr gut.
Mit den richtigen Klamotten ist das alles kein Ding mehr.
Frithjof hat geschrieben:moin,
habt ihr vielleicht ein echt gutes Gewaesser zum befischen von Bachforellen?
lg Frithjof
Dürfte jetzt schwierig werden
In Fließgewässern hat die Bafo jetzt Schonzeit und darf und sollte nicht beangelt werden.
Du könntest auf geschlossene Teichanlagen zurückgreifen....
da liegst du leider völlig falsch, diesem Irrtum sind wir vor zehn Jahren auch aufgesessen. Damals warb ein Etablissement eine Woche vor Weihnachten mit einer großen Anzeige in einer Tageszeitung, dass an dem Bezahlgewässer große Saiblinge und Seeforellen gefangen werden konnten. Zu der Zeit war ich noch beim Konkurrenzblatt beschäftigt und es folgte der erboste Anruf unseres Kreisfischereiberaters. Ich teilte seine Meinung, denn wir hatten doch alle die genauen Schonzeiten für Salmoniden im Kopf. Und Groß-Salmoniden kurz vor Weihnachten - womöglich noch als Festschmaus für die Tage gedacht - sowas ging doch überhaupt nicht. Niemals nicht!!!!!
Ich hatte schon den vollmundigen, bitterbösen Text mit allen rechtlichen Konsequenzen im Kopf; er sollte messerscharf sein und die Öffentlichkeit wachrütteln, schließlich war das doch für jeden naturverbundenen Petrijünger (und für uns als Dry Fly Puristen erst Recht) ein übler Schlag ins Kontor. Wo kämen wir denn da hin............
Auch wenn die Zeit in der Redaktion mal sehr eng war, eine gründliche Recherche war (und ist immer noch) die Basis des investigativen Journalismus. Über seine Informanten darf der Journalist schweigen, er muss sie nicht preisgeben (verfassungsgemäßes Recht). Ich rief also einen wichtigen Mann in der Oberen Fischereibehörde an, schilderte den Sachverhalt und bat um eine juristische Würdigung dieses Treibens. "Da sind uns leider die Hände gebunden, solange die Anlage unter 0,5ha groß ist, eingezäumt und in Privatbesitz ist", hieß es. Selbst die Fischereiaufseher des Kreises müssten sich in einer solchen Anlage anmelden und müssten ihre Dienstpflichten auf dem Privatgelände sehr gut begründen. Wenn der Besitzer das nicht will, bleibt auch ein Kontroletti draußen. Klingt komisch, iss aber so!
Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet, denn damit löste sich mein gedanklicher Zerriss nebst Schlagzeilen und dem Fangfoto eines geschonten Fisches in Wohlgefallen auf. Aber ich hatte ja noch eine Trumpfkarte in den Händen und die hieß Schonzeiten und damit wollte ich den Laden gründlich blamieren.
"Auch die gesetzlichen Schonzeiten gelten an diesen Anlagen in NRW nicht, da können sie nichts machen", sagte der Rechtsexperte, den vielleicht der ein oder andere von den Gewässerwarte-Lehrgängen in Albaum kennen. Das war’s also, die Welle der Empörung konnte langsam abklingen. Doch sang und klanglos wollte ich das Thema nicht in der Versenkung verschwinden lassen. Ich rief also direkt bei dem Betreiber der Anlage an und wollte ihn mit meinem Wissen als Fischereiberater bloßstellen – denkste!!!
„Wissen Sie eigentlich, welche Lobby hinter der gesamten Teichwirtschaft in Deutschland steht?“, fragte er mich. Deren Anwälte hätten die Gesetzestexte gründlich abgeklopft um in den einzelnen Betrieben den unternehmerischen Rahmen zu gestalten und ihn abzusichern. Außerdem würden die Bezahlgewässer vielerorts den Befischungsdruck von den Fließgewässern nehmen und wo sollten Angler z.B. in Ballungsgebieten ihrem Hobby fröhnen, wenn der Zugang zu den wenigen Fließgewässern praktisch für Otto-Normal-Angler unmöglich sei. Er sprach auch die soziale Komponente an, denn nach bestandener Prüfung stünden viele Anfänger erstmals an einem der Teiche und versuchen zum ersten Mal einen Flossenträger zu überlisten. Dass sie dabei eine kleine Hilfestellung von erfahrenen Kollegen bekommen, sei an der Tagesordnung.
Er nannte noch weitere Argumente und ich musste ihm Recht geben, denn so langsam geriet meine „Anti-Forellenteich-Haltung“ ins Wanken. In der Folgezeit habe ich auch zum ersten Mal mit Fliege an so einem Teich gefischt, oft waren Jungs aus unserer Jugendgruppe dabei und die fischen seit dem auch mit der Fliege. Unsere Kollegen aus Weißrussland habe ich übrigens auch an diesen Gewässern als hilfsbereite, zuvorkommende Angler kennen gelernt (soviel zu unseren - mich eingeschlossen - Vorurteilen).
"Wo kämen wir hin, wenn jeder
sagte, wo kämen wir hin und keiner
ginge, um zu sehen, wohin wir
kämen, wenn wir gingen.“ (Karl Valentin)
So, genug geschrieben………
Gruß, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
hast ja Recht, obwohl ich hier Trockenfliegen zu Hauf gebunden habe und auch die ausgefeitelsten Muster vorführen kann, fische ich sie viel, viel zu selten. Hier in unseren Wildbächen (du kennst sie ja) hat jedes Muster seine Zeit, aber komischerweise fische ich (vielleicht aus Bequemlichkeit) mit einem kleinen beschwerten oder unbeschwerten Marabou-Streamerchen auf 12er Hackkken durch die gesamte Saison und das Teil brachte mir dieses Jahr Bachforellen von 15 bis 65cm an den Hackken!
Ich habe es am letzten Wochenende das letzte Mal auf Bf. erlebt, ich lasse den Mini-Streamer bei strahlndem Sonnenschein am ca. 1,50m breiten Wildbach bei leichtem Hochwasser direkt an einer unterspülten Uferböschung rund 20cm unter der Wasseroberfläche dahintaumeln und urplötzlich taucht der die dicke Raubforelle aus ihrem Unterstand auf und schnappt das vermeintliche Fischlein. Einen kräftigen 43er Bf.Milchner habe ich zum Saisonabschluss noch zum Essen eingeladen.
Die Hohe Zeit der Trockenfliege (z.B. auf Hasel, Döbel) läuft in unseren größeren Fließgewässern immer noch, denn wir haben eine Köcherfliegenart, die derzeit schlüpft.
Gruß, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."