beschneiungsteich m. forellen besetzen

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leo.
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beschneiungsteich m. forellen besetzen

Beitrag von leo. »

hallo fliegenfischer
bei mir in dern nähe gibts es seit neuem einen beschneiungsteich bzw speicherteich eines skigebietes.
der see ist ca. 100m lang 50m breit und wenn er ganz voll ist 13m tief.
der grund und auch sie seiten sind schotter bzw größere steine.
im sommer kommt die ganze zeit frisches wasser aus einem nahen gebirgsbach hinein.
die temperatur im hochsommer ist so das man kurz reingehn kann einer runde schwimmen und dann wieder raus.
in so 2m tiefe wird dann die temperatur unerträglich.
der see ist so groß das es den ganzen sommer dauert bis er voll ist und im winter wird er dann einfach abgelassen für die beschneiung, komplett leer ist er allerdings nie so 2m sind im moment noch drinnen, allerdings ist er manchmal so ziemlich komplett zu gefroren.

ein freund und ich haben uns überlegt jetzt im frühling in dem see forellen einzusetzen,
ist da prinzipiell möglich? und wie schaut es mit dem futter aus bekommen die da irgendwoher natürliches futter oder muss man selber
füttern.

freu mich schon auf eure antworten.

lg leo
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sebastian_waf
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Beitrag von sebastian_waf »

Also ich würde da keine Fische einsetzen, wenn er im Winter ganz leer oder gar komplett zugefroren ist.
Die Fische haben da nicht lange was von.
Wie das jetzt mit dem Futter ist, da kann ich dir leider nicht helfen. Aber ich denke mal, wenn ständig das Wasser gewechselt wird, kann sich da kein Leben aufbauen.
leo.
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Beitrag von leo. »

unser vorhaben ist eigentlich die fische einzusetzen und dann so gut wie möglich bis zum winter alle fische raus zufischen
lg leo
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Daniel/Bonn
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Beitrag von Daniel/Bonn »

](*,)
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sebastian_waf
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Beitrag von sebastian_waf »

Also ich würde das zum Wohl der Fische lieber lassen....
leo.
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Beitrag von leo. »

eigentlich wollt ich wissen wie das mit dem futter so ausschaut.


lg
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Tilllate
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Beitrag von Tilllate »

Servus Leo,

ich kenn die Situation bei euch jetzt ja nicht näher, aber du als
vermeindlicher Fischereischeinbesitzer solltest eigentlich auch wissen,
dass man ohne Genehmigung nicht einfach irgendein Gewässer mit Fischen
besetzen darf. Selbst wenn dann da mal Fische drin sind, seid ihr vermutlich
nicht die Fischereiberechtigten, oder?

LG Winni
leo.
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Beitrag von leo. »

ist natürlich klar das wir das mit dem besitzer des sees absprechen. ](*,)
lg leo
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salmosalar
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Beitrag von salmosalar »

:smt075 kann Daniel nur Recht geben.

Zudem passen die Forellen nicht durch die Beschneiungsdüsen.

Gruss
Salmi
Rettet den Kormoran, praktitziert C&R....
Ricci
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Beitrag von Ricci »

Hallo,
in Österreich kann man einen (zumindest in den letzrten paar Jahren errichteten) Beschneiungsteich nicht völlig entleeren. Einerseits werden bei der Errichtung Flachwasserzonen im Randbereich hergestellt die durch "Schwellen" vom Hauptspeicher getrennt sind und so immer Wasser enthalten, andererseits ist der Grundablass höher gelegen als der tiefste Punkt des Teichs so verbleibt auch auf der Sohle immer noch ein Restlebensraum. Weiters werden die Teiche mit einem auftreibenden Entnahmeschlauch mit Seiher bei Betrieb entleert, der Seiher und der auftreibende Schlauch verhindern das Einziehen von Teilen und natürlich auch Lebewesen wie Fröschen oder Fischen etc.

Soviel dazu, ob ein Besatz Sinn macht bezweifle ich da diese Restwasserbereiche eher was für Frösche und anderes Getier sind.
tl Ricci

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Beitrag von leo. »

ihr könnt ja alle gscheid reden ihr hab alle eure tollen fliegengewässer mit jahreskarten. :x
wenn sowas halt nicht da is fängt man halt an sich gedanken zu machen wie man auf anderem weg zum fischen kommt. :wink:
lg leo
Marjan
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Beitrag von Marjan »

Die Überlegung ist nicht schlecht.

Wenn im Winter immer noch ca. 2 m Wasser im See bleibt, würde ich es an Deiner Stelle machen.

Allerdings nicht mit Regenbogenforellen;
Hauptfavorit wären Saibling und dann Bachforelle.

Normalerweise braucht man die Fische nicht zu füttern. Natürlich kommt es auf die Stückzahl an, die Du einsetzen möchtest.
Wenn Du sie an einem bestimmten Platz von Zeit zu Zeit fütterst, hast Du es leichter, sie zu fangen.

Alle Fische im Herbst zu fangen wird euch nicht gelingen und sie können zu wahren Prachtexemplaren heranwachsen. :lol:
leo.
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Beitrag von leo. »

macht ihnen das nix wenn der see manchmal komplett zugefroren ist?


lg
lg leo
fishersam
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Beitrag von fishersam »

Ein paar Gedanken:
Zuerst müsste mal klargestellt werden was du meinst mit "komplett zugefroren". Solange der See eine genügend grosse Resttiefe hat, könnten darin unter Umständen durchaus Fische überwintern (In Lappland sind die meisten Seen nur ein paar wenige Monate eisfrei.)
Der Besatz mit Fischen im Frühjahr, welche über den Sommer gefangen werden würde ich kritisch beurteilen. Put&Take Gewässer gibt es bereits genug (das wäre eine andere Diskussion) und es würde euch wahrscheinlich kaum gelingen alle Fische rauszufangen. Also würde ich davon abraten.

Gehen wir von der Annahme aus, dass genügend Wasser im See bleibt für ein überwintern:
Aufgrund des sehr kalten Wassers und der wahrscheinlich geringen Nährstoffe und der erschwerenden Bedingungen mit schwankendem Wasserstand wird die Produktivität dieses Sees wahrscheinlich sehr bescheiden sein. D.h. die Fische werden wahrscheinlich relativ langsam abwachsen. Allerdings solltest du dir keine Illusionen machen über den Ertrag in einem See von knapp 100x50m. Die Fisch wachsen auf jeden Fall sehr, sehr langsam und wenn der See eine handvoll Fische pro Jahr hergibt wäre dies schon viel!
Auf eine Fütterung würde ich verzichten. Erstens wäre der Aufwand riesig, zweitens könnten die zusätzlichen Nährstoffe im Winter zu Problemen führen (Sauerstoffmangel). Ein Zuchtteich mit gemästeten Fischen dürfte ja auch nicht dein ziel sein??

Unter diesen schwierigen Bedingungen fallen Regenbögler schon mal weg. Diese haben oft Mühe mit solchen Bedingungen, besonders das Überwintern könnte schwierig werden. Bachforellen schon eher. Aber am besten bei solch unwirklichen Bedingungen würden sich wahrscheinlich Namaycush eigenen, welche auch bei sehr tiefen Temperaturen das wenige Futter noch mehr oder weniger am besten verwerten können.

Das Risiko eines Totalausfalls all paar Jahre aufgrund eines extrem schlechten Winters etc. ist ebenfalls nicht zu unterschätzen - bei einem langsam wachseneden Fischbestand wie hier, dürfte sich das Risiko also wahrscheinlich kaum lohnen.
Fazit: Wahrscheinlich lohnt es sich kaum grosse Bemühungen in diesen See zu stecken. Solltet ihr aber die Möglichkeit haben, könnt ihr ja einen Besatzversuch mit ein paar Bachforellen oder Namaycush Brütlingen (in Absprache mit den Verantworlichen Stellen) machen und beobachten wie sie sich entwickeln in den nächsten Jahren. Dass der See ein gutes Flifi-Gewässer wird dürfte aber sehr klein sein - aber es wäre spannend was raus kommt!

Gruss
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Rattensack
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Beitrag von Rattensack »

Hallo!

Die Sache ist Erfolg versprechend. Kein Gewässer friert 2 m zu.
Am ehesten mit dem heimischen Seesaibling. Der frisst gerne Plankton, und Benthos wird sich durch die starke Absenkung nur wenig entwickeln.

Hände weg vom Naymacush - wir brauchen nicht noch eine amerikanische Art. Du könntest ein paar Bachforellen besetzen, die primär das wenige Benthos in den Uferzonen nutzen, und dazu die eher Plankton fressenden Seesaiblinge. Eine Alternative wäre Elritze + Bachforelle.

Wenn die Tiere vernünftig wachsen sollen ohne Füttern, dann dürft ihr nur ein paar Dutzend einsetzen.

Wenn das Gewässer von Amphibien (Bergmolch, Grasfrosch) zum Laichen verwendet wird solltet ihr keine Fische besetzen - die machen den Amphibien den Garaus.

Clemens
A curious thing happens when fish stocks decline: People who aren't aware of the old levels accept the new ones as normal. Over generations, societies adjust expectations downward .. (Kennedy Warne)
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