9,6" Rute zum Meerforellenfischen

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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Tobsn
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Beitrag von Tobsn »

Moin,

dTrend geht beim Meerforellenfischen ganz klar zu leichteren und kürzeren Ruten. Warum das so ist? Das Hauptargument für mich ist tatsächlich das bessere Handling einer 9 Fuß Rute. Je kürzer die Rute, desto ermüdungsfreier kann man IMHO werfen und Wurffehler übertragen sich nicht so sehr auf die Spitze. Da machen die knapp 25cm anscheinend echt was aus, da Abweichungen in der Führung der Schnur sich bei längeren Stöcken mehr auf die Spitze übertragen. Davon abgesehen habe ich bislang nicht festgestellt, dass ich mir ner 9 Fuß Rute kürzer werfe.

T
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Zonker
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Beitrag von Zonker »

Mal ganz ehrlich,

9 Fuß oder 9 Fuß 6 Inch, ist das der große Unterschied?
Ist der Kraftaufwand für manche so extrem unterschiedlich?

Ich kann das oft nicht ganz nachvollziehen.

Ich persönlich denke es gibt nur persönliche Vorlieben und Abneigungen.

Ich glaube nicht, dass wenn jemand eine Rute in z.B. der Klasse 7 der Marke XY in 9Fuß 6 Inch nach 2 Stunden fischen aus der Hand legen muß, weil er überanstrengt ist, mit dem 9 Fuß-Modell in gleicher Klasse derselben Marke XY den ganzen Tag ermüdungsfrei fischt.
Hans.
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Beitrag von Hans. »

Fly-Only hat geschrieben:Normalerweise würde ich nichts dazu sagen. Auch, weil wir gerade dieses Thema hatten:
die-grenzen-der-hilfsbereitschaft-t258950.htm

Da die Aussage von Hans jemandem, der von der Materie der Fliegenfischerei an der Kyste nicht so viel Ahnung hat, einen völlig falschen Zusammenhang vermitteln kann, tue ich das. Gerne auch mit Begründung.
Mir ist aufgefallen, dass Mefofliegenruten, die privat bei Ebay versteigert werden, immer 9`6" lang sind
Und hier nochmal die Version für Hamburger Schnüffelkinder: Sätze mit Adverbien, wie z.B. 'immer', suggerieren, dass nur diese Aussage Gültigkeit hat und hatte. Früher, heute und künftig. Ausserdem bekommt man den Eindruck, dass Meerforellenfliegenruten, die bei eBay verkauft werden ausnahmslos 9,6´ lang sind. Auch das wage ich zu bezweifeln. Insofern ist die Aussage in mehrfacher Hinsicht unsinnig und irreführend. Für mich persönlich daher: Quatsch!

T.L. Frank

PS: Den Trend zu Crossover-Ruten habe ich in dem Gesamtzusammenhang übrigens gar nicht erst angeführt.

Hallo Frank,
meine Beobachtung bezüglich e-Bay ist richtig. Und ich frage ja auch, warum das wohl so ist. Insofern verstehe ich Deine ganze Aufregung nicht. Außerdem war ich ja selber gespannt drauf, was noch für Antworten kommen. Ich bin also ausdrücklich für alles offen gewesen, das kannst Du in meinem Posting nachlesen.

Gleichzeitig ließt sich Dein Posting so, als wenn DU das allein Richtige wüßtest. Es gibt hier Mefofischer, die das Werfen mit einer 9`6" Rute als werferische Höchststrafe empfinden und dieses hier auch schon geäußert haben. Die könnten nun das, was DU geschrieben hast, genauso als Quatsch abtun.

Also, man immer mit der Ruhe! Leben und leben lassen... :wink:

Grüße von
Hans,
für den das Thema damit durch ist.


@Thomas :smt006
Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai Holger,
Ist der Kraftaufwand für manche so extrem unterschiedlich?
Vergleich allein uns beide einmal :wink: Da gibt es schon Unterschiede. Ich muss mit meinen körperlichen Ressourcen schon ein wenig mehr haushalten, denke ich.

Auch sollte man unterscheiden zwischen "das geht ja garnicht" und " so macht es mir mehr Spass". Ich fische am Bach, wo es sich anbietet, auch lieber eine 8er Länge als eine 9,6er.

Und wenn die Länge faktisch keinen Unterschied machen sollte, nehme ich doch lieber die kürzere, leichtere Rute...aber jeder wie er mag.

Gruß, Markolf
Zonker
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Beitrag von Zonker »

@ Fyggi

Auf den Vergleich zwischen uns beiden habe ich nur gewartet! :D

Ich denke, dass eine längere Rute bei richtiger Anwendung mehr Weite bringt.

Aber Kraft ist ja nur ein relativ unwichtiger Teil. Geschwindigkeit bzw. Beschleunigung ist wichtig.

Ich muß beim werfen immer an den alten Pirelli-Werbeslogan denken:

"Power is nothing without control!"

Dieser Satz paßt meiner Meinung nach hervorragend zum Fliegenwerfen.

Wie gesagt, ich finde den Unterschied zwischen den besprochenen Rutenlängen nicht gewaltig.
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Achim Stahl
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Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

endlich mal wieder etwas Leben in der Bude! 8)

Es wundert mich immer wieder, wie heftig gerade in diesem Forum der Glaubenskrieg zwischen langen und kurzen Ruten für die Küstenfischerei ausfällt.

Bei uns an der Küste ist das ganz einfach: Die meisten Meerforellenfischer fischen inzwischen mit 9' #7 Ruten und sind damit glücklich. Und die meisten dieser Fischer haben vorher sowohl längere als auch schwerere (#8-9) Ruten gefischt und sind davon abgekommen.

Ach ja, und die meisten, die hier im Forum für längere und schwerere Ruten plädieren, kommen nicht von der Ostseeküste und fischen hier nicht 100 Tage und mehr im Jahr. :wink:

Also, der Unterschied zwischen 9' und 9' 6" ist deutlich zu merken; weniger bei der Wurfweite als bei der Belastung für das Handgelenk. Aber wer die Power hat, und wem es nichts ausmacht, der kann natürlich ruhig längere Ruten fischen.

@ Klaus: Da ich keinen Steeple Cast kenne, weiß ich die enormen Vorteile, die eine 10' Rute dafür bietet leider nicht zu würdigen. Wir Fischköppe hauen eben nur ganz plump mit zwei Leerwüürfen unsere Schnur raus! :oops:


@Frank: Peace, Alter! Warum denn gleich so aufbrausend?! :smt014

Ich habe auch schon in Südnorwegen gefischt. Das waren aber komplett andere Bedingungen als an der Ostseeküste. Oft hatte ich einen eingeschränkten Rückraum und Hindernisse hinter mir. Häufig kam ich nur mit Switch casts ans Ziel. Da hilft natürlich etwas zusätzliche Rutenlänge. Aber an der Ostseeküste sieht es komplett anders aus.


Viele Grüße!


Achim
Früher war mehr Lametta!
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goeddoek
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Beitrag von goeddoek »

Achim Stahl hat geschrieben:

Also, der Unterschied zwischen 9' und 9' 6" ist deutlich zu merken; weniger bei der Wurfweite als bei der Belastung für das Handgelenk. Aber wer die Power hat, und wem es nichts ausmacht, der kann natürlich ruhig längere Ruten fischen.


Achim

Genau das meinte ich. Wichtig ist doch, das man mit "seiner" Rute klar kommt. Ich fische lieber mit Ruten in 9'6 oder 10 ab Klasse 7 aufwärts.
Wer mit 'ner leichteren oder kürzeren Rute besser klar kommt, soll damit fischen.

Egal, wohin der "Trend" geht :wink:
Gruß,

Georg
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin,
als einer der hundert Tage pro Jahr an der Küste Fischer :D hab ich alle diese Entwicklungen, die hier beschrieben sind durchgemacht.
Danach gibts heute für mich 2 Kriterien: 1) eine gute Küstenrute ist 9ft, kann bis Schnurklasse 7 auch max 9.5ft sein :); 2) Schnurklasse 8 geht in Ausnahmefällen noch, aber nicht länger als 9ft.
Alles schwerere ist Strafe; Höchststrafe ist #10 in 10ft -- son Ding hab ich als Spinnrute umgebaut -- da kriegst 'n Tennisarm als Bürohengst.
TL, Jürgen
Fly-Only
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Beitrag von Fly-Only »

Moin, Hans,

nur ganz kurz:

http://cgi.ebay.de/Orvis-Zero-Gravity-6 ... 286.c0.m14

Und das mit dem Quatsch war natürlich Unsinn.

Peace, Frank
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greypanther
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Beitrag von greypanther »

Hallo Achim,

"Steeple Cast" ist ein altertümlicher, aber nichtsdestotrotz sehr effektiver Trickwurf, der vor der Erfindung von Snake- und Switchcast verwendet wurde und heute im angelsächsischen Raum immer noch verbreitet ist.
Dieser Wurf kommt zur Anwendung, wenn sich im Rückraum kurz hinter dem Werfer ein hohes Hindernis (Bäume, Sanddünen etc.). befindet. Der Knackpunkt bei dem Wurf liegt darin, dass die Wurfebene (beim Rückschwung) praktisch komplett in die vertikale Ebene verlegt wird, so dass die Leine kurz hinter dem Werfer nahezu senkrecht nach oben steigt. Der Vorschwung erfolgt dann wieder deutlich mehr horizontal. Der Vorteil dieses Wurfstils liegt in der Tatsache begründet, dass, anders als bei den Snake- und Spey-Casts, die Schnur wie beim normalen Überkopfwurf abgehoben wird und nicht vor dem eigentlichen Vorwärtsschwung mit einem mehr oder weniger starken Platschen nochmal auf der Oberfläche abgelegt werden muss. Die scheuen Meerforellen wissen das zu schätzen und nehmen deshalb die Fliege in relativ kurzer Distanz vom Ufer an.
Es liegt auf der Hand, dass längere Ruten bei diesem Wurfstil eindeutig im Vorteil sind.

Gruß
Klaus
Gruß
Klaus


"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen"
Platon (panta rhei)
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Dirk Janßen
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Beitrag von Dirk Janßen »

Achim Stahl hat geschrieben:Und die meisten dieser Fischer haben vorher sowohl längere als auch schwerere (#8-9) Ruten gefischt und sind davon abgekommen.
Mein Werdegang passt dazu:
9'' #8 Einhand
9''6' #8 Einhand
10'' #8 Einhand
9 ft #8 Einhand
12"6' #6 Zweihand

Dirk
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Barramundi
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Beitrag von Barramundi »

Es ist doch wieder wie fast alles im Leben. Jedem das seine - und das ist meist was anderes als beim anderen.
Ob man eine längere Rute bevorzugt, oder lieber zur kurzen greift ist von körperlichen Voraussetzungen abhängig, oder einfach eine Vorliebe. Es waren aber bestimmte Dinge erfragt, zu denen noch nicht viel gesagt worden ist.
Die Guideline LPXe ist eine TOP-Rute. Sie ist weder zu schwer für MeFo fischen (da sie als 9' 6" weniger wiegt als manche 9') noch ist sie zu langsam (da sie eher schnell ist). Ich fische diese Rute, weil sie mir bestens liegt und ich im Vergleich zu meiner Vorgängerin (9' #7) weiter und leichter werfe und ich sie gern auch mal im Fluß verwende.
Ich hatte aber auch schon eine Redington NtQi 9'6, #7. Die war ne Katastrophe, weil sie ne Tonne wog, verglichen mit der Guideline. Also gelten wohl drei Dinge.

Wer bin ich?
Was mag ich?
Um welche 9'6" handelt es sich?

Und darüber hinaus: Keine Norm passt für jeden. Ausnahmen bestätigen die Regel. Und Recht hat der, der fängt, egal ob mit 9 Füssen oder mehr!

TL

Flo

Im übrigen ist die Beobachtung mit den längeren Ruten auf ebay tatsächlich nicht richtig. Das ist sehr ausgeglichen. Und damit sage ich nicht, dass ich allein Recht habe, sondern schreibe nur das, was ich persönlich in den letzten zwei Jahren beobachtet habe.
Water is the origin of life. Thus it is the most important element on earth - so let us take care!
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Beitrag von Fly-Only »

Für mich hat der, der fängt, vor allem Glück. Hab ich Recht?

T.L. Frank
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Barramundi
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Beitrag von Barramundi »

So kann man das auch sehen ;-)
Du hast Recht!!!

Gruß

Florian :)
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