BC bald nicht mehr für Gastangler zugänglich!!!

Ihr sucht ein Plätzchen, wo es sich gut Fliegenfischen läßt? Oder habt Ihr im Urlaub besonders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht und möchtet diese weitergeben? Inklusive Salzwasser- (Süden-) Fliegenfischen.

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Isoperla
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Beitrag von Isoperla »

Kevin NRW hat geschrieben:hallo zusammen,
falls es irgendwann irgendwo zur Pflicht wird mit Guide zu fischen,werde ich entsprechendes Land nicht mehr bereisen.Warum?Ich fliege doch nicht um die halbe Welt um mir dann den ganzen Tag einen erzählen zu lassen.Für mich sind solche Trips auch ein bissl Abenteuer,Freiheit...und die möchte ich gerne mit Freunden teilen oder alleine geniessen.Einen "Einführungstag" fände ich ok,dann sollte es aber auch reichen...Das Argument des schlechten Umgangs mit Fischen denke ich ist völlig haltlos wenn man mal die "Amivideos" schaut.Schwarze Schaafe gibt es in der alten wie in der neuen Welt...

Just my cup of Tea
Herzlichen Gruß
Kevin
Ich stimme zu. Ich habe auch geguidete Fligenfischer beobachtet die sich in B.C. schlecht verhalten haben.
In B.C. gibt's auch viele die nicht nur über Ausländische Angler schimpfen, die schimpfen auch über andere Kanadier, besonders über die aus Alberta.

Es ist genau so in Nordschweden , dort wird es allgemein über die Angeltouristen geschimpft aber eigentlich werden oder wurden viele Gewässer dort von den Einheimischen kapputgefischt.
Mit der neuen Generation ändert es sich allerdings langsam aber die alte n fischen noch am liebsten Schwarz mit Würmern oder Netzen wie Sie immer gemacht haben.

Ich sehe einen grossen Unterschied zwischen Fliegenfischer und Spinnfischer, nicht zwischen Kanadier, Schweizer, Deutsche oder
Schweden.

Isoperla
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grey ghost
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Beitrag von grey ghost »

Hi alle zusammen,

ich erlaube mir einmal einige provocative Anmerkungen zu machen.

Bei uns ist diese Angelegenheit ueberhaupt noch nicht zu Ende gedacht
worden und hier sprechen schon einige davon Canada/BC zu boykottieren.
Ich moechte nur an die deutsche Situation erinnern.
Wenn ich als Auslaender in Deutschland fischen moechte, verlangt man von mir den deutschen Test zu machen, um damit den deutschen Fischereischein zu erwerben. Meines Wissens gibt es bei euch fuer auslaendische Angeltouristen nur sehr wenige Ausnahmen.
Fuer mich unbequem oder gar laestig, doch ich respektiere eure Gesetze
und Vorschriften.
Wer nach Canada kommt, sollte dieses ebenfalls tun!!!
Und - es waeren nicht nur Auslaender betroffen, sondern auch Canadian
von anderen Provinzen. Wir koennen damit leben!
Auch in anderen Provinzen wie Ouebec, Newfoundland and Labrador und New Brunswick wird dieses System angewendet. Eine Ausnahme, wenn es um Salmon geht, bietet die Provinz Nova Scotia. Dort ist es noch moeglich, alleine dem atlantischen Lachs nachzustellen. Anzuraten ist es allerdings nicht, denn wenn einem nicht Insider-Wissen zugaenglich ist, faengt man nichts :wink:

Nebenbei: Ich habe einige Jahre in Telkwa und Terrace gelebt und eigentlich jeden River befischt, heute zieht es mich da nicht mehr hin, weil
ich diese "Massenansammlungen" von nationalen/internationalen Anglern nicht besonders gut ertragen kann.
Ich denke es ist angebracht abzuwarten, was BC aus dieser Situation machen wird.

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Pete


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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

@grey ghost: ':daumen'

So ist das mit den Deutschen.
Statt erst einmal vor der eigenen Haustür zu kehren, wendet man sich anderen zu.
Natürlich gibt es auch unter den residents schwarze Schafe.
Das ist überall so.
Was ich angesprochen habe, ist auch nicht das vorsätzliche Tun, sondern das Unwissentliche. Viele Fremde kennen die verschiedenen Fischarten einfach nicht und begehen deshalb Verstöße.
Aber um es in Erinnerung zu rufen. Hat nicht Norwegen vor ein paar Jahren die Fangmenge auf 25 kg limitiert, weil - hauptsächlich deutsche Angler - sich dort die Kühltruhen und -anhänger mit Fisch vollgestopft haben.
Ich denke mal, die Canadier wissen was sie tun. Auch wenn dann nicht mehr die Masse an deutschen Fischern (wie hoch ist der prozentuale Anteil eigentlich?) nach BC kommen. Diejenigen die dann kommen, mögen weniger sein, sind aber sicher bereit für entsprechend geguidete Gewässer auch mal ´ne Mark mehr zu bezahlen.
Und so wird die Masse wieder kompensiert.

Um es mal klar zu sagen:
Was mich hier primär stört, ist nicht unbedingt, ob es darum geht, in Canada Gewässerzugang von Guiding abhängig zu machen, oder nicht.
Was mich stört, ist die selbstgefällige Art, sich in die Angelegenheiten anderer Länder einmischen zu wollen.
Wir sind nicht der Nabel der Welt.
Wie würde man hier im umgekehrten Fall reagieren?

Gruß
Harald
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Kevin NRW
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Beitrag von Kevin NRW »

@ Grey Ghost/@Harald:
In Deutschland ist es für Gastangler kein Problem eine Urlaubslizenz zu bekommen.Ohne Prüfung,ohne Guiding etc...Es hat weder etwas mit selbstgefälliger Art noch mit dem Nabel der Welt zu tun,es geht nur darum seinen Urlaub ungestört zu verbringen und eine gewisse Freiheit zu erleben.Ich denke es ist kein Problem der Deutschen,keines Landes an sich sondern nur der Fischer,egal wo auf der Welt.Falls jemand nicht waidgerecht fischt tut er das auch weiterhin,mit Guide oder ohne...
Jeden Tag passieren etliche Autounfälle,sollten wir deshalb auch nur noch alle mit Fahrlehrer fahren dürfen????

Gruß
Kevin
P.s.:Auch in Deutschland würde ich mit einer "Guidepflicht" nicht mehr fischen...Mir würde es meine Grundansprüche ans fischen nehmen...
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Isoperla
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Beitrag von Isoperla »

@Grey Ghost

Nicht nur die Deutschen regen sich auf, ich bin Schwede und werde
auch nicht nach B.C fahren wenn ich mit einem Guide fischen muss.
Es ist nicht nur weil dagegegen bin, ich könnte mir es gar nicht leisten
300 $ oder mehr pro Tag für Guiding zu zahlen für 2-4 Wochen. Ich war bisher 3 Mal in B.C ( ingesamt 10 Wochen ) und fühle mich nicht wie ein Schmarotzer, weil ich auch viel Geld hinterlassen habe. Aber wenn die Leute uns nicht wollen bleibe ich in Europa oder fahre nach USA oder
NZ.

In Deutschland darfst Du übrigens als Tourist ohne Prüfung Fischen
und in Schweden sowieso, weil wir die Prüfung nicht haben.

Isoperla
MarkusZ
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Beitrag von MarkusZ »

Wie würde man hier im umgekehrten Fall reagieren?
Also wenn sich Kanadier beschweren würden, dass sie in Deutschland für ne Tageskarte 3 x so viel zahlen sollen wie Einheimische für eine Jahreskarte und dann für den zehnfachen Betrag noch nen Guide dazu buchen müssen, hätte ich schon volles Verständnis für deren Protest.
Könnten wohl ggf. auch Klagen wegen Diskriminierung anhängig werden.

Bei uns kriegt man als Tourist sogar leichter nen Fischereischein als ein Einheimischer. Prüfungspflicht gibt es nur für "residents".

Mir ist außer B.C. kein Land bekannt, dass Angler so rigoros in Herkunftsländer einteilt.

Sachkundenachweise für Angellizenzen von weder von Einheimischen noch von Touristen verlangt. Und dass die residents alle ihre Fische im Schlaf unterscheiden können und die Waidgerechtigkeit mit der Muttermilch aufsaugen halte ich meiner Erfahrung nach für ein Märchen.

Die non residents aus Alberta campen tage/wochenlang am Ufer, gehen oft auch sehr rustikal zu werke und sollen das auch weiter tun dürfen.

Netzfischer und Logger können sich auch nach wie vor austoben.

Die Bösen sollen nur die non-guided non-residents aliens sein. Denen will man nun lebenslanges Guiding aufs Auge drücken. Weil sie es ja nie lernen werden. Alles nur zum Schutz der Fische und Flüsse. :twisted:

Bin mal gespannt wie man dann die Ausfälle an Lizenzgebühren kompensieren wird.

Wie gesagt, Touristen zahlen ja für einen Fluss pro Tag 2-3 x so viel wie residents für alle Flüsse das ganze Jahr!!!

Übrigens
Wie würde man hier im umgekehrten Fall reagieren?

Gruß

Markus

P.S.:

@harald

Die Bulkley River Steelheadanglers Community wünscht ausdrücklich auch eine Beteiligung von Non-Resident Aliens. Das sehe ich nicht als Einmischung an, sondern als ausgewogene Meinungsbildung.
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grey ghost
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Beitrag von grey ghost »

Hi there,

ich moechte zu diesem Thema nur noch einen Schlussgedanken anhaengen.
Wenn es hier so viele Fliegenfischer gibt, die sich Gedanken machen ueber
das zukuenftige Fischereisystem am Skeena und andere River in BC, dann ist das schon bemerkenswert aber nicht ausreichend.
Wer sich wirklich ernsthaft gedanklich beschaeftigen moechte, der sollte aus der Ferne nicht nur "guiding/nicht guiding" als Hauptnahrung verkonsumieren, sondern der absolut bedrohlichen Tatsache, das Shell Canada die Abbaurechte fuer "coalbed methane" erworben hat, groesste Beachtung schenken. Die Gewinnung von coalbed methane ist nicht nur
als schwierig und enorm umfangreich zu sehen, sondern beinhaltet auch die totale Gefaehrdung der River wie Skeena durch das anfallende Gebrauchwasser, so das die Qualitaet der genannten River und deren salmon/steelhead Populationen grossen Schaden erfahren werden.

Wir Fliegenfischer aus anderen Canadian Provinzen und den benachbarten Staaten richten unser Augenmerk auf diese viel wichtigere
Angelegenheit als ueber guiding/nicht guiding nachzudenken.
Denn wenn Shell Canada anfaengt auszubeuten, dann koennen alle guides dort oben zum Nachtwaechter umschulen.

@ Harald - danke fuer deine aufmunternden Worte

@ Kevin/MarkusZ - die Angelei in Deutschland ist fuer Touristen nicht so leicht wie ihr es darstellt, aber ich lasse mich gerne belehren.

Tight lines
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Isoperla
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Beitrag von Isoperla »

grey ghost hat geschrieben:Hi there,

ich moechte zu diesem Thema nur noch einen Schlussgedanken anhaengen.
Wenn es hier so viele Fliegenfischer gibt, die sich Gedanken machen ueber
das zukuenftige Fischereisystem am Skeena und andere River in BC, dann ist das schon bemerkenswert aber nicht ausreichend.
Wer sich wirklich ernsthaft gedanklich beschaeftigen moechte, der sollte aus der Ferne nicht nur "guiding/nicht guiding" als Hauptnahrung verkonsumieren, sondern der absolut bedrohlichen Tatsache, das Shell Canada die Abbaurechte fuer "coalbed methane" erworben hat, groesste Beachtung schenken. Die Gewinnung von coalbed methane ist nicht nur
als schwierig und enorm umfangreich zu sehen, sondern beinhaltet auch die totale Gefaehrdung der River wie Skeena durch das anfallende Gebrauchwasser, so das die Qualitaet der genannten River und deren salmon/steelhead Populationen grossen Schaden erfahren werden.

Wir Fliegenfischer aus anderen Canadian Provinzen und den benachbarten Staaten richten unser Augenmerk auf diese viel wichtigere
Angelegenheit als ueber guiding/nicht guiding nachzudenken.
Denn wenn Shell Canada anfaengt auszubeuten, dann koennen alle guides dort oben zum Nachtwaechter umschulen.

@ Harald - danke fuer deine aufmunternden Worte

@ Kevin/MarkusZ - die Angelei in Deutschland ist fuer Touristen nicht so leicht wie ihr es darstellt, aber ich lasse mich gerne belehren.

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Wenn Gastangler mit normalen Einkommen von der Fischerei ausgeschlossen werden, ist leider die Wahrscheinlichkeit hoch
dass diese Leute sich nicht für Naturschutz in Kanada einsetzen
werden.
posti
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Beitrag von posti »

Servus,
MarkusZ hat geschrieben:...Würde es euch gefallen, wenn z.B. jeder Oberösterreicher für 15 EUR eine Jahreskarte für die Goiserer Traun bekäme, während Touristen nur für 400 EUR pro Tag mit Führer dort angeln könnten?
....
eigentlich wollte ich zu diesem Thema nix schreiben, jetzt muss ich als Oberösterreich aber doch.

1. wäre das eine Sache allein der Oberösterreichischen Landesregierung (Fischereirecht ist bei uns Landessache), und jede Einmischung von aussen wäre daher entbehrlich - egal ob Fliegenfischer oder nicht

2. 15 Euro pro Jahr würden wir uns auch wünschen, das spielt's aber leider nicht einmal für eine Tageskarte

3. gäbe es diese Regelung, so würde für alle Nicht-Oberösterreicher der Grundsatz gelten: take it, or leave it! So einfach ist das.
Wenn schon Zugangsbegrenzung, dann nicht einseitig nur für eine Gruppe.
wie bereits oben erwähnt: zahlender Tourist zu sein bedeutet noch nicht, dass man auch bei den Landeseigenen Bestimmungen mitreden darf!
Deshalb versteh ich auch die ganze Aufregung hier in diesem Thread nicht so wirklich.
Wenn B.C. für Touristen Guides bestimmt, so ist das deren alleiniges Recht, und das ist auch so zu respektieren - ob's nun schmeckt oder nicht.
Mit herzlichem Gruß
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Beitrag von Isoperla »

@Posti

Natürlich ist es eine Sache für die Regierung in B.C. es zu bestimmen aber
es muss doch sowieso erlaubt sein zu schreiben was man davon hält obwohl man nicht Kanadier ist. Dass wir nicht mitbestimmen dürfen weiss ich und die anderen auch , so blöd sind wir nicht. Allerdings kann man manchmal Dinge Beeinflussen wenn man seine Meinung sagt.

Viele Leute in B.C leben von Tourismus und die möchten gern Touristen haben , sonst würden die auch nicht für B.C werben.
Jetzt wird es richtig teuer nach B.C zu fahren und d.h. dass viele Fischer nicht nach B.C. fahren werden. Wenn es die Einheimischen klar ist dass viele Touristen anstatt nach B.C. irgendwo anders fahren werden dann ist es auch gut so. Wie Du schreibst "Take it or leave it" and I'm leaving it, weil ich nicht zusättlich 4000-6000 $ (300$/Tag) für mein Urlaub zahlen kann oder will.
Ich finde es halt traurig, weil ich Kanada, die Leute , die Natur und die Fischerei dort möge.


Isoperla
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Kevin NRW
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Beitrag von Kevin NRW »

@posti,
dann schon lieber LEAVE IT....
Dann soll doch entsprechende Regierung auch bitte keine Werbung für Angeltourimus machen,denn noch deutlicher kann man es ja wohl nicht zeigen das keine Ausländer erwünscht sind....

Kopfschüttelnd
Kevin
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jpj
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Beitrag von jpj »

MarkusZ hat geschrieben:Dass die residents alle ihre Fische im Schlaf unterscheiden können und die Waidgerechtigkeit mit der Muttermilch aufsaugen halte ich meiner Erfahrung nach für ein Märchen.

(...)

Die Bösen sollen nur die non-guided non-residents aliens sein. Denen will man nun lebenslanges Guiding aufs Auge drücken. Weil sie es ja nie lernen werden. Alles nur zum Schutz der Fische und Flüsse.
Ich sehe das genauso. An allen Fischgewässern der Welt findet man Verletzung von Schonmassen und Schonzeiten, Entnahme geschützter Arten usw. Dies nicht nur durch Touristen, sondern auch seitens Einheimischer: Die schwarze Netzfischerei z.B. wird meines Wissens nirgends durch Touristen ausgeübt. Für Maßnahmen gegen solche Missstände gibt es verschiedene Optionen; restriktivere Fischereiregeln, strengere Entnahmevorschriften, Einrichtung von Schonstrecken, die Bildung von und der Handel mit Fischereirechten, Kontrollen usw. :|

Aber dass Guides zum angeblichen Schutz der Fische verlangen, die Regierung möge Touristen per Dekret dazu zwingen sie, die Guides, zu beschäftigen, so etwas hörte ich noch nie. :doubt:

Es gehört IMHO einiges an Chuzpe dazu, an unseren Respekt vor der Kreatur zu appellieren um solche Politik zu entschuldigen. Selbst wenn die Guides damit nicht durchkommen sollten, wird mir ein Nachgeschmack zurückbleiben. Ich würde dann zwar nicht unbedingt BC boykottieren, aber ich würde zögern, solche Guides dann noch zu beauftragen. :x
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Beitrag von grey ghost »

Isoperla hat geschrieben:
grey ghost hat geschrieben:
Wenn Gastangler mit normalen Einkommen von der Fischerei ausgeschlossen werden, ist leider die Wahrscheinlichkeit hoch
dass diese Leute sich nicht für Naturschutz in Kanada einsetzen
werden.
Hey Isoperla,

Canada schliesst niemanden aus, sondern die Provinzregierung von BC denkt ueber Aenderungen nach!!!!!!

Wenn es Leute(Fliegenfischer)geben sollte, denen es deshalb zuwider ist ueber Naturschutz bei uns nachzudenken, dann duerfen diese gerne zu Hause bleiben.
Ich sehe dieser Sache in BC gelassen entgegen, obwohl auch betroffen als nicht in BC lebender Canadian.

Have a good one
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Isoperla
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Beitrag von Isoperla »

grey ghost hat geschrieben:
Isoperla hat geschrieben:
grey ghost hat geschrieben:
Wenn Gastangler mit normalen Einkommen von der Fischerei ausgeschlossen werden, ist leider die Wahrscheinlichkeit hoch
dass diese Leute sich nicht für Naturschutz in Kanada einsetzen
werden.
Hey Isoperla,

Canada schliesst niemanden aus, sondern die Provinzregierung von BC denkt ueber Aenderungen nach!!!!!!

Wenn es Leute(Fliegenfischer)geben sollte, denen es deshalb zuwider ist ueber Naturschutz bei uns nachzudenken, dann duerfen diese gerne zu Hause bleiben.
Ich sehe dieser Sache in BC gelassen entgegen, obwohl auch betroffen als nicht in BC lebender Canadian.

Have a good one
Pete
Was ich vor allem meine ist dass Leute die B.C. und die Fischerei dort kennen auch ein sammengehörigkeitsgefühl haben, d.h. viele von denen werden sich auch für die Naturschutz dort einsetzten. Für Leute die noch nicht dort waren oder nie die möglichkeit haben werden, ist die wahrscheinlichkeit viel geringer.
Wenn diese Änderungen stattfinden sollten, würden natürlich Leute ausgeschlossen. Zwei bis drei Wochen ausschliesslich mit Guiding kann wohl nur ein Investmentbanker oder CEO von einem grösssen Unternehmen sich leisten. Auf der anderen Seite haben solche Leute sicherlich höchstens nur Zeit für eine Woche.
Ein CEO der 4-7 Tage fischt bringt sicherlich mehr Geld für den Guide als ein Normalangler der vielleicht nur zwei Tage geguidet wird aber 3-4 Wochen bleibt, aber wie sieht es eigentlich aus für Restaurants, B&B:s, Hotels,Vermietung von Hütten und Autos, Campingplätze u.s.w. ?
Ein Gewinner bei den Einheimischen und viele Verlierer, wie ich es sehe.

Dass wir hier im Forum uns über diese Sache aufregen schliesst ausserdem nicht aus dass wir uns auch um Naturschutz in Kanada, andere Länder oder in der Heimat gedanken machen.

Viele Grüße,

Isoperla
MarkusZ
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Beitrag von MarkusZ »

die Provinzregierung von BC denkt ueber Aenderungen nach
Richtig, deshalb sollte man seine Interessen auch jetzt vertreten, solange noch nichts entschieden ist.

Bisher scheinen ja vor allem die Guiding Operations Lobbyarbeit zu ihrem Vorteil zu betreiben . Da ist es doch völlig legitim, wenn auch andere Betroffene (Gastangler, Tourismusbetriebe etc.) sich zu Wort melden .
Ich sehe dieser Sache in BC gelassen entgegen, obwohl auch betroffen als nicht in BC lebender Canadian.
Kannst du ruhig machen. Dann musst natürlich akzeptieren, was dann letztendlich entschieden wird. Take it or leave it.

Ich sehe aber keinen Grund, den Guides allein das Feld der politischen Meinungsbildung zu überlassen. Was dann entschieden wird, werde ich natürlich akzeptieren und je nach Sachlage darauf reagieren.

Mich würde übrigens brennend interessieren, was hier subjektive Stimmungsmache und Tatsache ist.

Wenn ich mich recht an die Steelhead Harvest Survey erinnere, ist die Anzahl der Rutentage in B.C. ja die letzten Jahre rückläufig.

Und in der Nebensaison habe ich persönlich keinen übermäßigen Befischungsdruck festgestellt. Ist aber meine subjektive Wahrnehmung. Übrigens ist meine Schmerzgrenze 200-300m Abstand. Ansonsten bevorzuge ich Stellen ohne andere Angler in Sichtweite. Und die fand ich meist auch.

Auf den Wecker gingen mir in der Beziehung höchstens einige Guides, die irgendwann mit ihren 400PS-Booten ankamen. Da können es manche scheints nicht ab, wenn schon jemand in der Früh an nen Pool läuft, an dem sie später ihre Bootsladung Angelgäste absetzen wollen. Merkt man leider erst, wenn es zu spät ist.

Dass in der Hauptsaison mehr Betrieb ist, kann ich mir schon vorstellen. Aber wie hoch der Druck tatsächlich ist und sich auf die einzelnen Nutzer und Strecken verteilt wäre schon mal interessant zu wissen.

Zum Thema Naturschutz:

Netzfischerei, Farmlachse, Logging, Mining etc. sind alles Risikofaktoren, gegen die ich mich gerne genauso stark mache.

Leider ist die Mehrheit der Bürger eher etwas passiv und reagiert erst, wenn sie direkt betroffen ist. Kann also durchaus sein, dass einige denken:

"Sollen die Kanadier doch machen was sie wollen, ich fahr ja eh nicht mehr dort hin"

Je mehr sich aber für den Schutz der Ressourcen engagieren und wenn auch noch etwas Wirtschaftskraft durch Tourismuseinnahmen dahinter steht, desto größer die Chance, dass man doch etwas bewirkt.

Ich denke mal in Afrika würden viele Nationalsparks von der Bildfläche verschwinden, wenn keine Touristen mehr kämen.

Für B.C. wünsche ich vor allem, dass die wilden Steelheadbestände und ihr Lebensraum erhalten bleiben, auch wenn ich ggf. in Zukunft dann doch lieber zum Tarponfischen in Karibik fahre.

Zum Thema Gastangler in D:

Fischereirecht ist auch hier Länderrecht, muss aber natürlich Bundesrecht, Verfassung und EU-Vorschriften beachten (z.B. Diskriminierungsverbot).

Meine Bekannten bekamen bei Vorlage ihrer Papiere bisher anstandlos ein Urlauberfischereischein. Wird in den meisten Bundesländern wohl ähnlich sein. In nicht wenigen Gemeinden erhält man für deren Gewässer Erlaubnisscheine nur gegen Übernachtungsnachweise. Da schauen dann eher die Locals in die Röhre. Also so ungastlich sehe ich uns jetzt nicht.

Und in Schweden ist eh alles ganz unkompliziert. Heya Sverige.

Gruß

Markus
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