Rutenklasse für kleinere Gewässer

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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macke
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Rutenklasse für kleinere Gewässer

Beitrag von macke »

Hallo,

ich möchte mir endlich eine zweite Rute anschaffen. Habe eine GL 3, 9'0", #5. Meine zweite Rute soll folgende Kriterien erfüllen: Sie soll etwas kürzer, etwas weicher und schön edel (hab lange drauf gespart...) sein. Einsatzgebiet sind vorallem kleinere Fließgewässer. Momentan habe ich die Sage TXL #4 in 7'0" oder 7'10" angedacht. Das Problem ist, dass es hier in meiner Nähe keinen Händler gibt, der derartige Ruten führt. Deshalb lasse ich mir jetzt einfach mal eine schicken und mache damit ein paar behutsame Würfe im Garten. Im Notfall geht sie dann zurück. Da ich das nicht zu oft machen möchte, frage ich hier vorsichtshalber vorher nach:
Ich habe noch nie wirklich mit einer anderen als meiner o.g. Rute gefischt. Deshalb habe ich auch keine Vorstellung davon, wie stark sich eine Schnurklasse höher oder tiefer auswirkt. Deshalb habe ich Bedenken, was die #4 der TXL betrifft. Ich fische nämlich recht gerne mit GK-Nymphen (auch "große" bis HG 8-10). Kann ich die damit noch sicher transportieren? Es geht hier ja vorallem um relativ kurze Distanzen. Beachtet werden sollte auch, dass ich mich werferisch noch mehr oder weniger als Anfänger bezeichne - fische erst seit knapp 2 Jahren mit Fliege. Wie schätzt ihr das ein, die Klasse betreffend?
Auch was die Länge betrifft, mache ich mir Gedanken. Da fehlt mir einfach die praktische Erfahrung und das werde ich auf der Wiese auch nicht so einfach austesten können. Was machen denn z.B. die 25cm der beiden o.g. TXL aus? Was den Bewuchs betrifft ist klar. An meinen Zielbächen gibt es zwar einige reichlich bewachsene Stellen, aber auch viele freien. Da werde ich also nicht DIE übermäßigen Vorteile mit der kürzeren Rute haben, eben nur ein bisschen. Aber was bedeutet die kürzere Rute werferisch? Ist es nicht schwieriger, mit einer kürzeren zu werfen? Da sich die Bäche zum größten Teil im Wald befinden, sind vorallem Rollwürfe angesagt. Gbit es hier nennenswerte Unterschiede, was die Rutenlänge betrifft?
Puh, das ganze ist relativ schwierig für mich in Worte zu fassen. Ich hoffe, ihr versteht...

Danke

Fabian
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Suki
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Beitrag von Suki »

Hallo Fabian

Wo wohnst du in BW???

Wenn du lust hättest könnten wir uns ja mal treffen und dann könntest nen Paar von mir werfen , wenn du willst .



Liebe Grüße

Suad :D
!!Bistro B.I.H!!
stalling-frank
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Beitrag von stalling-frank »

Hallo Fabian,

die TXL-Serie habe ich zwar noch nicht gefischt, aber schon verschiedene Modelle im Laden gewedelt. Ich denke, dass Du mit der 4er TXL ohne Probleme eine GK-Nymphe werfen kannst.

Das Problem für den schmalen Bach ist die Kombi aus Rutenlänge und Rutenklasse. Es ist sehr schwierig, wirklich kurze Kohlefaserrute zu finden. Das war für mich der Grund mit dem Rutenbau anzufangen. Von Rainshadow gibt es sehr kurze Blanks (1,50 m bis 1,80 m) in Klasse 4-5.
Auch habe ich mir ein paar lange qualitativ gute aber preisgünstige dreiteilige Ruten zu kurzen zweiteiligen umgebaut, in dem das zweite Teil zum Handteil wurde. Auch diese Ruten funktionieren gut (und wer hat schon eine 7/8 Streamerrute mit einer Länge von nur ca. 1,60 m).

Wenn man nur mit dem Rollwurf fischt, ist eine längere Rute sicher vorteilhaft. Doch oft ist dann die Rute im grünen Tunnel noch zu lang.
Mit meinen kurzen Ruten werfe ich eigentlich nur "Überkopf", in dem ich den Wurf seitlich mit enger Schlaufe und hoher Schnurgeschwindigkeit flach über dem Wasser ausführe.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen.

TL

Frank
marco777
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Beitrag von marco777 »

Kann mich dem Thema nur anschliessen...

habe mir in diesem Jahr auch gute 8 km "Wiesenbach" mit durchschnittlich 4-5 m breite und an den breitesten Stellen gute 9-10 m - lach angeeignet ....
Bin den Bach mal abgelaufen und hab mir so meine gedanken gemacht - ne 8 fuss in #5 nenne ich mein eigen, damit kann man auf diese kurze Distanz auch schön brav und gut Nymphen transportieren und nachdem das Bächlein meist nur zwischen 40 - 50 cm tief ist bis auf ein paar vereinzelte Gumpen hab ich auch gedacht es wäre einfach sich zu entscheiden welche Rute! Denkste weit gefehlt, kaum liest man sich hier im Forum durch die Threads wird man verunsichert - einmal so einmal so

also was macht der arme Fischer - geht ins Geschäft und schaut sich um - bekommt sogar eine Sage LL (Vorgänger der TXL wenn ich richtig informiert wurde) in 1,90 m #3 angeboten - selbst aufgebaut sehr gut verarbeitet sogar mit einstegringen .... bloss wirft sowas dann auch noch Nymphen - oder anders gefragt - wie wird wohl ein Rollwurf mit dieser kurzen Rute werden? Fische ich an dem Teil lieber eine DT oder eine WF? Tausende von Fragen - naja ich werde es rausfinden - kann das "Ding" ja jetzt mal Probefischen und werde davon berichten soweit ich weiss wie und ob "Fischer" damit klar kommt.
Kann Fabian und seine "Ängste und Sorgen" ganz gut nachempfinden weiß allerdings auch aus der Vergangenheit: es ist wie so vieles im Leben man muss vielleicht selber "drüberstolpern" und dann entscheiden ob es richtig war oder eben falsch.

Nichts desto trotz bin ich für Infos bzgl. der Sage LL oder ähnlichem in diesen kurzen Längen mit dieser Schnurklasse froh. Vielleicht kann mir auch jemand nen Tip für eine gute Schnur geben - wie schon gesagt sie soll auch mit Nymphen klar kommen ....


Schöne Grüsse

Marco
Forstie
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Beitrag von Forstie »

Hallo zusammen,

eine kleine Hilfe vielleicht von meiner Seite.

Ich fische eine Orvis Clearwater in #4 8'5".
Ich weiß, die Rute ist nicht so kurz wie Eure sein sollen, bezüglich der Fähigkeit Nymphen zu werfen will ich aber etwas anmerken.

Ich habe in mehreren Fällen mit meiner Rute auch schon Forellenstreamer mit dem Rollwurf geworfen.
Das sah dann zwar nicht mehr schön aus, funktionierte aber ganz gut.

Wenn Ihr also mit einer #4er Rute GK's werfen wollt, dazu noch auf relativ kurzer Distanz, kann ich mir nicht vorstellen, daß Ihr da mit Eurer Rute an eine Grenze stoßt.

Wie es dann bei einer #3er aussieht, kann ich allerdings nicht sagen.
PN't doch mal den Matthias Meyer an, der hat auf dem Gebiet denke ich mehr Erfahrung. (Ich hoffe ich begebe mich damit nicht in Ungnade)

So denn,

Gruß,


Martin
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Parachuter
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Beitrag von Parachuter »

Hallo zusammen,

ich fische auch regelmäßig an kleineren Forellenbächen. Je nachdem wie der Wasserstand ist, fische ich mit zwei Ruten. Ich habe eine Exori Yellowstone in 7'6 Fuß und Schnurklasse 4 und eine New Redington RS3 in 8 Fuß und Schnurklasse 5. Beide Ruten fische ich mit einer DT Schnur.

Mit beiden Ruten kann man GK transportieren, wobei die RS3 durch die Schnurklasse dabei einen Vorteil hat.

Ich würde mich nicht gleich auf eine Rute festlegen ohne sie geworfen zu haben. Einfach testen und wenn es der Händler zulässt, die Rute mal ausgiebig auf der Wiese werfen.

TL

Jürgen
Jürgen Anacker

Beitrag von Jürgen Anacker »

Hallo Fabian,

von den Gewässern die ich befische sind auch zwei dabei die sehr zugewachsenen sind.

Dafür habe ich mich für die Orvis "Superfine-Rutenserie" entschieden.

Mit ihnen kannst du auf engstem Raum und vor allem ohne viele Leerwürfe zu deinem Ziel kommen. Weil diese Teile sich super gut aufladen! Diese Ruten sind sehr gut für das Fischen mit der Trockenfliege, aber auch für Nymphen und wer das möchte auch für kleinen Streamern
geeignet.

Auch an größeren Gewässern wo ich auch sehr oft fische, klappt es mit diesen Rütchen sehr gut :D

Allerdings wenn du nur schnelle Ruten gewöhnt bist...muß du dich mit diesen Teilen vermutlich erst einmal einwerfen! Wobei man das ja bei jeder Rute tun sollte, die man sich kaufen möchte :wink:

Wünsche dir noch viel Erfolg bei deiner SUCHE!

Jürgen
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Beitrag von Spessart Räuber »

Hallo Fabian,

ich befische seit einigen Jahren einen kleinen Wiesenbach, zwischen 3 und 5 Meter breit, zwischen knöcheltief und 2 Meter tief.

Meine Gerät dafür ist eine Winston Vapor in 7'6" #5 mit einer Lee Wulff TT. Das geht in allen Situationen recht gut. Lange Würfe sind an dem Bach nicht drin, 6 Meter ist schon ein Weitwurf.

Ich habe vor, eventuell nächstes Jahr auf etwas leichteres Gerät umzusteigen, mal sehen. Im Moment bin ich mit meiner Kombi sehr zufrieden, muß aber sagen, ich verwende dieses Gerät eigentlich ausschließlich für den Bach.

Cheers

Klemens
It is ironical that the "holier than thou" attitude adopted by some fly-fishermen, which has its origins in the trout fishing dry-fly cult of Edwardian days, is based on a curios fallacy.
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Volker Furrer
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Beitrag von Volker Furrer »

Hallo Fabian,
befische seit vielen Jahren einen schönen kleinen Bach mit durchschnittlicher Breite von 4-5 Metern und Tiefe zwischen 0,3 und 2 Metern der zudem noch recht zugewachsen (Bäume und Sträucher) ist.
Dort haben sich Ruten der Klasse 3, bestückt mit 4´er Schnur, sehr gut bewährt.
Die 4´er Schnur deshalb, weil sich die Rute dann auch mit wenig Schnur schneller aulädt.

Mit dieser Kombi (Rute EXORI X-Fly Edition 7´AFTMA 3 bzw. Greys Streamflex 7´6" AFTMA 3) ist es auch kein Problem an solch einem Kleingewässer, wir reden ja nicht von Streamern in Größe 2/0 und Wurfweiten von 27 Metern, alles zu befischen, gleich ob mittlere Streamer, Goldkopfnymphen oder Trockenfliegen.

Und keine Angst, mit einer 3´er Rute kannst du jede Forelle die in solch einem Gewässer lebt bändigen.
Petri Heil

Volker
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Daniel1983
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Beitrag von Daniel1983 »

befische selber auch einen kleinen bach, 5-7meter breit, und zwischen 0,20-1meter tief. letztes jahr kam ich gut mit einer 5er in 2,25 zurecht! Werde aber dieses jahr etwas feiner fischen und mir sehr wahrscheinlich die neue "Scierra Pico" zulegen kann mich nur noch nicht zwischen 7fet #2-3 oder 7,6 #4 entscheiden ;-)

Was würdet ihr mir raten?! Eher #2-3 oder?

Mfg Daniel
TL Daniel
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Csfather
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Beitrag von Csfather »

Hallo Fabian,

ich halte es wie Hr. Furrer. Ich befische fast ausschließlich o.g. Bäche und nutze die x-Fly Edition in #3, 7ft mit einer 4er Longbelly. Im Sommer, wenn noch mehr Bewuchs vorhanden eine Classic-Fly #3/4 in 6,6ft.
Wirft sich auf der Wiese wie ein Schusskopf, am Wasser genau richtig.
Rollwürfe, seitlich über der Wasserlinie und auch Standardwürfe - kein Problem, ob Trocken oder schwerer Goldkopf.

Jeder, der die Combi geworfen hat, war positiv überrascht.

Gruß
Christian
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Wasserpatscher
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Beitrag von Wasserpatscher »

Hallo Volker, hallo Christian,

"mein" Bach sieht auch etwa so aus. Ich habe mir jetzt mal sehr günstig die Cortland Fairplay WF4F (wohl auch eine Longbelly) gekauft. Allerdings habe ich dazu keine 3er sondern eine 3/4-Rute. Dürfte aber auch noch genug die Rute aufladen, oder?
Liebe Grüße, Gerhard

„Ach, du bist's, alter Wasserpatscher, sagte sie, ich weine
über meine goldene Kugel, die mir in den Brunnen hinabgefallen ist.“
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Csfather
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Beitrag von Csfather »

Hallo Fabian,

ich denke das hängt von der Rute ab.
Von den Exoris weiß ich, dass die recht straff sind und ruhig eine Schnurklasse höher vertragen können.
Mit der Fairplay habe ich auch angefangen, ist tlw. auch noch im Einsatz.
Probiers aus, ggbfs. schaffst du dir noch eine WF3 an.

Viel Spaß
Christian
Nico
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Beitrag von Nico »

Ich glaube, so pauschal kann man das nicht sagen. Manche Ruten sind ja schon so abgestimmt, dass sie sich bereits mit der angegebenen Schnurklasse akurat im Nahbereich aufladen. Wenn ich mir z.B. die 3er ECHO Classic ansehen, würde ich da keine 4er Schnur werfen. Ich würde mich immer individuell beraten lassen und/ oder testen!

Besten Gruß

Nico
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rikus
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Beitrag von rikus »

@ Marco

Das müßte die Sage 366 LL sein, zweiteilig, oder?

Ich habe diese Rute und fische sie mit einer DT3F oder der Sage Quiet Taper WF4F, (die WF für den Nahkampf, die Rute läd sich schneller auf). Nur Trockene oder Nasse, zum GK-Schleudern ist mir die LL zu schade, dafür nehme ich eine geeignete 5er-Rute.

BL, Rikus

ps ich sehe die LL als Vorgängerin der SPL
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