Fliegenfischen in Bosnien, Mai/Juni 2014 Sana - Ribnik - Pliva - Sanica - Unac - Una - Split Ein Reisebericht von Urs Wehrli |
Bosnische
Schönheit
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In
erprobter Kodiak-Formation fanden wir uns am 31.05.2014 auf der Terasse
der Pension Konak Crvena Jabuka in Kljuc an der Sana im wunderschönen
Bosnien-Herzegowina, ein.
Wir, das waren die bekannten Gesichter: Heavy-Mättel, Rolando, Jochen (SHF No1), Mazzo und ich. Die Österreicher reisten via Zagreb mit Flugzeug und Mietwagen an, wir via Belp, Split. Eine sehr angenehme Anreise, inkl. einem Kaffe an der Strandpromenade in Split. Nachdem die Zimmer bezogen waren und sich alle eingerichtet hatten, wurden wir von unserem sehr netten und freundlichen Gastgeber Tehvid mit Slibo und anderem Selbstgebrannten verköstigt. Tehvid spricht sehr gut Deutsch und klärte uns über die aktuelle Hochwasserlage auf. Die Flüsse, welche wir in Angriff nehmen wollten, waren nicht stark betroffen und die Wasserstände waren alle wieder auf normalem Pegel. |
Ribnik
Für den
ersten Tag am Wasser bestand unser "Ösi mit immer eingebauter Reißleine"
auf einen Guide. Dieser sollte uns die Gewässer nahe bringen und zum
Fisch führen.
Gesagt, getan: am nächsten Morgen war Ado pünktlich zur Stelle und drängte uns durch das üppige Frühstück: "On y va, on y va! Fishing Guys, hopp, hopp!" "Was soll der Stress?" fragte sich jeder von uns, doch wir sollten später sehen, was es heißt, zu spät an den Ribnik zu kommen. |
Wir
fuhren ca. 20 Minuten und erreichten unseren ersten Spot am Ribnik. Ado
ließ uns alle unser Getackle mit den Worten "hopp, hopp" aufriggen
und beäugte danach meine Rute. "Nicht schlecht, aber das Vorfach
kannst Du wechseln - Vorfachspitze mindestens 2-3 Meter 0.12er, besser
0.10er!"
Huch! Ich traute meinen Ohren kaum, führte aber umgehend aus. "We start with Nymphs, show me your box!". Ich zeigte stolz meine Eigenkreationen, doch wirklich begeistert schaute Ado nicht drein. Er klaubte eine 18er Goldkopfnymphe aus meiner Box und meinte: "try this!". Der Grund, warum das Vorfach so lang sein muss, war nach den ersten Würfen einleuchtend: Es ist nicht erlaubt, die Nymphe zusätzlich zu beschweren, zudem ist das Wasser schnappsklar, die Äschen und Bachforellen entsprechend scheu und die Nymphe muss so rasch wie nur möglich auf Grund. |
Am Ribnik |
So
fischten wir langsam flussabwärts und bestaunten den Fluss und dessen
Bewohner. Der Boden war übersäht mit Köcherfliegenlarven
und Bachflohkrebsen. Ging man ein paar Schritte, versammelten sich unterhalb
der eigenen Füssen umgehend ein paar Äschen und frassen die aufgewirbelten
Insektenlarven. Ein faszinierendes Schauspiel.
Der Bestand an Äschen in der Ribnik ist gewaltig. Doch so richtig auf die Nymphen wollten sie nicht reagieren. Ab und zu gelang zwar ein Fang, aber bei der Anzahl der gespotteten Fische im Wasser war das schon fast frustrierend. Ado meinte, die Äschen wären nicht in Beißlaune (ich vermute aus lauter Höflichkeit) und riet, mit dem Streamer unter die Büsche zu werfen. Umgehend fingen wir sehr schöne und große Bachforellen. |
Ribnik Bachforellen |
Gegen
10.00 Uhr begann das Übel am Ribnik: eine Heerschar anderer Fliegenfischer
fand sich ein. Man vernahm Italienisch, Französisch, Deutsch und auch
Schweizerdeutsch. 20 Meter unterhalb stiegen plötzlich drei Fischer
ein, oberhalb war schon eine Schlange von vier anderen Fischern zu sehen
- es wurde ungemütlich. Die anderen Fischer schienen sich aber nicht
daran zu stören und wir merkten schnell: Kenai/Russian-River Style
in Bosnia. Einmal Werfen, dazu ein Schritt Gehen, usw. usf. So kommt es
zu keinen Kollisionen. Von uns kamen Kommentare wie "WTF ???" oder
"Das kann's ja nicht sein, oder?"
Am Nachmittag gab es ein paar Schlüpfe von Eintagsfliegen und wir konnten mit CDC-Mustern wirklich wunderschöne und große Äschen überlisten. Das entschädigte für Vieles... |
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Pliva
Ado wollte
uns am nächsten Tag die Pliva vorstellen. Die Pliva gilt als sehr
schwierig zu befischen und man könne sich was einbilden, wenn man
hier einen Fisch fängt...!
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Pliva
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Begleitet
wurden wir noch von Admir und Stefan, beides sehr nette Fliegenfischer
aus der Ostschweiz.
Die Fischerei war wirklich schwierig und die Äschen äußerst heikel. Mir gelang zwar kein Fang mit der Nymphe, doch mit der Trockenen konnte ich eine wunderschöne Äsche überlisten. |
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Die
Zeit mit Ado am Wasser war für uns alle sehr angenehm, lehrreich und
interessant. Ado ist ein sehr ruhiger Guide, der zuerst mal schaut, wie
der Gast fischt und dann auf seine Bedürfnisse und Möglichkeiten
eingeht. Genau so muss es sein!
Ado, herzlichen Dank von uns allen für Deine Zeit, Geduld und Freundschaft! Admir-Ado
Jeginovic von flyfishing-bosnia.com =>
Sanica Den dritten
Tag verbrachten wir an der Sanica. Hier wurde durch das Hochwasser eine
Fischzucht überspült und tausende Regenbogenforellen konnten
in den Fluss entfliehen. Wir wurden von Ado gewarnt: "Ihr werdet hier
Fisch auf Fisch fangen, aber nur Regenbogner".
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Sanica |
Wir
trafen auf Muhamed, ein äußerst lustiger Mensch, welcher in
der Rolle als Guide drei Deutsche an die Sanica begleitete. Fischen (und
noch einiges mehr...) dürfe er zur Zeit nicht, da er eine Herzoperation
gehabt hat. Er schien aber ein sehr großer Liebhaber der hiesigen
Flora zu sein und hatte sich gemäß seinen Erzählungen auf
allerlei Buschwerk spezialisiert.
Mazzo wurde
aufgrund eines Missverständnisses ("bon jour"), als vermeintlicher
Franzose von den drei Oberfranken eingeschätzt, was ein höfliches
"diese verdammten Forsch-Liebhaber hat's aber auch überall"
zur Folge hatte. Mazzo gab sich dann aber als waschechter Oberösterreicher
mit einem herzhaften "Grießt's euch - woher kommt's denn ihr?"
zu erkennen.
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Am
Nachmittag machten Jochen, Mazzo und ich Rast im Ur Restoran "Kod Paje"
in Vrelo, direkt an der Sanica. Auf der offenen Feuerstelle wurde das berühmte
Sac vorbereitet, wovon wir uns je eine kleine Portion gönnten.
Am Abend fanden wir uns, diesmal auch mit Mättel und Rolando, wiederum im Kod Paje ein und genossen den zweiten Gang des leckeren Sac. Als Dessert wurde uns vom äußerst gastfreundlichen Wirt eine Raffaello-Torte kredenzt, welche zuvor extra bei der Mutter geholt wurde. Wir waren einmal mehr begeistert von der Gastfreundschaft der Bosnier! |
Unac & Una Den nächsten
Tag wollten wir an der Unac und der Una verbringen. Eine wunderschöne
Fahrt durch das Karstgebirge erwartete uns.
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Ribnik
Unseren letzten
Angeltag verbrachten wir wiederum am Ribnik. Wir stürzten uns ins
Getümmel und waren unterdessen an die Menschenmengen gewöhnt.
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Split
Der letzte Abend galt ganz Split, da am nächsten Morgen unsere Flieger in aller Herrgotsfrühe Richtung Heimat starteten. Split bietet eine tolle Altstadt und eine herrliche Strandpromenade, mit sehr viel Kultur, kulinarischen Highlights und Party. Nach ein paar
Stunden Schlaf (es waren gefühlte Minuten), ging es dann am Samstag
Richtung AUT/CH.
Foto unten: Split / Panorama vom Glockenturm |
Weiterführende Infos Übernachtungsmöglichkeiten gibt es viele - zwei haben wir kennen gelernt: Konak
Crvena Jabuka
Ribnik
Flyfish
Guiding:
Nebst uns waren noch zwei Grazer in der Pension, welche Velibor Ivanovic von Outdoor & More als Guide gebucht hatten. Velibor ist wiederum ein sehr angenehmer Mitmensch, welcher zudem auch sehr gut Deutsch spricht. Er ist DER Grosswildjäger (Huchenspezi)! Fischerkarten:
Land &
Leute:
Weitere
Infos & Bilder gibt es auf der Website des Autors: www.floaters.ch.
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Tipp der FF-Red.: Mehr Reiseberichte im Fliegenfischer-Forum aus Bosnien, Kroatien und Slowenien mit jeder Menge nützlichen Reiseinfos finden Sie auch hier: (KLICK) |
Ein Beitrag und Fotos von Urs Wehrli für www.fliegenfischer-forum.de - Juli 2014. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten. |
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