Russland:
Yokanga 19.07.-26.07.2003
Von Wilfried Kaser Die Vorfreude Lange Zeit vor meiner Abreise zum Yokanga begann ich, den Wetterverlauf in meinem Zielgebiet einigermaßen zu verfolgen. Der Winter und das Frühjahr waren kalt und daher spekulierte ich mit einem verspäteten Aufstieg der Fische. Ich erhielt meine Reiseinformationen vom Veranstalter und ergänzte diese noch relativ umfangreich mittels Internet. Mit großer Leidenschaft wurde eine relativ große Anzahl der vermeintlich richtigen Fliegen gebunden und in diversen Schachteln entsprechend sortiert. *** Dann endlich war der Tag meiner Abreise gekommen. Die Anreise erstreckte sich über Helsinki nach Murmansk und von dort wurden wir mit einem Hubschrauber zur Yokanga Lodge transportiert. |
Links: Yokanga Lodge aus Richtung
Landeplatz
Bei der Begrüßungsparty
stellte ich fest, dass viele Fliegenfischer diesen Angelurlaub bereits
öfters gebucht hatten. Bei allen Anwesenden war eine gewisse Unruhe
zu verspüren, jeder wartete gespannt auf den Start der Angelwoche.
Zu meiner Verwunderung war auch eine Profigruppe aus Island anwesend. Überraschend
deshalb, weil dort doch ebenso hervorragende Bedingungen zum Lachsangeln
vorherrschen, welche ich auf diversen Fischerurlauben in Island bereits
erfahren durfte.
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Die Realität
Laut meinen Informationen musste man in diesem Gebiet des öfteren mit Wetterstürzen und Kälteeinbruch rechnen. Die Wettervorhersage für diese Woche lautete jedoch eindeutig auf hohe Temperaturen und wolkenloses Wetter. Meine mitgebrachte Kleidung war unter diesen Bedingungen also viel zu warm. Auch war die „Russian Air Force“ (Moskitos, Stechmücken) zahlreich vertreten. Entgegen meiner Hoffnungen konnte man die äußeren Bedingungen also als sehr schlecht bezeichnen. Rechts: Volle Konzentration auf den Biss |
Tagesablauf
Unser Tag begann jeweils um 7 Uhr früh. Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde die gesamte Gruppe immer mit dem Helikopter nach dem festgelegten Rotationssystem zum jeweiligen Anfang des Beats geflogen. Die einzelnen guten Flussabschnitte erreichten wir entweder zu Fuß oder mit dem Schlauchboot. Auf diese Art und Weise kann man in sechs Tagen einen sehr großen Flussabschnitt befischen. Links: Stelle der Mittagspause mit einzelnen Schneefeldern im Hintergrund |
Endlich war Edwin in meiner Nähe
um Aufnahmen über den Fang eines Lachses zu machen.
Rechts: Ein 7 kg Lachs im Bereich des Netzes... |
Wenn man sich hier die Größe
der Steine sowie die Tiefe und Breite des Flusses vor Augen hält ist
es mehr als offensichtlich, dass die gesamte Ausrüstung optimal ausgewählt
und abgestimmt sein muss. Ein Vorfach mit 25 lbs Tragkraft erscheint für
diesen Flussabschnitt durchaus notwendig. Ich verlor einen schönen
Fisch, den ich allerdings nie gesehen hatte mit dem Bruch eines 20 lbs
Vorfaches auf einer großen Red Frances Fliege am 2er Loop -
Doppelhaken.
Links: Sicher im Netz |
Rechts: Wiegen des Fisches
Unten links: Das Ende des Tages und Warten auf den Hubschrauber |
Beim reichhaltigen und sehr guten
Abendessen wurde dann mit großer Leidenschaft das Tagesgeschehen
der einzelnen Teilnehmer besprochen.
Danach war es jedem noch freigestellt bis 24 Uhr die kleineren, zugeteilten (gelosten) Pools im Bereich der Lodge zu befischen. |
Rechts: Auslauf einer Seepassage
am Yokanga
Auch so kann sich der Yokanga an bestimmten Fluss- abschnitten präsentieren. |
Daten im Telegrammstil:
Wie üblich ist die Anzahl der „richtigen Fliegen“ viel zu knapp bemessen. Meine Erfolgsfliegen: Die große Red Frances Red But in Gr.8 (Loop Fliegenhaken!!!!) Green But in Gr.8 (Loop Fliegenhaken!!!!) Orange Shrimpfly (nur Grils). Einen Fisch konnte ich mit der „ gehitchen Tube Fly“ fangen. Mehrere Lachse waren sehr aktiv und neugierig , aber leider nicht bereit diese Fliegen an der Oberfläche zu nehmen. Fische: 12 Ruten ca. 125 Fische; der größter Lachs hatte 28 lbs |
Die beste Rute hatte 4 Fische an
einem Tag.
Mehrere Angler hatten einen fischlosen Tag (so auch ich). Bisse und verlorene Fische waren täglich möglich (Bachforellen und gelegentlich ein Hecht). Wasser: bis 19 ° C warm. Insekten: Netz oder genügend Spray unbedingt notwendig. Watstock: ich „durfte“ ohne diesem einmal baden gehen. Rettungsweste: für ängstliche Angler oder schlechte Schwimmer sehr zu empfehlen. Das Gummiboot liegt hervorragend im Wasser und der Gillie beherrscht die Ruder. Meine größte Herausforderung war die Menge der vorhandenen schönen Flussabschnitte (Pools). Mit welcher Fliege starte ich? Welches Vorfach nehme ich zur Fliege ? Welche Schnur zur Tiefe und Geschwindigkeit des Pools? Das Lesen eines Pools war immer mit dem Verlassen desselbigen verbunden. Im Eiltempo besuchten wir verschiedene Plätze. Unser Flussabschnitt (Beat) war bis zu ca. 5 km lang und die Möglichkeit den neuen „besseren“ Platz anzusteuern war immer im Herzen vorhanden. Die Fliegenfischer mit Erfahrung an diesem Fluss haben natürlich ihre guten Plätze sofort wieder erkannt. Ich war ein Neuling und somit irgendwie ein „Suchender“. |
Fazit:
Ich war von der Organisation und dem Engagement der uns betreuenden Leute begeistert. Keiner der von mir bereits besuchten Flüsse hat mich so gefordert und mir auf diese Art und Weise gezeigt, dass mein Können und Wissen noch viele Lücken aufweist. Sollte es meine Geldbörse zulassen, so wird mich der Yokanga wiedersehen. www.kolaco.co.uk/ indexmain.html www.frontierstravel.com/ pages/freshwater/russia/ yokanga.html Rechts: Von „Beat 4“ in Richtung Lodge |
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