Und hier ist der Reisebericht: 4 Tage Gmundner Traun im April 1999
Endlich war es soweit. Der Fliegenfischertrip
an die bekannte Gmundner Traun konnte beginnen.
Diesmal alleine, meine Frau hatte keine Zeit,
machte ich mich auf den Weg um 4 Tage nichts anderes zu tun, als zu fischen.
Nach nichtendenden 8 Stunden Autofahrt, war ich
endlich am Ziel. Es war 10:00 Uhr morgens und die Müdigkeit war wie
verflogen beim Anblick dieses schönen Flusses.
Jetzt konnte es losgehen.
Am Traunkraftwerk Gmunden (obere Grenze) angekommen,
schien sich das Wetter gegen mich zu entscheiden, es schüttete wie
aus Eimern. Ich beschloß, den Tag für Erkundungen guter Stellen
zu „opfern" und hier und da die Fliege fliegen zu lassen.
So ging es über Oberweis, Laakirchen, der
Papierfabrik Steyrermühl bis runter nach Viecht, zum Traunfall, hier
ist auch die untere Grenze der Strecke.
Der Tag schloß wie er angefangen hat, mit
Dauerregen und mäßigem Erfolg. Sehr deprimierend wenn man bedenkt,
was man alles auf sich genommen hat, um hier zu sein.
Gut gestärkt ging es am anderen morgen zur
Papierfabrik Steyrermühl. Oberhalb des Wehres sind die „Immer-Steiger"
wurde mir gesagt- und es stimmte. Man sah aber sofort, daß diese
Forellen nicht „richtig" stiegen, sondern auf der Jagd knapp unterhalb
der Oberfläche waren. Trockenfliegen jeglicher Art blieben unberührt,
sodaß ich unterhalb des Wehres mit Nymphe und Bissanzeiger mein Glück
versuchte. Hier konnte ich mehrere Regenbogner überlisten, zu guter
Letzt auch eine
kampfstarke Seeforelle.
Übrigens saß bei einer Regenbogenforelle noch ein „frischer" Streamer im Maulwinkel. Das Schlimme an dieser Sache ist, daß der Wiederhaken nicht angedrückt war. Manche wollen es anscheinend nie lernen.
Auf dem Rückweg zum Hotel machte ich noch
einen kleinen Stop bei der Hager Wiese (gar nicht einfach zu finden).
Ein Traumgebiet für die Trockenfliegenzeit.
Am dritten Tag wollte ich Theresiental (das Gebiet
um das Kraftwerk Gmunden) ausprobieren. Hier lernte ich Hannelore und Heinz
kennen, welche mir mit Tips und Tricks zur Seite standen. Gemeinsam fingen
wir unzählige Forellen bis zu 60cm.
Gerade als ich eine schöne Forelle drillte,
tauchte eine fremde Fliegenschnur in meinem Blickwinkel auf. Mit den Worten
„Tut mir leid, ein Hecht hat angebissen", nun auch der dazugehörige
Besitzer Nachdem ich „meiner" Forelle die Freiheit schenkte, wollte ich
mir dieses Schauspiel nicht entgehen lassen. Nach wilden Ausreißmanövern
und 10minütigem Drill, konnte der Fisch
endlich gelandet werden.
Es lag wohl an der Aufregung, den staunenden Zuschauern
oder auch an meiner Kamera- jedenfalls schnappte sich der
Fliegenfischer-Kollege plötzlich den Prachtkerl
von Hecht und schmetterte ihn auf einen Felsvorsprung. Stolz wurde der
tote Fisch den interessierten Zuschauern präsentiert, unter ihnen
ein Aufseher. Hecht und Fliegenfischer wurden von ihm schon erwartet mit
den Worten: „Sie wissen ja, daß der Hecht noch Schonzeit hat?! Darf
ich Ihren Erlaubnisschein sehen?"
Leider durfte der Kollege seine Fliegen an diesem
Tag nicht mehr werfen, die Karte wurde einbehalten.
Am letzten Tag haben wir uns wieder in Theresiental
getroffen und bis mittags äußerst viele Forellen und einen Barsch
gefangen. Übrigens auch 4 Forellen mit der Trockenfliege. Man muß
es einfach ausprobieren. Plötzlich wurden die Tore vom Kraftwerk geöffnet
und das Fischen in Theresiental war für diesen Tag vorbei. So kann
es auch gehen. Man hat sich vielversprechende Stellen ausgeguckt und kommt
gar nicht mehr dazu sie zu testen.
Wir fuhren also an den Kohlwehr, zwischen den
Papierfabriken Danzer Mühle und Steyrermühl, wo laut Heinz seiner
Aussage immer noch eine schöne Fliegenfischerei möglich wäre-
er hatte recht. Wir fingen noch Regenbogner, Seeforellen und leider viel
zu schnell aufgebende Döbel.
Alles in allem vier wunderschöne Tage an der Gmundner Traun. Hat man dann noch das Glück und lernt nette Leute kennen, die das Gebiet perfekt kennen, stehen unvergessliche Fischereitage nichts im Wege. Ganz davon abgesehen macht es mit Gleichgesinnten doppelt oder dreifach soviel Spaß.
Weiterhin alles Gute,
Michael Pohl