Wieder
6000 Kilometer durch Norwegen und Schweden im Sommer 1999
von Michael Müller
Dieser Bericht besteht im wesentlichen aus zwei Teilen: Der erste Teil
beschreibt die Rundreise durch Norwegen und Teil
zwei die Reise und die Fischerei in Schweden. (Detailinfos
finden Sie im Infoblock am Ende jedes Abschnittes)
Erster Teil: Norwegen
Am 22.Juli ist es endlich soweit: Frühmorgens um 02.30 Uhr heisst
es Abfahrt in Richtung Rostock.
Diesmal sind wir mit zwei PKW unterwegs, trennen uns allerdings bereits
in Südschweden planmäßig.
Die Autobahnfahrt nach Rostock verläuft trotz Ferienbeginn in
verschiedenen Bundesländern reibungslos und wir kommen gegen 07.30
am Fährhafen an. Im Vorfeld hatten wir uns entschieden, den schnellen
Clipper der TT-Line zu benutzen, denn laut Plan sollte dieser "Überflieger"
um 10.00 Uhr ablegen und bereits 2 und eine dreiviertel Stunde später
in Trelleborg anlegen.
Leider kommt die erste Enttäuschung bereits am Hafen: Der Clipper
hat einen Schaden an einem von zwei Triebwerken und kommt deshalb bereits
mit einer fast 2-stündigen Verspätung an. Da das Schiff auch
wieder mit nur einer Maschine zurück fährt, und das bei stärkerem
Wind und Seegang, ist der Ärger und die weitere Verspätung bereits
vorprogrammiert. Der Clipper springt von Welle zu Welle, es rumpelt andauernd
im Autodeck, im Restaurant fällt das Geschirr stapelweise aus den
Schränken und den Leuten das Essen aus dem Gesicht. Wir machen uns
bereits auf das Schlimmste gefasst, was uns unten im Autodeck erwarten
würde, wenn wir unsere demolierten Fahrzeuge auseinander kratzen müssen.
Nach einiger Zeit ändert der Käpt'n jedoch den Kurs parallel
zu den Wellen, so ist die Fahrzeit zwar länger, die Überfahrt
jedoch wesentlich ruhiger.
In Trelleborg endlich gegen 16.30 Uhr im tatsächlich heil gebliebenen
Auto vom Schiff gefahren, begrüsst uns Schweden erst einmal mit einem
kräftigen Platzregen (kennen wir das nicht irgendwoher ?).
Auf der Fahrt Richtung Malmö und Helsingborg klärt der Himmel
jedoch schnell auf und dann lässt sich sogar die Sonne wieder blicken.
Da der Tag schon weit vorangeschritten ist, legen wir keine größere
Strecke mehr zurück, sondern verlassen nach Helsingborg die Autobahn,
fahren Richtung Jonköping und quartieren uns bei Traryd am Lagan-Stausee
(herrlich) in zwei Campinghütten für die nächsten beiden
Tage ein. Der Super-Sonnenuntergang an diesem Abend ist eine tolle Einstimung
auf die bevorstehende zweieinhalbwöchige Rundreise.
2.Tag: Die Sonne lacht! Also ein Aluboot gemietet, eine Angelkarte
gekauft, Frau und Kind uns Boot und raus auf den See. Der See ist riesig,
bei der Hitze haben die Fische allerdings besonders wenig Lust, sich an
"ausländische" Fliegen zu hängen. Immerhin kann ich einen Hecht
für wenige Sekunden zum Kosten des Streamers überreden und einen
Minibarsch "booten".
Ansonsten fahren wir durch sehr schöne Seerosenfelder, kommen
in verschwiegene Buchten und tanken eine gehörige Portion Sonne, die
für die anschließenden kühleren Tage auch dringend benötigt
wird.
INFO:
- Folgende Fährlinien fahren
von Rostock nach Trelleborg: SCANLINES, Tel.(0180)5343445 und (0381)6731217
TT-LINE: Tel.(040)3601-0,
www.TTLine.de
- TRARYD-Camping ist leicht zu
finden direkt am Ufer des LAGAN-Stausees, Tel. 0046 433 622 14, Fax 433
625 30
eMail: infi@iffc.se,
Website: www.iffc.se,
es gibt ein Zentralgebäude mit Restaurant, ein Nebengebäude mit
guten
Duschen und Toiletten, einen
Spielplatz, einen kleinen Zeltplatz und 8 recht neuen Vierbett-Campinghütten
ohne
alles, der Preis pro Nacht
beträgt 300 SEK plus 20 SEK für Duschen und Toilettenbenutzung.
- Angelkarte für den Stausee
30 SEK, Preis für ein 2-4 Mann Aluboot 100 SEK für 5 Stunden
3.Tag: Nachdem für Oslo Eintritt gelöhnt wurde, und
nach einer kleinen Falschfahr-Extrasafarie reisen wir auf der E16 weiter
und kommen an diesem Tag bis zur Ortschaft Hönefoss, die idyllisch
an einem kleinen Forellenflüßchen mit humusbraunen Wasser und
springenden Miniforellen liegt. Oberalb der Ortschaft gibt es einen kleinen
Zeltplatz, hier finden wir in einer originellen "Hütte" Quartier (
- es war ein alter Wohnwagen).
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südwestnorwegische Landschaft
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4.Tag: Heute geht es auf der 7 durch die großartige Landschaft
am HALLINGDALSELVA entlang und über GOL auf der No.52 durch HEMSE-
und MÖRKEDALEN fahren wir durch großartige und abwechslungsreiche
Fjäll-Landschaften, um schließlich nach BORGUND zu gelangen
(unbedingt Stabkirche besichtigen !).
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Stabkirche in Borgund
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Dann wird es interessanter: Die weitere Fahrt folgt im Tal des bekannten
Lachsflusses LAERDALSELVA bis zu dessen Mündung in den gleichnamigen
Fjord. Der Fluß und sein Tal sind absolut phantastisch und lassen
sicher das Herz jedes Fliegenfischers höherschlagen. Leider ist das
Fischen aufgrund des Lachsparasiten "Gyrodactylus salaris" verboten, überall
stehen mehrsprachige Verbotsschilder.
Am Fjord angekommen, setzen wir mit der Fähre (da Volvo's leider
noch nicht über's Wasser fahren können...) nach Sogndal über.
Dort angekommen, geht die Fahrt auf der 55 in Richtung Norden ein ganzes
Stück immer am JUSTRAFJORD entlang, dessen Wasser grün schimmert
und der von majestätischen Bergen eingerahmt ist. Die Straße
am Fjord wird im hinteren Teil recht schmal, was die Norweger jedoch nicht
davon abhält, wie die "Gesenkten" zu rasen. Ist schon komisch, wie
man es in einem so schönen Land dermaßen eilig haben kann -
denn hier scheint jeder (Einheimische) zu rasen. Oder kommt mir das nur
so vor, weil ich hier langsamer fahre als bei uns zu Hause ?
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im Sognefjäll
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Nach SKJOLDEN verlassen wir die "untere Etage" und winden uns hinauf, um
über die SOGNEFJÄLLSTRASSE nach LOM zu fahren. Es geht auf fast
1400 Meter hoch, wir fahren mitten im Hochsommer fasziniert durch eine
verschneite Landschaft, ein Geflecht aus Seen, Felsen und Schnee. Das Wetter
spielt hier oben nicht so recht mit, tieffliegende Wolkenfetzen lassen
Wasser und verdecken uns teilweise die Sicht auf die zugeschneiten Berggipfel.
Zu guter Letzt fängt es auch noch zu schneien an und die Temperatur
sinkt auf 3°C.
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In LOM (Fjällmuseum anschauen), geht es dann auf der 15 in Richtung
Westen das schöne OTTADALEN hinauf.
Der Fluß OTTA strömt mit gewaltiger Kraft und glasklarem
- blaugrün leuchtenden Wasser im Wechsel zwischen reißenden
Stromschnellen, Wasserfällen (Forsen) und Seen. Wir sind tief beeindruckt
von der Schönheit dieses Flusses.
Dieser Tag endet auf einem kleinen Campingplatz bei Ofossen an der
Otta.
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die Otta
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5.Tag: Wenn ich so in die reißende Otta schaue, weiß
ich beim besten Willen nicht, wo ich hier fischen sollte.
Das Wetter ist nicht übel, jedoch fegt ein so eisiger und harter
Wind das Flußtal hinunter, daß ich mir, auf der Brücke
stehend, fast Erfrierungen hole. Also fahren wir weiter flußaufwärts.
Bei Dönfoss kommt eine sehr schöne Campingplatzanlage mit einem
Pool, der in die Flußuferfelsen eingelassen ist.
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Poolanlage an der Otta
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Wieder fahren wir durch unglaublich schöne Hochgebirgslandschaften.
Schnee, Gletscher, Wasserfälle, Seen, reißende Flüsse,
Bergriesen, Wälder, Flechten, Felsen - alles im Wechsel mit Wolken
und Sonnenschein.
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Schließlich kommen wir zum Aussichtspunkt DALSNIBBA, von hier aus
hat man einen unglaublichen Blick ins Gebirge und - zum Geiranger-Fjord.
Empfehlung:
Unbedingt mitnehmen, traumhafte Aussicht auf den Fjord.
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Aussicht vom Dalsnibba auf den Geirangerfjord
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Anschließend geht es über endlose Serpentinen hinab zum Fjord,
wo gerade 2 Kreuzfahrtschiffe ankern. Hier ist wohl ein Touristen-Hauptanziehungspunkt,
die enge Straße ist mit Bussen und Menschen verstopft.
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zwei Kreuzfahrtschiffe liegen im Geirangerfjord vor Anker
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Nach einem kurzen Stück am Fjord entlang führt die Straße
gleich wieder steil über den nächsten Paß und dahinter
kommen wir zum EIDSVATTNET, einem Forellensee in sehr schöner Gebirgslage.
Wer gerne wandert und eine abgeschiedene Fischerei auf Forellen und
Saiblinge mag, kann die Berge links hinter dem See ersteigen und in zwei
weiteren hochgelegenen Seen angeln. Am Eidsvattnet liegt auch ein sehr
schöner neuer Rastplatz mit warmen Wasser (!) in den Toiletten.
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Am Norddalsfjorden angelangt, endet wieder einmal die Straße im Meer
und wir setzen mit der Fähre nach Valldal über.
Die anschließende Fahrt nach Andalsnes führt uns wieder
durch eine grandiose Gebirgslandschaft. Zuerst fahren wir an Erdbeerfeldern
vorbei, versorgen uns mit frischen und wunderbar süßen Erdbeeren,
dann steigt die Straße an und es geht hinauf zum nächsten
Highlight: Der Trollstiegen mit seinen Serpentinen, Wasserfällen und
dem Wahnsinns-Ausblick ist einer der absoluten Höhepunkte dieser Reise.
Kurz vor Andalsnes kreuzen wir wieder einen bekannten größeren
Lachsfluß, die klare RAUMA. Leider ist auch dieser Fluß aufgrund
Parasitenbefalls für die Fischerei gesperrt.
Schade - also nonstop weiter auf der 660 in Richtung SUNNDALSÖRA.
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die Rauma
INFO:
- für Norwegen ist vor dem
Erhalt einer Angelerlaubnis für das jeweilige Gewässer der Erwerb
einer staatlichen Angel-
berechtigung erforderlich,
unterschiedliche Preise für Süßwasserangeln und Meerforellen-
und Lachsfischerei, zu
bekommen auf jeden Postamt,
Fischen im Meer ist frei
- Beschaffen Sie sich vor der Reise
nach Norwegen das kleine Buch: "Angeln in Norwegen" beim Norwegischen
Fremdenverkehrsamt, hier
sind ein Großteil der Lachs- und Meerforellenführenden Flüsse
und die aktuellen
Bestimmungen beschrieben
- Die Maut durch Oslo kostet: 10-20
NOK
- Hönefoss-Camping ist ein
kleiner alter Campingplatz mit niedrigen Standart, reicht aber für
eine Übernachtung aus,
Kosten 250 SEK
- ein Faltblatt über mit dem
Gyrodactylus salaris infizierte Flussysteme (derzeit 40 !!!) gibt es in
den örtlichen
Touristeninformationen und
kann unter www.dyrehelsetilsynet.no
angefordert werden
- Ofossen-Camping: kleiner Platz
mit acht Vierbetthütten älterer Bauart, 230 SEK / ÜB
- Angelkarten für den Eidsvattnet
und weitere Seen bekommt man praktischerweise per Selbstbedienung in einem
Holzkasten direkt am See
Die gut ausgebaute Straße führt fast durchweg am Fjord entlang
und bietet schöne Ausblicke. Nach etwa 60 Kilometern kreuzen wir das
VISTDALEN im Mündungsbereich des Flusses. Ein kleiner Campinplatz
liegt gleich oberhalb der Brücke. Wenn man hier fischen möchte,
ist es wichtig, den Gezeitenplan zu kennen, denn ansonsten wird man an
dem kleinen Fluß Schneider bleiben. Wir folgen dem Fluß etwas
stromauf bis zu einem Wasserfall, wo unterhalb einige schöne Pools
liegen, Fische sind jedoch nicht auszumachen. Etwa 20 Kilometer weiter
erreichen wir einen sehr schönen, ca. 30 Meter breiten und 8 Kilometer
langen Lachsfluß, den EIKESDALSELVA. Wir fahren an seinem herrlichen,
für's Fliegenfischen wie geschaffenen Lauf stromauf über eine
schlaglochdurchsetzte Schotterpiste, die den stoßdämpfergeschädigten
Volvo viel zu oft durchschlagen lässt, bis zum See EIKESDALVATTNET,
der wunderbar herrlich und blaugrün zwischen den engen Bergen eingebettet
ist.
Der einzige Campingplatz auf der Westseite des Sees ist leider ausgebucht,
so fahren wir zurück an die Fjordmündung. Der dortige Campingplatz
ist leider auch voll belegt, aber der Platzwart spricht ganz gut deutsch
und kann mir ein paar Dinge über den Fluß erzählen. Er
meint zusammenfassend, man sei seit Jahren mit dem rückläufigen
Lachsbestand so unzufrieden, daß die einheimischen Landsleute nicht
mehr im Fluß angeln, sondern nur noch Touristen (die auch zahlreich
im Fluß stehen).
Für diese Nacht finden wir Unterschlupf auf einem Campingplatz
im ÖKSENDALEN. Dieser Platz liegt hoch oben auf einer schönen
Alm und bietet einen guten Ausblick auf die umliegenden Berge mit ihren
schneebedeckten Gipfeln. Der kleine klare Fluß im Tal kann befischt
werden, ist aber überwiegend sehr flach und schnell (Rieselstrecken),
die wenigen Pools muß man kennen, um evtl. Erfolg zu haben.
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die Driva
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6.Tag: In SUNNDALSÖRA bewundern wir die DRIVA, einen weiteren
sehr schönen und bekannten, großen Lachsfluß. Auch dieser
Fluß ist diese Saison aus dem bekannten Grund für die Fischerei
gesperrt. Nun müssen wir uns entscheiden, ob wir den Weg über
die E6 nach Trondheim nehmen oder weiter auf der 670 nach Norden fahren.
Wir beschließen die letztere Variante. Die Fahrt verläuft zuerst
am Fjord entlang, der bei momentaner Windstille ein phantastisches Bild
bietet, später durchqueren wir sanftes Bergland, setzen mit der Fähre
nach KVANNE über und reisen ab SKEI an der SURNA hinauf bis ins Quellgebiet
dieses Flusses (Straße 670, später 65).
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die Surna
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Die SURNA gilt immer noch als guter Lachs- und Meerforellenfluß.
Das Wasser ist humusbraun, aber klar, die Breite des Flusses liegt zwischen
30 bis 50 Metern. Wir sehen einige Angler, Fische jedoch nicht. Es gibt
stundenweise und tageweise Schonzeiten, die Bestimmungen sind an einigen
Stellen deutlich ausgehängt.
Bei STORÄS kommen wir ins Tal der ORKLA, wohl einem der bekanntesten
Lachsflüsse Norwegens. Die ORKLA erobert auf den ersten Blick das
Fliegenfischerherz, der Fluß ist schön zwischen Bergen und Wald
eingebettet, die Breite liegt zwischen 30 bis 50 Metern, Pools wechseln
sich mit langen Rieselstrecken und Stromschnellen ab. Von der Beschaffenheit
macht der Fluß den Eindrck eines guten Fliegenfischergewässers,
was ja auch einschlägig bekannt ist. Die Angelkarten sind teuer und
werden auch von Deutschland aus vermarktet. Das hochinteressante Revier
muß von mir auf einer späteren Reise nocheinmal genauer untersucht
und befischt werden.
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die Orkla
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Die ORKLA mündet bei ORKANGER in den Fjord, ab hier fahren wir auf
der E39 weiter nach Trondheim, überqueren die GAULA und kommen an
den nächsten "Toll-Platz", wo der "Eintritt" für TONDHEIM fällig
wird.
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Pfahlbauten in Trondheim
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In TRONDHEIM ist ein Stadtrundgang Pflicht! Man sollte auf jeden Fall einen
Blick auf und in die mittelalterliche Kathedrale werfen und die berühmten
Pfahlbauten am Nidelva anschauen. Im Nidelva kann man nach Touristenbüroauskunft
mitten in der Stadt ganz ordentlich und preiswert auf Lachs fischen (gezeitenabhängig
!).
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die Kathedrale
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Wir verlassen TRONDHEIM auf der E6 in Richtung Narvik, bezahlen ein Stück
weiter "Austritt", sowie einige Kilometer weiter Tunnelgebühr. Die
E6 windet sich gut ausgebaut durch sanfte Hügellandschaft und gibt
linkerhand immer wieder den Blick auf Fjord und Meer frei. Der Tag ist
schön gewesen, bedeckt mit sonnigen Abschnitten und Spitzenwerten
bis 19°C. Aber jetzt sieht es verdammt nach Regen aus.
Wir verlassen die E6 nach STEINKJER und fahren die 17 Richtung NAMSOS.
Die Zeit ist weit vorangeschritten und gegen 20.00 Uhr heißt es wieder
einmal eine Bleibe für die Nacht suchen. Campingplätze sind jedoch
rar auf der 60 Kilometer langen Strecke nach NAMSOS. Es gibt nur einen
bei HOLMSET am ARGARDSELVA-Mündungsbereich. Wir bekommen die letzte
freie "Hütte" und der Regen wird stärker.
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Eine etwas windschiefe Hütte, aber trocken!
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7.Tag: Leichter Regen begleitet uns heute den ganzen Tag. NAMSOS
an der Mündung des gleichnamigen und bekannten großen Lachflusses
ist ein beschauliches kleines Städtchen mit einigen netten Geschäften
und ein paar größeren Supermärkten. Erwähnenswert
ist auch die Felsenschwimmhalle. Die heutige Fahrt führt uns am mächtigen
NAMSEN entlang nach GRONG. Hier biegen wir rechts ein und besuchen den
urgewaltigen SANDOLA-Wasserfall TOMMERASFOSEN, einen Lachshotspot.
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Sanddola-Fossen, die kleinen Punkte im Hintergrund sind Angler!
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Es erweist sich aber, daß wir wieder einmal zu spät dran sind
- Ende Juli ist nicht mehr viel los mit den Lachsen im NAMSEN, jedoch versuchen
auf den Felsen im Fossen und vom Boot aus noch jede Menge Fischer ihr Glück.
Hätte ich heute irgendwo einen gefangenen Lachs oder wenigstens einen
springenden Fisch gesehen, sicher wären wir einige Tage zum Fischen
hiergeblieben - aber es ist nichts zu sehen.
Der Angelkartenverkauf ist wie fast überall in Norwegen gut organisiert,
das Fischereigebiet NAMSEN und SANDOLA ist jedoch in eine große Menge
kleiner Teilstrecken mit unterschiedlichen Bestimmungen unterteilt.
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am Eingang des "Fiskumfossen-Laksakvarium"
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Weiter geht die Fahrt auf der E6 nach Norden am NAMSEN entlang. Einige
Kilometer stromauf kommen wir zum Fiskumfossen mit Schau-Fischtreppe und
Lachsmuseum- / aquarium. Der gewaltige Fiskumfossen stürzt hier breit
und aus 34 Meter Höhe hinab, ein Teil der geballten Kraft wird für
ein Kraftwerk genutzt. Das ganze Terrain sollten Sie unbedingt einer längeren
Inspektion unterziehen - es lohnt sich! Das Museum erzählt viel über
über die Geschichte des NAMSEN-Tales, wir bewundern traditionelles
Lachsfanggerät aus früheren Zeiten bis heute und erfahren einiges
über die "Lachsfeldzüge" der englischen Lords. Beim Gang duch
das Aquarium werden alle im Namsen vorkommenden Fischarten gezeigt und
auf mehrsprachigen Tafeln ausführlich erklärt.
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Im Museum, hier eine Hobelmaschine zum Rutenbau
die riesige Fliegensammlung...
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Gleich nebenan ist das Restaurant mit seiner kulinarischen Spezialität:
dem Lachsbuffet! Hier kann man nach Herzenslust jede Menge Lachs und Beilagen
in unterschiedlichen Zubereitungsformen genießen. Leider ist die
Kapazität des Magens begrenzt, so daß ein Verdauungsspaziergang
erst zum Fuße des Wasserfalls und dann über denselben zur Fischtreppe
erfolgt.
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Die Lachstreppe hat 77 Becken, zum Teil unterirdisch angelegt und im obersten
Becken kann man durch die Glasscheibe den Fischen beim Aufstieg zusehen.
Wir bewundern hier drei Meerforellen, Lachse sind nicht da.
Weiter nördlich an der E6 liegt ein großer Familypark mit
Elchen etc. und vielerlei Spaßmöglichkeiten. Wir lassen den
Park jedoch wegen Regen aus und fahren weiter.
Die Landschaft wird nun zunehmend gebirgiger, wir fahren wieder durch
ausgedehnte Fjällgebiete. Bei NAMSKOGAN finden wir einen herrlich
gelegenen Rastplatz direkt am oberen NAMSEN mit einem sehr schönen
Spazierweg am Fluß entlang.
Für diese Nacht kommen wir auf einem Campingplatz (am Fluß)
bei MELLINGSMOEN unter. Hier gibt es neben einigen Wohnwagenstellplätzen
drei verschiedene Hüttenarten. Der Platzwart lässt uns am Abend
gratis im NAMSEN fischen,was wir natürlich sofort ausprobieren. Der
Fluß kommt hier aus einer felsigen Schlucht heraus und bietet herrliche
Stellen, mein Sohn probiert die Spinnrute, ich versuche eine 8er Sinktip
mit verschiedenen Streamern. Fazit der ersten Stunde: 1 Minibachforelle
auf Spinner - und das trotz dieser wunderbaren Flußstrecke. Doch
so schnell gebe ich natürlich nicht auf. Nach dem Abendbrot wage ich
gegen 22.00 Uhr einen zweiten Versuch. Ich hatte am Nachmittag einige Ringe
gesehen und will es jetzt mit der Trockenfliege probieren. Es weht ein
starker kalter Wind an diesem Abend, trotzdem findet bis 24.00 Uhr ein
zaghafter Stieg statt und ich kann (nur) auf die gezupfte Sedge einige
kleine, fast schwarz gefärbte Bachforellen fangen. Größere
Fische mache ich leider nicht aus.
Na ja - was nicht ist, kann ja noch werden.
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am Lachsforsen
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8.Tag: Wieder geht es durch schöne Fjäll-Landschaften
und es regnet zur Abwechslung. Einige Kilometer nördlich von TROFORS
ist der nächste Stopp angesagt: Der Fluß VEFSNA bildet hier
den LACHSFORSEN. An diesem eindrucksvollen Wasserfall kann man mit einiger
Geduld Lachse springen sehen, so steht es im Reiseführer, auch wir
hatten Glück und sahen 2, 3 Fische.
und noch einmal der Lachsforsen, hier wird fleißig vom Boot aus
gefischt
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Nächster Stopp ist die Stadt MOSJÖEN, der Himmel reißt
jetzt öfters auf, so ist ein Bummel durch die Einkaufszone und die
Bewunderung der alten Holzhäuser angesagt. Gletscherfreunde fahren
etwa 10 Kilometer nördlich von MO I RANA nach links die
22 Kilometer lange Straße am milchigtrüben Fluß entlang
bis hinauf zum See SVARTISVATTNET, um dann nach zwanzigminütiger Bootsfahrt
und anschließender Dreikilometerwanderung die Gletscherzunge des
ÖSTERDALSISEN und des SVARTISENGLETSCHERS zu bewundern. Leider kommen
wir zu spät, die letzte Bootsfahrt in Richtung Gletscher ging um 15.00
Uhr.
Einige Kilometer nördlich überqueren wir in karger Landschaft
den POLARKREIS, besuchen das Polarcirkelcenter, anschließend führt
die Straße steil ins LÖNSDALEN hinab.
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Landschaft am Polarkreis
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Unbedingt gelegentlich stoppen und in den Fluß schauen, er hat wunderbares
Wasser. Heute abend kommen wir bei POLAR-CAMPING unter, einem kleinen Platz
mit Hütten in verschiedenen Größen. Wenige Kilmeter zurück
befindet sich übrigens eine Tankstelle und eine größere
Ferienhausanlage mit allerdings gehobenen Preisen.
Fischen wird heute abend leider nichts, es lohnt nicht, meint die Dame
an der Rezeption. Wir erwandern trotzdem einige Flußabschnitte des
SALTDALSELVA, der Fluß ist überwiegend sehr schnell und klar
hier oben, trotz gründlicher Beobachtung können wir keinerlei
Fische ausmachen!
9.Tag: Die Fahrt am SALTDALSELVA abwärts bestätigt
unsere Vermutung. Wieder ein absolut phantastischer Fluß ohne nennenswerten
Fischbestand. Die aktuelle Fischereiinfo berichtet, daß der Lachsbestand
soweit zurück gegangen ist, daß die Fischerei auf diesen Fisch
in der Saison 1999 untersagt ist. Wo wir auch anhalten und mit der Poolbrille
das glasklare Wasser "durchleuchten" - es sind keine Fische oder Anzeichen
auf deren Vorhandensein festzustellen.
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Vor ROGNAN verlassen wir die E6 und fahren auf der 812 Richtung BODÖ.
Kurz vor dieser "Hauptstadt des Nordlandes" überqueren wir den legendären
SALTSTRAUMEN auf einer riesigen Bogenbrücke. Der Gezeitenstrom demonstriert
gerade eindrucksvoll die auflaufende Flut. In dieser Meerenge wird der
Fjord zum reißenden und strudelnden Strom, sehr beeindruckend. Hier
empfiehlt sich ein Besuch im modernen Saltstraumencenter mit Robbenbecken,
kleinem Aquarium, Restaurant und der viersprachigen Multimediashow "Geschichte
und Mystik des Saltstraumen-Mahlström" (sehr empfehlenswert).
der Saltstraumen
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Anschließend ist natürlich angeln im Saltstraumen angesagt,
wir mischen uns unter die zahlreichen Fischer. Die Fische (vermutlich Pollack's)
rauben in Schwärmen in den Wibeln und Stomschnellen des Straumen,
um uns herum werden jede Menge relativ kleiner Fische gefangen. Wir Neulinge
fangen erst einmal "fast" gar nichts. Dann jedoch wird neben mir ein neuer
Angler geboren: Sohn Florian fängt seinen allerersten Fisch: Einen
Prachtdorsch von ca. 1,5 bis 2 kg. Das Abendessen ist gesichert, der Sohn
strahlt über alle vier Backen, denn das ist der größte
Fisch, der in diesen Stunden an dieser Stelle gelandet wurde.
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In der Nähe von BODÖS Flughafen finden wir für heute eine
Hütte. Wir stellen fest, daß auf unserer Reise in den Norden
nicht nur die Temperaturen fallen, je weiter wir nach Norden kommen, sondern
auch die Hüttenpreise immens steigen. Zahlten wir anfänglich
in Süd- und Mittelnorwegen zwischen 200 bis 250 NOK, werden jetzt
360 NOK plus 100 NOK Kaution fällig für den gleichen Standart.
INFO:
- Campingplatz in 6610 ÖKSENDAL,
Tel.: Öks. 71695811
- Maut Trondheim ein:10 bis 20
NOK, Maut Trondheim aus: 10-20 NOK, Tunnelgebühr 10: NOK
- In Namsen Ri. Sandola Touristenbüro
besuchen, gibt Auskunft über Preise Lachsfischen Sandola, Namsen uvm.
- Namsen Kaksakvarium, 7870 Grong,
Tel.: 0047 74 33 00 60, Fax 0047 74 33 00 61,Eintritt Kinder 20 NOK und
Erwachsene 50 NOK, Kosten
Lachsbuffet: 128 NOK/Pers.
- Campingplatz NT 40 Mellingsmo:
Tel.: 74334665 in 7890 Namsskogan, 200 bis 280 NOK / Hütte
Ausstattung: a) einfach:
b) mit Kühlschrank, c) mit Wasser und Kühlschrank
- am Polarkreis das Besuchermuseum
mitnehmen, geöffnet von 08.-22.00 Uhr
- Saltstraumen Opplevelsessenter:
Familienticket 130 NOK, Tel. 75560655, Fax 75560656
10.Tag: Heute setzen wir per Schiff ab BODÖ nach MOSKENES
auf die LOFOTEN über. Da wir wie immer Früh's nicht aus der Hüfte
kommen, da ja ausgiebig gefrühstückt werden (wichtigstes Ritual
am Morgen...) und wieder alles Gepäck verstaut sein muß, verpassen
wir die 09.00 Uhr-Fähre und müssen das nächste Schiff um
12.00 Uhr nehmen, womit der halbe Tag schon gelaufen ist.
A° auf den Lofoten
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Nach drei Stunden und 45 Minuten Fahrzeit bei gemischtem Wetter: stark
bewölkt mit sonnigen Abschnitten und gelegentlichen Sprühregen,
kommen wir auf den LOFOTEN an und die Fahrt geht zuerst nach A°, dem
südlichsten Fischerörtchen der Inselgruppe. Ein tolles Bild,
wie sich die roten Fischerhäuser, die teils auf Pfählen errichtet
sind, von den schroffen Bergen im Hintergrund abheben. Der Ort steht komplett
unter Denkmalschutz und hat einiges zu bieten: Schau-(und Schmeck-)Bäckerei,
Trockenfischmacher, Galerie, Museum und mehr.
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Ein Stückchen weiter nördlich bewundern wir bei RAMBERG einen
makellos weißen Sandstrand - da fühlt man sich gleich in ganz
andere Zonen versetzt.
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Bei BORG besuchen wir ein nach originalen Vorlagen wieder errichtetes Wikingermuseum.
Es handelt sich um die Rekonstruktion eines Häuptlingshofes inklusive
der kompletten Innenausstattung. Im nahen See liegt ein echtes Wikingerschiff.
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das Wikingermuseum
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Der nächste Ort heißt HENNINGSVÄR, auch Venedig des Nordens
genannt. Fischerhäuser und Pfahlbauten sind sehr schön anzuschauen
zwischen den Spitzen Bergen und dem blauen Wasser des Meeres.
Für diese Nacht kommen wir auf dem Campingplatz bei ORNESVAGEN
unter, der direkt am Meer, vor einer herrlichen Bergkulisse liegt.
11.Tag: Heute steht ein Besuch im Aquarium Kabelväg auf
dem Programm. Eine tolle Anlage: Aussenbecken mit Robben und Ottern. Innen
wird die komplette Meereswelt auf mehrsprachigen Infotafeln und in diversen
Aquarien erläutert. Zusätzlich läuft eine sehr schöne
Diashow. In der Halle gibt es zudem Großaquarien mit kapitalen Regenbogen-
und Meerforellen, sowie Lachsen zu bewundern und in einem kleinen Teich
schwimmen herrliche arktische Saiblinge, die durch ihre Farbenpracht besonders
reizvoll auf mich wirken (weshalb ich auch im Sommer 2000 nach Grönland
reisen "muß", um Arctic Char zu treffen, aber dazu ein anderes Mal
mehr).
Wer nach alledem noch Lust auf Meer hat, bucht eine Fahrt mit dem Unterseeboot,
daß hinter dem Aquarium liegt.
Den restlichen Tag verbringen wir mit einer Stippvisite auf den VESTERALEN.
Diese Inselgruppe schließt sich den LOFOTEN im Norden an. Auf der
nördlichsten Insel der VESTERALEN, ALOY, liegen ausgedehnte Sumpflandschaften
und große Vorräte an Moltebeeren, in der Hauptstadt ANDELSNES
werden Walsafaries mit Garantie angeboten. Mit den Moltebeeren haben wir
kein Glück, die meisten Beeren sind weich und vergammelt. Etwa in
der Inselmitte liegt ein Lachssee mit einem kleinen Campingplatz und Kartenausgabestelle,
ein Tip für ruhesuchende Fischer abseits der Zivilisation.
Ob der See fischig ist oder nicht, haben wir nicht getestet.
Heute Nacht beherbergt uns ein Campingplatz in der Nähe von Narvik.
Der naheliegende See erscheint leblos und ohne jegliche Fischanzeichen,
so daß wir die Ruten gleich im Auto lassen.
12.Tag: Morgens regnet es Bindfäden. Zum Glück läßt
der Regen nach dem Frühstück etwas nach, so daß wir das
Auto halbwegs trocken beladen können. Wir reisen an NARVIK vorbei
und biegen später rechts ein in Richtung Schweden. Auf der Fahrt an
den Fjorden entlang hängen die Wolken tief, so daß wir kaum
etwas von der schönen Landschaft mitbekommen. Was mir allerdings sofort
auffällt, sind immer wieder punktuelle Bewegungen an der Oberfläche
der spiegelblank daliegenden Fjord - Wasserflächen. Fischschwärme?
Das muß untersucht werden!
Es gestaltet sich sehr schwierig, bei Ebbe durch die tangbewachsenen
runden Steine hindurch zum Ufer zu balancieren, noch schwieriger ist es,
einen Wurf bis in den sich entfernenden Schwarm zu plazieren. Leider finden
wir nicht heraus, welche Fische sich da in kreisförmigen Bewegungen
an der Oberfläche präsentieren, denn es ist keiner zum Anbiß
zu überreden. Auf jeden Fall sind auch größere Fische darunter.
Also Ihr Norwegenkenner, die Ihr diesen Bericht durchschmökert: was
sind das für Fische???
INFO:
- Überfahrt BODÖ-MOSKENES
kostet für einen PKW plus 2 Erw. und 1 Kind 573 NOK
- Lofoten: Tunnel bei BORG 65 NOK,
- Wikingermuseum Eintritt: 75 NOK/
Person, 25 NOK für ein sehr gutes Softeis
- Campingplatz Ornesvagen: 360
NOK für eine kleinere Hütte älterer Bauart
- Eintritt Aquarium: Familienkarte
140 NOK (U-Boot extra), Te.: 760 78 665 (8310 Kabelväg)
- Campinplatz vor Narvik: 340 NOK/Nacht
für die Hütte und kostenlos (selten) duschen
Zweiter Teil: Angeln in Schweden
Die weitere Fahrt von NARVIK nach ABISKO lässt keine rechte Freude
aufkommen, denn es regnet wieder und wird zudem neblig. Stop vor ABISKO,
schon auf schwedischer Seite, um etwas frisch geräucherten Röding
und samisches Fladenbrot einzunehmen. Die obligatorische Seilbahnfahrt
und andere Aktivitäten in Abisko sparen wir uns wegen Regen, aber
ein Einkaufsbesuch im ICA-Markt muß sein (hier gibt es (fast) alles),
das Flair und die verschiedenen Menschen hier sind immer wieder außerordentlich
interessant.
Wir fahren weiter nach KIRUNA und der Himmel reißt zunehmend
auf, es wird wärmer und freundlicher. In KIRUNA machen wir einen Stopp,
ein wenig Bummeln durch die Innenstadt, die Touristeninformation besuchen
und Geld besorgen (nein, nein - keine Bank ausrauben!). In der Region gibt
es übrigens eine ganze Anzahl guter Forellen- und Äschengewässer,
die Information im Ort hat eine Landkarte dazu und gibt gute Auskünfte.
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origineller Wegweiser
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Anschließend geht es auf der E10 zum LAPPESUANDO-Fishingcamp, was
kurz nach dem Zusammenfluß der großen Wildnisflüsse KAITUUM-
und KALIXÄLVEN liegt. Hier gibt es Komplettarangements für Fischer,
in der Nähe des Camps kann man "normal" fischen oder man bucht sich
im Flußcamp oberhalb für einige Zeit ein (nur mit dem Boot zu
erreichen). Allerdings ist man an diesen großen Flüssen anfangs
mit einem Führer gut beraten. Im Flußcamp ist dies alles inklusive,
kostet aber auch ein paar Kronen.
Wir schauen von der Brücke in den hier ruhig und breit dahinfließenden
Fluß - die Fische steigen, vermutlich Äschen!
Auch die altbekannten Mücken sind wieder da, allerdings nicht
vergleichbar mit der Plage 1998.
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der Kalix bei Lappesuando
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Dennoch entscheiden wir uns, noch einige Kilometer weiterzufahren, ein
Stück die 45 und dann nach PARAKKA, einen herrlichen Flußabschnitt
des KALIX. Die Stromschnellen von PARAKKA sollen ein Thema für eine
der nächsten Fischerreisen in diese Region sein. Auf den Nebenwegen
Richtung WASUGNSBYN finden wir große Mengen Blaubeeren, außerdem
besuchen wir ein sehr schönes Angleranwesen am Forellensee und am
Abend quartieren wir uns im Motel JUNOSUANDO am TORNEÄLVEN ein.
Abend am Torneälven
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13.Tag: ANGESAN und LINÄLVEN sind die magischen Lachsflüsse
für den Fliegenfischer in dieser nordschwedischen Region. Es geht
auf der 394 nach ULLATTI. Angelkarten gibt es an der Tankstelle. Nach Auskunft
der Tankfrau ist das Fischen im Ort selbst frei, unterhalb kostet die Tageskarte
100 SEK. Der Fluß ANGESAN ist absolut ideal zum Fliegenfischen, 20
bis 30 Meter breit, Pools und Stromschnellen, sowie ruhige Stellen wechseln
sich ab. An der Tankstelle ist Blyfry leider alle, also fahren wir ein
Stück weiter in Richtung GALLIVARE, dann nach links auf die E10 in
Richtung ÖVERKALIX, denn wir brauchen dringend Sprit.
Der Tag präsentiert sich heute sehr sonnig und warm. Wir finden
an der Strecke einen sehr schönen Rastplatz am Fluß Skrövan,
der Platz hat allerdings eine furchtbare Plage mit diesen speziellen winzigen
schwarzen Fliegen, die so bohrende Eigenschaften haben.
Bei LANSJÄRV ANGESAN-Camping, direkt im Zentrum der ANGESAN-Lachsfischerei,
quartieren wir uns ein, hier gibt es die Fischerkarte für rund 100
SEK für 24 Stunden, sowie eine gute Streckenbeschreibung mit Anfahrtsskizzen
an die einzelnen Hotspots, denn an einem schwedischen Lachsfluss hat jeder
Fischplatz seinen Namen. Die Fahrt geht über ca.15 Kilometer lange
Schotterpisten an den Fluß, gegen 18.00 Uhr bin ich am Wasser und
baue erwartungsvoll die neue Zweihänder zusammen, die heute zusammen
mit der auch neuen HENSCHEL-Rolle das erste Mal zum Einsatz kommen soll.
Es ist viel Betrieb am Fluß - jeder Forsen ist schon besetzt,
Zelte und Feuer überall, außerdem eine schlimme Smuts - Plage,
aber viel Autan und noch mehr "kümmer dich nicht drum" hilft.
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am Angesan
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Eine Weile fische ich vom rechten Ufer aus, dann mache ich den Fehler,
durch den Fluß auf die andere Seite waten zu wollen. Hier habe ich
mich jedoch völlig verschätzt. Was anfänglich einfach aussieht,
wird zur bösen Falle: in der Mitte des Flusses gerate ich in tiefes
Wasser mit großen Steinen, ausgewaschenen Löchern und stärkerer
Strömung und der Rückweg ist auf einmal weg. Unter großem
Schweißverlust brauche ich fast eine halbe Stunde, bis ich mich aus
dieser brenzligen Situation wieder ans rettende rechte Ufer zurückziehen
kann. Einen weiteren Durchwatversuch wage ich dann nicht mehr, so allein
und mitten in der Nacht geht Sicherheit vor.
Bis gegen 24.00 Uhr fische ich heute, der Fluß gibt mir jedoch
nur einige kleine Äschen und einen kleinen Hecht, die alle die Lachstube
voll genommen haben. Lachse sehe ich nicht, weder gefangen an Land, noch
im Wasser oder in der Luft. Der Fluß ist ein Traum, jedoch ist er
nur schwerlich zu bewaten, außerdem ist er nicht einfach zu lesen,
weil klassische Pools fehlen - Ortskenntnis oder ein Führer sind auch
hier für den Erfolg wichtig. Ein Guide ist über ANGESAN-Camping
buchbar. Wichtig ist noch zu erwähnen, daß am ANGESAN, KALIX
und Nebenflüssen in diesem Gebiet seit diesem Jahr jede Woche ein
Lachsfangverbot von Mittwoch 18.00 Uhr bis Freitag 18.00 Uhr besteht.
14.Tag: Ab den frühen Morgenstunden regnet es heftig, mit
kurzen Unterbrechungen, den ganzen Tag.
Es ist schon enorm, wie schlagartig hier das Wetter wechselt, in der
letzten Nacht beim Fischen war keine Wolke am Himmel und heute ist kein
Himmel mehr zu sehen. Schön, wenn wir diesen raschen Wechsel 1998
auch mal gehabt hätten, aber da wollte es leider nicht trocken werden.
Ein Stück flußabwärts versuche ich nochmals mein Glück
im ANGESAN. Aber auch heute will niemand meine Fliegen, so fahren wir weiter
nach OVERKALIX, einkaufen, Pizza essen und dann hinauf zum JOKKFALL. Dort
gegen 15.45 Uhr angekommen, beeilen wir uns, um ja nicht die alltägliche
Lachszählung an der Fischtreppe zu verpassen.
Doch Fehlanzeige, seit diesem Jahr erfolgt die Fischzählung vollelektronisch,
wieder zwei Arbeitsplätze wegrationalisiert durch Elektronik und eine
Touristenattraktion weniger. Also gibt es auch keine verläßlichen
Angaben mehr zu Fischart, Größe und Gewicht, sondern nur noch
Stückzahlen. Die Statistiktafel an der Fischtreppe macht uns nachdenklich.
Nachdem der KALIX 1997 nach langen, schwachen Jahren wieder einen Spitzenrun
von Lachsen und Meerforellen erleben dürfte (etwa 5000 Fische am Jokkfall
gezählt), ging die Zahl bereits 1998 auf unter 2500 Fische zurück.
Ich bin gespannt auf das 1999er Ergebnis.
In diesem Jahr sehen wir keine Lachse springen, jedoch fängt ein
Angler neben mir einen schönen blanken Lachs von etwa10 bis 12 Pfund.
Die Einheimischen haben dieses Jahr eine andere "Technik" als 1998: Während
damals mit schweren Tubenfliegen am 80 Gramm-Tiroler-Hölzel gefischt
wurde, ist dieses Jahr die Tubenfliege an der Wasserkugel Trumpf.
Nach dem Einchecken im JOCKFALL-Campingplatz die nächste Enttäuschung:
Auch hier gilt die totale Lachsschonzeit von Mittwoch 18.00 bis Freitag
18.00 Uhr. So bleiben nur noch knappe 2 Stunden! Also sofort eine Lizenz
erworben und ran an's Wasser - leider ohne Erfolg, ist ja logisch bei der
kurzen Zeitspanne!
Nach dem Abendessen entscheiden Sohn und Vater, noch einen Äschenfischgang
einzulegen. Also eine neue Lizenz lösen (sonderbar - sie ist teurer
als die Lachslizenz) und nach OFORSEN, etwa 3 Kilometer flußabwärts,
fahren.
Wir fangen 13 Äschen, aber keine über 30 cm.
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Nacht am Kalix bei Oforsen
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Der Himmel ist wieder völlig klar geworden, Dampf steigt vom Fluß
auf und wir dürfen einen herrlichen Sonnen - (fast) - Untergang erleben.
Bei der Rückkehr ins Camp gegen 0.30 Uhr ist die Sonne schon wieder
am Steigen, die ganze Nacht ist fast taghell.
15.Tag: Es geht heute über LULEA nach ARVIDSJAUR und weiter
nach SLAGNÄS am oberen SKELLEFTAÄLVEN. Sonne wechselt sich heute
mit Wolken ab, es ist aber recht frisch mit 12 bis 15 C°. Ziel des
heutigen Tages ist der für seine großen Wanderforellen berühmte
SLAGNÄSFORSEN am SKELLEFTA. Dieser Fluß bildet überwiegend
Seen, hat jedoch einige kurze Flußabschnitte, die zu Hotspots für
Wanderforellen geworden sind. Wir quartieren uns im Slagnäs-Campingplatz
ein, lösten eine Fischkarte und probierten unser Glück. Die ausgehängte
Fangliste ließ Gutes verheißen, hier sind in der diesjährigen
Saison schon einige Forellen über 4,5 Kilogramm verewigt. Also auf
in die Stromschnelle zum Fischen.
An der oberen Grenze (Seeauslauf mit Kraftwerk) fangen Schweizer Angler
2 kräftige Hechte, ein Stück unterhalb sehe ich eine schöne
Forelle von etwa 2 bis 3 Kilo in voller Länge aus dem Wasser springen,
wir fangen aber leider bis zum Abend mit der Nymphe nur eine kleine Äsche
und eine Sik.
Das Fischen hier gestaltet sich keineswegs einfach - schnelles Wasser,
nicht bewatbar und große Steine, auch am Ufer. Um die Stellen zu
wechseln, ist Springen von Stein zu Stein angesagt.
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am Slagnäsforsen
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Nach dem Abendbrot gegen 23.00 Uhr wage ich noch einen Versuch. Es ist
viel zu viel Betrieb am Wasser, ich versuche es mit dem Streamer, die zahlreichen
anderen Fischer sind mit Fliege und Blinker unterwegs, ich sehe jedoch
keinen etwas fangen. Mache Schluß gegen 02.00 Uhr, es ist eine herrliche
helle nordische Nacht.
16.Tag: Die dritte Runde fischen ist angesagt von 10 bis 13.00
Uhr. Ich vermassele unser heutiges Mittagessen, weil ich die einzige und
herrlich gefärbte Forelle von ca. 1,5 Kilo, die ich fange, beim Landen
aus meiner Hand springen lassen. Die nimmt natürlich die Gelegenheit
wahr, reißt den Streamer vom 25er Vorfach (!) und verschwindet in
den Fluten.
Meine darauf folgende sprachliche Entgleisung möchte ich hier
lieber nicht wiedergeben.
Fazit SLAGNÄSFORSEN: Schwieriges Fischen, viele Fischer,
2 Straßen- und eine Eisenbahnbrücke an der kurzen, nur etwa
anderthalb Kilometer langen Strecke. Wen der ganze Trubel einer berühmten
Stelle nicht stört und wer die nötige Ausdauer aufbringt, der
kann hier ein paar Tage Halt machen und hat die Chance auf eine wirklich
große Forelle. Saisonende ist hier bereits der 15. August.
Wir fahren weiter nach SORSELE, Vorräte ergänzen und die
dortige Touristeninfo ausquetschen. Es gibt gutes Material über die
Fischerei in der Gegend und eine Fischereikarte. Um Sorsele findet man
jede Menge interessante Fischgründe, viele Seen (davon mindestens
2 mit Saiblingen, der Rest mit Forellen und Äschen), die Flüsse
VINDEL- und LAISÄLVEN, beides sehr bekannte Forellen - und besonders
Äschenreviere sowie eine Vielzahl weiterer Flüsse. Ich nehme
die Spur vom letztem Jahr wieder auf und biege ein ins Tal des VINDELÄLVEN
nach AMMERNÄS hoch, kurz bevor das Gebirge die natürliche Grenze
zu Norwegen bildet.
Bei einer Rast in der Mitte der etwa 90 Kilometer langen Strecke mit
Heidelbeeren-Pflücken stellen wir fest, daß es in der Region
wahrscheinlich wochenlang nicht mehr geregnet hat, der Waldboden ist ausgetrocknet
und von Rissen durchzogen und die Beeren sind verschrumpelt.
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der Vindelälven
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In AMMERNÄS angekommen, haben wir tatsächlich Probleme, eine
Bleibe zu finden. Der ganze Ort ist geschmückt und es findet ein traditionelles
Samifest / -Wettbewerb mit etwa 500 Teilnehmern statt, deshalb ist alles
ausgebucht.
Das bringt uns in die erfreuliche Lage, daß die Besitzer des
"Vindelälven-Stugor", Urban und Maritta, uns Ihr eigenes Wohnhaus
überlassen, für 350 SEK ein gutes Angebot. In AMMERNÄS gibt
es normalerweise jede Menge Unterkünfte: drei Hüttencamps, ein
Hotel, ein Pensionat, zwei Zeltplätze und Privatvermieter. Die Touristinformation
liegt gleich neben dem Hotel und bietet alle Auskünfte, sowie Angelkarten
und ein kleines Museum. Der Ort hat eine Tankstelle und einen ICA-Laden.
Auch eine kleine Fischereinformation ist vorhanden, ich habe es allerdings
mehrmals versucht, es war nie geöffnet.
Um AMMERNÄS gibt es in den Bergen einige gute Gebirgsseen mit
Saiblingen und Bachforellen, sowie unter anderem die großeren Flüsse
JUKTAN und VINDELÄLVEN samt deren Talseen. Also eine Drei-Tages-Angelkarte
für das ganze Gebiet gelöst und rein in den Fluß. Zuerst
geht es zum Vindelforsen, einen schönen Wasserfall gleich oberhalb
des Ortes. Hier sind ständig Angler, außerdem tief in den Felsenspalten
stehende Forellen, die alle Köder kennen und nichts nehmen, sowie
kleine Äschen. Der 300 Meter unterhalb liegende Einlauf in den See
kann problemlos watend durchfischt werden, jedoch beissen auch hier nur
handlange Äschen.
Nächster "Stop" ist der VINDELÄLVEN unterhalb von AMMERNÄS.
Der Fluß bietet diese Jahr eine optimale Fischerei, anscheinend hat
es wochenlang nicht geregnet, das Wasser ist sehr niedrig und klar. Gleich
nach dem Seeauslauf folgen 800 Meter Fliegenstrecke, die mir jedoch nicht
sonderlich interessant erscheinen, anschließend bildet der Fluß
über viele Kilometer einen abwechslungsreichen Verlauf mit Stromschnellen
und ruhigen Strecken, fließt überwiegend über felsiges
Gestein und Felsplatten und formt mancherorts auch Kiesbänke.
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ein Hotspot am Vindelälven
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Ich hoffe auf einen Abendsprung, der jedoch leider (fast) ausfällt.
Es wird hundsgemein kalt in dieser Nacht, ich kann einige kleine Äschen
auf die gezupfte Rehhaarsedge fangen. Die Fische sehen auf keinen Fall
unterernährt aus.
Einige Steine in der Straßensteinpackung sind gemein kippelig
und ich kann mich zweimal gerade so vor einem Absturz ins Wasser retten.
Der Supersonnenuntergang entschädigt jedoch für den saukalten
Abend. Es ist so kalt, daß sich keine einzige Mücke blicken
läßt und in der Nacht die Kartoffeln im Ort erfrieren.
17.Tag: Heute fische ich wieder im Vindelälven verschiedene
Stellen mit der Nymphe ab. Der Wind bläst dermaßen stark, daß
fast jeder Wurf buchstäblich in die Hose geht. Dementsprechend schlecht
ist meine Motivation und das Fangergebnis: ein paar handlange Äschen
und Bachforellen vergreifen sich an der tiefgeführten Goldkopfnymphe.
Auch der Sohn fängt mit dem Spinner nur dicke Steine, die "Muttern"
nach einigem Gezerre auch meist wieder los bekommt bis auf besonders hartnäckige
Exemplare - hier muß der Vater ran.
Bis 14.30 Uhr halten wir das aus, dann flüchten wir vor dem Wind
und stärken uns erst einmal. Dicke Wolken treiben schnell am Himmel,
aber wenigstens regnet es nicht. Gegen halb fünf starte ich den zweiten
Versuch und finde einen schönen Äschenpool, wie sie am VINDELÄLVEN
wirklich nicht besonders eng gesät sind. Endlich mal keine großen
Steine und kippelig-glitschige Felsplatten, sondern eine schöne, gut
bewatbare Kiesbank mit gleichmäßig abfallender Tiefe und stetig
zunehmender Strömung, kurz ein klassischer und perfekter Äschenplatz.
Schritt für Schritt und Wurf für Wurf fische ich stromauf,
so gut es gegen den immer noch sehr starken Wind eben geht. Nach einigen
kleineren Äschen bekomme ich einen schweren Fisch an die 14er Nymphe.
Das Glück scheint auf meiner Seite zu sein und nach einem längeren
Drill wird die große Äsche merklich müder. Da ich keinen
Kescher mitgenommen habe, gestaltet sich die Landung schwierig. Ich ziehe
den Fisch in Ufernähe und will zugreifen - da löst sich die Nymphe
aus dem Maul !
Schnell springe ich hinzu und kann den Fisch mit beiden Händen
auf's Ufer befördern und anschließend bestaunen:
Es ist eine wunderbare dunkle Äsche mit den Traummaßen 52cm
und 1,250kg!
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die erste Riesenäsche...
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Was für ein Fisch, so etwas hatte ich bisher noch nicht gesehen !
Nach dem Versorgen des Fisches und der Fotoprozedur fische ich noch
den Rest des Platzes durch und kann zwei weitere Äschen von etwa 35cm
fangen und zurücksetzen, dann beißt ein weiterer schwerer Fisch,
der aber nach kurzem Drill wieder loskommt. Gegen 19.30 Uhr treibt mich
der eiskalte Wind endgültig aus dem Wasser ins warme Quartier.
18.Tag: Wieder Wetter wie gestern. Heute ist Familienangeltag
angesagt. Wir fahren einige Kilometer stromabwärts und finden wieder
einen stark Äschenverdächtigen Platz. Sohn fischt heute mit Wasserkugel
und Fliege, ich versuche die gleiche Nymphe wie am gestrigen Tag. Der Wind
fährt auch wieder in die Leine und läßt regelmäßig
meine Würfe entgleisen.
Trotz des Wetters fange ich über die Mittagszeit einige schöne
Äschen zwischen 23 und 37cm und dann greift wieder eine Große
zu, mit der ich lange kämpfen muß. Nur sachte und nicht zu hart
drillen, damit die kleine Fliege nicht aus dem zarten Äschenmaul ausschlitzt,
wie schon so oft passiert, denke ich so bei mir.
Aber ich kann auch diesen Fisch nach etwa 10 Minuten ins flache Wasser
dirigieren und mit der Hand landen. Es ist ein phantastischer Äschen-Milchner
mit einer riesigen Fahne, der Fisch ist sogar noch einige Millimeter länger
als der vom gestrigen Tag, ich bin spachlos und kann es nicht fassen, was
hier für riesige Äschen leben.
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die zweite Riesenäsche...
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Der Sohn fängt leider nichts, was ihn sehr unglücklich macht.
Ich gebe zu, es wird langsam Zeit, meinen zehnjährigen Sohn in die
Fliegenfischerei einzuführen, dieser Vorsatz wird fest verankert!
Aber vielleicht sollten wir das Werfen bei weniger wiedrigen Verhältnissen
üben.
Gegen Abend legt sich der Wind und die Mücken kommen aus allen
Löchern.
die Erfolgsfliege...
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19.Tag: Es regnet mal wieder und der Himmel ist grau in grau. Wir
beschließen deshalb, den heutigen Tag als Fahrtag zu nutzen. Vorher
führen uns unsere Gastgeber Maritta und Urban in die "Scheune der
Liebe", die sie für meditative Seminare nutzen und wir können
Marittas Skulpturen bewundern. Maritta hat übrigens die goldene schwedische
Zehnkronenmünze entworfen. Zum Abschied erhalten wir ein Stück
Elch frisch aus dem Ofen, eine äußerst köstliche Sache.
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werfen wir einen letzten Blick (für diesmal) auf den Vindelälven
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Auf der Fahrt von AMMERNÄS zurück nach SORSELE und ÖSTERSUND
haben wir komplett Regen. Fürchterlich sind die zwei 'zigkilometerlangen
Baustellen mit Grobschotter und Löchern nach dem Motto: "Heinrich,
der Wagen bricht".
Kurz vor ÖSTERSUND biegen wir auf die E14 in Richtung TRONDHEIM
ab, weil wir am nächten Tag noch zum TANNFORSEN wollen. Dieser mächtige
Wasserfall am oberen INDALSÄLVEN liegt ca. 120 Kilometer von ÖSTERSUND
in Richtung TRONDHEIM.
Für diese Nacht finden wir in einer Privatstuga in JÄRPEN
Unterkunft.
20. Tag: Heute werden wir tatsächlich wieder mit Sonnenschein
begrüßt. Der TANNFORSEN ist wie immer sehr beeindruckend und
präsentiert sich gleich mit zwei Regenbögen.
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der mächtige Tannforsen
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Ein Muß ist nach dem Rundgang der Besuch in der Gaststätte mit
Souvenier-Shop, um die köstlichen frischen Waffeln mit Moltebeer-Marmelade
zu schlemmen. Hier treffen wir zwei weitgereiste German-Boy's, die vom
Nordkap über Finnland heruntergekommen waren und die u.a. von der
sich fest in polnischer Hand befindlichen Beerenpflücker-Mafia, die
sich in JOKKMOCK etabliert hat, zu berichten wußten.
Zurück geht es gen Osten, bei MATTMAR verlassen wir die E14
und wählen die Route, die westlich am STORSJÖN vorbeiführt.
Leider bleibt dieses Jahr für einen Besuch an der DAMMAN-Fischtreppe
keine Zeit mehr, denn die Abreise rückt unaufhaltsam näher. Also
wird auch dieser Tag ein straffer "Fahrtag", allerdings bei herrlichem
Wetter.
Gegen 23.00 Uhr stellen wir unser Zelt auf einem Campingplatz bei AKERSUND
auf, nachdem wir stundenlang nach einer Bleibe für die Nacht gesucht
haben. Aber die Gegend ist ein wenig "Campingplatzarm"!
.
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21. Tag: Über JÖNKÖPING fahren wir nach KRISTIANSUND.
In diesem lieblichen Städtchen lohnt sich immer ein Bummel. Gegen
16.00 Uhr kommen wir in MÖRRUM an, damit sich auch der Rest der Familie
einmal das schöne Lachsmuseum und den legendären gleichnamigen
Fluß anschauen können und 17.30 Uhr gelangen wir schließlich
nach HARASJÖMALA. Leider schließt die Rezeption dort bereits
17.00 Uhr, wir haben dennoch Glück - ein Mitarbeiter der Verwaltung
treibt sich noch auf dem Gelände herum und wir können eine freie
"Stuga" und eine Halbtages-Fischerkarte beziehen.
Im Kronfiskecamp HARASJÖMALA befinden sich über 20 natürliche
Seen verschiedener Größe, schön in einem Waldgebiet verteilt,
außerdem wurde ein künstlicher Flußlauf angelegt. Es wird
hauptsächlich auf eingesetzte Regenbogenforellen in Größen
zwischen 0,4 und 5 Kilogramm gefischt. In einigen Seen gibt es nur große
Forellen, hier kostet die Erlaubnis entsprechend mehr, einige Seen sind
nur Fliegenfischern zugänglich und in manchen Seen können auch
Barsche und Hechte, sowie verschiedene andere Arten befischt werden. Für
das künstliche Fließgewässer (Flugströmmen) gelten
besondere Regeln und Preise. Manche Seen können auch komplett von
Gruppen etc. gebucht werden.
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Harasjömala
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Uns bleiben nur noch zweieinhalb Stunden bis zur Finsternis (die es hier
im Süden wieder gibt) und die gilt es zu nutzen.
Gerade sind wir an einem idyllischen Waldsee angekommen und beginnen
zu fischen, erscheint gleich mit vier Autos eine Horde schwedischer Zunftgenossen,
die sich lautstark um den See verteilen. Nachdem ich dem Sohn keine fünf
Minuten vorher erklärt hatte, wieso Ruhe beim Fischen so wichtig ist,
war es nun um dieselbe geschehen. Zu allem Überfluß fängt
nun einer der "Brüder", der sich mir gegenüber postierte, auch
noch permanet einen Fisch nach dem anderen und kommentiert dies lautstark
mit seinen Kollegen. Vermutlich ein Kenner der "Put and Take" Fischerei:
Nach dem Auswerfen des schweren Schußkopfes legt er die Rute auf
den Steg und läßt der Leine Zeit zum Absinken, indem er sich
eine Zigarette anzündet. Anschließend nimmt er nur die Leine
(nicht die Rute) auf und holt diese mit raschen Zügen und mit beiden
Händen ein. Fast jedes Mal hängt ein Fisch ! Ich habe es auch
mal probiert, aber es klappte nicht, zumal es auch keinen Spaß brachte,
denn mit Fliegenfischerei hat dies nur noch wenig zu tun. Nach dem vierten
Fisch fahren wir schnell an einen anderen See. Der Abend ist jedoch schon
weit fortgeschritten, so daß nach einer halben Stunde Finito ist.
Der Rest ist schnell erzählt: Nächster Tag TRELLEBORG, auf
den Clipper, der diesmal pünktlich erscheint und dessen Maschinen
wieder beide laufen. Also "durchschneiden" wir die Ostsee in knapp drei
Stunden und kommen wohlbehalten in der Heimat an.
Eines steht jedenfalls fest: Ich muss wieder kommen... die vielen Fische
wollen gefangen und die herrliche Natur muß erkundet werden.
INFO Schweden:
- Motel JUNOSUANDO: Komforthütte
450,-- SEK, Tel: 0046 978 303 95
- Hütte / Nacht in ANGESAN-Camping
kostet 300,-- SEK/1. Nacht und 200,-- NOK/2. Nacht
Adresse: Ängesstugans
Camping, Jakt & Fiske & Fritid, Källvägen 5, 95698 Lansjärv,
Tel. 0046 926-30003,
Fax 0046 926-30026, eMail:
angsstugan@telia.com,
Website:
www.angsstugan.nu
- Lachs-Guide am Ängesan:
Magnus Wenneberg, eMail: magnus.wennberg@overkalix.mail.telia.com,
Website: www.angsstugan.nu,Tel.
0046 926-30003 und 0046 926-30126 und 070-6401941
- Fischereiverwaltung Ängesan:
FVO, Box 37, 95621 Överkalix, Tel/Fax: 0046 926 773 69, www.angesa-fishing.com
- Jockfall-Camping: Hütte
500,-- SEK/Nacht
- Lachs-Lizenz Jockfall 70,-- SEK,
wöchentl. Schonzeit beachten, bei Tubenfliege nur noch Einzelhaken
erlaubt
- Kalix-Äschenlizenz 100,--
NOK
- Slagnäs-Camping: 2-Bett-Hütte
165,-- SEK, 24 Stunden Fischkarte 50,-- SEK
- Ammernäs: Vindelaforsens
Stugby: Tel. 0046 952-61100, Fax 61108, eMail: urban.berglund@ammernas.net,
Websites: www.sjalvkannedom.nu
und www.ammernas.net/boende/vindelstugbyn.htm
(Sie können Urban Berglund
auf deutsch kontaktieren).
- Ammernäs Drei-Tages-Karte:
160,-- NOK
- Stuga in Järpen (einige
Auswahl): 200,--SEK
- Hütte in HARASJÖMALA:
versch. Größen u. Ausstattung, wir zahlten 335,--SEK plus 60,--SEK
für die
Halbtages-Angelerlaubnis
für einen Tag kostet die Erlaubnis 160,--SEK, 3 Fische dürfen
entnommen werden,
die Tageserlaubnis für
Großforellenseen kostet 225,--SEK, AssiDomän AB, Kronfiske Harasjömala,
Gillesvägen 39, SE-29391
Olofström, Tel: 0046 454-470 50, Fax 0046 454-470 30, eMail: harasjomala.sot@asdo.se,
ausführliche Broschüre
und Preisliste kommen lassen