Die Schlossauer Ohe – untere Strecke 
Bericht und Fotos von Christian Früh
Wer über die Rusel nach Regen fährt, dem ist bestimmt schon einmal das Bächlein aufgefallen, das sich auf der rechten Straßenseite dem Regen entgegenwindet. Die zu befischende Strecke an der Schlossauer Ohe ist 20 Kilometer (!) lang und teilt sich in eine obere und eine untere Strecke. Die Karten gibt es im Verkehrsamt in Bischoffsmais zu 20,— Euro abzgl. 5,— Euro Pfand für die Fangliste, die einem zum Ende des Jahres nach Abgabe mit Bankverbindung rückerstattet werden. Auf dem Weg nach Bodenmais überquert man die Schlossauer Ohe in Hochbruck, diese Brücke ist auch gleichzeitig die Grenze zwischen oberer und unterer Strecke. Die untere Strecke endet oberhalb von Langbruck – rechts der Brücke ist eine kleine Kapelle und 50m oberhalb des Mühlumleiters die Streckentafel.
Es war mein zweiter Fliegenfischertag in diesem Jahr – nach dem Saisonstart mit Markus und Stocki im März an der Singold. So schlimm wie in diesem Jahr war es um meine Fliegenfischerfreizeit wirklich noch nie bestellt. Lieber Markus, lieber Stocki, vielleicht geht ja im August mal was zusammen. Wie wär’s mit der Ilz?
Ich würde die untere Strecke der Schlossauer Ohe von der Charakteristik her unterteilen. Im oberen Teil strebt die Ohe kaskadenartig dem Tal entgegen – im unteren Teil ist es eher ein Wiesenbach mit tiefen Außenzügen und erinnert mich an den Weißen Regen. Die Breite liegt zwischen 2m und 10m. Generell sind Watstiefel ausreichend, die Ohe lässt sich zwar auch vom Ufer aus befischen, aber im oberen Teil steigt das Gelände stark an und ist extrem verwachsen, so dass man sich im Flussbett am besten Fortbewegen kann. Durch die Höhenunterschiede sollte man fit und gut zu Fuß sein, Parkplätze sind Mangelware und lange Fußmärsche vorprogrammiert. Lt. Karte ist auch Spinfischen erlaubt, beschränkt sich aber im oberen Bereich sicherlich auf die Mühlumleiter. Die Ohe ist zugewachsen und daher an heißen Tagen ein ideales Gewässer. Fischen sollte man allerdings können, ein guter Rollwurf ist Grundvoraussetzung. Ich entschied mich für meine Orvis Superfine #2 in 6“ – für die zu erwartenden Fische völlig ausreichend. Auf der Karte sind zwei Fischarten angegeben, die Bachforelle und die Äsche. Das Schonmaß bei Bachforellen von 26cm halte ich allerdings für indiskutabel – die 35cm für die Äsche passen. Ob einer vom Fischereiverein schon mal eine 26er Bachforelle gegessen hat? Leider ist mir nicht eine Äsche untergekommen und es darf bezweifelt werden, dass die Ohe noch einen nennenswerten Äschenbestand aufweist.
Ich befischte zunächst den oberen Teil von der Straßenmeisterei bis zum Ende des Mühlumleiters. 

Hier konnte ich viele kleine Bachforellen fangen, musste aber aufgrund der geringen Restwassermenge nach einiger Zeit zum Umleiter wechseln. Hier konnte ich auf Buck Caddies einige 30er Bachforellen überlisten. 

Da die Umleiter sehr offen sind, ist eine gute Deckung mit feiner Präsentation gefragt. Am Ende des Umleiters brach mir im Drill meine Orvis am Handteil – es ist die erste Orvis Garantie die ich Anspruch nehmen muss.

Da ich ohnehin zum Auto zurückmarschieren musste, entschied ich mich in der Wiesenstrecke mit der 0er Fliegenrute weiterzufischen. Hier stehen auch größere Fische in den tiefen Zügen und Gumpen. Ich habe nur trocken gefischt, da die Fische gut stiegen und unter Steinen außer einigen Köcherfliegenlarven nichts an Nährtierchen feststellbar war.
Hier fing ich nun Fischarten, die auf der Karte gar nicht verzeichnet waren. Neben einer 35er Regenbogen war auch ein 38er Saibling meiner Rehhaarfliege nicht abgeneigt. Beim Saibling kann es sich auch nicht um einen Einzelgänger gehandelt haben, da er voller Laich war. Er bescherte mir in jedem Fall ein sehr leckeres Mittagessen. 
Für das kommende Frühjahr habe ich mir die obere Strecke bis zum Quellgebiet fest vorgenommen, da diese noch schmaler ist und aktuell mit Springkraut so verwachsen, das ein Fischen nur stellenweise möglich wäre. 

Fazit: Wer keine großen Fische erwartet, gut zu Fuß ist und im Hochsommer Schatten sucht, ist hier richtig.

Ein Bericht von Christian Früh für www.fliegenfischer-forum.de | Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

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