Gerätebesprechung - Fliegenrollen:
Shakespeare Sigma 5/6 Fliegenrolle
Mit der aus einer robusten Polymer-Mischung gefertigten Sigma legt Shakespeare eine Großkernfliegenrolle vor, welche im untersten Preissegment angesiedelt ist. Weitere Merkmale der Sigma mit ihrer markanten Gehäuserückseite sind u.a. ein konisch zulaufender Spulenboden, eine gute Bremse und eine Schnellwechselspule.

Verfügbare Modelle: (Stand 07/2015)
Sigma 3/4 - für #3-4
Sigma 5/6 - für #5-6
Sigma 6/7 - für #6-7
Sigma 7/8 - für #7-8
In unserem Test befand sich eine Shakespeare Sigma 5/6.

Technische Daten: (eigene Messungen)
Farbe: Mattschwarz
Gewicht: Rolle komplett: 144 Gramm; Spule allein: 51 Gramm 
Rollendurchmesser: 86 mm
Rollenbreite (ohne/mit Kurbel): 39 (73) mm
Spuleninnenbreite: 25 mm
Spulenkern-Durchmesser: 40 mm
Max. Spulentiefe (nutzbar): 23 (19) mm
Schnuraufnahme bei einer ganzen Umdrehung mit voller Spule: 25 cm
Schnurfassung: WF6F + rd. 80m 20lbs Standard-Backing
Seriennummer: nein
Lieferumfang: im Karton
Garantie: handelsübliche Gewährleistung
Preise: (Stand: Sommer 2015)
Rolle: 31,00 € | E-Spule: k.A.

Beschreibung und Praxistest
Mittelkern-/Großkern- Fliegenrolle aus Kohlefaser. Die beidseitig mit zwei durchgehenden Lochreihen versehene Spule läuft im offenen Rollenrahmen, unter akzeptabler Platzausnutzung. Der Spulenboden wurde ebenfalls mit zwei Lochreihen versehen, er ist zudem für eine höhere Kapazität konisch geformt. Die Gehäuserückseite besitzt ein modernes Design mit acht Speichen. Am Rollenrahmen befinden sich hinten ein breiterer Steg für den direkt angesetzten Rollenfuß und vorne ein schmalerer Steg für die Schnurführung. Beide Steg-Enden greifen tief genug in die Nut auf der Spuleninnenseite hinein, um die Gefahr eines Durchrutschen von Vorfach oder Schnur wirkungsvoll zu minimieren. Der Rollenfuß wurde etwas versetzt in Richtung Rollenrückseite angebracht, für eine hundertprozentig korrekte Ausbalancierung der Rolle. Auf der Spulenvorderseite befindet sich eine schmale Kurbel aus schwarzem Kunststoff, welche leichtgängig und mit etwas Spiel arbeitet. Der Kurbel gegenüber sitzt ein Kontergewicht, das für einen gut ausgewuchteten Spulenrundlauf sorgt.
Im Praxisbetrieb zeigte unser Testmodell einen gut ausgewuchteten Rundlauf, auch bei höheren Abzugsdrehzahlen, ohne störende Toleranzen. Die Rolle wurde tadellos verarbeitet, es gibt keine die Funktion beeinträchtigenden Mängel, alle Kanten an relevanten Teilen wurden entschärft und abgerundet. Die Spule hat etwa einen halben Millimeter Spiel auf der Achse, außerdem kippelt sie minimal - alles ist jedoch noch im "grünen Bereich". Alle Zwischenräume und Abstände wurden gering gehalten, scharfe Ecken und Kanten sind an der ganzen Rolle nicht zu finden. Unser Testmodell arbeitet beim Einkurbeln völlig widerstandsfrei und geräuschlos. Beim Schnurabziehen ertönt ein leises Schnurren und es wirken die Einstellungen der Bremse (siehe weiter unten). Die Spule lässt sich mit Hilfe des klassischen Einhebelsystems schnell und einfach aus dem Gehäuse nehmen und ebenso schnell wieder einsetzen. Ein Umbau von Links- zu Rechtshandbetrieb oder anders herum ist mit wenigen Handgriffen werkzeugfrei möglich (Einweglager umdrehen). Die Sigma besitzt eine korrekt arbeitende Bremse, welche geschützt im Gehäuse untergebracht wurde. Mit dem griffigen Bremseinstellrad (Durchmesser 30 mm) auf der Gehäuserückseite lässt sich das Bremssystem über einen Einstellweg von knapp zwei kompletten Umdrehungen von "völlig frei" bis fast "straff" einstellen.
Beim Bremskraft verstärken wird das Einstellrad 2 mm im Gehäuse versenkt. Unser Bremsen- Testwert (maximales Abzugsgewicht in Kilogramm bei vollständig geschlossener Bremse und bei gefüllter Spule) ergibt einen Wert bis max. 0,85 Kilogramm. Das ist nicht viel, reicht aber als Abzugshemmung für diese Rollenart und Schnurklasse in der Praxis völlig aus. Da der Spulenrand großteils frei läuft, ist bei Bedarf auch eine "Handbremsung" möglich. Ein ruckfreies Anlaufen der Spule ist bei jeder Bremseinstellung gewährleistet, ebenso wie ein stets gleichmäßig anliegender Bremsdruck. Schwächen des Systems konnten wir bei unseren Praxiseinätzen trocken und nass nicht feststellen. Durch die Mittelkernspule mit dem konkaven Spulenboden, besitzt die Sigma 5/6 ein gutes Schnur-Fassungsvermögen. Neben einer WF6F passten im Test auch noch um 80 Meter 20lb Standard-Backing auf die Spule. Größe und Gewicht der Rolle passen gut zu Fliegenruten der Klassen #5-6.
Fazit: Gut und ausgesprochen günstig: könnte man bei der Sigma kurz und zutreffend zusammenfassen. Die Rolle funktioniert tadellos und ist damit ein besonderer Tipp für Einsteiger und preisbewusste Fliegenfischer!
Bezug: Im Fachhandel. Händlerverzeichnis unter: www.shakespeare-angelgeraete.de
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Testbericht und Fotos ©: www.fliegenfischer-forum.de - Juli 2015
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

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