Fliegenfischen auf Lachse in B. C. 2003 von Rolf Modes
Seit 17 Jahren befischen wir (meine Frau und ich) die Flüsse in B.C. mit der Fliege auf Lachse.
Am Anfang war es sehr schwierig, da es noch nicht solche Ruten, Rollen und Schnüre gab. Mit dem heutigen Material geht es wesentlich einfacher mit solchen Fische im Drill als Sieger hervor zu gehen.
Nun zu unserem Urlaubsbericht von diesem Jahr.
Wir flogen am 13.07. von Frankfurt nach Vancouver und dann weiter nach Terrace.
Am Flughafen nahmen wir dann das Wohnmobil „Oma“ von unserem
Angelkollegen gegen 20:00 Uhr in Empfang.
Die erste Nacht verbrachten wir in Terrace. Am nächsten morgen nach dem Auftanken zogen wir gleich los um die Lizenzen zu erwerben.
Hier schlug die Teuerungsrate zu. Doch solche Kleinigkeiten hielten uns nicht auf.

Unsere Reise ging zum Kitimat-River  weiter. Direkt  am Fluss auf einer Kiesbank schlugen wir unser  Lager auf.
Langsam bekamen wir auch kanadische Nachbarn – ebenfalls Lachsangler aus Prince Georg.

Abends ging ich dann zum erstenmal Testfischen mit der 16 Fuß Zweihand-Sageangel Nr. 10 und einer Stenzel Excelsior Nr.3 Rolle mit einer 325 g. Leine (sink-tip).

Einige Fliegenmuster in Pink, Grün, Blau und Schwarz auf 2,0 Tiemco Haken  gebunden hatte ich  noch von den vorherigen Trips dabei.

Nach einer Stunde wurde mir klar, es waren wenige Fische im Fluss.  Ich benötigte also einen Ebbe-Flut-Kalender um die besten Fischzeiten zu ermitteln.

Noch am selben Abend besorgten wir diesen im dortigen Angelgeschäft, welches jeden Tag bis 22.00 Uhr geöffnet hat.
Die Information der Verkäufer bestätigten mir es ist ein sehr schmaler Königlachs-Run dieses Jahr und auch die Hundslachse lassen auf sich warten.

Doch unverdrossen fischten wir die nächsten Tage weiter. Auf die pinkfarbenen Fliegen bissen dann die Buckellachse - zwischen 5 und 8 Pfund schwer. Dieser Lachs ist sehr kämpferisch und der Drill war durch die Sprünge und Überschläge immer sehr spannend und  unterhaltsam. Sie waren so zahlreich im Fluss, dass ich bis zu 20 Fische pro Tag haken konnte. Gebraten oder gegrillt ist er ein hervorragender Speisefisch.

Foto unten: die ersten Hundslachse aus dem Kitimat-River 

Ab und zu spürte ich auch Bisse von größeren Fischen. Diese waren aber schon zu lange im Flusswasser und nahmen die Fliege sehr vorsichtig.

Nach mehreren Tagen beschlossen wir dann doch ein Driftboot mit Guide zu mieten.
Um 7:00 Uhr ging es morgens los.  20 Kilometer stromauf ließen wir das Boot zu Wasser.  Ich nahm die 9 Fuß Sageangel Nr. 13 mit um Königslachse und Hundslachse zu fangen.

Die Natur und die Landschaft der Coast Mountains waren einmalig. Ein Braunbär sonnte sich am  Flussufer in der Morgensonne, die Weißkopfseeadler kreisten hungrig über dem Fluss und die Kolibris summten um unsere Köpfe.
Jeder Pool wurde von mir mit der Fliege sorgfältig abgefischt.
Unzählige Buckellachse  bissen an, aber der Wunsch nach einem Großfisch wurde wieder nicht erfüllt.
Der Drifttag endete gegen 17:00 Uhr

Mit gedämpfter Stimmung saßen wir abends am Lagerfeuer. Wir flogen um die halbe Welt um große Fische mit der Fliege zu fangen und hatten bis jetzt kein Glück.

Gegen 24:00 Uhr hörte ich ein sanftes Rollen im Fluss und mir wurde klar, die Hundslachse sind da.

Mit den ersten Sonnenstrahlen stand ich am Fluss. Die 16 Fuß Sageangel und die grünen Fliegen waren an der Reihe.

Der zweite Wurf brachte den 1. Hundslachs an die Leine.
Die Rolle sang das Lied, dass ich hören wollte und die Angel verneigte sich. Nach einer ¼ Stunde und einem 300 m Fußmarsch konnte ich meinen ersten Hundslachs in diesem Jahr landen.
Die nächsten drei Stunden war ich schwer am Arbeiten. Ich hakte weitere 14 Fische und der schwerste wog 24 Pfund.

Abends war meine Stimmung bestens und meine Nachbarn freuten sich mit uns.

Ab jetzt waren alle Lachsarten im Fluss. Zwei Königslachse konnte ich noch haken, aber beim Drill waren  sie die Sieger. Die Hundslachse wurden zahlreicher und nach spannendem Drill wieder in die Freiheit entlassen.
Das Fischen war jetzt so, wie wir uns das wünschten und so konnten selbst kleinere  Widrichkeiten  uns nicht erschüttern.
Instillationsarbeiten, Wassereinbruch, Ausfall des Kühlschrankes und das nicht Rundlaufen des Motors an unserem Wohnmobil konnten uns nicht aus der Ruhe bringen.

Leider war dadurch unser Beweglichkeit eingeschränkt. Unsere kanadischen Nachbarn aber nahmen sich Lehrstunden in Sachen Fliegenbinden und versorgten uns dafür mit Elchsteak und frischem Gemüse.

Ebenfalls lernten wir abends am Lagerfeuer ein deutsches Ehepaar kennen, welches  schon 16 Jahre in Kitimat lebte.

Willy und Marianne mit Hund Isabelle besuchten uns fast täglich. Willy dreht professionelle Tierfilme, die wir auch abends anschauen durften. Ein Besuch auf dem Ozean mit ihren Meeresboot zeigte uns weitere reizvolle Landschaften.

Der Urlaub brachte uns nicht nur schöne Lachse, sondern auch nette Angelkollegen auf die wir uns nächste Jahr wieder freuen.

Rolf Modes                                     18.08.03

Tipp 1 – bitte nehmt keine Rollen mit Schnüren ins Handgepäck, diese werden euch in der Sicherheitskontrolle abgenommen. 

Tipp 2: Aus diesem Material binde ich die Lachsfliege (Foto oben links)

Hier ist die fertige Fliege  (Foto oben rechts)

Mit  verschieden Grössen von Whip-Finisher kann ich überall Knoten binden. Diese entstehen aus eigener Produktion. (Foto rechts)

Diese Fliegen warten auf den nächsten Einsatz. (Foto ganz oben (Nummer 2)).

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