Anglerverein Ilmtal-Fliegenfischer e.V. Bad Berka, 13.02.2019 | Pressemitteilung / Jahresbericht: 
Ilmtal-Fliegenfischer blicken auf ein arbeitsreiches Jahr zurück
Erschienen (in gekürzter Fassung) in der Thüringer Allgemeinen Zeitung (TA Weimar), Thüringische Landeszeitung (TLZ Weimar) und im Amtsblatt Bad Berka

BAD BERKA (MM): In seiner Jahreshauptversammlung Anfang Februar blickte der Ilmtal-Fliegenfischer e.V. Bad Berka im 26.Jahr seines Bestehens erneut auf ein arbeitsreiches Vorjahr zurück. Die 18 Mitglieder des Vereins leisteten 2018 in zahlreichen Arbeitseinsätzen an den beiden Pachtgewässern des Vereins, der Ilm und der (kleinen) Schwarza, rund 218 Stunden ehrenamtlicher und gemeinnütziger Arbeit. Fortlaufend summiert seit Vereinsgründung 1993 ergibt das eine stolze Zahl von insgesamt rund 8078 Stunden! Zu tun gab es auch 2018 wieder jede Menge, z.B. Fischbesatzmaßnahmen, Gewässer- und Uferpflegearbeiten, der traditionelle, alljährliche Frühjahrsputz an der Ilm (2018 gleich 2x), gemeinsam mit der Stadt Bad Berka und das Mitwirken bei Veranstaltungen des Thüringer Angel-Dachverbandes. Natürlich kam auch das gesellige Vereinsleben, das gemeinsame Fliegenbinden, das praktische Fliegenfischen und das Heranführen und Begleiten von Kindern und Jugendlichen an unsere schöne Passion nicht zu kurz. Ein besonderes Highlight war das im würdigen Rahmen mit einem gemeinsamen Vereinsausflug ins Schwarzatal im Thüringer Wald begangene 25-jährige Vereinsjubiläum (ja, wie schnell doch die Zeit vergeht!).
Geselliges Fliegenbinden im Stammlokal Großlohma, wie jedes Jahr im Februar/März


Traditionell findet im Februar die große Kinder- und Jugendveranstaltung des Dachverbandes quer durch alle Angelarten im Atrium der Erfurter Stadtwerke statt...
Das Fliegenbinden stößt dabei regelmäßig auf großes Interesse... hier zeigt IFFV Vize Stefan den Kids, worauf es ankommt


In der geräumigen Halle finden sich neben Fliegenfischen auch die Stände der anderen Angelarten und u.a. die Gelegenheit, Werfen zu üben und beim Fliegenwerfen "Ziel" schöne Preise abzuräumen...
Eindrücke von der Messe Jagen-Reiten-Fischen in Erfurt im März
Mit viel Herz für die Kleinen ...



Die alljährliche Müllsammelaktion an der Ilm brachte auch dieses Jahr wieder viel Unrat  ans Tageslicht, wild entsorgt von achtlosen Mitbürgern, die wohl leider nie aussterben werden ...
Bereits bei seiner Gründung vor nun 26 Jahren hat sich der Verein den Aufbau und die Erhaltung eines für die Ilm arttypischen, heimischen Fischbestandes zur Hauptaufgabe gemacht. Hierzu gehören neben dem regelmäßigen Besatz von Ilm und Schwarza mit Bachforelleneiern und -Brut sowie mit Jung-Äschen und Kleinfischen anderer Arten auch diverse Pflege- und Aufräumarbeiten am Ufer und im Gewässer. Der Hegeauftrag kann heute jedoch kaum noch vernünftig erfüllt werden, da Verschmutzung und Bauarbeiten im Gewässer, Hochwasser- oder lang anhaltende Trockenperioden, raubende Kormorantrupps und andere ungünstig wirkende Faktoren, oft gepaart mit behördlicher Unvernunft, die Arbeit wieder zunichte machen. So wurde die Ilm auch in strengeren Wintertagen der ersten Monate des Jahres 2018 wieder von durchziehenden hungrigen Kormoranen heimgesucht und auf weiten Strecken leer gefressen. Da dies inzwischen in jedem Winter erneut passiert und für dieses Problem weder eine staatliche, noch eine EU-geregelte Lösung gefunden wird, stellt es den weiteren Sinn und die Planung jeglicher Fischartenschutz- und Erhaltungsmaßnahmen sehr ernsthaft in Frage! Ohne das stetige Bemühen von Vereinen wie unseren gäbe es schon seit über 20 Jahren keine Fische mehr in unseren Flüssen und Seen! Was hier derzeit passiert, ist eine ökologische Katastrophe, die nur deshalb keinen öffentlichen Aufschrei verursacht, da sie sich unbemerkt unter der Wasseroberfläche abspielt. Zudem fühlen sich die Tierartenschutz-Beauftragten und Behörden offensichtlich nur für Vögel und Wild zuständig, nicht jedoch für Fischartenschutz. Das muss leider einmal so deutlich gesagt werden und hier ist ein Umdenken dringend von Nöten!
Beim Abfischen unseres Aufzuchtbaches ...

... und Einsetzen der Bachforellen in die Ilm
Neben den üblichen 1- und 2-jährigen BF war auch der eine oder andere starke Überraschungsfisch dabei ...
Angrillen am 01.Mai ist Tradition ...
Sehr negative Auswirkungen in noch nicht vollständig erfasstem Ausmaß hatte die mit einem halben Jahr außergewöhnlich lang anhaltende Trockenheit für die Ilm und ihre Bewohner: die Fische wie auch Wassersekten und Kleintiere als deren Nahrungsgrundlage. Unschön war auch das Abholzen der letzten verbliebenen Altgehölze an der Ilmbaustelle "Schanze" hinter der Kirche, obwohl in den Bauberatungen anderes vereinbart (und protokolliert) war. Im Resultat besitzt dieser einst idyllische und schattige Ilmabschnitt nun endgültig "Kanalcharakter" und ging als Lebensraum für Fische ebenso weitgehend verloren wie das zubetonierte Stadtwehr! Hoffentlich zeigt man bei der in diesem Jahr anstehenden Sanierung des Schleusengrabens mehr Sachverstand, denn dieser ist u.a. auch ein sehr wichtiger Laichplatz für die Ilm-Bachforellen.
Video: Bachforellen-Laichzeit im Schleusengraben/Ilm =>

 


Massiver Biberbefall an der Ilm ...
Wer mit offenen Augen an der Ilm spazieren geht, vielleicht auch einmal abseits der Wege, dem sind die frischen Biberspuren sicher nicht entgangen. Wie auch immer die Tiere so rasch an so viele Flussbereiche gelangt sind, sei einmal dahin gestellt: wir haben grundsätzlich nichts gegen sie, sind sie doch eine Bereicherung der Natur intakter Flusstäler. Warnend müssen wir jedoch an die zuständigen Behörden appellieren: wenn Biber wie unlängst dokumentiert innerhalb kurzer Zeit und auf nur wenigen Ufermetern 27 Bäume umlegen, die 20, 30 oder mehr Jahre zum Nachwachsen benötigen, ist der Ufer- und Hochwasserschutz ernsthaft in Gefahr. Das kann so nicht gewünscht sein, oder? Augen zu und durch ist hier keine Lösung.
Alle Altgehölze abgeholzt = 
= ergibt einen schattenlosen Flußabschnitt mit Kanalcharakter  :-(
Die Maifliegenzeit ist kurz - aber so intensiv wie kaum jemals zuvor hier erlebt ... Danach (von Mitte Juni bis November) folgte leider die schlimmste Trockenheit in der Vereinsgeschichte ...
Ein Highlight des Jahres war der im Herbst begangene Vereinsausflug zum 25-jährigen Bestehen des Ilmtal-Fliegenfischer e.V. ins oberne Schwarzatal/Thüringer Wald. Zielpunkt für die abendlichen Feierlichkeiten war das wunderschön gelegene Hotel Waldfrieden in Meuselwitz Schwarzmühle
Begonnen wurde mit einer geführten Besichtigung der einzigartigen Waffenausstellung/Sammlung im Zeughaus von Schloss Schwarzburg


Daran schloss sich eine Wanderung das schöne Schwarzatal hinunter bis zum Schweizerhaus an ...
... wo die Mittagstafel schon für uns gedeckt war.
Bei bestem Wetter wurde anschließend wieder nach Schwarzburg zurück gewandert, zu Kaffee und Kuchen ...
Den würdigen Abschluss bildete die Abendveranstaltung im Hotel Waldfrieden ...
... mit Dinner, ...
... Laudatio und einem langen Filmabend durch 25 Jahre bewegter Vereinsgeschichte.
Goldener Herbst in Bad Berka
Mitglieder des Vereins nehmen interessierte Bürger auch gerne einmal mit ans Wasser und zeigen, worauf es beim Fliegenfischen ankommt. Wer Kontakt mit dem Verein aufnehmen möchte, erreicht ihn unter 036458-31003 (Herr Müller). Einen Auszug aus der Vereinschronik und eine riesige Sammlung an aktuellen Themen und Informationen über das Fliegenfischen finden Sie im Internet unter: fliegenfischer-forum.de
Mit freundlichen Grüßen
Michael Müller, 1.Vorsitzender des IFFV
Video: Maifliegenzeit an der Ilm 2018 => 
Winter an der Ilm


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