Geräte-Besprechung - Fliegenrollen:
ORVIS Hydros SL V Citron
Formvollendet und technisch höchst ausgereift: so präsentieren sich die neuen ORVIS Hydros SL Fliegenrollen im sehr ansprechenden, modernen Design. Als "maximal ventilierte" Großkernfliegenrollen glänzen sie zudem mit Leichtigkeit, hoher Schnureinholgeschwindigkeit, sehr starker, gekapselter Bremse mit sanftem Anlaufwiderstand, bester präziser Verarbeitung, sowie mit einer edlen, strapazierfähigen Oberfläche, die es neben "Black Nickel" seit dem Modelljahr 2018 nun auch in der interessanten Farbe "Citron" gibt. Die Modellpalette wurde um eine Rolle erweitert, fünf Rollengrößen decken nun die Schnurklassen von #1 bis #11 ab.

Verfügbare Modelle (Stand 12/2018)
Hydros SL I (für #1-3)
Hydros SL II (für #3-5)
Hydros SL III (für #5-7)
Hydros SL IV (für #7-9) und
Hydros SL V (für #9-11)
Unser Testmodell war eine ORVIS Hydros SL V in Citron.

Technische Daten (eigene Messungen)
Farbe: Citron, Oberfläche eloxiert
Gewichte: Rolle: 254 Gramm / Spule allein: 116 Gramm
Rollendurchmesser: 114 mm
Rollenbreite (ohne/mit Kurbel): 43 (70) mm, Spuleninnenbreite: 31 mm
max. Spulentiefe (nutzbar): 21,5 (18,5) mm
Spulenkerndurchmesser: 72 mm
Schnuraufnahme bei einer ganzen Umdrehung mit voller Spule: 33 cm 
Schnurfassung: WF10F + über 200m 30lbs Backing
Lieferumfang: Karton, Rollen-Etui, Beipackzettel (in Englisch) mit Instruktionen und Garantiebestimmungen
Garantie: Nicht befristete Garantie auf Material- und Herstellungsfehler gegen geringen Unkostenbeitrag, zudem jederzeit Wartungs- und Reparatur-Möglichkeit, ebenfalls gegen einen geringen Unkostenbeitrag, mehr dazu beim Fachhändler.
Seriennummer: nein
Preise (UVP): Rolle: 298,00 €, E-Spule: 155,00 €
Beschreibung und Praxistest: Leichte und maximal ventilierte Großkernfliegenrolle in sehr moderner, ansprechender Optik. Aus dem vollen, hochwertigen Aluminiumblock gedreht und gefräst. Die Rollenoberfläche wurde in Citron eloxiert und geschützt, was zudem sehr edel wirkt. Laut Hersteller (und von uns in Kuba 2018 u.a. mit Gr. IV und V Modellen in Black Nickel erfolgreich getestet) ist die Rollenserie für den Einsatz im Salzwasser geeignet. Die gelagerte Spule läuft auf einer Edelstahl-Achse im offenen Rollenrahmen, die gehäuseseitige Platzausnutzung ist sehr gut. Die Rollenrückseite ist bis auf ein markantes Doppelstegsystem offen gestaltet.
Die Spulenvorder- und Rückseiten sowie der Spulenboden kommen mit einem Stegmuster, sind also ebenfalls weitgehend offen und dadurch im maximal möglichen Umfang ventiliert. Der Spulenkern wird aus drei Doppelstegen gebildet. Am Gehäuse befinden sich seitlich zwei Stege: hinten ein etwas breiterer Steg für den zweifach von Außen angeschraubten Rollenfuß und vorne mittig ein schmalerer, langgelochter Steg für die Schnurführung. Die Gefahr eines ungewollten Durchrutschens von Schnur oder Vorfach zwischen Rollenrahmen und Spule wird durch das tiefe Hereingreifen der Stege in die Spulennut und die nur sehr geringen Fertigungstoleranzen wirkungsvoll unterbunden. Auf der Spulenvorderseite befindet sich eine griffig geformte Kurbel aus schwarzem Kunststoff, welche korrekt und mit nur geringem Spiel läuft. Dieser gegenüber sorgt ein längliches und doppelt von Innen angeschraubtes Kontergewicht für einen tadellos ruhigen Spulenlauf. Scharfe Ecken und Kanten sucht man bei der Hydros SL vergeblich, ebenso gibt es absolut keinerlei störendes Spiel, kein Schlagen, kein Spulenkippeln und nirgendwo zu große Abstände - das alles spricht für eine sehr präzise Verarbeitung. Die (Leer-)Rolle ist, am Rollenfuß gehalten, gut und neigungsfrei ausbalanciert.
Die Hydros SL besitzt ein versiegeltes, enorm kräftiges Scheibenbremssystem, welches weitgehend vor äußeren Einflüssen geschützt im Rollenrahmen untergebracht wurde. Mit Hilfe des gut bedienbaren Bremseinstellrades aus Aluminium (Durchmesser 32 mm) auf der Gehäuserückseite lässt sich die Bremse in etwa 2 1/2 Umdrehungen fein von "frei" bis "extrem kräftig" regulieren. Hilfreich beim Einstellen großer Bremskräfte ist die abgeflachte Seite am Bremseinstellrad, welches beim Betrieb im Übrigen stets auf der selben Ebene arbeitet. Im Test des Bremsen-Testwertes (maximales Abzugsgewicht in Kilogramm bei vollständig geschlossener Bremse und bei gefüllter Spule) ließen sich tatsächlich Werte bis über 8 Kilogramm einstellen. Damit ist die Bremse als "phänomenal stark" zu bewerten!
Ein sanftes, ruckfreies Anlaufen der Spule ist jederzeit gewährleistet. Im Test waren weder im nassen noch im trockenen Zustand irgendwelche Schwächen des Bremssystems festzustellen. Eine Zuhilfenahme der Hand beim Bremsen ist durch den frei laufenden Spulenrand technisch möglich, jedoch sicher nicht nötig. Im Betrieb lässt die Hydros SL in beiden Laufrichtungen einen unaufdringlichen Clicker hören. Der Spulenrundlauf der Spule ist gut und 'schlagfrei" ausbalanciert. Die Spule lässt sich mittels der bewährten Hebel-Entrieglung schnell und einfach wechseln. Ein Umbau von Links- auf Rechtshandbetrieb oder umgekehrt ist in Eigenregie möglich und in den der Rolle beiliegenden Papieren in englischer Sprache erläutert. Sehr vorbildlich ist und für eine längere Haltbarkeit sorgt, dass alle Teile des Achsen-, Lager- und Bremssystems aus Metall bestehen. Optisch, sowie von Gewicht, Größe und Fassungsvermögen her passt unser Testmodell Hydros SL V optimal zu modernen #9-11er Fliegenruten.
Fazit: Die Hydros SL V zeigt sich ebenso wie das bereits früher von uns getestete BN Modell als schöne, sehr moderne Rolle mit exzellenter Verarbeitung und Funktion sowie mit einer bärenstarken Hochleistungsbremse. Mit einer Rolle dieses Kalibers ist man auch für den Drill mit den "bösesten Salzwasserräubern" bestens gewappnet. Trotz aller guten Zutaten hat sie dazu auch noch einen fairen Anschaffungspreis, hervorragend!
Bezug: Im Fachhandel (Orvisdealer). Orvis-Vertretung für Deutschland: Orvis Services, Inc. M. Raguse, Hamburg, deutsche Website: www.orvis.de


Testbericht und Fotos ©: www.fliegenfischer-forum.de - Dezember 2018
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