FLY FISHING NEW ENGLAND
Connecticut - Vermont - New York | Sommer 2007 und Sommer 2008
Bild & Text von Roger Staub 
Sommer 2007
Mitte Juli 2007 ging es für 4 Wochen nach New Fairfield, CT. Das Zuhause der Schwiegereltern liegt ideal als Ausgangspunkt für das Fliegenfischen am Candlewood Lake, im Westen des Staates Connecticut, an der Ostküste der USA. Zum Ziel habe ich mir das Fischen im Housatonic und Farmington River gesetzt. Ein paar Tage in der Wildnis campen und zu fischen... was gibt es schöneres!
Housatonic River CT 
Nach dem Erlangen der Fishing License (gibt‘s für $40.00 pro Jahr für Auswärtige im Townhouse, also Rathaus. Der Angelladen „Anglers Valley“ in Dunbury hatte nur noch Tageskarten) und der Lebensmittelbeschaffung, ging's für 3 Tage in den Housatonic Meadows State Park. Dieser wunderschön gelegene Campground liegt direkt am Ufer des Housatonic River (siehe Foto rechts). Nachdem mich meine Frau abgesetzt hat und das Nachtlager erstellt wurde, ging es gleich mit der 5er Rute ans Wasser. Als ziemlich nützlich erwiesen hat sich ein Watstock aus dem angrenzenden Wald. Der Housatonic hatte einen sehr niedrigen Wasserstand erreicht, nachdem der 
bisherige Sommer sich von der besten Seite gezeigt hatte. Trotz Niedrigwasser hat er viele heimtückische Löcher, die man mit Watstock sicher ertastet und umgehen kann. 
das kleine, aber feine Camp... Abendstimmung am Housatonic | Unten: ein kleiner Teufel...
Auf was ich mich riesig gefreut habe, ist das Fliegenfischen auf Smallmouthbass. Ich habe viel im Internet darüber gelesen und konnte es nicht erwarten, diese Pirañas des Süsswassers an der Rute zu spüren. Als Köder diente eine Krebsimitation auf 6er Haken, die wunderbar im Wasser spielte und einen flüchtenden Flusskrebs imitierte. Es dauerte auch nicht lange, bis ein hungriger SMB anbiss. Und dann ging's ab wie die Feuerwehr! Das sind kleine Teufel, die wie von der Tarantel gestochen das Weite suchen. Nicht, das man Angst um's Backing haben muss, aber wie diese Fische schon mit einer Länge von 12 cm an der Rute ziehen, ist beachtlich. Vier, fünf Sprünge ist dabei normal. Viele Fischer meiden die SMB‘s, weil wie bei uns nur Forelle und Äsche Respekt bekommen. Aber ich finde sie einfach toll. Ein Fisch  von 20 cm gibt einem dann schon einen Drill von 20 Minuten. 
halb aufgefressener Flusskrebs... man trifft hier auf verschiedene Fußgänger...
Auf ganz große Bass fischt man abends mit grossen Poppern an der 8er Rute. Dann sind die Monster unterwegs. Ich habe leider keinen der ganz Großen erwischt. 

Nach dem sich einige Fische an der Oberfläche gezeigt haben (wobei man nie weiss, ob es eine Forelle oder ein SMB ist. Hier steigen abends auch SMB auf Trockenfliegen!), wechselte ich auf Trockenfliege. Hier kann man ruhig große, buschige Fliegen wie z.B. Royal Wulff oder Humpy anbinden. 

Eine schöne Bachforelle erlag dann auch dem Reiz dieser wunderschönen Fliege.
 

die Hitze des Tages spürt man noch abends =>

schöne Bachforelle vom Housy... Genau hinschauen: Spinne isst Fliege!

Was die Smallies sich im roten Bereich drehen lässt, ist für die Forellen eine Qual: die Hitze. Der Housatonic ist 240 km lang und wird dabei fünf mal gestaut. Dabei erhitzt sich das Wasser im Sommer auf bis zu 26°C! Ein Thermometer dabei zu haben ist klug, denn über 22°C sollte man die Forellen in Ruhe lassen. Der Drill wäre eine zusätzliche und unnötige Belastung, die zum Tode führen kann...
 

<= ein Tag geht zu Ende

Die Ruhe am Morgen... ...genießen auch Kanadische Wildgänse
Housatonic River bei Bulls Bridge CT
Auf einer kleinen Besichtigungstour bei Bulls Bridge hatte ich noch kurz die niegelnagelneue 8er Rute auf SMB‘s geschwungen. Dies hatte sich aber als Fehlentscheidung erwiesen: erstens fing ich keinen einzigen Fisch und zweitens gab es einen Rutenbruch im Van. Die Spitze hatte sich seitlich in den Vorhängen verheddert und beim Zuknallen der Tür wurde ein kurzes aber prägnantes Bersten der Spitze wahrgenommen…….Schei…..benkleister!!! Orvis Frequent Flyer - eine der wenigen Ruten der Marke Orvis ohne Bruchgarantie! 
Pootatuck River und Deep Brook in Newtown CT

Zwanzig Minuten östlich von Danbury liegt Newtown mit den zwei kleinen Flüsschen Pootatuck und Deep Brook. Wie der Name Brook schon verheissen mag, ist der Deep Brook nur ein Bach. Und bei über 30°C täglich auch ziemlich trocken und damit unbefischbar. Schade. Aber der Deep Brook mündet in den Pootatuck River. Wobei die Bezeichung "River" auch hier ein klein wenig übertrieben ist. Es ist ein wunderschöner Bach, der als Class 1 ausgezeichnet ist. Class 1 bedeutet kein Besatz und daher ein reiner Wildfischbestand.

Einheimische nennen ihn einfach Poot =>

Battenkill River in Manchester VT
Wer kennt sie nicht, die renommierte Firma Orvis, die ihr zu Hause in Manchester, Vermont hat. Auf unserem Roadtrip nach Maine war ein Stop beim legendären Rutenhersteller unumgänglich (Foto links). Da ich ja meine 8er auf sehr klassische Weise um 30 cm gekürzt hatte (siehe Housatonic bei Bulls Bridge), wollte ich schauen, ob ich vielleicht das defekte Teil ersetzen könnte. Mit skeptischem Blick wurde auf die Bezeichnung Frequent Flyer gezeigt und mir dann mittgeteilt, dass sie einzelne Stücke nicht ersetzen könnten. Ich könne sie zur Reparatur hier lassen und gegen Aufpreis zurücksenden lassen. Der dafür zuständige Mitarbeiter tätigt Reparaturen immer Montags und heute ist… Dienstag. Super! Mit enttäuschter Mimik gab ich ihm zu verstehen, dass ich aus Europa sei und auf der Durchreise und damit nicht bis nächste Woche warten könne.
Nach dieser Aussage verschwand der Verkäufer mit meiner Rute und kam 5 Minuten später mit einer kompletten, neuen Rute zurück und meinte mit einem Lächeln, das wäre ja wirklich nicht fein, wenn ich meinen Urlaub ohne Orvis-Rute weiterführen müsste, und übergab sie mir. Ohne das ich dafür einen Cent zu bezahlen hätte. Mir fehlten die Worte... 
Nach tausendmaligem Bedanken erstand ich dann noch eine Tageskarte für den morgigen Tag, um am berühmten Battenkill meine Rute zu schwingen.
der berühmte Battenkill ...
Die „neue“ 8er kam dort aber nicht zum Zuge, da Niedrigwasser und der Zielfisch Forelle nicht nach einer steifen "Monsterrute" riefen. Frühmorgens ging's ans Wasser, aber die hohen Temperaturen schon am Morgen verhießen nichts Gutes und dies bestätigte sich dann auch am Wasser. Ich bekam keinen einzigen Fisch zu sehen, geschweige denn an den Haken. Zu meinem Trost erlagen zwei einheimischen Fischer dem gleichen Schicksal, was ein wenig Balsam für meine Seele war. Zurück ging es nach Manchester für den Lunch und um dann pünktlich um 14.00h wieder bei Orvis zu sein, um eine Tour durch die heiligen Hallen der renommierten Rutenbauer mitzuerleben. Zu meinem Glück war ich an diesem heißen und sonnigen Tag der einzige, der sich für diese Schlechtwetteroption entschied und bekam somit ein Privateguiding vom Feinsten! Sehr ausführlich und interessant wird man von einem Mitarbeiter durch die einzelnen Stufen der Produktion geleitet. Sehr empfehlenswert. 
Und wenn man dann schon mal dabei ist, fuhr ich gleich noch nebenan ins American Flyfishing Museum, wo eine freundliche Mitarbeiterin bei meinem Erscheinen erstmal die Licht- und Tonanlage der Museums in Betrieb nehmen musste, weil wirklich niemand so einen Tag für einen Museumstag erklärt. 

Auf sehr aufwendige und ausführliche Art wird einem hier die Geschichte des Fliegenfischens in Amerika gezeigt. Eine sehr gut bestückte Rollensammlung und der traditionelle Bau einer Gespliessten gehört ebenso zum Bestand, wie Reliquien von Altmeistern wie Ritz und Hemingway. 
 

American Fly Fishing Museum =>

Seltene Rollen….. … und wertvolle Erinnerungen 
Farmington River CT 

Einer der berühmtesten Forellenflüsse im amerikanischen Osten ist der Farmington River. Der Farmy fließt das ganze Jahr mit einer konstanten Temperatur durch das nördliche Connecticut, bis er dann mit dem Connecticut River zusammen fließt. Diese gleichbleibende Temperatur lieben die Forellen und sind damit nicht den Strapazen ausgesetzt, wie ihre Nachbarn im Housatonic. Das heißt aber auch, dass sich alle Fliegenfischer aus den anliegenden Staaten an diesem Fluss versammeln, um einen dieser schönen Fische zu fangen...

<= Upper Farmington River
Unten: American Legion Campground... an einem nebligen Morgen...

An schnelleren Stellen, ein wenig weiter weg von den bekannten Pools, kann man eine Farmington Forelle mit einer schön geführten Nymphe oder präzisen Trockenen überlisten. In den berühmten Pools, wie sie auf jeder Fischereikarte vermerkt sind, beißt man aber auf Granit. Der Befischungsdruck an diesen Hotspots ist enorm, dies wiederum macht die Forellen extrem clever und wählerisch. Diese Fische haben schon alles gesehen, was man auf einen Haken binden kann! Man kann sie überwerfen, oder sogar direkt neben ihnen stehen. Sie werden aber Ihre Fliege nicht nehmen, wenn diese nicht ganz perfekt dem natürlichen Insekt entspricht. Empfohlen wird Vorfach- material von 0.10 und feiner…. 
Vorsicht Fußgänger...
Sommer 2008
Im Sommer 2008 ging's es zum zweiten Mal nach Connecticut, um in den prächtigen Gewässern zu fischen. Auf dem Plan standen die obligaten Flüsse wie Housatonic und Farmington sowie ein Ausflug ins Salzwasser.

Housatonic River CT
Der diesjährige Sommer wird rein hitzetechnisch nicht an den letztjährigen herankommen - so viel stand schon einmal fest. Der Bericht der Schwiegereltern vom Wetter der letzten Wochen verhieß trotzdem nichts Gutes. Regen, Regen, Regen…  Eine kurze Fahrt zum Housatonic bestätigte meine Bedenken. Mit soviel Hochwasser ist der Fluss unbefischbar. Wie gut, dass es da den Farmington gibt. Der ist in viel kürzerer Zeit wieder auf normalem Stand als der Housatonic, welcher bei viel Wasser bis zwei Wochen braucht, bis er wieder „unten“ ist.

Weiter oben: der berühmte Appalachian Trail verläuft auch am Housatonic entlang! | Oben: Hochwasser am Housatonic...
Bevor es aber dort hoch geht, stand noch eine kleine Shopping Tour bei Cabela‘s an. 

Wer noch nie ein ganzes Einkaufscenter allein für Fischer, Jäger und Camper gesehen hat, muss sich das anschauen!!! 

Jegliche Erklärungen und Erzählungen sind nicht geeignet, um diesen "Laden" auch nur annähernd zu beschreiben...
 

Fotos links und unten: Cabela‘s - ein Paradies für Outdoorfreaks!

Farmington River CT
Mit dem nötigen Respekt und dem bezahlten Tribut vom letzten Jahr, fuhr ich mit viel Optimismus und Elan in den American Legion Statepark. Drei Tage Fish and Camp standen vor mir.
Ein ruhiger Angeltag beginnt...
*****Hotel mit Gourmetlokal  Breakfast for Champions!
Mit den neuesten News vom örtlichen Angelladen UpCountry in Pine Meadows und Fliegen in Grösse 24 (!) ging es an die verschiedenen Plätzchen, die ich vom Vorjahr noch kannte.
Machen wir‘s kurz: der Fangerfolg war wiederum bescheiden. Liegt wohl an meinem Können. Ein Traum ist er trotzdem, der Farmy...
Blue wingend Olive ! ! ! ... damit ist auch die Hakengröße 24 erklärt.
Striper-Fischen an der Küste von CT
Da wir für das Sheryl Crow Konzert (mit James Blunt als Vorgruppe!) im Mohegan Sun Casino Karten hatten, schaute ich, ob es vielleicht noch einen bezahlbaren Guide in der Nähe gäbe, der mich zu meinem ersten Striped Bass führen würde. Mit Captain Mike Duclos fand ich einen versierten Führer der ausschließlich Fliegenfischer guidet.
Nachdem ich meinen Schwiegervater dazu gebracht hatte, mich zu begleiten (er hatte noch nie eine Angelrute in der Hand), musste ich ihm noch schonend beibringen, dass ich am Telefon vereinbart hatte, um 5 Uhr am Pine Island Marina in Groton zu sein. Seine Begeisterung hielt sich dementsprechend in Grenzen. Als es dann zu dieser besagten Uhrzeit auch noch regnete, war die Kommunikation auf Sparflamme.
Am Marina angekommen, begrüßte uns ein freundlicher Captain Mike Duclos von Tiderunner Charter. Ob wir schon gefrühstückt hätten, fragte uns Mike und schon fuhren wir zur nächsten kleinen Bakery, die um diese Uhrzeit schon geöffnet hatte. Wir müssen leider noch auf besseres Wetter warten, da man bei Blitz und Donner auf hoher See nicht unbedingt den Blitzableiter spielen wolle. Um Acht ging's dann schließlich los...
Captain Mike Duclos Gespanntes Warten auf den Biss...
...und dann ist er da, der erste Striper!

Bei der halbstündigen Fahrt über den Long Island Sound wurden wir informiert über die Gegend, Fischerei und dass wir heute in drei Staaten fischen werden: nämlich Connecticut, Rhode Island und New York! Nachdem ich meine 10er Rute mit einer Intermediate-Line aufgezogen und einen Chartreuse Clouser angebunden hatte, kamen wir an der ersten vielversprechen- den Stelle an. Und wir waren nicht die einzigen, es musste eine gute Stelle sein. Die Kante des Riffes war direkt vor uns: wir im ruhigen Wasser und 20 Meter weiter vorne tobt das Meer. Ein fast unglaub- licher Anblick. „Looks very good here. There‘re birds all over“ meinte Mike und ich solle einfach „da rein casten“. Erster Wurf…. strip, strip, bang! Gehakt und gleich wieder verloren. Schei…. Zweiter Wurf...strip, bang!

Und schon der nächste! „What a lucky guy! You gonna have the day of your life!“ meinte Mike zu meinem ersten Striper. Wow, wenn das so weiter geht? Nach ca. 15 Minuten wurde es dann aber ziemlich ruhig und es waren auch nicht mehr so viele Vögel anwesend. „When you see birds, there‘s fish! No birds, no fish. They are the best guides.“ meinte Mike, nachdem das Boot abgedriftet ist und steuerte es wieder aus dem schroffen Wasser an die ruhigere Seite. Die anfängliche Euphorie wurde dann etwas gedämpft und wir verbrachten die nächsten eineinhalb Stunden mit Vögel suchen. „Let‘s go. We have a look by the old Lighthouse“ und wieder hieß es festhalten, als er das kleine und doch fetzige Boot über die Wellen jagte.

<= sein aller erster Fisch!

Lighthouse und Hotspot zugleich Fisher Island
Der alte Leuchtturm wird, wie so viele seiner Zeitgenossen, nicht mehr bewohnt. Diese Stelle brachte nochmals 3 gute Fische, die wir alle wieder zurück setzten. Der aufkommende Wind machte das Werfen etwas schwieriger, da man direkt an die Felsen werfen musste und das Boot durch die wilde See recht stark schaukelte. Jetzt war es auch Zeit für Victor, mein Schwiegervater, für seinen ersten Fisch!
Nachdem wir Fisher Island umrundet, den dritten Regenschauer ausgeharrt und und insgesamt sechs schöne Fische gefangen hatten, ging es in den heimatlichen Hafen zurück. Klar wären an einem anderen Tag deutlich mehr und größere Fische drin gelegen. Aber alles in allem….. ein Riesen Spass!!!

Adirondack Park NY
Nachdem wir letztes Jahr die Küste von Main, die Wälder von Vermont und New Hampshire durchreisten, war der diesjährige Road Trip nach Upstate New York geplant. Der riesige Park der Adirondack Mountains mit dem zweimaligen Austragungsort der olympischen Winterspiele Lake Placid, sowie die Catskills standen auf dem Programm.
Lake Placid ist ein wunderschönes Städtchen mitten in den Adirondacks. Tage- oder stundenlang fährt man auf den Straßen des Nationalparks, bis man in ein turbulentes Touristenmekka einfährt. Schön, einfach nur schön ist es da. Aber nur zum Staunen sind wir ja nicht da, wir wollen angeln. Und zwar im berühmten Au Sable River.

Saranac River   |   Unten: Brown Trout aus dem Au Sable River...  |  Weiter unten:  Isonychia
Schon fast eine lebende Legende des amerikanischen Fliegenfischens ist Fran Betters. Man trifft auf diesen Namen immer wieder, wenn man sich für das Fliegenfischen in Neuengland informieren will. Fran ist ein sehr netter und weiser Mann, der jeden Tag neben seinem Bindetisch, leider schon früh nach einem Unfall im Rollstuhl sitzend, im Shop anzutreffen ist. Wenn man sich mit ihm unterhält, stellt man sehr schnell fest, dass er viel in der Welt herum gekommen ist, denn er weiß immer etwas zu erzählen, wenn man nur ein, zwei Orte seiner Heimat aufzählt.
Ich war an diesem Morgen etwas spät dran, denn alle Guides waren schon mit Kunden weg, als für mich nach einigen Telefonaten doch noch ein Guide aufgetrieben wurde. John brachte mich an diesem Vormittag an zwei wunderschöne Flüsse: dem Au Sable und dem Saranac River.
Au Sable River
Der Au Sable River hat einen berühmten Fly only - Catch&Release - Abschnitt kurz außerhalb von Lake Placid. Dieser war aber nicht unser Ziel, denn derzeit habe es immer viel zu viel Leute, meinte John, mein Guide für diesen Tag. Wir fischten mit schönen, großen, buschigen Trockenfliegen, die es einfach machten sie zu Fischen und zu Sehen, an der 2er Rute, Dryfly-Fishing as it‘s best!
Auf dem Rückweg Richtung Süden durchquerten wir die Catskill Mountains. Ein weiterer Geburtsort des klassischen Fliegenfischen in den USA. Die Zeit erlaubte es aber leider nicht, dieses Juwel zu entdecken.
Vielleicht ein anderes Mal...
Housatonic CT
Was ich dieses Jahr unbedingt noch sehen wollte, weil letztes Jahr verpasst, war der White Fly Hatch am Housatonic. Wenn zur Schlupfzeit Abermillionen von diesen großen schneeweißen Insekten den abendlichen Himmel in einen regelrechten „Schneesturm“ verwandeln. Das möchte ich noch erleben, bevor es zurück nach Europa ging. Das Fliegenfischerforum Flyaddict besteht aus Fischern von Connecticut und angrenzenden Counties, die hauptsächlich in Connecticuts Flüssen und an den Küsten angeln. Wenn man sich über diese Plattform schon vor der Reise ein wenig vorstellt, sind einige (wenn auch sehr vorsichtig und verhalten gegenüber „Fremden“) gewillt, ihre Geheimplätze preiszugeben.
Auf jeden fall konnte ich Dave aus dem Forum gewinnen, mit mir angeln zu gehen. „They should be around“ war seine kurze Antwort auf die Frage, ob die White Flies denn noch am Schlüpfen sind. Dave spricht nicht viel.
Nach vier, fünf quickfidelen Smallmouth Bass sah man auch langsam die ersten Forellen steigen. Und siehe da, plötzlich tanzen die ersten White Flies in der Luft. „Jetzt geht's los“, war mein erster Gedanke und sah wieder all‘ die Bilder vom Internet, die den White Fly Blizzard (Schneesturm) zeigten. Der Schlupf wurde immer heftiger und man wusste nicht, wem man mehr Aufmerksamkeit schenken sollte, den steigenden Forellen oder den schlüpfenden Insekten!
Man kann am Housatonic bis spät in die Nacht hinein angeln und selbst dann noch den einen oder anderen Fisch in der Dunkelheit Fliegen einschlürfen hören. An diesem Abend aber war der Schlupf nach einer halben Stunde vorbei und hat leider nicht in einem "Schneesturm" geendet. Leider. Aber ich war froh, dieses Naturschauspiel miterleben zu dürfen.
Bilder von den White Flies sind leider keine zu Stande gekommen :(
New England hat im Vergleich zu Colorado, Montana oder Florida nicht den gleichen Stellenwert für Fliegenfischer in unseren Gefilden. Doch vor Ort ist der Enthusiasmus für das Fischen mit der Fliege sehr groß und allgegenwärtig. Das Land ist ganz bestimmt eine Reise wert und vor allem eines: unglaublich schön!

Infos und Links
Housatonic River Outfitters: dryflies.com
Flyaddict: flyaddict.com
Housatonic Meadows State Park: ct.gov/dep/cwp/view.asp?a=
2716&q=325220
UpCountry: farmingtonriver.com
Cabela‘s: cabelas.com
Fran Better: adirondackflyfishing.com
American Flyfishing Museum: amff.com

Abendschlupf am Housatonic

Ein Beitrag von Roger Staub für www.fliegenfischer-forum.de
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