Fliegenspezial Nr.06/2004:
Der 1. Fly Swap!
Idee: Daniel Martin Handzel
Was in anderen Ländern eine gängige Praxis ist, wollte ich auch mal im fliegenfischer-forum.de probieren: Ein Fly Swap!
Zehn Binder binden 10 mal ein bestimmtes Muster und schicken es an eine "Zentrale" inklusive einem frankierten Rückumschlag. Darauf bekommt dann jeder 10 verschiedene Fliegen zurück. Hier das Ergebnis des ersten swap zum Thema "Saisonstart". Erstaunlich, dass vier trockene oder zumindest halbtrockene Muster beim "Saisonstart-Swap" dabei waren. Hoffnungslose Optimisten? Nicht unbedingt. Auch zum Saisonstart kann man zur richtigen Zeit am richtigen Ort einen Fisch zum Steigen bringen. Ein Tipp sind die zwei Stunden von 11 bis 13 Uhr. Wenn sich jetzt die Sonne zeigt, ist ein Schlupf möglich. 
CDC-Dun: JensR
Körper: Bindeseide, braun
Schwanzfäden: 
Flügel: CDC, natur

(ausführliche Materialliste und Bindeanleitung siehe am Ende des Beitages...)

La Peute von Thomas Albat: 
Körper: Seide, gelb
Hechel: Entenfeder, gestutzt
CdL-Sedge: Olaf Kurth
Trockenhaken, #14
Körper: Nice Dub Light Olive 61-70111
Flügel: Coq de Leon
Hechel: Hahn, braun 
Maifliege von Karl:
Faden: 6/0 gelb
Schwanzfäden: 3x Dachshaar
Abdomen: Antron über in einen Klebestift getauchte Nadel gewickelt und gerippt
Körper: Awsome's 'Possum + CDC natur
Flügel: CDC weiß
Karl fischt sie ab Mitte Mai in dead drift. 
Nun vier Nymphen. Die meisten werden im Frühjahr darauf zurückgreifen. Vier sogenannte "Gruppenmuster" zeigen die meist noch mangelnde Aktivität am Wasser und die Notwendigkeit zum Suchen. 

Goldkopf von Thomas/Köln: 
Körper: Squirrel-Dubbing braun, Rippung: Golddraht
Goldkopf

Rehhaar-Goldkopf von LippeTorstenNRW: 
Schwanz: Goldfasasan, Tippett
Körper: Rehhaar
Goldkopf
Torsten fischt den Goldkopf in der Regel an der Lippe im Uferbereich oder direkt hinter stark bewachsenen Wasserabschnitten. Da es einen hohen Bestand an Bachflohkrebsen gibt und der Wasserdruck stark ist, fischt er seine Imitation mit eine GK-Beschwerung. Für ihn die einzige Fliege, die ihn im Frühjahr nicht im Stich läßt. Brotfische sind Döbel und Barben. Mit Glück ist auch eine Bachforelle bei der Beute. 
Tellico von Daniel/München:
Haken: 
Bindeseide: 8/0, schwarz
Schwanz: Hechelfibern, grizzly
Körper: Bleidraht, braunes Floss
Rückenschild: Pfauengras
Rippung: Pfauengras
Hechel: weiche braune Hechel
Meine Lieblingsfliege zum Suchen. Vor allem, wenn mich die Goldkopf etwas langweilt. Außerdem gefällt Sie mir einfach und das ist ja kein unwichtiger Faktor beim Fischen. Fängig vor allem auf Regenbogenforellen, aber auch Äschen nehmen sie gern.
Gold Ribbed Hare's Ear von Andreas/SH: 
Haken: Kamasan B800 oder Hayabusa 376 Gr.8
Bindefaden: schwarz
Rippung: Silberdraht fein
Schwanz: Fuchs
Abdomen: Hasendunbbing hell
Thorax: Hasendubbing dunkel
Andreas/SH fischt dieses Muster das ganze Jahr über, insbesondere, wenn keine Steigaktivitäten zu sehen sind oder das Gewässer nicht gut bekannt ist. Die Führung entscheidet darüber, was imitiert wird. Äschen, Bachforellen, Regenbogenforelle, Döbel und auch Rotfedern hat er damit schon gefangen. Ein Topp-Suchmuster!
Zum Abschluss noch zwei Streamermuster, ein unbeschwertes und ein deftiger Wooly Bugger zum Absuchen der tiefen Gumpen. 

Streamer von streamerfisher:
Streamerhaken #6
Körper: Silbertinsel
Bart: Polarfuchs, rot
Schwinge: zwei Hahnenhecheln, grizzly/oliv über zwei braunen Hahnenhecheln
Topping: Pfauengras

Wooly Bugger von Fliegendose: 
Schwanz: Marabou, oliv
Körper: Dubbing, oliv
Hechel: Hahnensattelhechel, olv
Rippung: Golddraht
Tungstenperle

Einzelne Bindeanleitungen, Erläuterungen der Teilnehmer etc.:
"CDC-Quick&Dirty" von JensR: Meine Allround-Trockenfliege, gerade auf Äschen. Je nach Schllupf und Bedarf spärlich bis kräftig gebunden, jedoch stets ohne jedes Dubbing. Ebenso die Farbwahl von Weiß über Grau- und Gelbtöne und Beige, sowie Brauntöne bis hin zu schwarz. Meine Lieblingsfarbe sind helle und mittelhelle Beigetöne.
Material: Haken: TMC 100 BL, Hakengröße: 12-24, Bindefaden: 6/0, Schwanz: Sommerrehhaar, Körper: Bindefaden 6/0, Hechel: CDC-Federn.
Anleitung: Haken einspannen und Grundwicklung legen. Umgehend 2-10 Rehhaare lang ausschneiden und mit einwickeln. Nun schön gleichmässig das Rehhaar oben auf dem Haken aufliegend bis zum Abschluss und wieder zurück "deckend" einwickeln und so einen gleichmässigen Körper formen.
Das Rehaar liegt somit auf der gesamten Länge unter der Grundwicklung, dies erhöht die Schwimmfähigkeit und gibt ein wenig Körperfülle. Nun je nach Bedarf 2-3 CDC-Federn auswählen, gegen den Strich kämmen und die Fibern ohne Kiel einwickeln. Bei Bedarf mehrmal wiederholen, hierfür kann man die CDC-Federn einfach mittig durchschneiden und mehrfach verwenden. Danach das Federflügelchen durch ein paar zusätzliche Wicklungen hinten hochstellen. Anschließend wieder nach vorn und mit einen verstecken Abschlussknoten abschließen. Überstehende Federn abschneiden, so daß ein kleines CDC-Köpfchen entsteht. Anschließend das CDC-Federchen auf die gewünschte Länge und Form frisieren. Für Eintagsfliegen sollte die Länge vom Kopf her stark absteigend gewählt werden, so daß nur ein feines Flügelchen stehenbleibt. Für den täglichen Gebrauch schneide ich sie nur leicht schräg ab, siehe Foto. Fertig.
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Dieses Muster deckt in verschiedenen Formen, Farben und Größen ein breites Spektrum an Imitaten für die ganzjährige Trockenfischerei ab.