Fliegenbinden-Special Nr. 04/2009 | ein Beitrag von Dirk Janßen
Schnucki (und Schmacki für den Hecht...)
Nun, wieso heißt ein monströser Hechtstreamer Schnucki
Nomen est omen, denn das Hauptmaterial ist Heidschnuckenfell. Heidschnucke ist ein sehr gutes Bindematerial für Streamer, denn die Haare sind sehr lang, spielen sehr schön im Wasser, sind aber trotzdem elastisch wie manches synthetisches Material und sie nehmen fast kein Wasser auf. In den folgende Bildern ist mit wenigen Bemerkungen dargestellt, wie dieser fängige Streamer zu binden ist.
(Anm.d.Red.: Offen lässt unser Autor allerdings die wichtige Frage, wie sich die regelmäßige Entnahme dieser "nachwachsenden Rohstoffe" auf den Herdenfrieden auswirkt, ob er regelmäßig die einschlägigen Weideflächen der Tiere abgrast oder ob er gar Kontakte zu einer so genannten "Tierkörper-Verwertung" plegt...??? ;-) Oder haben Sie eine andere Idee, wie man als Fliegenbinder an dieses Schaf-Haar gelangen könnte?
Material:
- Heidschnucke schwarz und weiß
- silberne Pailletten (6 mm)
- rotes Krystal Hair
- Bleiaugen
- schwarzer kräftiger Bindefaden
 
 

Heidschnucke in schwarz und weiß ist das Basismaterial.

Silberne Pailletten in 6 mm bekommt man günstig in Bastelläden.
8-10 Pailletten werden auf den Haken (hier ein Ad-Swier-Haken) gezwängt, je strammer sie sitzen, desto besser...
... und zusammengeschoben, damit sie beim Binden nicht im Weg sind.
Am Beginn des Hakenbogens wird eine Bindefadenbasis gelegt.
Oben und unten werden weiße und schwarze Heidschnuckenbüschel eingebunden, die Spitzen der Büschel in Richtung Hakenöhr...
... kurz abgeschnitten, überwunden, mit 2 halben Schlägen gesichert und mit Klarlack überzogen.
Nun kommt die erste Paillette ins Spiel, die stramm gegen die Büschel gedrückt wird, so dass diese sich senkrecht aufrichten.
Hinter der Pailette wird der Bindefaden neu angewunden und 4-6 Fäden rotes Krystal Hair waagerecht eingebunden.
Das war eigentlich schon alles, nun folgt Büschel auf Büschel...
... die man praktischerweise hinter dem Bindestock mit einer Materialklammer beiseite hält (hier leider nicht zu sehen).
Sollten zuviel Pailletten auf dem Haken sein, diese einfach mit einem Cuttermesser abschneiden.

Zum Schluss werden noch Bleiaugen angebunden sowie 2 Büschel in Richtung Hakenschenkel als “Topping”.

So oder so ähnlich sollte der Kopf aussehen. 
Fertig ist das Monster, das im Wasser im Ruhezustand füllig wird und bei Zug schlank davonschießt.
 

Wichtig ist es, keine großen Büschel einzubinden, sondern besser viele kleine Portionen!
 
 
 

Unten: Eine 1-Euro-Münze gibt einen Eindruck von der Größe von “Schnucki”.

Anmerkung der Redaktion: Eine PDF Datei dieses Beitrages (und viele interessante weitere Beiträge) finden Sie auf der Website des Autors: www.trutta.de

Ein Beitrag von Dirk Janßen für www.fliegenfischer-forum.de
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