Fliegenbinden-Special Nr. 5/2019 | Fliegen-Swap 4/2019 (No.56)
Thema: Landinsekten  (15)
Organisation & Fotos: Christian
(The Sharpshooter) | Text & Fotos: Teilnehmer
Der Sommerpause geschuldet waren es diesmal wieder 10 Teilnehmer, die sich zu einem Fliegentausch zusammenfanden. Thema: „Landinsekten“ - z.B. Dungfliegen, Blue Bottle (Schmeißfliegen), Ameisen, Libellen, Water Boatman (Rückenschwimmer), Regenbremse, allgemeines Insektenmuster (z.B. „all purpose terrestrial“ APT), Spinnen, Hummeln, Stechimmen, alle Arten von Raupen – gerne auch etwas Klassisches wie die Coch-y-Bonddu. Wenn möglich ohne Hopper und Bibio (denn diese hatten wir schon sehr ausführlich in den Fliegenfischer- Forum Monatsspezial's Nr.83 und Nr.82.
Jeder Teilnehmer suchte sich ein Muster aus, welches er persönlich für unentbehrlich hält. Auffällig sind – und das ist nicht verwunderlich! - die vielen Ameisen. Nachfolgend kommt, so wie Ihr das kennt, der Bericht mit Bildern, Materialisten und teilweise sehr detaillierten Bindeanleitungen - zum Nachbinden oder einfach nur zum Anschauen!

(Hinweis: Bitte nicht über die Namen der Teilnehmer wundern: hier wurden wie immer die User-Namen aus dem FF-Board verwendet).

Alle auf der Blüte versammelt ….


Griffiths Gnat von DomZeller
Eine zu den Gruppenmustern gehörende Fliege, die alles von der Stubenfliege bis zur Miniraupe imitierten kann. Ich fische diese Fliege mit sehr großem Erfolg an einem kleinen Teilabschnitt der Ruhr. Hier kommen kapitale Döbel und Alande vor. Ein Fest, wenn die Dungfliegen über die Kuhfladen der angrenzenden Wiese surren. Eine ausgesprochen bescheidene Fliege. Jedoch nur was den Material- und Bindeaufwand angeht. Am Wasser ist sie oft der Schlüssel zu großen Erfolg.
Material
Haken: Fulling Mill Ultimate Dryfly Barbless in Gr. 12
Bindefaden: Uni 8/0 Olive
Außerdem: Pfauengras, eine passende Hahnenhechel und Crystal Mirror Flash
Bindeanleitung:

(1) Haken einspannen und Grundwicklung legen.
 

(2) 3 kleine Stücke Cristal Mirror Flash einbinden. 
(3) Dann zwei Stücke Pfauengras und eine Grizzly Hahnenhechel wie oben abgebildet einbinden.
 
 
(4) Bindefaden Wachsen…. 
(5) Und dann zuerst das Pfauengras gegen den Uhrzeigersinn. Anschließend die Hahnenhechel mit dem Uhrzeigersinn um den Haken winden.
 
(6) Am Öhr abbinden und ein Tropfen Lack darauf. Fertig!
Viele Grüße und tight Lines
Dominic


APT (All Purpose Terrestrial) von Sigi
Material:
Haken: Hanak H130 BL #14-18 hier #14
Faden: 8/0 anthrazit od. schwarz
Körper: Peacock
Flügel: CDC natural grey
Hechel: dry fly saddle black
Köpfchen: SLF Prism Dub Peacock
Ein sehr einfaches und schnell zu bindendes Muster.
 

Bindeanleitung

1. Nach der Grundwicklung die Pfauenfiebern einbinden und einen Tropfen Lack auf den Hakenschenkel geben.

2. Die Fiebern Richtung Öhr winden und abbinden.
3. Anschließend 3-4 CDC Federn einbinden und ebenfalls mit einem Tröpfchen Lack sichern.
Überstände abschneiden.
4. Die Hahnenhechel einbinden…
5. ...und 2-4 Windungen legen. Abbinden.
6. Etwas SFL Dubbing an den Faden spinnen und mit 2-3 Windungen ein diffuses Köpfchen formen.

Mit dem Whip Finisher abschließen, mit Lack sichern, und…

7. ...Fertig!!

Leider kommen hier die Farben nicht so rüber, wie sie sollten.

Viel Spaß beim Nachbinden und Tight Lines
Sigi



Wespe von Chris OPF
Material:
Haken: Shrimphaken #10
Bindefaden: UNI Thread 3/0 (gelb) und Nano Silk 18/0 (braun)
Flügel: 2 Federn vom indischen Hahnensattel
Hechel: braune Sattelfeder
Hinterkörper: gelber Schaumstoffstreifen (2,0mm) + Vinylstreifen (aus Handschuh)
Thorax: Poly Dub (braun) und schwarzer Schaumstoff (dickporig und glänzend)
Fühler: Fieber aus Truthahnfeder
Sonstiges: UV-Lack (Solarez),
wasserfeste Stifte in schwarz und gelb

Bindeanleitung:

Grundwicklung machen und den
Vinylstreifen anbinden.
Gelben Schaumstoffstreifen 
einbinden.
Aus dem Streifen einen Körper formen.
Vinylstreifen über den Schaumstoffkörper wickeln.
Körper mit gelben und schwarzen Stift
einfärben.
Danach mit einer dünnen UV-Lackschicht
umhüllen und aushärten.
Schwarzen Schaumstoff einbinden.
Mit den Federspitzen "v-förmig" die Flügel einbinden.
Die Tuthahnfieber einbinden und 
kürzen.

Hechelfeder einbinden und mit wenig
Dubbing eine kleine Brust formen.
Hechel nach vorne wickeln und fixieren.
Schaumstoff nach vorne klappen und fixieren.
Richtung Öhr nach vorne wickeln, Schaumstoff zurück
legen, Köpfchen bilden, Finish binden.
Diese Wespe habe ich nicht als "Schwimmerin" erdacht. Gefettet schwimmt sie zwar im Oberflächenfilm, aber ist sie eher als Reizfliege gedacht. Ich fische die Wespe im Hochsommer im Donaualtwasser am Schilfgürtel. Bei heißem Wetter lasse ich sie kurz vorm Schilf aufs Wasser klatschen und dann langsam absinken. Die Wespe war dort schon sehr erfolgreich. Der Vorteil bei diesem Muster ist, es ist nahezu unzerstörbar. Selbst wenn der vordere Teil schon zerfleddert ist, der Körper fängt immer noch weiter. Ich vermute, dass dieser immer noch einem fallenden Käfer oder anderen Insekten ähnelt. 
Viel Spaß beim Nachbinden! 
Euer Chris
Von Chris kam auch noch ein außergewöhnlich schöner Käfer – das ist der Vorteil, wenn man den Swap-Master macht ;-)


Dungfliege von The Sharpshooter
Material:

Haken: Hanak H100BL #14
Bindefaden: Ultra Thread 70 yellow
Körper: Kapok Farbmix (gelb, orange, caramel)
Flügel: 3 CDC-Federn (light olive / Safran yellow / Pale Olive
Hechel: Whiting Dry Fly Rooster Saddle – senf (?)
Sonstiges: MK Wachs, ggfls Kauter – heiße Nadel tuts auch

Die „Gelbe Dungfliege“ – Scathophaga stercoraria – ist eine räuberische Fliegenart, die ihre Eier in frische Kuhfladen legt. Sehr häufig und zahlreich auf Viehweiden zu finden. Und der Wind bläst sie aufs Wasser.

Bindeanleitung:
Haken einspannen, Faden wachsen, Grundwicklung zum Hakenbogen und 2/3 wieder zurück.
 

3 CDC Federn aussuchen
und auf gleiche Spitzenlänge bringen.
Federspitzen (= Flügellänge!) mit strammen
(( hier fehlt Text ))
Faden wachsen und mit einem Farbmix von
Kapok* dubben. Körper formen.
Die drei Federkiele nach vorne klappen, dabei
einen kleinen Loop bilden. Stramm festlegen.
Überstände abschneiden. Zu lange CDC-Fiebern
abknipsen.
Faden wachsen. Die Hechelspitzen nach hinten
klappen und einbinden.
Die Sattelhechel vorbereiten und 
einbinden.
Faden etwas dubben und eine gleichmäßige
Basis formen.
Hechel in 3 – 4 Windungen nach vorne führen.
Abbinden. Kopfknoten. Versäubern.
Wer will, kann noch mit einer (glühend) heißen 
Nadel oder einem Kauter o.ä. die unteren Hechelspitzen etwas ansengen.
Auf Duftstoffe wurde hier 
verzichtet
;-)
*) Kapok ist eine extrem schwimmfähige pflanzliche Hohlfaser mit 80% Lufteinschluß. Früher wurden damit Schwimmwesten gefüllt. Ich hatte damit schon experimentiert – allerdings war das Material schwer zu erhalten und nur in weiß. Jetzt gibt es bei Lucian (troutline.ro) gefärbtes Kapok-Dubbing zu kaufen (ggfls auch andere Dealer).
Petri!
Christian


Kleine schwarze Ameise von Kudu
Material und Bindeanleitung:
1. Haken: Ahrex FW 531 #16
2. Grundwicklung schwarz bis zum Bogen
3. Hares Ice Dub Black im vorderen und hinteren Bereich dicker einbinden, mittig eine Taille mit dem Bindefaden Abbinden.
4. CDC Feder anbinden, 3 x umwickeln und mit dem Bindefaden sichern.
5. Die Federn der CDC dann kürzen, sie sollen die Füße der Ameise sein.
6. Mit einem Tropfen Kleber die Spitze sichern.
Viele Grüße
Andreas (Kudu)


Foam Ant von truttalover
Material:

Haken - Klinkhammer X-treme # 14 
Bindefaden - Uni 08 schwarz 
Hinterleib und Köpfchen - braunes Foam 
Dubbing für den Hinterleib - Antron orange 
Flügel - Anton weiß 
Hechel - Ginger Hahnenhechel 
Lack - UV Lack dünn 
 
 

Bindeanleitung:

1. Haken einspannen und Grundwicklung legen.
2. Foam für den Hinterleib einwickeln.
3. Oranges Antron aufspinnen.
4. Körper gestalten.
5. Foam nach vorn klappen und mit dem Faden
abfangen.
6. Foam beschneiden und mit dem Faden einen
harmonischen Übergang wickeln.
7. Foam für das Köpfchen einbinden. 8. Das Foam nach vorn zum Köpfchen klappen und mit dem Faden abfangen,nun das Foam wieder zurück klappen und wiederum mit dem Faden abfangen. Nun einen schönen Übergang mit dem Faden für die Taille gestalten.


9. Weißes Antron als Flügel in Achterschlaufen
einbinden.
10. Flügel auf die richtige Länge 
beschneiden.
11. Gingerfarbene Hahnenhechel 
einbinden.
12. Hechel mit drei bis vier Windungen um die
Taille legen.
13. Mit dem Bindefaden die Hechel abfangen
und den Rest beschneiden.
14. Der Kopfknoten und ein Tröpfchen Lack
beenden die Ameise.
Eine gute Variante bindet man z.B. auch in
schwarz … (Foto unten).
 
 

Gefischt wird sie in den Zeiten wo geflügelte Ameisen vermehrt am Wasser vorkommen genau wie
jede andere Trockenfliege: schön zart aufsetzen und so lange wie möglich das Dreggen vermeiden.

Ich hoffe sie gefällt,
Lieben Gruß Peter



APT von The Sharpshooter
Meine erste Wahl für ein Landinsekt fiel auf die “APT” - nun kam jedoch Sigi auf die gleiche Idee, aber ich hatte meine schon gebunden und fotografiert …. deshalb habe ich dann noch die Dungfliege gebunden. Ich will Euch dennoch mein Muster nicht vorenthalten.

APT = All Purpose Terrestrial - In der “flyfishing & flytying” war mal eine Anzeige von Partridge und diese zeigte eine Fliege von Paul Procter “The All Purpose Terrestrial” – also eine Universalfliege für Landinsekten (siehe hier) – fand ich Klasse und habe sofort begonnen verschiedene Muster zu binden. Paul Procter variiert die Bindematerialien auch recht häufig (siehe hier) – es geht also gar nicht so sehr um ein exaktes Muster oder gar eine Nachahmung – sondern um die „Anmutung“ irgendeines ersoffenen – oder auch noch halbtot, abtreibenden Insekts.

„For years, I’ve been a slave to patterns that cover every conceivable insect or bug found along our riverbanks. Not such a bad thing in theory, but in practice, it means carting around a wheelbarrow full of fly boxes… Dressed in sizes 12 down to 20 ... the APT is a plausible imitation for all kinds of land borne creatures,...“

Die Hechel kann spärlicher ausfallen oder/und unten beschnitten werden – je nachdem, in welcher
„Tiefe“ das Muster gefischt werden soll.


Material:

Haken: Hanak H550BL Allround # 14
Bindefaden: Ultra Thread 70 black
Körper: 2-4 Fiebern vom Strauß natur
und blau gefärbt
Flügel: 3 CDC-Federn naturbraun
Hechel: American genetic dry fly
saddle – grizzly olive
Kopf: Spectra Dubbing peacock
Sonstiges: MK Wachs

Bindeanleitung:
Den Haken einspannen, eine Grundwicklung bis auf Höhe des vermuteten Widerhakens und 2 – 4
Fiebern vom Strauß einbinden.
Die Fiebern mit dem Bindefaden verdrallen und den Hinterleib formen.
Drei CDC Naturfedern mit der Spitze auf gleiche Länge bringen und mit der natürlichen Biegung nach unten, auf der Oberseite des Hakens einbinden. Länge – etwas über den Hakenbogen hinausreichend. (Durch Anziehen der Federn kann die Länge noch etwas korrigiert werden).
Den Faden wachsen und die Grizzlyhechel einbinden.
Die Hechel in mehreren, dichten (sofern man das so will ;-) ) Windungen zum Öhr führen. Dort soll noch Platz für den Kopf bleiben!
Hechel gut fixieren, überstehende Fiebern abschneiden und eine gute Basis winden. Faden wachsen.
Dubbing lose anspinnen und einen prominenten Kopf formen.
Whip finish. Abschneiden, Versäubern, ggfls Trimmen.
Petri!
Christian


Red Tag von MK
Material
Haken: VMC 9388 – Gr 14
Bindfaden: Sheer 14/0 Schwarz
Schwanz: Antron (Rot)
Körper: Pfauengras
Hechel: Rotbraun

Bei diesem Thema war für mich die erste Wahl die Red Tag. Ein Muster, mit dem ich schon viele tolle und erfolgreiche Stunden am Wasser verbracht habe. Vor allem an windigen Tagen oder nach kurzen Regenschauern, an denen Käfer und andere
Landinsekten ins Wasser geweht/gespült werden.

Bindeanleitung:

Grundwicklung festlegen und den 
Antron-Strang einbinden.
Den Strang 
einkürzen.
Das Pfauengras einbinden und in einer 
Dubbingschlaufe das Pfauengras verdrillen.
Den Körper mit dem Pfauengras-Strang binden.
Die Hechel einbinden.
Die Hechel mit ca. 4 Wicklungen winden, 
abbinden und mit einen Kopfknoten festlegen.
Mit dem Lack den Kopfknoten sichern, mit einer Feder das Öhr von eventuellen Lackresten befreien.
Viel Spaß!
Manfred


Ameise von HansAnona
Auf die kleine Ameise kam ich im Sommer 2015 während eines Besuchs an der norwegischen Grenze, bei Stöten. Ich hatte mich beim Kauf der Lizenz für die norwegische Trysil-Karte entschieden, bin ein paar hundert Meter vom Campingplatz an der Ljora bis hinter die Grenze hochgelaufen und habe mein Glück mit verschiedenen Mustern im huminsäure-braunen Wasser der Ljora versucht.
Von Erfolgen konnte man vorerst nicht sprechen, genauso wie viele „schwedische“ Fischer etwas unterhalb auf der schwedischen Seite der Grenze hatte ich zwar scheinbar Bisse der zahlreich steigenden Äschen, aber keine wollte sich haken lassen. Erst nach Anbinden meiner kleinsten schwarzen Fliege (ein winziges Palmermuster auf 18er Haken) konnte ich endlich stolz mit drei schönen Äschen in Richtung Campingplatz zu meiner Gattin und der wartenden Pfanne marschieren. Die Mägen der Äschen waren mit sehr kleinen schwarzen Insekten gefüllt.
Abends band ich ein paar sehr spärliche Palmer in schwarz und fischte die folgenden Tage diese kleinen Fliegen mit sehr großem Erfolg in den ruhigeren Partien und hinter Bacheinläufen. Ich bemerkte, dass je weniger Hecheln an den Fliegen waren, um so größer der Erfolg. Letztlich war durch fortwährende Vereinfachung aus den kleinen Palmern eine Ameise geworden.

Von dieser Zeit an gehört die „Ameise“ zu meiner Standard-Ausrüstung.

Die Fliege ist sehr einfach zu binden: Ich benutze dafür typische Trockenfliegen- haken, meine Haken sind aus einem alten Konvolut Mustad Viking Hooks, in den Größen 18/16/14 für dieses Muster. 

Die 16er Größe trifft das Original (Waldameise) am besten. Schaut euch das Bild mit den echten Ameisen im Vergleich an, es zeigt die Swap-Fliegen auf 16er Haken. Für den Swap mit Widerhaken, die könnt ihr beim Anbinden mit dem Ader-Zängelchen oder eurer Pinzette anlegen. Bei den Swap-Fliegen haben sich beim Binden ein paar andere Haken untergemischt, diese sind sehr ähnlich, aber ohne Angstbart. ;-)

Material:
· Trocken-Fliegenhaken 18/16/14
· Faden in den Farben schwarz, braun oder rot (rot für zweifarbig, hinteres Segment)
· Fiber von der Straußenfeder oder sehr kleine Hechel.
· Lack, z.b. verdünnten Bootslack oder Zaponlack

Bindeanleitung:
· Grundwicklung von vorne nach hinten legen, dann das hintere Segment des Ameisenkörpers im hinteren Drittel des Hakenschenkels wickeln. Es soll aussehen wie eine kleine Kugel mit dem Haken als Achse.
· Eine sehr, sehr kleine Hechel oder eine Fiber einer Straußenfeder einbinden und 4 bis 6 Windungen im mittleren Drittel nach vorne legen.
· Abbinden und das vordere Körpersegment des Ameisenkörpers binden.
· Abschlussknoten direkt auf des vordere Segment.
· beide Körpersegmente mit einer Stecknadelspitze mit verdünntem Lack (ich verwende verdünnten Zaponlack) tränken und damit die Fäden sichern.
· Etwas fetten - fertig!
Diese Fliege funktioniert wunderbar in Gewässern mit relativ glatter Oberfläche, ich fische die an 4er Schwimmschnur und 6fach verjüngtem Vorfach bzw. an 5 x Vorfach mit angebundener Tippet 0,08 mm. Zielfisch ist definitiv Äsche, obwohl ich auch schon schwedische „Weißfische“ (Felchen) am stillen Waldsee damit fangen konnte.


Marienkäfer von fliegenspezi
Material:
Trockenfliegenhaken: #14 Gofish Haken
Körper: schwarzes Ice Dubbing
Panzer: Rotes Polycelon
Bindefaden: schwarz 8/0
Füße: schwarze Besenborsten
Punkte: schwarzer Edding
Augen: weißer Lackstift

Bindeanleitung:

Schritt 1: Grundwicklung legen, am Hakenbogen das Polycelon einbinden und am Ende den Faden dubben.
Schritt 2: 
Körper formen.
Schritt 3: 3 Stück Borsten als Füße einbinden, die Borsten mit einer Kreuzwicklung festbinden, zwischen den Beinpaaren mit Dubbing auffüllen.
Schritt 4:
Das Polycelon nach vorne klappen und den 
Körper und den Kopf formen.
Schritt 5: Polycelon abbinden, mit dem Kopfknoten abschließen, Füße mit Hilfe einer durch ein Feuerzeug angewärmten Pinzettenspitze formen + abschneiden.
Schritt 6:
Den Käfer bemalen.





Ameise von Dr.Do
Ameisen sind, nicht nur auf Äschen, ein sehr wichtiges Muster für Fliegenfischer. Sie können eigentlich nicht klein genug gebunden werden. Hier eine Kurzanleitung für Schwarze Ameisen in #18. Man sollte aber auch Muster in #20 und #22 in der Box haben. Flügel erhöhen zwar die Sichtigkeit, aber manchmal führen sie bei sehr selektiven Fischen auch zur Ablehnung.

Am Hakenbogen wird mit schwarzem Dubbing ein rundes Hinterteil geformt, mit dem schwarzen Faden #8 wird dann etwas weiter vorne eine feine schwarze Hechel eingebunden und 2mal um den Schenkel gewunden, wieder abgesetzt und mit etwas Abstand wird vorn vor dem Öhr noch ein Köpfchen gedubbt. Feddisch. 

K Laus



Auch dieses Mal gibt es wieder ein paar BONUSFLIEGEN:


Raupe von MK
Als zweites Muster: Eine Raupe nach eigener Kreation, viel Spaß damit!

Material:
Haken: Kamasan B100 - GR 12
Bindfaden: Sheer 14/0 schwarz
Körper: Straußenfedergranne (lila selbst gefärbt),
Foam (Grün, Breite: 3mm)
Hechel: Rotbraun
Sonstiges: 1 dünne (Näh)Nadel

Bindeanleitung:

Eine dünne Nadel in den Bindestock einspannen, 
mit dem Faden an der Spitze eine
Straußenfedergranne festlegen.
Vorne den Foam festlegen


Mit der Straußenfedergranne eine Wicklung über
den Faden legen und wieder an der Nadel festlegen, mit dem Faden das nächste Segment formen.
Mit der Straußenfedergranne wie beim ersten Abschnitt verfahren usw…


...usw…
Mit einem Kopfknoten festlegen.
Von der Nadel herunterschieben. Den Haken einspannen, den Strang festlegen und auch die Fäden vom Zentrum und der Wicklung
mit festlegen.


Noch ein Segment auf dem Haken 
gestalten.
Die Hechel einbinden und mit einem Kopfknoten abschließen.
Viel Spaß mit den Fliegen
Manfred


Coch-y-Bondduu von The Sharpshooter
Material:
Haken: ?? ähnlich dem Gamakatsu LS-3614F #8 (entspricht ca. # 12)
Bindefaden: Ultra Thread 70 black
Körper: Uni Thread 3/0 Brown, sowie 3 Fiebern vom Pfau
Tag: Polyester Goldfaden XS
Hechel: Indischer Balg Redgame
Sonstiges: Bindelack
Die Coch-y-Bonddu – oder wie auch immer man sie schreibt (original soll's Coch a Bonddu sein oder doch coch-y-bondhy oder Coch-Y-Bondhu oder ….) ist ein sehr altes wallisisches Muster. Alle Autoren sind sich einig, dass der Gartenläubkäfer (Phylopertha horticola) damit imitiert werden soll - "The natural beetle is frequently used by local Welsh fishermen, who do great execution with it... Whilst Coch-y-bondhu is the customary spelling... I feel sure that the original name was Cochy-boldu, meaning "red and black“ belly." This name is still used by old Welsh fishermen and is a good description of the beetle." (A. Courtney Williams) (Link).

Das erschließt sich mir eigentlich nicht wirklich, denn „in echt“ sind die Farben ja genau andersrum: hinten braun und vorne metallic-grün. Und einen goldenen Tag hat er auch nicht – das könnte einen Wasserkäfer (die Luftblase beim Tauchen) oder einen Eisack imitieren – beides hat der Gartenlaubkäfer nicht …? Aber sei‘s drum – es ist ein sehr effektives und leicht zu bindendes Muster.

Sowohl der wichtigste Angelbuchverlag in England, als auch eine spezielle Hechelfärbung führen den Namen Coch-y-Bonddu. Die Hechel ist ähnlich einer „furnace“: a coch-y-bondhu hackle is one having a black center or list with red (reddish brown) or brown outer fibers tipped with black.
(Link) - solche Federn findet man aber sehr selten und ich behelfe mich da mit einem einfachen indischen Balg ...
Gute Erläuterungen und eine sehr originale Bindeweise zeigt Andrew Davies: (Link).
 

Bindeanleitung:
Zunächst formen wir einen dicken Körper mit dem braunen Bindefaden. Diesen dann mit dem schwarzen Bindefaden abfangen.
Das Goldtinsel (in dem Fall aus dem Bastelladen) einbinden und ein Tröpfchen Lack auf den Haken geben. Einen deutlichen Tag winden und mit dem Bindefaden abfangen und abschneiden.
Nochmals Lack auftragen – der dient auch dazu den Pfaukörper haltbarer zu machen.
Drei Pfauenfiebern (ich bevorzuge da Fiebern aus einer schönenen Pfauenfeder – die sind meist breiter und dichter als "Pfaugras"-Bündel) einbinden und mit dem Bindefaden verdrallen. Damit einen fetten Körper bilden.
Abfangen und die überstehenden Fiebern niederbinden oder versäubern.
Die Hechelfeder an der Spitze anfassen (ggfls mit einer Hechelklemme) und die Fiebern zurückstreifen. Etwas einkürzen und vor dem Pfaugras einbinden.
Die Hechel nach vorne winden (dabei immer schön die Fiebern nach hinten streifen!) und dann abfangen.
Ein Köpfchen formen, überstehende Hechelfiebern abschneiden und dann ein Whip-finish.
Gut lackieren und das Öhr ggfls mit einem Hechelrest säubern.
Die Fliege kann nass, halb ertrunken oder trocken gefischt werden – die Hechelgröße und Güte sollte da allerdings angepasst werden.
Petri!
Christian


The Red Hackle von The Sharpshooter
Material:
Haken: Gamakatsu F314 #12
Bindefaden: Glo Brite Floss Nr.4
Körper: Genuine Sealsfur Hot Orange
Hechel: Indischer Hahnenbalg honigrot
Kopf: Roter Nagellack

The Red Hackle gilt als die vielleicht älteste bekannte Fliege der Geschichte - (Link) - schon 200 Jahre vor Christi Geburt beschreibt Theocritus eine ähnliche Fliege … und dies setzt sich über die Jahrhunderte fort. Auch die „Soldier Palmer“ gehrt darauf zurück. Die hier vorgestellte Version geht zurück auf ein Muster des „Dry Fly Expert“ (Link), der dieses Muster ausdrücklich als „Soldier Beetle“ beschreibt und damit paßt das hier als Bonus ganz gut zum Thema.

Hier im Forum gab es z.B. schon mal einen Soldatenkäfer von Spessart Räuber (Link) - das Original „in echt“ findet Ihr: (Link).

Bindeanleitung:
Die Bindetechnik ist sehr einfach. Haken einspannen und eine Grundwicklung bis zum Beginn des
Hakenbogens legen. Eine Hechel auswählen, von der Spitze her die Fiebern zurückstreifen, die Spitze einkürzen und auf dem Haken nach hinten weisend einbinden (die glänzende Seite der Hechel zeigt Richtung Öhr).
Dubbing anspinnen und eine Wicklung hinter der Hechel machen und dann nach vorne den Körper formen.
Die Hechel in wenigen offenen Windungen (die Fiebern dabei immer schön nach hinten streifen!) nach vorne führen und kurz vor dem Kopf nochmal 2 Windungen machen. Abschließen und versäubern.
Kopf formen und Whip finish.
Mit dem roten Nagellack versiegeln. (Da der Faden ohnehin rot ist – geht natürlich auch Klarlack.)

Es gibt ziemlich viele verschiedene Arten der Weichkäfer (Cantharidae) und alle sind oft an den uferbegleitenden Wiesen – und da vor allem auf Doldenblütlern – zu finden. Und wenn der Wind weht … Die vermutlich häufigste Art ist der Rote Weichkäfer (Rhagonycha fulva). Um das obige Muster noch realistischer zu machen, könnte man mit einem schwarzen Filzstift einen dunklen „Tag“ auf das Dubbing malen …
.
Petri!
Christian

Das waren also unsere 15 Vorschläge für
Landinsekten. Da ist bestimmte die eine oder
andre Anregung mit dabei. Zeigt doch mal Eure Muster auf der Bindeseite des Forums!

Viele Grüße
und bis zum nächsten Fliegentausch
Euer Christian


***
Weiterführender Link zum Thema: (im Board / hier Klicken)
***



Ein Beitrag für fliegenfischer-forum.de- Oktober 2019. SWAP-Organisation und Fotos: Christian (The Sharpshooter), Texte und Fotos: Teilnehmer. Bearbeitung, Layout und Zusammenstellung dieses Beitrages: Michael Müller, fliegefischer-forum.de. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Beitrag ist verboten.
Zurück zu den Specials  | Zurück zu Fliegenbinden & Lexikon | Zurück zur Hauptseite


Copyright © 2019 |  www.fliegenfischer-forum.de  |  DAS Fliegenfischen Online Magazin |  Kontakt