Møn | Zurück zu den Klippen
Ein Reisebericht von Jürgen Bartsch alias „aaron_flat“

Auch für das Jahr 2019 war unsere jährliche Meerforellen Tour bei Zeiten fest im Kalender eingetragen. Vom 19.10. bis 26.10. sollte es wieder an die Küste gehen. Als Ziel hatten wir uns wiederum die dänische Insel Mön ausgesucht, die auch bereits im letzten Jahr Ziel unserer jährlichen Meerforellentour war. Die ersten erlebnisreichen Erfahrungen, die wir 2018 auf der Insel gesammelt hatten, wollten wir weiter vertiefen und selbstredend auch noch nachhaltig erweitern.
Mön ist schön, ein Satz, den wir vorher schon häufig gelesen hatten und vollauf bestätigen können. Abwechslungsreiche Strände, alle Inselseiten relativ schnell erreichbar und eine wirklich herrliche Natur, die natürlich von den berühmten bis zu 128 Meter hohen Kreidefelsen im Osten der Insel gekrönt wird. Mön ist aber nicht nur wegen der Meerforellen für den Fliegenfischer interessant, es gibt da auch noch das sogenannte „Stege Nor“, welches in der Vergangenheit für seinen hervorragenden Hecht Bestand doch einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat.
Aber der Reihe nach ……
Samstags Morgen um 09:00 Uhr, die Fähre von Rostock legt planmäßig ab. 1 Stunde und 45 Minuten dauert die Überfahrt und wir legen ohne Probleme auf der dänischen Insel Falster im Örtchen Gedser an. Wir, das sind in diesem Jahr Steffen, Thomas und meine Wenigkeit. Von Gedser dauert es noch eine knappe Stunde bis Stege, wo wir die Schlüssel für unser kleines Häuschen in Räbylille Strand entgegennehmen können. Die obligatorische „Fisketegn“ mit einem Jahr Gültigkeit hatten wir uns bereits online im Web von zu Hause aus bestellt.
Räbylille Strand liegt mittig im Süden der Insel Mön und ist strategisch ein idealer Ausgangspunkt um abhängig von Wind, Wetter und Strategie den gewünschten Strandabschnitt umgehend zu erreichen. Viele Ferienhausvermieter bieten ihre Häuschen in der kleinen Siedlung an, und so findet sich um diese Jahreszeit immer ein geeignetes Objekt, um in der geplanten Woche entsprechend untergebracht zu sein.
Schlüsselübergabe war ziemlich genau um 15:00 Uhr und so bezogen wir im Anschluss unser kleines Häuschen. „Erst einmal richtig ankommen“ … nach der Devise von Udo Schroeter packten wir erst aus und richteten uns ein. Nur keinen Stress, schon gar nicht im Urlaub war unser Motto und nach fast 25 Jahren der aktiven Meerforellenfischerei geht man doch deutlich entspannter als in den jungen Jahren an die Sache heran.
Am Spätnachmittag wurde erstmals den Hausstrand besichtigt, um sich einen ersten Überblick über die Situation am Wasser zu verschaffen. Wir hatten die Woche über größtenteils anhaltend wechselnde Winde aus Süd-West bis Süd-Ost mit vier bis fünf Windstärken. Bedeutet von der Strategie her ebenso nach Möglichkeit im Süden und natürlich auch im Osten an den berühmten Klippen zu fischen. So der Plan ….. Aber der beste Plan nützt natürlich nicht wenn die Realität denn doch etwas anders aussieht …
Eine Eigenheit der Klippen im Osten ist es, das zu viel Wind aus östlichen Richtungen kommend, das umliegende Wasser schnell eintrüben kann. Abhängig von der Strömung treibt dann das milchig trüb aussehende Wasser weiter um den nördlichen oder südlichen Teil der Insel. Und auch wenn der Windfinder stetigen Wind aus West bis Süd-West anzeigt, so haben wir die Erfahrung gemacht, das außerdem eventuelle östlich von den Klippen anstehende ….ich sag mal „Windfelder“ auf die Gegebenheiten vor Ort erheblichen Einfluss nehmen können. 
Wir hatten einige Male so erhöhten Wellengang auf der Ostseite, was ein Einsteigen auf die Rev’s schier unmöglich machte, wenn wir uns nicht selbst gefährden wollten. Unsere Strategie war also zuerst den Osten bei Möns Fyr und Möns Rev an zu fahren, um mit einem Blick über den Steiluferrand nach unten die aktuellen Konditionen zu erfahren. Waren die Rev‘s von Wellengang und Wassertrübung dann auch befisch bar, sollte das unser erster Anlaufpunkt sein. Die weiteren von uns besuchten Strandabschnitte sollten je nach Lage weiter im Nord-Osten oder im Süd-Osten liegen. Wir haben an den meisten Tagen jeweils zwei Abschnitte ausgiebig befischt. Wobei wir uns morgens tendenziell etwas mehr Zeit bei einem ausgiebigen Frühstück ließen, dafür aber abends meist bis in das letzte Licht fischten.
Sonntag als erster Tag des aktiven Fischens und das Rev hatte perfekte Bedingungen. Wasser leicht angetrübt, akzeptabler Wellengang und leicht bedeckter Himmel bei dem ab und zu die Sonne herauslugte. Steffen und ich fischten ausschließlich mit der Fliegenrute, Freund Thomas hatte alle drei Varianten im Gepäck. Fliege, Sbirolino und Blinker. Und es war ein ziemlich guter Einstieg für uns alle in diese Urlaubswoche…. 
Die Meerforellen waren vor Ort und so konnte jeder von uns mehrere Bisse verzeichnen. Die größte gelandete Meerforelle hatte zwar „nur“ ca. 45cm, aber es konnten auch noch einige Forellen darunter gefangen werden. Zwei bis drei Meerforellen zwischen 40 und 50 konnten ebenso gehakt aber nicht heran geführt werden … Eben das Salz in der Suppe - und dankbar für so einen Auftakt.
Für uns war es auffällig, dass wir die meisten Forellen ziemlich weit außen haken konnten. Die Rev’s wurden natürlich intensiv vom Strand aus beginnend abgefischt, die Mehrzahl der Bisse bekamen wir aber am Ende der Rev’s. Klar, dass du dann versuchst, möglichst weit raus zu kommen, um die vermeintlich aktuellen Standplatze der Fische zu erreichen. Also noch ein Stückchen weiter, noch ein Stückchen ….. wo ist denn die denn nächste vielleicht letzte Erhöhung unter Wasser nur um eine gute Ausgangsposition für „den Wurf“ zu bekommen?
Das ist für mich eine der faszinierenden Seiten bei dieser Art der Fischerei… du bist aktiv, ständig in Bewegung, versuchst Wasser und Untergrund zu lesen. Dann findest du einen Platz und oft genug kommt es dabei auf, das Gefühl, jetzt – genau jetzt ist alles perfekt und du wartest förmlich sekündlich auf den Einschlag in deiner Rute ...
Aber nicht umsonst nennt man die Meerforelle auch “den Fisch der Tausend Würfe“. Und das sollte sich im Laufe der Woche noch deutlich bewahrheiten … 
Nach dem Besuch von Möns Rev ging es am Nachmittag noch zu einer weiteren vielversprechenden Angelstelle in den Norden der Insel, nach Älebek Strand. Ein Platz, der eigentlich immer gut besucht ist und an dem man häufig andere Angler trifft. So auch heute…. Aber ein freies Plätzchen findet sich trotzdem für jeden und wir versuchten an den heutigen Vormittag anzuknüpfen, jedoch leider ohne Erfolg. Kein Kontakt und auch bei den anderen Kollegen in Sichtweite keine Erfolge. So ließen wir den ersten Tag langsam ausklingen und freuten uns auf den gemütlichen Abend.
Am nächsten Tag ging es zuerst wieder auf das Möns Rev und später etwas weiter südlich in die Nähe von Klintholm Havn. Es gab auch heute an diesem zweiten Tag ausreichend Fischkontakt und ein jeder von uns konnte eine Meerforelle landen. Jedoch die Größen der gefangenen Meerforellen reichten nicht an die des gestrigen Tages heran. Und doch spürte man eine innere Zufriedenheit… Zufriedenheit und Glück, Tage wie diese am und im Wasser erleben zu dürfen. Natürlich bist du meistens höchst konzentriert, während die Fliege im Wasser ist. Ich nehme mir aber trotzdem immer wieder gerne die Zeit mir bewusst die Umgebung, die Situation und den augenblicklichen Moment wahr zu nehmen. Irgendwie ist das jedes Mal schon so wie ein Rückzug aus dem Alltag. Für mich persönlich schließt sich in diesen Momenten oftmals der Kreis. Je bewusster es mir wurde, welch schönes Hobby wir pflegen, desto mehr empfand ich einfach nur Glück in meinem Leben zu haben.
Und genauso gehört für mich das Pflegen von Freundschaften dazu. Abends in der Hütte angekommen, ging wiederum alles Hand in Hand. Feuer machen, kochen, Tischdienst, alles ging bei uns wie immer absolut reibungslos vonstatten und wir hatten nach dem gemeinsamen Abend essen regelmäßig bei einem guten Tropfen Wein oder dem obligatorischen Bierchen schöne, ausgiebige Gespräche über Gott und die Welt und natürlich die Strategie für den nächsten Tag.
Tag drei dann der Versuch im Stege Nor, Esox Lucius zu überlisten. Im Netz stehen ja eine Vielzahl von Berichten zur Verfügung, welch ein hervorragendes Gewässer das Stege Nor im Bezug auf den Bestand vom Hechten sein soll. 
Allerdings schon 2018 war es für uns ein schwierigeres Unterfangen die Hechte zu finden, nun in diesem Jahr 2019 gingen wir komplett leer aus. An der Stelle (mit dem perfektem Einstieg für unsere Wathosen) wo ich im letzten Jahr einige gute Hechte zwischen 80 und 90 cm gefangen hatte, waren wir zu dritt ca. 3 Stunden aktiv und hatten doch ein ordentliches Gebiet ausgiebig abgefischt. Kein Nachläufer, kein Anfasser, absolut rein gar nichts. Hatten wir im letzten Jahr zu der gleichen Zeit noch 20 Grad und blauen wolkenlosen Himmel, schien es dieses Jahr mit ca. 12 Grad, bewölktem Himmel und leichten Wellen eigentlich ideal zu sein. Doch so kann man sich täuschen...
Auffällig war auch, dass außer uns nur ganze zwei Boote auf dem gesamten Nor zu sehen waren. Im Vergleich zum letzten Jahr konnten wir bei mehreren Durchfahrten durch Stege auch keine weiteren Fischer sehen, die vom Ufer auf Hecht ihr Glück probierten. Auch das war im letzten Jahr ganz anders und egal ob Boot oder vom Ufer aus, es war immer was los im Stege Nor. Schade das so gar nix gegangen ist, aber letztendlich hat es vermutlich an uns gelegen. Vielleicht die falsche Zeit am falschen Ort oder die Fliegen fanden keinen gefallen, wenn denn doch Freund Lucius in unserer Nähe stand. Egal, wie auch immer, das Nor ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man sich in der Gegend aufhalten sollte.
Nach einer ausgiebigen Pause sollte es am Spätnachmittag in Richtung Süd-West nach Härbolle zur alten Fischfabrik gehen. Plan war es, zuerst auf unsere Meerforellen zu fischen und nach Einbruch der Dunkelheit in der tiefen Rinne des Gronesund‘s unser Glück auf Dorsch zu probieren. 

Für die Jagd auf Dorsch hatten wir eigens unsere Spinnruten mitgenommen und wollten mit Blinkern oder mit Gummifisch versuchen den ein oder anderen Fisch zu überlisten. Aber auch hier mussten wir ohne jeglichen Fischkontakt die Segel streichen. Der Gronesund hatte zu diesem Zeitpunkt „relativ“ wenig Bewegung, und so vermuteten wir das es eben an der kaum vorhandenen Strömung lag, weder auf unsere Meerforellen noch auf den einen oder anderen Dorsch erfolgreich gewesen zu sein.

Neuer Tag, neues Glück ...
Gestern Wind aus Süd-Ost, der in der Nacht auf Süd-West gedreht hatte. Ideale Voraussetzungen also, um den Abstieg der 500 Stufen am Möns Klint in Angriff zu nehmen. 
Tasche gepackt und auch hoffentlich nichts an Proviant und Equipment vergessen. Einmal unten, wäre es wahrlich ein anstrengendes Unterfangen, eine vergessene Utensilie nachträglich noch zu beschaffen. 
Das Auto in aller Frühe am Geo Center geparkt, machten wir uns gleich auf den Weg nach unten. Beim Abstieg sollte man einige Male innehalten und das fantastische Panorama auf sich wirken lassen. 

Majestätisch, wie die Klippen zwischen dem herbstlich gefärbten Laub der Bäume erst bruchstückhaft und zum Ende des Abstieges immer deutlicher sichtbar werden. Keine Frage, an diesem Platz zu fischen, ist einfach etwas Besonderes ...

Schon auf den Weg nach unten konnten wir sehen, dass die Bedingungen einfach nur perfekt schienen. Im Uferbereich war das Wasser leicht an getrübt, die Wellen waren ideal und auch der teilweise bedeckte Himmel schien uns in die Karten zu spielen. Und so warfen wir voller Enthusiasmus unsere Fliegen aus ...
Wir verteilten uns und fischten ausgiebig während der nächsten fünf Stunden das wunderschöne Gebiet ab.
Aber auch heute war bei mir und Freund Thomas absolute Fehlanzeige. Wir hatten nicht einen einzigen Fischkontakt.
Freund Steffen vermeldete einige Anfasser direkt an der Stelle, wo die Stufen unten an das Wasser reichen, 
konnte aber auch keinen Fisch haken.
Nach fünf Stunden intensiven Fischen im Wasser und etlichen hundert Metern Fußmarsch am steinigen Ufer waren wir körperlich ziemlich ausgelaugt.
Wissend, das zum Schluss auch noch der kräftezehrendste Teil des bisherigen Tages anstand. 
Die 500 Stufen mussten wir natürlich wieder nach Oben und gerade mit den vollgesogenen Watschuhen und Neopren Wathose ist das alles andere als ein einfaches Unterfangen.
Vollkommen ausgepumpt haben wir es dann doch wieder einmal geschafft und kamen oben an unserem abgestellten Fahrzeug an.
Auch das ist Meerforellenfischen… diese Tage so ohne Fisch und Fischkontakt sind so sicher wie das Amen in der Kirche …. Trotzdem erhofft man sich nach solch einem Kraftakt doch den einen oder anderen Zug am anderen Ende der Leine…. Aber macht nichts, das Panorama hat uns bisher visuell trotzdem einen tollen Tag beschert.

Da wir noch genügend Zeit des Tages vor uns hatten, ging es gleich weiter in den Norden der Insel nach Älebek Strand und Pomlerenden. 

Hier war an beiden Plätzen Ententeich angesagt und kaum Bewegung an der Wasseroberfläche. 

Zwei bis drei Anfasser von kleineren Forellen, kurz angefasst, unmittelbar danach wieder ausgestiegen, dass soll es dann für diesen Tag gewesen sein.

Abends in der Hütte gab es dafür richtig deftiges Essen, das eine oder andere Bierchen und natürlich die obligatorische Lagebesprechung... Wieso, weshalb und warum ausgerechnet heute „die Forelle“ bei den nahezu perfekten Bedingungen am Klint nicht beißen wollten…. 
Immer wieder herrlich, diese Abende :-)

Fünfter Tag unserer Urlaubswoche ...
Von den gestrigen Strapazen noch etwas geschlaucht, ging es am Vormittag zu unserer ersten Session wieder einmal an das Mön’s Rev. Trübung ideal, Wellen allerdings grenzwertig, trotzdem versuchten wir unser Glück. Also den Pfad nach unten gelaufen und gecheckt, ob heute was um das Rev umherzieht. 
Und tatsächlich, Steffen bekam einen richtig guten Fisch auf seine Fliege. Ich konnte aus kurzer Entfernung sehen, das sich die Rute zum Halbkreis bog. Der Drill ging hin und her und gedanklich bereitete Steffen sich schon auf die Landung vor... Und genau da passierte es…. Schnur schlaff, Fisch „long line released“ …. Ausgestiegen, so ein Mist aber auch! 
Nach den ganzen Mühen der vergangenen Tage wäre das eine echte Belohnung gewesen. Aber es sollte einfach nicht sein. 
Wir probierten es noch eine ganze Zeit lang weiter, aber das sollte heute der einzige Kontakt am Rev gewesen sein. Ich hatte extra meine Kamera an das Wasser mitgenommen, um ein paar schöne Aufnahmen zu machen. Da wäre eine schöne Forelle selbstredend ein gutes Motiv gewesen... aber alles wenn und hätte nutzt halt nix, Chance vertan. Das mitnehmen der Kamera hat sich aber doch noch gelohnt, da durch den Wellengang und die Lichtspiele von Sonne und Wolken einige herrliche Aufnahmen entstanden.


Die Südseite der Insel war seit Tagen durch den Wind, der meist aus Süd-West bis Süd-Ost kam, schwer bis kaum befischbar. Nicht allein die Wellen machten es schwierig dort zu fischen, auch durch das viele Seegras im Uferbereich war es uns nicht möglich, die interessanten Plätze auszutesten. So ging es zur Nachmittag-Session wiederum nach Älebek Strand und nach Pomlerenden. Forellen waren vor Ort und so konnten wir einige kleinere Exemplare haken und auch landen. Da sich keine größeren Meerforellen für uns interessierten, war unser Plan, in den Abendstunden nochmals an die Süd-West Spitze nach Härbolle an die alte Fischfabrik zu fahren. Wir wollten wiederum einige Würfe auf Meerforelle probieren und eine zweite Session auf den Dorsch im Gronesund austesten. Aber auch beim zweiten Mal hatten wir kein Glück an dieser Stelle. Zum Einen behinderten uns auch hier die Massen von Seegras, die umhertrieben und auch in Sachen Dorsch blieb es bei einer absoluten Nullnummer. Obwohl ordentlich Zug im Sund vorherrschte, war bis in die späte Dunkelheit nicht ein einziger Fischkontakt zu verzeichnen. Das gab uns schon etwas zu denken. Gerade Thomas ist ein erfahrener Dorschfischer und hat auf vielen Reisen bewiesen, dass er ein Gespür für diese Fischart hat. 
Aber hier in diesem und auch bereits im letzten Jahr war im Gronesund für uns nichts zu holen.
Ein Wort zu den Fliegen, die wir in dieser Woche gefischt hatten. Häufig verwendeten wir typische Sandaalmuster wie einen Flatwing Streamer den Clouser Minnow oder Zonker in verschiedensten Farbkombinationen. Wir wechselten aber immer wieder auch auf Garnelenmuster, Wooly Bugger, Brenda und auf den „Vaskebjörn“. Der „Vaskebjörn“ brachte tendenziell die etwas größeren Forellen in dieser Woche. Wir fingen aber grundsätzlich auf alle oben erwähnten Muster unsere Fische. Irgendwie habe ich es auch manchmal im Gefühl, das es wichtiger ist, die Meerforellen zu finden, als das vermeintlich nur einzig richtige Muster am Ende der Leine zu haben. Wenn Fisch da ist, der Fressen will, und das Muster passt in irgendeine Futtertiergruppe, dann beißt er auch!
Sechster und letzter Tag ...
Liselund Slot war heute an diesem Vormittag unsere erste Station. Parken ist direkt an der Schlossanlage möglich, und um diese Jahreszeit, bei den kaum vorhandenen Touristen, auch problemlos möglich. 
Eine wunderschön angelegte Parkanlage säumte unseren Weg zum Strand.
Und auch hier muss man ähnlich wie am Klint einige Stufen zum Ufer abwärts gehen. Gemessen an Möns Klint sind diese vielleicht 150 Stufen aber ein reines Kinderspiel. Leider war der Uferbereich heute deutlich eingetrübt und das Erreichen der Trübungskante ein schwieriges Unterfangen. Es gab trotzdem etwas Fischkontakt und eine kleinere Meerforelle konnte gelandet werden.
Um die Mittagszeit beschlossen wir, das Fischen hier zu beenden und uns für die diesjährige Tour einen letzten Nachmittagsplatz auszusuchen. 
Also Treppen wieder nach oben und durch den Park zurück. Mittendrin hielten wir inne, um uns an einer der vielen Bänke etwas zu erholen und die herrlich angelegte Parkanlage zu genießen. Akkus aufladen und vorbereiten für die letzte Session des diesjährigen Urlaubes. Und die hatte es wahrlich in sich...
Noch einmal wollten wir im Norden unser Glück probieren um unseren Urlaub fischtechnisch gesehen, ausklingen zu lassen. Älebek Strand war unser Ziel und wir legten uns nochmal ins Zeug. Es ist ja auch so, dass bei jedem Platzwechsel die gleiche Prodzedur in Sachen Watbekleidung erfolgen muss. Watklamotten anziehen, Watklamotten ausziehen, jeden Tag bei jedem Positionswechsel. Am Ende so einer Woche fällt einem aber auch dass immer schwerer. 
Mit deutlich Ü50 muss man sich einfach eingestehen, dass einige Dinge gar nicht mehr so leicht von der Hand gehen, wie zu früheren Zeiten. Und nach hinten raus wird’s natürlich auch nicht besser. Ich frage mich gerade, wie denn das so in 20 Jahren auf dem Rev aussehen soll, hoffe das sich dann jemand bereit erklärt, uns mit hinaus zu führen und am Rev zu positionieren...?
Am Strand angekommen, suchten wir uns geeignete Plätze. Und wie die Meerforellenfischerei ihre eigenen Geschichten schreibt, so sollte uns der Nachmittag noch reichlich belohnen. 
Kaum angekommen und die ersten Würfe ins Wasser getätigt, war die Rute von Thomas auch schon krumm. Souverän gedrillt konnte er eine Meerforelle von fast 50cm landen, was für ein Auftakt. 
Und sollte das nicht schon genug sein, ging auch ein Ruck durch meine Rute... Nicht ganz so souverän gedrillt wie bei Thomas, war ich mit einer Meerforelle von deutlich Ü50 beschäftigt. Irgendwie blieb ich dabei im Uferbereich mit meinem Fuß zwischen zwei Steinen stecken und verlor einen Watschuh von meinem Fuß. Das ist mir in meiner langen Laufbahn am Meer nun auch noch nie so passiert und dementsprechend war ich natürlich so nebenbei damit beschäftigt, mir meine Wathose an den Füßlingen ohne Schuh nicht zu beschädigen. Die Freunde haben sich natürlich krumm gelacht wegen der skurilen Drillsituation und es floss die eine oder andere Träne vor lauter Lachen. 
Aber Petrus war mit mir und ich konnte eine Meerforelle mit knappen 55cm landen. Was für ein Fisch! Es folgte noch ein weiterer Biss an meiner Rute, in diesem Falle ohne finale Landung, aber egal …..super happy…
Leider konnte unser Freund Steffen an diesem Tage nicht so punkten wie Thomas und meine Wenigkeit. Schade, wir hätten ihm den Fisch gerne gegönnt… hoffe jedoch für ihn bei der nächsten Tour auf einen besonders guten Tag. Der heutige Tag und auch die Woche klangen nun so langsam aus und wir machten uns auf den Rückweg zur Hütte. Es musste noch gepackt und auch das Auto zumindest teilbeladen werden. 
Die Fähre ging morgen früh um 09:00 Uhr von Gedser wieder zurück nach Rostock und da wollten wir auf keinen Fall zu spät kommen. Außerdem mussten die Watsachen wie jeden Tag zum Trocknen aufgehangen werden.
Abends ließen wir natürlich beim letzten gemeinsamen Essen die Woche nochmals Revue passieren und legten auch bereits weitere taktische Finessen für den anstehenden nächsten Besuch auf Mön fest. Mön ist schön, ohne Frage und es wird auf jeden Fall ein weiteres Wiedersehen geben. Die Meerforellenfischerei fängt dich unweigerlich ein. Was vor ca. 25 Jahren begann, wird erst enden, wenn es uns nicht mehr möglich ist, auf dem Rev zu stehen. Doch das liegt hoffentlich noch weit in ferner Zukunft und bis dahin heißt es für uns bestimmt schon bald wieder …
Auf nach Mön, „Zurück zu den Klippen“!

In diesem Sinne euch allen eine gute Zeit,
tight lines 
euer Jürgen alias „aaron_flat“
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Ein Bericht von Jürgen Bartsch für www.fliegenfischer-forum.de - November 2019. Fotos/Copyright beim Autor. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.
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