Äschenzeit  von Michael Schöttner

Ein so goldener Herbst lädt geradezu ein, sich ins klare, von gelben Blättern geschmückte Wasser zu stellen und zu schauen, ob nicht eine der sonst so scheuen Aschen steigt.
Gerade in der Herbstzeit, wenn ein paar Sonnenstrahlen flach ins Wasser fallen, gibt es noch so manchen Eintagsfliegenschlupf, der das Wasser für kurze Zeit in Wallung versetzt.
Wehe dem, der dann die falsche Fliege dabei hat. Die Äschen sind da nämlich eigen. Man kann dann alles probieren und nichts funktioniert.

Fertige Eintagsfliegen treiben über der Stelle wo gerade zuvor eine Äsche zu sehen war und nichts passiert. Und die Trockene, die nicht mehr perfekter serviert werden kann und nur noch an einem 10er Vorfach hängt wird ohnehin ignoriert. Auch schon mal erlebt?

Ich hab ein Weilchen gebraucht dahinterzukommen, was mein Lieblingsfisch, die Äsche in dieser Situation bevorzugt. Aufsteiger oder Emerger zu Neudeutsch.

Mit dem nachfolgenden Muster kann man erfolgreich sein:
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Und so wird gebunden:

Gekrümmter Haken Größe 14. Als Körper eine Fiber einer Condorfeder. Geht auch mit Fasan. Das dünne Ende einbinden und von Hinten nach vorn wickeln. Im Thoraxbereich festbinden. Eine Entenbürzelfeder nach hinten zeigend einbinden. Jetzt den Thorax aus Dubbingmaterial formen. Ich verwende Berner Sennhund, hat eine tolle Farbe und leichtes Naturfett.

Jetzt die Entenbürzelfeder in weitem Bogen nach vorn biegen und einbinden. Das nach vorn überstehende Ende wieder nach hinten biegen und noch mal einbinden. Kopfknoten und fertig. Das nach hinten überstehende Ende der Entenbürzelfeder etwas zurechtstutzen.

Die leicht gefettete Fliege taucht mit dem Köper in den Oberflächenfilm ein. Sollten die Äschen immer noch nicht beißen wollen kann man die ungefettete Fliege in den Oberflächenfilm ziehen. Aber bitte genau beobachten, die Äschen sind äußerst vorsichtig!

Hier noch ein Muster mit Floß als Körpermaterial:
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Viel Spaß und tight lines,

Michael Schöttner