An-cho-opees
Hecht-, Namaycush- und Brook Trout-Fliegenfischen der Extraklasse im Land der Cree
Ein Reisebericht von Marcus Ruoff | Fotos von Géza Aschoff und Marcus Ruoff

Urplötzlich steht er vor mir. Nur einen Meter. Ein Fisch wie ein Baum. Die grün-gelbe Flanke reflektiert glitzernd durchs teebraune Wasser das strahlende Sonnenlicht. Eine Pattsituation: Fischer und Fisch im Hochgefühl, sichere Beute zu machen. Wer zieht schneller beim zentralkanadischen High-Noon?
Das Boot droht über den Fisch zu treiben. Es bleibt nur eine Möglichkeit. Aber schnell! Zurück mit dem rot-schwarzen Federvieh ins Wasser. Kein Wurf, ein Ablassen. Marabou pulsiert, Tinsel glitzert. Auge in Auge. Und dann schnappt er zu. Einfach so. Blitzartig, archaisch, aggressiv. Wie ein Wolf mit riesigem Rachen. Der Anschlag wie in Trance. Das Erwachen so brutal und hart wie der Drill. Dann liegt er vor mir, der Traum jedes mitteleuropäischen Fliegenfischers: ein Meterhecht! Für einen kurzen Moment steht die Zeit still. Alles ist in Einklang: unberührte Natur, Mensch, Tier. Das reine Zen. Wie so oft in den letzten Tagen... Wir erleben dieses Privileg in zwei der besten und bekanntesten Lodges Zentralkanadas, Northstar-Resort und Kasba-Lake-Lodge.

Kneelake
Die Dash 7 landet nach 1,5 Stunden Flug auf der ausgedehnten Kiespiste des Northstar-Resort. Keinen der Angler hält es mehr auf den Sitzen, überfliegen wir doch schon seit Winnipeg ununterbrochen unberührte Seen. In alten Schulbussen geht es stilgerecht den kurzen Weg zur Anlage. Schon tappt der erste Bär gelangweilt am Bus vorbei. Feuer prasselt im Schwedenofen unserer nagelneuen Hütte, als wir ankommen. Die erste Euphorie trügt nicht: ein bildhübsches, blitzsauberes Blockhütten-Camp mit großem, zentralen Bau und Seeblick, erstklassiges Personal, erstklassiges Equipment, alles vom Feinsten. Kann die Fischerei da noch mithalten? Sie kann!

Oben rechts: Mit so einem Fisch wird der Platz im Boot knapp! | Oben: Abendstimmung in der Wildnis Zentralkanadas

Kaum eine Stunde nach der Landung schnurren bereits die 40PS-4-Takter an den Lund-Booten. Die Szenerie erinnert an die schwedischen Schären: riesige Wasserflächen, gespickt mit Granitinseln, unzählige Buchten, borealer Nadelwald. Und hier wie dort lauert der Alpha-Jäger der Seen auf Beute: der Hecht oder wie ihn die einheimischen Cree-Indianer (viele von ihnen exzellente Guides) ehrfurchtsvoll nennen, „An-cho-opees“!
Und An-cho-opees ist hier überall. Manitou, im Glauben der Cree die „durchdringende Kraft“, meint es gut mit uns. Wir fangen Hechte an fast jedem Platz, den der Head-Guide der Lodge, Ryan Suffron, ansteuert. Nicht selten haben wir Biss auf Biss von Fischen bis knapp unter 1m Länge. Alle Fische dürfen zurück ins Wasser: Catch & Release ist, für Kanada selbstverständlich, seit über 20 Jahren Pflicht (Ausnahme: Fische für den Tagestisch). Das sichert die fantastischen Bestände für die Zukunft.

Catch & Release wird hier seit über 20 Jahren praktiziert. Das sichert die außergewöhnliche Qualität der Fischerei auch in Zukunft.

Zeit fürs Shore-Lunch. Ein absolutes Highlight. Ryan bereitet Walleyes, die amerikanischen Verwandten unseres Zanders, nach Trapper-Art unter freiem Himmel zu. Nach kurzer Zeit steigt uns der Duft der überm offenen Feuer frittierten Filets, Kartoffeln und Zwiebeln in die Nase. Wir sitzen am gedeckten Holztisch in der Gewissheit, dass, abgesehen von der Lodge, in mindestens 200km (!) Umkreis kein Ort, keine Straße, kein Auto, bestenfalls ein Indianer auf der Jagd zu finden ist. Ein schöneres Restaurant kann man sich nicht vorstellen! Aufatmen! Erholung! Und immer wieder Jagdfieber. Jagdfieber auf den ersten Meterhecht. Die Blaupause eines Spitzen-Hechtplatzes liegt im Lee dreier kleiner Granitinseln. „Jetzt Ende Juli, wenn die Hechte bereits abgelaicht haben und aus den ganz flachen Buchten auswandern, fischt man hauptsächlich an, in und über flachstehenden Krautfeldern, sowie an Kanten und Inselspitzen“ erklärt Ryan. Dieser Platz, nur ein winziger Ausschnitt des südlichen Kneelake, hat von allem etwas. 

An-cho-pees!

Spaß ohne Ende!

Der Flexi-Stripper: ein Schnurkorb ist absolutes Muß!


Unsere Blicke treffen sich, wortlose Anspannung macht sich breit. „Sieht gut aus hier!“. „Ist gut! Ihr werdet sehen!“ bestätigt Ryan. Er sollte recht behalten. In einem verrückten Wetterspiel von Sonne, Wolken, Regen, Niesel und Hagel schießen mehrere starke Kämpfer zwischen 90 und 103cm auf Marabou Deceiver, Pike Tamer und Flashtail Whistler in Größe 2/0 und 4/0.
Der größte Brocken quert allerdings bei der abendlichen Rückfahrt vor unserem Boot: ein ausgewachsener Schwarzbär auf Schwimmtour!

Die nächsten beiden Tage sind für Fly-outs, also „Aus-Flüge“ reserviert. Phil Reid, Besitzer des Northstar-Resort, hat mehrere Spitzengewässer im Programm, die gegen Aufpreis mit dem Wasserflugzeug angeflogen werden. Zwei davon, für Fliegenfischer besonders interessant, sind der traditionsreiche Hayes-River und der See der Hechtriesen, Semmens-Lake.

Semmens Lake
Ein ausgebleichtes Elchgeweih erinnert uns nach der Landung daran, wie abgelegen wir eigentlich sind. Bilder von Tiermumien im australischen Outback kommen mir in den Sinn. Semmens ist kein See für die ganz großen Stückzahlen, aber für die ganz Großen! 55inch, also fast 140cm Monstergröße hatte der beste Hecht hier. Auf Fliege! Mehrere Meterhechte an einem Tag sind im Normalfall immer drin. Aber was ist schon normal beim Fischen? Wir erwischen einen für kanadische Verhältnisse ruhigeren Tag mit Hechten bis an die Metermarke. Zwei wirklich starke Fische gehen verloren, natürlich die größten des gesamten Trips... der aufgebogene Wirbel ist auf jeden Fall gut genug für eine Story am Abendtisch...


Abendstimmung in der Wildnis Zentralkanadas


Der mächtige Hayes!
Der Hayes-River ist eine geschichtlich bedeutende Handels- und Entdeckerroute von der Hudson-Bay ins zentrale Kanada. Flüsse waren im 17. und 18. Jahrhundert die einzigen Verkehrsadern ins Land der Cree und Pelze, das „haarige Gold“ der Verwegenen, die diese abenteuerlichen Routen nutzten. Und tatsächlich fühlt man sich auch heute noch bei der Fahrt auf dem Hayes in die Zeit zurückversetzt, als ein Biberfell 5 Pfund Tabak, 8 Messer oder zwei Beile wert war und 2 Tonnen schwere Pelz-Boote mit übermenschlichem Willen über die zahlreichen Stromschnellen bewegt wurden. 
Berühmt ist der Hayes für seine meerwandernden Brook Trout, also Bachsaiblinge, von denen hier viele „Trophy“-Größe von über 55cm aufweisen. Ryan, selbst ein ausgezeichneter Fliegenfischer, kennt in seinem Lieblingswasser jeden Fels mit Vornamen. Die Einweisung ist zentimetergenau und viele der blau-rot-oliv-orangen Schönheiten werden an diesem Tag zum glamourösen Fotostar...
Erst spät bemerken wir, wie sich ein unwirklicher Schleier über die Landschaft gelegt hat. Die Sonne ist durch diesen seltsamen Nebel nur noch in Schemen zu erkennen. Plötzlich riechen wir es auch: Buschfeuer! Von der Beaver aus sehen wir den Rauchteppich, der sich wie ein ausbreitender Schimmelpilz über die Landschaft unter uns legt...
Der Abschied von Kneelake fällt schwer. Unser Trostpflaster: vier weitere Tage in einer von Kanadas Top-Lodges.

Oben: Geht's noch schöner? | Oben rechts: Eine Trophy am Hayes-River

Ryans Einweisung ist zentimetergenau: er kennt hier jeden Fels

Zivilsation? Fehlanzeige! In 200km Umkreis keine Menschenseele

Eine der schönsten Lodges Kanadas: die Kneelake-Lodge

Kasba Lake Lodge
Der gigantische Kasba-Lake ist Namensgeber für die einzige Lodge an diesem „Inland-Ozean“. 3-fache Bodenseegröße (!), hunderte Inseln, flache Buchten, riesige Krautbeete, Kanten, große Tiefen: Kasba-Lake ist ein Fisch- und Anglerdorado und die Kasba-Lodge mittendrin. Meist sind nur kurze Anfahrtswege notwendig, um erfolgreich auf große Hechte und die Hauptattraktion, die großen „Lake trout“ (= Namaycush Saiblinge) zu fischen. Diese bildhübschen braun-oliven Räuber sind in großer Zahl in fliegenfischerfreundlichen Stückgewichten von 4-10Pfund vorhanden. Der Rekord auf Fliege liegt bei über 30 Pfund!
Beste Fangchancen hat man bei schönem Wetter. Schönes Wetter an der Baumgrenze der North West Territories? Klar gibt’s das, aber natürlich nicht immer...
 
 
 

Bären haben hier keine Sorgen =>

Unten: Unser neuer Lieblingsfisch: der Namaycush. Hier
auf einen blau-weissen Deceiver.



Unser Guide Arock zeigt mit sorgenvollem Blick in Richtung eines schwarzen Wolkenbandes am Horizont: „Eine Sturmfront aus dem Norden! Habt Ihr genügend warme Klamotten dabei?“. Wir haben. Zum Glück! Die Temperatur fällt innerhalb kürzester Zeit um fast 20°C. Wir fangen trotz der widrigen Bedingungen zwischen den lodgenahen Inseln schöne Namaycush und Hechte. Das spricht eine deutliche Sprache über die Qualität der Fischerei hier. Besonders freundlich zeigt sich die „Badewannen“-Bucht. In zwei hektischen Stunden haben wir hier, nur 5 Minuten von der Lodge entfernt, Biß auf Biß von Hechten zwischen 75 und 100cm. Fehlte nur noch der weiße Wolf! In der Nähe der Bucht gibt es einen Platz, wo die fürs Abendessen entnommenen Fische filetiert werden und die Reste den Möwen, Bären oder Wölfen anheim fallen. Guide Trevor, eine braungebrannte Frohnatur Ende Zwanzig, war nun just dabei, eine schöne „Lake trout“ zu filetieren, als ihn sein Kollege dezent auf etwas hinter seinem Rücken aufmerksam machte...Trevor drehte sich um und 2 Meter vor ihm stand...das mächtige weiße Wolfsweibchen und neigte in froher Erwartung ihres Anteils den Kopf wie ein kleines Schoßhündchen. O-Ton Trevor: „Heiliger Strohsack! Sind Sie schon mal rückwärts 20 Meter in ein Boot gesprintet? Ich war froh, dass ich mir dabei nicht in die Hosen gemacht habe!“.


irre Hechtparade...



Auf zum Kazan!
Der eiskalte Kazan-River zieht sich wie ein kristallenes Band vom Kasba-Lake bis zur Mündung in die Hudson-Bay. Auf seinen mehreren hundert Kilometern Länge wechseln sich schnelle Züge und Stromschnellen mit seeähnlichen Bereichen ab, wo nur ein tiefer, dunkler Kanal an das ursprüngliche Gewässer erinnert. Hier sieht man vom Boot aus fast 10 Meter tief ins Wasser. Viele der Fische die wir fingen, konnten wir so vor dem Biß beobachten...
So abwechslungsreich wie der Fluss ist auch die Fischerei. Vom Streamern auf Hechte und Lake trout über Trocken- und Nymphenfischen auf Äschen und mächtige Whitefish ist alles möglich. Besonders beeindruckend sind die „Flats“, also Flachwasserzonen die sich immer wieder links und rechts des Hauptkanals ausbreiten. Unglaublich aber wahr, wir hatten eine Sichtfischerei wie in der Karibik. Aber auf Lake-Trout! Und das mitten in Kanada! 


Es gibt Momente in einer Fischerkarriere, die bohren sich in die Erinnerung, wie eine Gravur in Glas. So geschehen am Kazan am Ende eines absoluten Traumtags mit viel Sonnenschein: in unmittelbarer Bootsnähe knallt ein ca. 8-pfündiger Namaycush auf den weiß/blauen Deceiver. Sonnenstrahlen dringen wie gelbe Laserstrahlen in die schwarze Tiefe des Kazan. Mehrfach bohrt sich der Fisch mit unbändiger Kraft bis auf den Grund. In der strahlenden Nachmittagssonne glänzt die olivfarbene Flanke durchbrochen von irisierenden olivgelben Sprenkeln. Ein Kunstwerk der Natur zum Berühren. Weich und trotzdem muskulös fühlt er sich an. Man spürt die Kraft, die Erschöpfung, die Wildheit.
In der Nacht werden wir mit dem einmaligen Anblick des Nordlichts verwöhnt. Unsere Cabin am See bietet einen Logenplatz. Ein gutes Omen für den letzten Tag? 

Wahnsinnskämpfer am leichten Gerät

Bradford Lake
Schon die erste Stelle, eine Flachwasserzone mit langen grasähnlichen Krauthalmen bringt, so unglaublich es klingen mag, 15 Minuten lang Biß auf Biß auf Biß. Egal, wohin wir werfen, egal, womit wir fischen, jeder Wurf ein Treffer. Für unsere mitteleuropäischen Verhältnisse absolut unvorstellbar, zumal mit der Fliege. Natürlich bricht das Chaos an Bord aus. Zwei Angler in ständigem Drill, ein Guide der mit Kescher, Arterienklemme, Zangen und Maulsperren jongliert. Dazwischen ein wildes Durcheinander von Ruten, Rollen, Schnüren, Fliegen, Taschen.
Trotzdem erwischen wir keinen dieser „den-streichen-wir-ganz-dick-rot-im- Kalender-an“-Tage, an denen diese Beißorgien den ganzen Tag dauern und man obszöne Mengen an Hechten fangen kann (oft noch auf Sicht!!). Die 100 Hechtbisse in ca. 8 Stunden mit Fischen zwischen 70 und 104cm für zwei Mann werden wir in unserem Leben jedoch schwerlich wieder übertreffen. Für Arock ein durchschnittlicher Tag, denn vom Nachmittag, der eigentlich für die ganz großen Kerle über 110cm gedacht war, hatte er wesentlich mehr erwartet. Zwei Tage zuvor hatte der größte Hecht auf Fliege satte 120cm!
Nicht für uns, nicht dieses Mal. Der Nachmittag ist ein langsames Ausklingen. Vielleicht auch gut so. Die ideale Vorbereitung für die Rückkehr in die reale Welt. Ein Hecht hier und da, ansonsten das Motorgeräusch unterbrochen von Stille, kreisende Adler, Wellen klopfen leise gegen das Boot, blauer Himmel, keine Wolke weit und breit, Dahingleiten. Filme im Kopf ablaufen lassen, Filme mit Drillszenen, Filme gefüllt mit Abenteuer und Wildnis, Filme über Kneelake und Kasbalake. Filme gefüllt mit Lake-Trout. Filme gefüllt mit An-cho-opees.

Walleyes gehen ebenfalls gut auf die Fliege


INFOS
Gerät/Ausrüstung
Ruten und Schnüre:
Hecht
Eine kräftige 9er Rute kombiniert mit einer 9er oder 10er Schnur ist wegen des Windes und für die großen Fliegen ideal. Auch das schnelle und schonende Ermüden der Fische ist mit dieser Kombination sichergestellt. Schnüre: eine sinkende Clear Tip mit schwimmender Runningline, eine WF-Schwimmschnur und eine 350er Teeny Sink-Tip-Schnur für tiefe Rinnen und Kanten. Als Vorfach ist 30lbs Hard Mason oder 30lbs Stahlvorfach (knotbar) ideal. 
Lake-trout“:
Kräftige 7er oder 8er Rute. Eine passende WF-Schwimmschnur und eine leichtere Teeny Sink-Tip-Schnur (z.B. 250er) decken alle Einsatzbereiche ab.
Äsche
das auch in Mitteleuropa bewährte 5/6er Gerät mit Schwimmschnur und austauschbaren Vorfächern verschiedener Sinkraten ist auch für arktische Äschen perfekt geeignet.
Schnurkorb:
Ein absolut unverzichtbare Utensil für das Fliegenfischen vom Boot aus. Eine Neuheit ist der Flexi-Stripper Bjarne Fries aus Dänemark. Der Flexi-Stripper funktioniert wie ein Schnurkorb, ist aber wesentlich kleiner, leichter zu transportieren und sehr robust. Für die Bootsfischerei ist der Flexi-Stripper bzw. ein Schnurkorb wg. der ständigen Verhedderungsgefahr unverzichtbar. Ich verwende ihn inzwischen zu 90% meiner Fischerei, selbst beim normalen Fischen an Fließgewässern. Eine ausgezeichnete Investition.

9er-Gerät, Clear-Tip, Large Arbors und leichte Fliegen sind ideal für Kanadas Hechte

Fliegen
Hecht
Insgesamt ist die Fliegenauswahl recht unkritisch und mit einigen Standardmustern in Größen 4/0, 2/0 oder/und 1/0 ist man bestens gerüstet:
· Bunny bugs in rot/weiß, orange, schwarz, gelb/rot
· „Pike Tamer“ von Ryan Suffron: rot-weißer Bunny Bug mit goldenem Conehead und Pearl Krystalflash
· gut zu werfen: Dan Blanton Flashtail Whistler, Top-Fliege mit großer Silhouette; Bindeanleitung hier: www.danblanton.com/spsins.html, (Farben: rot/silber, gelb/rot, schwarz, schwarz/silber, braun/gold)
· Derricks Marabou Deceiver: Schwanz im Deceiver-Stil mit je 2-3 längeren Federn auf jeder Seite, Glitzer/Flash in gewünschter Farbe, Körper aus je 2-3 Marabou-Federn auf jeder Seite eingebunden. Kopf mit Epoxid überziehen oder Conehead verwenden.
Farben: rot/schwarz, schwarz, chartreuse, rot/weiß, schwarz mit pinkfarbenem Kopf.
· Lefty’s Deceiver: blau/weiß, schwarz/rot, rot/gelb, rot/weiß.
· Schwarzer Zonker: unverzichtbar in Hakengröße 2 und 4
· Oberflächenfliegen wie Gurgler (Bindeanleitung hier: www.danblanton.com/gurgler.html) und Dahlberg Divers funktionieren im Frühling (ca. Juni) wenn sich die Hechte im Flachwasser aufhalten sehr gut. Farben wie andere Muster. Für die Fischerei in extremen Krautfeldern empfiehlt es sich einige Fliegen mit Krautschutz aus 0,3mm Federstahldraht griffbereit zu haben.
Lake Trout:
Lake Trout lieben blau/weiße und rot/weiße Deceiver mit Glitzer! Daneben Clouser (weiß, weiß/chartreuse), Zonker (weiß, schwarz, weiß/rot), Wooly Bugger mit Conehead (schwarz, braun, weiß/blau etc.) oder mein Stickleback (siehe www.danica.com/flytier/mruoff/mruoff.htm). Bringen Sie einfach Ihre favorisierten Forellenstreamer in Hakengrößen 1/0 bis 4 oder 6 mit!

Auf Äschen ist 5er Gerät bestens geeignet

Äsche:
Helle Buck Caddis oder Stimulators in Größen 12-16, Black Midge in Gr. 14 bis 20, Goldkopf Hares Ear Gr. 12-16, Pheasant Tail in 14 und 16; Kleinstreamer auf Haken 6 und 8 wie z.B. kleine Wooly-Bugger (Größe 6 und 8)
Beste Zeiten
Top-Zeit je nach Wetterlage jeweils 2-4 Wochen nach Öffnung der Lodges (Knee-Lake ab Ende Mai, Kasba-Lake ab Mitte Juni). Dann kann man die Hechte im extremen Flachwasser auf Sicht anfischen. Herzrasen mitinbegriffen!! 
Später in der Saison ab ungefähr Anfang/Mitte Juli wandern die Hechte zwischen Flachwasser und etwas tiefer gelegenen Krautbänken hin und her. Gegen Ende der Saison ab ca. Anfang/Mitte August tendieren die Fische zu größeren Tiefen an Kanten und tieferen Rinnen. In 2004 gab es aufgrund des sehr späten „Ice-Outs“, also des Auftauens der Seen eine leichte Verschiebung der Saison um ein paar Wochen. Diesen Faktor sollte man in seine Reiseplanung miteinbeziehen.

Gespliesste, Kazan und arktische Äsche: die perfekte Kombination

Unterkunft/Angebot/Reiseverlauf
Typischer Reiseverlauf: Flug mit Air Canada von Frankfurt nach Toronto oder Montréal, Weiterflug nach Winnipeg, Übernachtung zum Lodge-Sonderpreis von ca. 90Euro pro Doppelzimmer im Sheraton Four Points direkt am Flughafen. Weiterflug früh am nächsten Morgen zu den Lodges. Flugdauer Kneelake ca. 1,5h, Kasba-Lake ca. 2,5h. Bei Ankunft begrüßt Sie Ihr Guide, anschließend kurzes Frühstück, währenddessen Ihr Gepäck in Ihre Unterkunft gebracht wird. Danach montieren Sie Ihr Gerät und los geht’s noch am selben Morgen!
Üblicher Tagesablauf: reichhaltiges Frühstück am Morgen, danach wird man vom Guide an der Hütte abgeholt. Zwei Angler teilen sich ein Boot und einen Guide. Bei Fly-outs und bei schlechtem Wetter gibt es mittags Lunchpakete mit Sandwiches und Früchten nach Wahl. Ansonsten wird am Gewässer vom Guide das Essen frisch über dem Lagerfeuer zubereitet. Getränke sind nicht im Preis inbegriffen und müssen für den Tag geordert bzw. im lodgeeigenen Laden gekauft werden. Geangelt wird in der Regel bis ca. 1 Stunde vor dem meist dreigängigen Abendessen (ca. 18 Uhr; Termin je nach Jahreszeit und Angelprogramm flexibel).
Trinkgeld: ungewohnt für Mitteleuropäer (in Kanada und USA aber üblich) ist, dass von den Gästen Trinkgelder erwartet werden. Diese sind für die Guides und alle Angestellten Teil ihres Lohns. Manche Lodges rechnen direkt ab, andere erwarten ein „Tip“ am Ende des Aufenthalts. Bis zu 10% der Reisekosten sind üblich, Auskunft dazu geben die Lodges.

Eine durchschnittliche Kazan-Äsche

Flüge
Air Canada fliegt alle Flughäfen in Kanada täglich an. Nähere Auskünfte in Ihrem Reisebüro.
Empfohlene Literatur
Reynolds/Berryman: Pike on the fly (Buch und Video)
Allgemeines
Zentralkanada ist flach. Extrem flach. Das Wetter kann sich unglaublich schnell ändern. Von T-Shirt und kurze Hose bis zum Fleece und der Goretex-Jacke sollte man alles dabei haben. Mit gängigen atmungsaktiven Wathosen in Verbindung mit geeigneter Unterwäsche unterschiedlicher „Wärmegrade“ ist man gut bedient. Mücken: sind hier nur selten ein wirkliches Problem. Fischt man vom Ufer aus, was nicht sehr häufig vorkommt, hilft meist „Off“ das kanadische Mückenspray ausgezeichnet. Nur selten muss man auf einen Mückenschleier zurückgreifen, den man aber trotz allem parat haben sollte. Auf dem Boot sind die Plagegeister nur an sehr warmen, windstillen Tagen aktiv.

König der Lüfte in Kanada: der Weißkopfseeadler

Internetseiten und Kontaktadressen:
North Star Resort
20825 Swenson Dr., Ste.150
Waukesha, Wisconsin 53186
United States
info@northstarresort.ca
www.northstarresort.ca/

Kasba-Lake-Lodge:
Marcene Lebsack
Reservations and Customer Service
Canadian Office 800-663-8641
Phone: 250-248-3572
Fax: 250-248-4576
marcene@kasba.com
www.kasba.com

oder beim Autor Marcus Ruoff (s.u.)

Text: Marcus Ruoff (maruoff@yahoo.de)
Bilder: Géza Aschoff und Marcus Ruoff (aschoffotografie.de)


Unglaublich aber wahr: Sichtfischerei wie in der Karibik mitten in Zentralkanada


Ein Bericht von Marcus Ruoff  für www.fliegenfischer-forum.de
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

zurück zu Kanada... | zurück zu Reise & Report | zurück zur Startseite

Copyright © 2009 | www.fliegenfischer-forum.de  |  DAS Fliegenfischen Online Magazin |  Kontakt