Kuba: Isla de Juventud 
Mit der Avalon Fleet One direkt ins Fliegenfischerparadies
Ein Reisebericht von Michael Müller | Fotos: Manfred Raguse & Michael Müller

Mit Fullspeed ins Flat
Der heftige Tropenplatzregen erwischte uns bei voller Fahrt. Kaum blieb uns Zeit, die Regenjacken überzuwerfen, sahen wir um uns herum nur noch Weiß und aufgepeitschtes Wasser. Selbst Landy, unser Guide, der mit seinem Flatskiff ansonsten nur Fullspeed, rasantes um die Kurven preschen und abrupte Stopps kannte, nahm Fahrt heraus und stoppte schließlich ganz, um den schlimmsten Guss abzuwarten. Denn wo Himmel und Meer eins werden, macht blindes Weiterfahren wenig Sinn, einmal abgesehen vom harten, kalten Regen ins Gesicht…
Der Schauer verzog sich so rasch wie er gekommen war und keine halbe Stunde später wateten wir im knietiefen Wasser auf einem kleinen Flat mit von Mangroven gesäumter Uferkante, um auf Bonefish zu pirschen. Immer wieder patrouillierten einzelne Bones von sehr ansprechender Größe im sehr flachen Wasser zwischen den jungen Mangrovensprösslingen. Nahezu immer sah der Guide die nicht umsonst auch „Geister der Flats“ genannten Fische zuerst und wir noch nichts. Manchmal sah man sich bewegende Schatten und wenn es ganz gut lief, auch mal eine Flosse aus dem Wasser ragen. Dem Bonefish wird dann die kleine Shrimp-Fliege mit einem möglichst sauberen Wurf ca. 1-2 m in Schwimmrichtung vorgelegt, kurz absinken gelassen und dann mit kurzen Strips herangezupft. Wenn ein Fisch interessiert ist, dauert es nicht lange und er steigt herzhaft ein. So auch in unserem Fall, ein Bone nahm den Cubana Shrimp und sofort ging die Post ab. Zwei, drei rasante Fluchten bis weit ins Backing sind hierbei stets drin. Es ist einfach herrlich, wie diese Fische am leichten #8er Gerät losrennen…
Entdecke die Möglichkeiten …
… so lautet der Werbespruch eines bekannten Möbelhauses. Und der passt auch hier um die Isla de Juventud herum wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge! Nach sechs vollen Fischertagen in diesem riesigen, mehrere hundert Quadratkilometer großen Meeresareal aus verschiedenenartigen „Untiefen“, in denen wir keine zwei Mal am selbem Platz fischten, können wir nicht anders als anzunehmen: so oder so ähnlich muss der Fliegenfischerhimmel für tropische Salzwasser- Fliegenfischer aussehen. Untergebracht auf einer tollen Luxusjacht mit vier Decks, Vollklimatisierung, Vollbekochung und Vollguiding legt jeden Morgen um Acht die kleine Flotte von bis zu sieben Flatskiffs ab, um den Tag vollends dem Fliegenfischen zu widmen. Man sagt dem Guide, welche Fischart(n) man heute gerne fangen möchte… und er macht es möglich, denn diese Jungs kennen sich hier wirklich bestens aus.
Die Avalon Fleet One
Traumhafte Flats aller Art, soweit das Auge reicht ...



Noch liegen die Skiffs in der Marina
Tarpon
Bonefish, Tarpon, Snook, Permit, Barracuda, Snapper, Jacks – das sind die Hauptfischarten, die sich in den abwechslungsreichen und weit ausgedehnten Gewässern rund um die Isla de Juventud herum finden und fangen lassen. Nummer 1 des Anglerbegehrens ist hier sicherlich der Tarpon, der sich vom Baby Tarpon über mittlere Größen bis hin zum Giant Tarpon an einer enormen Vielfalt von unterschiedlichen Plätzen befischen lässt, die wirklich einmalig ist. Gefischt wird hier idealer Weise vom Boot aus. In Mangroven Channels, Flats und an von Mangroven gesäumten Uferkanten werden s.g. Baby Tarpon, also Fische bis 50 Pfund, auf Sicht angefischt. Die Angriffe auf die Fliegen sind absolut spektakulär, ebenso wie die mit wilden Sprüngen gespickten Drills auf engem Raum. Action und Spaß sind dabei garantiert.
Idealerweise stakt der Guide das Skiff lautlos durch das Flachwasser an der Mangrovenkante. Der Fliegenfischer steht wurfbereit auf dem Vorderdeck. Gefischt wird auf Sicht und der Guide sagt an... Also eine richtig spannende Pirsch!

Ein Fisch wurde gesichtet, der Wurf hat gepasst und der Tapon hat genommen...
... und in der nächsten Sekunde ist der Fisch schon in der Luft ...

... und wieder ...

... und wieder ...
Selbst so ein "Baby"-Tarpon bringt enorme Sprungpower und Kampfkraft an die Fliegenrute und den Fliegenfischer ordentlich ins Schwitzen, bevor er sich geschlagen gibt ...

In den Channels und weiter draußen in den weiträumigen, offenen Wassergebieten mit geringer Wassertiefe um 2-3 Meter und dichtem Pflanzenbewuchs am Grund begegnet man kleineren Gruppen bis größeren Schulen von mittelgroßen Tarpon – aber hier kann auch jederzeit ein Hundertpfünder vorbeiziehen! Gezielt große Tarpon sucht man zudem mit Sinkschnüren in den tieferen Channels, welche immer wieder die offene Flat-Landschaft durchziehen, außerdem in tiefen Löchern weiter draußen und im offenen Meer außerhalb des Riffes. Alle diese Plätze werden vom Guide mit und ohne GPS Unterstützung zuverlässig gefunden und angesteuert. 
Ein Fall für sich ist bei der Tarponfischerei das sichere Setzen des Hakens. Einmal davon abgesehen, dass nur superscharfe und für diese Fischerei entwickelte Spezialhaken die Chance haben, im harten Maul des Tarpon Halt zu finden, geht die Differenz zwischen gehakten und gelandeten Fischen üblicherweise bei der Mehrzahl der Drills zu Gunsten des Fisches aus. Da kann man schon manche Tage verzweifeln. Am besten kann man das richtige Timing für ein sicheres Hakensetzen mit der Schnurhand wie auch die beste Drilltaktik an den Baby Tarpon üben, diese fängt man häufiger und hier schmerzt ein Fischverlust nicht so sehr wie bei den Großen. Ein guter Guide hilft hier sehr - aber die Übung kommt nur durch eigene Erfahrung sammeln. Gegen Ende der Fischerwoche verbessert sich das Verhältnis gehakter zu gelandeten Fischen, versprochen ;-)
"Rollende" Tarpon gesichtet... der Wurf sitzt... die Spannung steigt...
Hier kann alles passieren ...
... und es passiert!
Tarpon bleiben nie lange im Wasser :-)
Noch nicht landereif...
Kraftvolle Fluchten, wälzen, springen, überschlagen... im Drill gibt es stets das volle Programm...



Die Abenddämmerung bricht an...
... und Trupps mit großen Tarpon nähern sich von der Seeseite dem Außenriff
Alles hat gepasst und der Tarpon ist zum Landen bereit
Ein Traum in Silber
Bonefish
Bonefish kann man in diesem Gebiet je nach gewünschter Schwierigkeitsstufe gleich in mehreren verschiedenen Varianten fangen: watend gepirscht auf kleineren Flats und an der Mangrovenkante auf Einzelfische oder kleinere und größere Gruppen, aber auch vom Boot aus auf riesigen türkisfarbenen Sandflats und großen Schwärmen von hunderten von Fischen. Neben vielen „normalgroßen“ Exemplaren um 1-2 kg sind auch immer wieder wirklich große Bones dabei, welche die zweistellige Pfundmarke knacken. Man sollte also niemals zu fein fischen, was im Grunde für alle hier anzutreffenden Fischarten gilt.
Ein fischverdächtiges Gebiet wird angesteuert... und der Fischer macht sich bereit

Diese "Wolke" deutet auf einen großen Bonefish-Schwarm hin, der am Fressen ist
Sobald man die Fische entdeckt hat, kann man sie sicher anwerfen und dann dauert es nicht lange, bis die Rute krumm ist...
Ein schöner Bursche...

Nach jedem Fisch wird gewechselt... die Wartezeit ist kurz!



Snook
Snook ist eine weitere Fischart, die eine actionreiche und spektakuläre Fliegenfischerei verspricht. Bevorzugt lauern diese in Einbuchtungen an der Mangrovenkante auf Nahrung. Hier entgeht ihnen nichts und nichts ist vor ihnen sicher. Auch hier werden die Fische zumeist vom Guide erspäht, dieser gibt eine exakte Wurfanweisung und wenn der Wurf sitzt, dann rumpelt es in der Kiste… Man sollte hier aber werferisch zielsicher sein, denn sonst landet der Wurf nicht vor- sondern in den Mangroven - und diese geben die Fliege oft nur sehr ungern wieder her.
Idealerweise kommt es so, wie von uns erlebt: einen Popper angebunden, ein sauberer Wurf in die „Bucht“, zwei-, dreimal eingestrippt und den Popper ordentlich splashen lassen… In fünf Metern Entfernung zu Fliege baut sich plötzlich eine mächtige Bugwelle auf und ein großer Snook stürzt sich wie ein Bulle auf den Popper…. Der Anhieb sitzt, der Fisch hängt, er ist sehr stark, macht die #10er ordentlich krumm und flüchtet immer wieder mit brachialer Kraft in Richtung der Mangroven, um sich dort zu befreien. Der Fischer hat alle Hände voll zu tun, um ihn davon abzuhalten. Im späteren Drillverlauf zeigt der Fisch, dass er neben kraftvollen Fluchten durchaus auch sprungakrobatisches Talent hat. Einige Minuten später kann der Fliegenfischer lächelnd einen wirklich guten Snook vor die Kameralinse halten.
Mit brutaler Gewalt versucht der gehakte Snook, in die Wurzeln zu entwischen...
Davon muss man den Fisch auf Biegen und Brechen abhalten
Im Freiwasser kann man ihn dann in Ruhe ausdrillen
Ein wirklich schönes Exemplar ist bezwungen...
An einer anderen Stelle wollten die gesichteten Snook gar nichts von unseren Fliegen wissen und der Grund dafür zeigte sich kurze Zeit später: Haie waren auf der Jagd und attackierten die Snook mit viel Spektakel bis in flachste Wasser hinein. Da hatten die Fische natürlich andere Sorgen…
Snook kann man auch beim Blindcasten mit Sinkleinen beim Befischen von tiefen Mangroven Channels erwischen, neben Tarpon und Snapper.
Vor diesem Maul ist nichts sicher...
Blindcasting mit Sinkschnüren im Channel

Snapper
Snapper sind eine sehr schöne Abwechslung und eine bunte dazu. Bumm… schon wieder ein Hänger in der unergründlichen Tiefe des Channels? Doch was ist das, der bewegt sich… und lässt einen kurze Zeit später seine bullige Kraft beim Kampf in der Tiefe spüren. Nach einigen Minuten Tauziehen darf der auch in der Bordküche begehrte, prächtig gefärbte Snapper zum Fototermin. Für den Fliegenfischer sind in diesem Gebiet mehrere Snapperarten anzusprechen, meistens sind es Mutton Snapper, während die berüchtigten Cubera Snapper mehr Offshore im Tiefen und an Riffkanten gefangen werden.
Man merkt sofort, wenn ein Snapper am Band ist, denn diese Fische springen nicht, sondern streben mit enormer Kraft zum Grund


Snapper: eine schöne Abwechslung



Permit
Permit sind in anderen Gebieten um Kuba herum häufiger anzutreffen und gezielter anzufischen – aber natürlich auch um die Isla de Juventud vertreten. Hier muss man viel Zeit in die Suche investieren, was umso schwerer fällt, weil man sich in der Regel so viel mit den anderen Fischarten beschäftigt. Oft kann man die Fische zusammen mit Bonefish entdecken oder man hält Ausschau nach den zahlreich vorkommenden Rochen, denn mitunter haben diese einen Permit im Schlepptau. Unser Permit Erlebnis für diesen Tripp beschränkt sich auf eine Attacke, bei der sich ein vorher von niemanden von uns bemerkter Permit über dunklem Grasgrund die Tarponfliege schnappen wollte, als zeitgleich ein Tarpon darauf losging. Dieser war natürlich schneller und der abgedrängte Permit verschwand wieder in der dunklen Tiefe...





Jacks
Die verschieden Jack Arten kommen hier teilweise direkt auf die Sand-Flats, wie in unserem Fall ein Trupp Horse Eye Jacks. Hier sollte man auch mal einen Popper ausprobieren, das bedeutet Action pur mit Spaßgarantie, wenn einer dieser kampfstarken Burschen zugegriffen hat. Eine rasant schnelle Fliegenführung ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Auch diese Fische scheinen wie viele andere eine Art von Alarmsystem untereinander zu haben, denn oft gelingt pro Schwarm nur ein Fang, danach sind die Fische erst einmal gewarnt.
Kurze Beratschlagung, welche Fliege binden wir jetzt an ...?
Ein Trupp Jacks zieht über das Flat, jetzt ist Schnelligkeit allesentscheidend...
Horse Eye Jack


Barracuda und Hai, unerschrocken, stets neugierig und ein Thema für sich…
Dass man hier stets wachsam sein sollte, belegen u.a. folgende Erlebnisse: Manfred stand vorne wurfbereit im Boot. Der Guide hatte soeben eine neue Tarponfliege angebunden und ließ sie nun aus der Hand locker direkt neben das Boot fallen. In diesem Moment explodierte dort das Wasser: ein großer Barracuda hatte sich unbemerkt neben das Boot „geschlichen“ und sich auf die Fliege gestürzt, sobald diese ins Wasser fiel. Ohne Stahl ist natürlich der Verlust von Fliege und Vorfach vorprogrammiert. Ein anderes Mal umkreiste uns beim Snookfischen längere Zeit ein großer Hai. Entweder hatte dieser schon gute Erfahrungen gesammelt, wie man schnell an gehakte Fische kommt oder er war einfach  nur neugierig. Auch an anderen Stellen sahen wir Haie im flachen Wasser lautstark Jagd auf Snooks machen oder einen Bonefish-Schwarm umkreisen. Wer sich mit diesen Fischarten anlegen möchte, kann sie natürlich mit entsprechender Ausrüstung auch fangen. Für uns war das kein Thema, denn die Fischzeit in einer solchen Woche ist eng begrenzt, die sollte man sich deshalb klug einteilen.
Hier kreuzte ein riesiger Barracuda durch das Flachwasser
Ein wunderbarer Ort für eine Siesta. Das wusste auch schon "El Presidente"...


Logistik und Unterkunft
Avalon bietet als erfahrender Outfitter für tauchende oder fliegenfischende Touristen eine ganze Palette verschiedener Möglichkeiten zum Befischen äußerst attraktiver Angelreviere um Kuba herum an. Ein kommerzieller wie auch anglerischer Befischungsdruck ist in diesen traumhaft schönen Meeresgebieten, die oftmals auch Naturschutzgebiete sind, nicht gegeben, deshalb sind die Fischbestände in Ordnung, ebenso wie auch die restliche Tierwelt. Die etwas preiswerteren Fliegenfischen-Pakete sind auf Land basierend, d.h. die Überbringung erfolgt im Hotel und von dort geht es täglich von der Marina mit den Flat Skiffs raus.
In unserem Fall war es etwas luxuriöser, denn unser „Hotel“ war die Avalon Fleet One, eine große Luxusmotorjacht mit vier Decks und allem erdenklichem Komfort. Diese diente uns eine gute Woche als Basis und wurde fast jeden Tag an einen neuen Platz verlegt, während wir draußen zum Fischen waren. Das vollklimatisierte Schiff selbst stellt mit seinen großzügigen Kabinen (völlig ohne Kopf einziehen!) und der Vielzahl an Aufenthaltsmöglichkeiten auch anspruchsvollste Gäste zufrieden. Bis 11 Gäste + Crew kann es beherbergen, wir waren nur zu fünft und konnten daher jeder ein Einzelzimmer mit täglichem Zimmerservice genießen. Absolut freundlich und zuvorkommend war auch die gesamte Crew, die wöchentlich wechselt und aus dem Kaptn und der Bootscrew, dem Koch und nicht zuletzt Lariza, dem „Engel für alles“, bestand. Frühstück, Lunch und Dinner – alles war perfekt und erlesen. Beim Betreten des Bootes mittags und abends wurde der Fischergast mit Cocktails und einem kühlen Waschlappen empfangen, das hat was. Gekühltes Bier war immer an Board und nach dem Dinner folgte die tägliche Flasche Havanna Club 7, um die endlosen Gespräche auf dem Freideck bis in die Nacht hinein zu versüßen…




Blick in die Kommandozentrale
Die komplette Organisation und Logistik kann man nur als ausgezeichnet bewerten. Wir flogen mit Condor von Frankfurt nach Havanna, blieben dort eine Nacht im Hotel und flogen von dort aus am nächsten Mittag mit einem halbstündigen Inlandsflug Richtung Süden zur Isla de Juventud. Dort ging es ins Großraumtaxi und kurze Zeit später gelangten wir zu einer kleinen Marina, wo uns die Avalon Fleet One empfing. Zimmer beziehen, Einsatzbesprechung für die nächsten Tage, Gerät fertig machen, Abendessen… Und ab dem nächsten Morgen: nur noch Fischen, herrlich! Genauso reibungslos verlief die Rückreise eine Woche später, nur dass wir noch ein paar Tage Havanna & Hotel dranhingen, das lohnt sich immer! Kuba’s Tag und Nacht vor Lebensfreude pulsierende Hauptstadt und auf der anderen Seite auf den überall vorhandenen, von den Kubanern hoch gehaltenen Spuren Hemingways zu wandeln, das muss man erlebt haben, wenn man schon einmal hier ist!

Kurzer Inlandsflug nach Süden
Im Taxi zur Marina
Havanna...









Fazit
Kuba ist auch heute noch ein Paradies für salzwasserfischende Fliegenfischer und gehört mit seinem Fischreichtum und der Vielfalt an Möglichkeiten mit Sicherheit zu den besten Revieren weltweit. Da die Kubaner wissen, auf welchem Schatz sie sitzen und entsprechend handeln, wird sich das (hoffentlich) auch so schnell nicht ändern. Die Voraussetzung für die optimale fliegenfischereiliche Befischung dieses Potentials ist mit einer Mutterschiff basierten Tour wie von Avalon perfekt gegeben, denn hier ist der Fliegenfischergast 100% König, ist mit Guide und Boot permanent am Fisch, nutzt also die knappe Urlaubszeit optimal aus, und es bleiben keine Wünsche offen. Auch wenn der Reisepreis auf den ersten Blick hoch erscheint, ist im Resümee festzustellen, dass der Gast für das Gebotene und den hohen Standard eine Gegenleistung erhält, die jeden Euro rechtfertigt.
Tackle & Technik
Der International Flyfishers Club (IFC) schickt nach Buchung eine sehr umfangreiche Checkliste, in welcher sämtliche Details enthalten sind (Empfehlungen zu Ruten, Rollen Schnüren, Vorfächern, Fliegen, weitere Ausrüstung etc.). Vor Ort zeigte sich einmal mehr, dass man mit relativ wenig guter Ausrüstung, einigen Fliegen und Vorfächern in nur wenigen Stärken bestens auskommt, obwohl wir natürlich unzähliges an Material und Fliegen dabei hatten!

Für die Fischerei auf Bonefish reichte eine 9 Fuß lange Salzwasser-Fliegenrute der Schnurklasse #8, gefischt mit einer Tropen-Schwimmschnur, verjüngten Vorfächern mit 10 bis 20 Pfund Tragkraft in der Spitze und einschlägigen Bonefish-Fliegen (in dezenten Farben und verschiedenen Gewichtsklassen) völlig aus. 150 bis 200 Backing auf der Rolle bilden eine ordentliche Sicherheitsreserve, auch die Mitnahme einer Reserverute der gleichen Klasse. Ob man wie vom Veranstalter empfohlen Vorfächer aus Fluorocarbon fischt oder andere, bleibt jedem selbst überlassen. Ich sehe darin keine zwingende Notwenigkeit.

Für kleine bis mittlere Tarpon, Snook, Permit, Jack, Snapper etc. leistet eine 9 Fuß lange  Salzwasser-Fliegenrute der Schnurklasse #10 ausgezeichnete Dienste, die Rollen bestückt mit Tropen-Schwimm- oder Intermediateschnüren der gleichen Klasse, 200 Meter (oder mehr) 30 oder 50 lb Backing und entweder speziellen, getaperten Salzwasservorfächern oder auch einfach durchgehenden Monofilvorfächern von 30 bis 60 Pfund. Die üblichen Tarponfliegen in mittleren Größen waren meist das erfolgreiche Mittel der Wahl. Ob diese in eher gedeckten oder aggressiv grellen Farben angebunden wurden, wurde je nach herrschenden Verhältnissen vor Ort auf dem Wasser entschieden. Eine fertig aufgebaute zweite #10 Rute erleichtert den schnellen Wechsel verschiedener Schnüre und Fliegen, bzw. kann mit „Drahtvorfach“ versehen zwischendurch mal Barra oder Hai betören, wer es möchte.

Für Giant Tarpon ist schließlich eine 9 Fuß lange Salzwasser-Fliegenrute der Schnurklasse #11 oder #12 angesagt. Die Rollen werden in diesem Fall mit Tropen-Schwimm-, Intermediate- oder Sinkschnüren bestückt. 200-300 Meter 50 lb Backing geben die nötige Drillsicherheit und als Vorfächer kommen speziell aufgebaute Tarpon-Vorfächer an die Reihe oder – wer’s einfach mag - durchgehende Monofilvorfächer mit 80 bis 100 Pfund Tragkraft. Große Tarponfliegen runden das Setup ab.

Dass man sich bei der Tropenfischerei ausreichend vor der Sonne schützen muss, ist so selbstverständlich, dass ich es an dieser Stelle sicher nicht extra betonen muss! Lange, luftige Bekleidung mit UV-Schutz-Faktor, Pol.-Brille, Hut, Buff und Handschuhe gehören dazu. Alles was "frei" liegt, wird zudem mit wasserfester Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor eingeschmiert.


Ein Blick in die Fliegenboxen....

Kuba: Daten und allgemeine Reiseinfos (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Information und Buchung: Deutschsprachiger Kontakt: International Flyfishers Club (Manfred Raguse), Email: info@internationalflyfishersclub.com; Tel.: +49 (0)40-5892302, www.internationalflyfishersclub.com. (7 Nächte/ 6 Tage Fischen inkl. Transfer von Havanna nach Isla de Juventud u. zurück, inkl. Guide gibt es ab 3.900 Euro).

Einreise:
Für einen maximalen Aufenthalt bis 30 Tage benötigen alle Touristen einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass und eine so genannte Touristenkarte (Einreisekarte), die für rund 25 € erhältlich ist. Die Touristenkarte ersetzt das früher erforderliche Visum. Zusätzlich benötigt man ein gültiges Rückflugticket und einen Nachweis über im Voraus reservierte Übernachtungen.

Elektrizität:
Neuere Hotels sind mit europäischen 220-Volt-Steckdosen ausgestattet, alle anderen mit amerikanischen 110-Volt-Steckdosen. Adapter mitbringen.

Telefon:
Landesvorwahl für Kuba: 0053. Touristen, die vor Ort mobil telefonieren möchten, können über ihren eigenen Vertrag oder beim Netzbetreiber Vorort verschiedene Pakete buchen. Das reguläre Mobilfunknetz ist schon gut ausgebaut und wird stetig weiter vorangetrieben, dennoch sind Netzlücken, Ausfälle und sehr langsame Geschwindigkeiten normal. In Hotels und größeren Städten ist oft (langsames) WLAN verfügbar.

Sprache:
Die offizielle Landessprache ist spanisch, in Hotels wird zudem meist Englisch gesprochen. Deutsch wird manchmal verstanden aber darauf sollte man nicht setzen.

Währung:
Auf Kuba gibt es 2 Währungen: Den Peso cubano (CUP), die Währung der Einheimischen, und den Peso convertible (CUC) für Touristen. 1 CUC entsprechen 24 CUP. Achtung: Beim Wechseln an einer Wechselstube genau die Geldscheine ansehen. Oft werden Touristen kubanische Peso ausgezahlt, welche der Touristenwährung (CUC) zum Verwechseln ähnlich sind. Visa und Mastercard werden in den Hotels oft akzeptiert.

Zeit:
Kuba hat einen Zeitunterschied von minus 6 Stunden zur Mitteleuropäischen Sommerzeit.

Trinkgelder:
Der Monatslohn eines Arbeiters, gleich ob er als Mediziner oder Hotelangestellter beschäftigt ist, beträgt durchschnittlich ca. 13 Peso Convertibles. Die Angestellten der touristischen Einrichtungen leben daher weitgehend vom Trinkgeld.

Gesundheit:
Auf Kuba gibt es keinerlei Seuchen. Impfungen sind nicht erforderlich. Abhängig von der Jahreszeit und der Wetterlage können Moskitos recht lästig werden, besonders wenn man gegen Abend in Mangroven Channels fischt. Im Hotelzimmer schützt eine laufende Klimaanlage bzw. ein Ventilator. Es empfiehlt sich die Mitnahme eines Insektenschutzmittels und natürlich die Mitnahme und Verwendung eines wasserfesten Sonnenschutzmittels mit hohem Faktor.

Klima:
Das tropische Klima bietet angenehme Jahresdurchschnittstemperaturen von 25°C  und eine Luftfeuchtigkeit von 77% (Trockenzeit November-April) bis 82% (Regenzeit
Mai-Oktober).

Sonstiges:
Für  weitere hilfreiche Infos vorab und unterwegs empfiehlt sich der Erwerb eines aktuellen Kuba-Reiseführers, wie z.B. von Marco Polo, Meran etc.
 


Und nun folgen noch einige Bilder und ein Reisevideo, wenn Sie mögen:
<= Der Film zum Bericht (auf Youtube, 7 Minuten Laufzeit)










Auch die anderen Teilnehmer unserer Gruppe waren sehr erfolgreich:
(Foto (C): Charles Sandifer)
(Foto (C): Charles Sandifer)
(Foto (C): Bob Maplestone)
(Foto (C): Frank van Dijk)




Ein Reisebericht von Michael Müller für www.fliegenfischer-forum.de - November 2018. Fotos/Copyright: Michael Müller, Manfred Raguse. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.
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