Drei Tage Huchenfischen an der Sava Bohinjka
ein Bericht von Simon Bauer

Schon im August fingen wir an, unseren Huchentrip zu planen, da wir drei endlich mal einen Huchen überlisten wollten. Nur wohin? Entweder ist der Huchenbestand nicht der Beste oder die Preise sind abschreckend. Doch schließlich fanden wir unser Gewässer: die Sava Bohinjka. Mit ihrem guten Huchenbestand und den erschwinglichen Preisen war dies das richtige Wasser für uns. 

Am 05. Dezember, mitten in der Nacht, ging es los, die Bedingungen zum Fliegenfischen waren allerdings nicht die Besten, da es immer wieder schneite und regnete.

In Slowenien angekommen, wurden wir erst einmal so richtig eingeschneit. Nach einer guten Brotzeit und etwas hausgebranntem Schnaps ging es mit unserem Guide dennoch gleich los ans Wasser.

Dort angekommen, sahen wir, dass der Wasserstand etwas erhöht und das Wasser leicht angetrübt war, aber durchaus noch befischbar. Nach einer kurzen Einweisung durch unseren Guide machten wir uns ans Werk und versuchten mit unseren Huchenstreamern einen der großen Flossenträger auf Kreuz zu legen.
Wir wechselten alle halbe Stunde die Stellen, doch leider ohne Erfolg. Nach einigen Stunden beschlossen wir, uns etwas aufzuwärmen und unsere durstigen Kehlen zu befriedigen. In einer kleinen Hütte machten wir ein Feuer in einem Schwedenofen und ich konnte meine nassen Klamotten etwas trocknen, da der viele Schneeregen leider durch meine Watjacke hindurch ging.

Später fischten wir noch an einigen anderen Spots, bis in den Abend hinein. Zwischendurch machte jeder von uns ein paar Würfe mit der Spinnrute unseres Guides, doch auch das blieb erfolglos.

Von der langen Fahrt und dem anstrengendem Fischen und Gehen im Schnee erschöpft, machten wir uns auf den Weg in unser Appartement. Nachdem wir uns etwas erholt hatten, gingen wir in eine kleine Wirtschaft in unserem Dorf, aßen einheimische Köstlichkeiten und tranken das eine oder andere Lasko. Wieder in unserem Apartment angekommen, banden wir uns noch ein paar Streamer für den nächsten Tag und fielen dann wie tot ins Bett.
Der nächste Tag, aufstehen um 6.15 Uhr. Ich bin der erste, der wach ist. Ein Blick aus dem Fenster sagt, das Wetter scheint heute viel versprechend zu werden. Unser Guide nahm uns in seinem Auto mit und wir fuhren wieder die verschiedenen Hotspots an. Der Wasserstand ist über Nacht stark angestiegen, bedingt durch den gestrigen Schnee und Regen. Auch die Farbe des Wassers war sehr eingetrübt. Bald verzog sich der morgendliche Nebel und das Wetter blieb sehr bedeckt, doch zumindest ohne Regen, das war schon mal gut. 
Die ersten Würfe an einer guten Stelle und ich sah wie meinem Streamer immer wieder ein paar kleine Forellen folgten. Der Streamer von meinem Spezl wurde sogar von einem Huchen verfolgt, doch leider nahm er diesen nicht. Nun machte ich wieder ein paar Würfe mit der Spinnrute und bekam einen Hänger, welcher sich als sehr hartnäckig erwies.
Unser Guide versuchte mit einer Fliegenrute und Streamer meine Schnur zu haken und so den Hänger zu lösen. Ich stand im Wasser auf einem Felsen und der Guide am Ufer. Da nicht viel Platz war, versuchte es unser Guide mit Rollwürfen, was sich als nicht ganz leicht herausstellte. Nach ein paar Würfen, welche nur knapp meine Schnur verfehlten, kam ein erneuter Wurf des Guides. Kaum war der Streamer auf der Wasseroberfläche aufgekommen, sah ich wie von unten ein Huchen hochkam und sich den Streamer packte. Das darf doch nicht wahr sein, dachte ich mir, direkt vor meinen Füßen, wo ich schon unzählige Würfe platziert hatte, der Guide einige Würfe mit der Fliege gemacht hatte, und das auch noch mit der Absicht meine Hänger zu befreien - und zack ein schöner Huchen. Nach einem kurzen Drill ging der Fisch leider wieder verloren.
Jetzt waren wir alle sehr aufgeregt und fischten um so konzentrierter und intensiver. Doch anscheinend soll es das für heute gewesen sein. Nach ein paar Platzwechseln kehren wir noch einmal zu dieser Stelle zurück. Ich fischte wieder von dem Felsen aus und einer meiner Spezl neben mir in die andere Richtung. Auf einmal ein Aufschrei meines Spezls, "Huchen", und tatsächlich die Rute war krumm und man sah den Huchen die Wasseroberfläche durchbrechen. Nach ein paar Minuten konnte er den Huchen mit einem lauten Ausruf seiner Glücklichkeit landen. 
Ein wunderschöner Fisch und sein erster Huchen. 80 cm hatte dieses tolle Tier. Nach einem kurzen Foto durfte er wieder in die Freiheit schwimmen.
Wow, was für ein Erlebnis. Jetzt waren alle hoch motiviert und fischten wieder bis in den Abend hinein, doch es folgte kein Biss mehr. Wir machten uns wieder auf den Weg in unsere Unterkunft und beschlossen morgen um 6 Uhr aufzustehen, auch wenn das für uns sehr hart ist, aber unser Guide meinte, dass die Chancen in den frühen Morgenstunden sehr groß sind. Gesagt, getan, 6 Uhr der Wecker klingelt, und wir machen uns direkt auf den Weg ans Wasser. Der Wasserstand ist über Nacht wieder etwas gefallen und das Wasser bekommt langsam wieder seine schöne Farbe. Also, die Bedingungen sind heute nicht schlecht, und zudem klarte das Wetter immer mehr auf. Die Stellen, welche wir heute befischen, sind sehr schwer zugänglich, Steilufer mit Schwemmholz und großen Steinen, zudem bedeckt mit Schnee. Das Gehen wird hier wirklich zur echten Herausforderung. Wir fischten wieder sehr intensiv und konzentriert und zwischendurch immer wieder mit der Spinnrute. 
Nach etlichen Stunden, wieder mein Spezl, ein kurzer Aufschrei und dann ist es wieder vorbei. Er hatte einen Biss auf der Spinnrute, doch leider packte der Huchen nicht voll zu und erwischte den Gummifisch nur im hinteren Teil, wie sich danach an dem Gummifisch erkennen ließ. Nachdem es nun schon 11 Uhr ist, beschließen wir die Stelle nochmals zu wechseln, da wir gegen 15 Uhr unsere Heimreise antreten wollen. Wir kamen nun zu einer Stelle die sehr viel versprechend aussah, doch leider war das Werfen mit der Fliegenrute hier nicht möglich, also schnappte ich mir Spinnrute und zog den Wobbler durchs Wasser. Plötzlich sprang vor uns ein großer Huchen aus dem Wasser, was für ein Anblick. Auf einmal ein Biss weiter unten und ich bin sehr froh darüber, in der letzten Stunde ein Fisch, ich wäre überglücklich über einen Huchen, doch dann erwies sich mein Fisch als Regenbogenforelle.
Schade, das wäre es noch gewesen zum Schluss. Wir packen unsere Ruten zusammen und fahren in das Apartment, um unsere Sachen zu packen. Alles in allem waren es drei tolle Tage, auch wenn wir uns mehr erhofft hatten. Immerhin hatten wir eine Attacke von einem Huchen und einen haben wir sogar fangen können, noch dazu kommt der springende Huchen, was man auch nicht alle Tage erlebt. Für uns war es eine tolle Erfahrung und wir werden uns dieses schöne Revier wohl auch noch im Sommer anschauen, um dort auf Forellen und Äschen zu fischen. Einen besonderen Dank noch mal an unseren Guide, der sehr bemüht um uns war.
Für weitere Informationen und alle Bilder:
Simon Bauer
info|at|sb-canerods.de oder www.sb-canerods.de

Ein Beitrag von Simon Bauer für www.fliegenfischer-forum.de
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