==> Pfeilschnell
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Über die Hornhecht-Fischerei an der Ostseeküste ein Report von Mario Mücke |
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Belone belone ist nicht etwa ein italienischer
Rotwein, nein es ist der lateinische Name für einen Fisch an unseren
heimischen Küsten. Hornhecht oder Hornfisch wird er genannt.
Interessant wird er für uns Fliegenfischer
aber erst während der Laichzeit, dann kommt er in großen Mengen
dicht vor die Küste, um hier im flachen Wasser seine Eier an Wasserpflanzen
und Steinen abzulegen.
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An den Ufern der Wismarer Bucht z.B. werden Sie zu dieser Zeit fast immer einen Küstenabschnitt oder eine geschützter Bucht mit vielen Hornfischen entdecken. Mit ihren im Wasser blau-grün schimmernden Rücken lassen sich die lebhaft laichenden Fische auch aus größerer Entfernung sicher ausmachen. Haben Sie eine solche Stelle entdeckt, montieren Sie Ihre Rute und ab ins Wasser. Finden Sie einen Stein den Sie erklimmen können um so besser; von hier haben Sie eine gute Wurfposition und Sie können die Sie umgebende Wasserfläche besser nach Fischen absuchen. |
Ich empfehle Ihnen, abhängig von der
Windstärke, eine Rute der Klasse 6-8, bespannt mit einem Intermediate-Schußkopf
jeweils eine Klasse schwerer als die Rute.
Eine salzwasserresistente Rolle mit möglichst großem Spulenkern, bespult mit 100m 20 Pfund Backing und je nach Geschmack eine monofile, oder gecoatet Schußschnur. Monofile Shootinglines lassen den Schußkopf weiter schießen, neigen aber bei ungeübten Werfern und unsachgemäßer Handhabung zur Perückenbildung. Egal welchem Typ Sie den Vorzug geben, sollten Sie die auszuwerfende Leinenlänge vor dem Werfen kräftig strecken. Ein unverzichtbares Hilfsmittel beim Fischen mit Schußköpfen ist ein Schußkorb. Viele Modelle erweisen sich in der Praxis jedoch als wenig geeignet. Eine Ausnahme ist die sehr leichte und gut durchdachte Konstruktion der Firma Kennebec River Company. Auch wenn der Untergrund über weite Strecken sandig und fest erscheint, sollten Sie niemals einen Watstock vergessen. |
Spätestens beim Erklimmen eines großen Steines werden Sie seine Hilfe zu schätzen wissen. Da Sie zu dieser Jahreszeit immer mit dem Biß einer feisten Meerforelle rechnen müssen, empfiehlt es sich, einen Kescher griffbereit zu haben. Einen Hornfisch landen Sie einfacher mit der Hand, da der sehr agile Fisch schnell eine schwer zu lösende Einheit mit den Maschen des Netzes bilden würde. Neoprenwathosen, warme Unterkleidung, eine Watjacke und eine Polarisationsbrille vervollständigen die Ausrüstung. |
Als Raubfisch der vorwiegend oberflächennah
seine Nahrung erbeutet, lassen sich Kunstfliegen die eigentlich den Meerforellen
zugedacht sind auch für den Fang des Hornfisches einsetzen.
Binden und fischen Sie Muster wie z.B. Mickey Finn, Glass Minnow, Christmas Tree, Muddler Minnow, oder Garnelenmuster mit reichlich Flashabou oder ähnlich auffälligen Materialien, denn Hornfische verfügen über außerordentlich leistungsfähige Sinnesorgane. |
Führen Sie Ihre Fliegen sehr schnell,
in ruckartigen Intervallen, um die Fische zum Anbiß zu reizen. Viele
Fische gehen kurz nach dem Biß jedoch wieder verloren, schuld daran
ist das hornige, schnabelähnliche Maul an dem selbst nadelscharfe
Haken keinen Halt finden.
Nicht selten kommen auf einen gefangenen Hornfisch zehn Fehlbisse. Für diese Saison habe ich mir bereits einige Tandemstreamer gebunden und hoffe, damit die Fehlbissquote deutlich senken zu können. Kapitale Exemplare werden bis zu einem Meter
lang und wiegen dann ca. 1 kg.
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Gewässer
Der Hornfisch bevorzugt die salzhaltigeren Bereiche der westlichen Ostseeküste, Dänemarks, Schwedens, Mecklenburg Vorpommerns und Schleswig Holsteins. Während der Laichzeit dringt er, z.B. bis in die salzärmeren Gewässer zwischen Rügen und Hiddensee vor, um sie unmittelbar danach wieder zu verlassen. |
Bindeanleitungen: | |
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Streamer Nr. 1:
Haken: Partridge Sea Streamer Hooks (CS11GRS) Gr. 4 oder 6, als Tandem asymmetrisch mit 0,45 mm Monofil verbunden. Bindefaden: Uni-Thread 6/0 schwarz. Körper: Krystal Hair, hellgrün Schwanz: Partridge SLF Hanks fluo-orange. Flügel: Bucktail hellblau über weiß, darüber 3-5 Strähnen Krystall Flash, pearl. |
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Streamer Nr. 2:
Haken: Partridge Sea Streamer Hooks (CS11GRS) Gr. 4 oder 6, als Tandem asymmetrisch mit 0,45 mm Monofil verbunden. Bindefaden: Uni-Thread 6/0 schwarz. Körper: Bodyglass, oliv Schwanz: Krystal Hair, rot. Flügel: Bucktail, schwarz, darüber 8-10 Strähnen Flashabou Tubing pearl entflechtet Bart: Kaninchen, orange |
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Streamer Nr. 3: „Jula Three“
Haken: Partridge Sea Streamer Hooks (CS11GRS) Gr. 4 oder 6. Bindefaden: Uni-Thread 6/0 rot. Körper: Flashabou Tubing, pearl. Flügel: Flashabou Tubing, pearl entflechtet. Schwanz: Flashabou Tubing, perl entflechtet. |
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Streamer Nr.4:
Haken: Partridge Sea Streamer Hooks (CS11GRS) Gr. 4 oder 6. Bindefaden: Uni-Thread 6/0 rot. Körper: Tinsel, flach gold. Flügel: Kalftail, braun. |
Streamer Nr. 3 und 4 lassen sich als universelle
Fischimitationen zum Fang in fast allen Gewässern einsetzen. Um die
Fehlbissquote beim Hornfischangeln zu minimieren können verschiedene
Module im Hakenbogen eingeschlauft werden. Diese Kombination ergibt sehr
variabel zu fischende Tandemstreamer. Die Module lassen sich mit sehr wenig
Aufwand, ohne Bindewerkzeuge auch direkt am Gewässer herstellen.
Module: Haken: Partridge Sea Streamer Hooks (CS11GRS) Gr. 4 oder 6. Monofil: Stroft GTM 0,25 mm. Akzent: Flashabou Tubing small, pearl; Partridge SLF Hanks fluo-orange, Krystal Flash, Flashabou oder ähnliche Materialien. Binden Sie mit einem 30 cm langen und 0,25 mm starken Stück Monofil einen Knoten wie er an Plättchenhaken üblich ist auf den Fliegenhaken. Führen Sie das längere, zum Hakenöhr weisende Stück Monofil durch das Hakenöhr. In die entstehende Schlaufe schieben Sie das zuvor ausgesuchte Bindematerial. Ziehen Sie nun die Schlaufe zu und achten Sie darauf, daß der Knoten bis vor das Hakenöhr rutscht. Mit einer scharfen Schere trimmen Sie die Fasern in die gewünschte Form. Zum Schluß winden Sie eine Schlaufe und fertig ist ein Modul. |