27.08.2002:
Liebe Vereins-Gründungsmitglieder
der Interessengemeinschaft Fließgewässerschutz Sachsen e.V.
(IGFS), liebe Mitstreiter der Bürgerinitiative "Gegen Gewässerverbauungen
in Sachsen", liebe Freunde,
wie bereits in meiner gestrigen
Mail angekündigt, erhaltet Ihr heute die letzten wichtigen Informationen
zu unserer Hilfsaktion am Sonnabend den 31.08.2002.
Wir haben gemeinsam mit einem Unternehmer
aus Olbernhau beschlossen, dass die Familie Robby Glöckner in der
Gerbergasse 18 aus 09526 Olbernhau
dringend Hilfe bei den Aufräumarbeiten
benötigt. Da wir noch nicht genau wissen welche Straßen nach
Olbernhau gut befahrbar sind, werden wir uns am 31.08.2002 um 8:30 Uhr
auf dem Marktplatz in Marienberg treffen und von dort aus gemeinsam nach
Olbernhau fahren.
Außer Arbeitssachen, Gummistifel
und Arbeitshandschuhe bitten wir folgende Werkzeuge mitzubringen:
- Wischeimer + Scheuerlappen oder
Schwamm
- Schaufel
- Wer besorgen kann einen Kercher
mit Absaugvorrichtung (leihbar im Baumarkt)
- evtl Axt oder Kreuzhacke
Wir hoffen auf Eure zahlreiche Mitwirkung.
Mit Freundlichen Grüssen
V. Engelmann Vorsitzender
IGFS e.V.
26.08.2002:
Liebe Vereins-Gründungsmitglieder
der Interessengemeinschaft Fließgewässerschutz Sachsen e.V.
(IGFS), liebe Mitstreiter der Bürgerinitiative "Gegen Gewässerverbauungen
in Sachsen", liebe Freunde,
wie bereits mit dem Hilfeaufruf
vom 22.08.2002 versprochen, schieben wir hiermit die Spenden-Kontonummer
nach. Geldspenden bitten wir auf das
Konto: 307714264
Bankleitzahl: 86095604 bei der Volksbank
Leipzig eG
mit dem Verwendungszweck: Hochwasser
einzuzahlen.
Wir ermitteln stark betroffene Familien
und übergeben die Spenden persönlich. Damit ist garantiert, dass
jeder gespendete Cent den Hochwasseropfern direkt zu gute kommt. Natürlich
werden wir auch für die Ausstellung der Spendenquittungen sorgen.
Mit Freundlichen Grüssen
V. Engelmann Vorsitzender
IGFS e.V.
22.08.2002:
Heute erreichte uns eine wichtige
Nachricht und ein Hilferuf.
Zuerst die positive Nachricht:
Seit dieser Woche ist die Interessengemeinschaft
Fließgewässerschutz Sachsen e.V. (IGFS) ein eingeschriebener
Verein. Damit ist nun der Weg frei, unsere
in der Satzung und den Leitlinien
festgeschriebenen Ziele umzusetzen.
Und nun zum Hilferuf:
Jeder konnte sich im Fernsehen und
in den Zeitungen über das Ausmaß der Flutkatastrophe in Sachsen
ein Bild machen. Wir haben uns vor allem auch beruflich vor Ort einen Eindruck
verschaffen können und mußten feststellen, daß es eigentlich
noch viel schlimmer ist als in den Medien dargestellt. Angesichts der vielen
tragischen Einzelschicksale haben wir uns nun doch entschlossen, mit einer
IGFS-eigenen Hilfsaktion einer oder auch mehreren ganz hart betroffen Familien
aus dem Erzgebirge gezielt zu helfen. Die Unterstüzung soll in Form
von Sach- und Geldspenden sowie mit einem Arbeitseinsatz zur Unterstützung
bei den Aufräumarbeiten erfolgen. Die bedürftige(n) Familie(n)
sucht Herr Sträubel persönlich vor Ort aus. Diese werden bis
Montag, dem 26.08.2002 bekannt gegeben. Den Arbeitseinsatz haben wir für
den 31.08.2002 vorgesehen. Da die IGFS erst seit wenigen Tagen eingeschrieben
ist, müssen wir die Kontonummer für Geldspenden in den nächsten
Tagen auf geleichem Wege nachreichen.
Bitte mobilisiert alle Freunde und
Bekannte zur Solidarität. Den Termin für den Arbeitseinsatz bitten
wir schon jetzt vorzumerken. Die Webmaster Lutz Glaser (www.igfsev.fliessgewaesserschutz.de
, www.fliessgewaesserschutz.de )und Michael Müller (www.fliegenfischer-forum.de
) bitten wir diesen Aufruf mit einigen der
bereits übermittelten Fotos
in Ihre/unsere Web-Seiten aufzunehmen. Die angesprochenen Angelzeitschriften
bitten wir unseren Solidaritäts- und Spendenaufruf in der nächsten
Ausgabe zu veröffentlichen, denn jedwede Hilfe ist für die Betroffenen
(über)lebenswichtig! Desweiteren bitten wir um Weiterleitung dieser
Mail an alle Bekannten und Sympatisanten.
Weitere Informationen zur IGFS und
deren Ziele gibt es unter www.igfsev.fliessgewaesserschutz.de .
Mit freundlichen Grüßen
V. Engelmann
Vorsitzender IGFS e.V.
19.09.2002
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mitglieder der Interessengemeinschaft
Fließgewässerschutz Sachsen e.V. (IGFS) waren am Sonnabend,
dem 24.08.2002 in der Gemeinde Rothenthal, um einen Arbeitseinsatz zu leisten
und eine vorläufige Spende von 400 Euro zu übergeben.
Die Gemeinde liegt hinter Olbernhau
an der Grenze zu Tschechien am Flüsschen Natzschung. Die Natzschung
ist in der Ortslage im Mittel fünf Meter breit und führt im Sommer
so wenig Wasser, dass nicht einmal die Knie nass werden.
In der Nacht vom 12. zum 13. August
erreichte die Natzschung einen Pegel von mehr als vier Metern und überflutete
das ganze Dorf.
Viele Familienbetriebe verloren
ihre Existenz und es ist dem umsichtigen Handeln des Ortsvorstehers Bernd
Teichmann und glücklichen Umständen zu verdanken, dass keine
Menschenleben zu beklagen sind.
Die gesamten Uferbereiche gleichen
Bildern wie wir sie aus den Alpen kennen, wenn die Flüsse zur Schneeschmelze
Berge von Steinen auftürmen. Tonnenschwere Brocken wurden durch die
reißende Natzschung talwärts bewegt und zerstörten alles,
was sich ihnen entgegenstellte.
Für die betroffenen Menschen
hoffen wir, dass es sich hier wirklich um das Jahrhunderthochwasser handelt,
denn kein Mensch kann dieses Leid in aller Regelmäßigkeit verkraften.
Wir hoffen es, aber die Tatsachen
sprechen eine andere Sprache.
Die Region ist innerhalb von drei
Jahren bereits das zweitemal hart betroffen. Die Natzschung ist nahezu
unverbaut, sieht man von zwei lächerlichen kleine Wasserkraftanlagen
ab. Ebenso gibt es keine verstellten Fluträume, wie das an fast allen
Flüssen in Deutschland inzwischen die Regel und zu beklagen ist.
Was war also hier die Ursache?
Etwa 16 Stunden ergossen sich sintflutartige
Wassermassen über das kleine Einzugsgebiet der Natzschung mit Niederschlagsmengen
von 200 Liter pro Quadratmeter und mehr.
Nach der Schilderung von Anwohnern
ist das Wasser 20 cm hoch über die gesamte Fläche der steilen
Waldhänge zu Tale gestürzt, um innerhalb kürzester Zeit
lebensbedrohlich anzusteigen.
Wie kann man sich also in Rothenthal
vor dem nächsten heftigen Hochwasser schützen?
Gar nicht lautet die fatale Antwort,
es sei denn, dass langfristig die Einsicht gewonnen wird, dass die gefährdeten
Uferbereiche des Natzschungtals nicht als Bauland vergeben werden.
Eine schlimme Aussage, die für
viele ältere Menschen kaum umsetzbar ist.
Trotz dieser ernüchternden
Bilder werden in der Presse Lösungen angeboten von der für den
Hochwasserschutz verantwortlichen Landestalsperrenverwaltung. Auf einen
Nenner gebracht heißt die Lösung tiefere Flussbetten und stärkere
Mauern.
Die Umsetzung dieser Strategie haben
wir in der Ortsage Rothenthal sehen können. Der Bagger hatte die teilweise
tonnenschweren Flussstein vorsorglich aus dem Flussbett an die Uferböschung
beräumt.
Es sieht Deutsch und ordentlich
aus, aber aus einem Flusslauf wurde eine Wasserrinne. Dies führt unweigerlich
dazu, dass sich die Fließgeschwindigkeit erhöht und das Wasser
ungebremst auf Olbernhau zurasen kann.
Wie wäre es also, meine Herren,
wenn Sie sich in Zukunft etwas mit dem Begriff Renaturierung von Flussläufen
und ökologischen Wasserbau inhaltlich beschäftigen?
Eine gute Adresse ist Lienz in Osttirol.
Dort können sie sehen, wie maßvoll und erfolgreich die in den
sechziger Jahren verbauten Flüsse zurückgebaut werden.
Übrigens, nach wie vor benötigen
die vom Hochwasser betroffenen Familien und Gemeinden jegliche Art von
Hilfe. Vorallem finanzielle Unterstützung ist notendig, damit die
vielen Schäden am Hab und Gut der Hochwasseropfer und der Infastruktur
der Gemeinden beseitigt werden können.
Geldspenden können auf das Konto:
307714264, Bankleitzahl: 86095604 bei der Volksbank Leipzig eG, mit dem
Verwendungszweck: Hochwasser
eingezahlt werden.
Die IGFS sorgt dafür, dass jeder
Cent die von der Flut betroffenen erreicht.
Dipl.-Ing. Volker Engelmann, Vorsitzender
der IGFS , www.igfs-ev.de
Anlagen: - Foto Mitglieder der IGFS
helfen der Gemeinde Rothenthal
- Abflußgerinne Pockau
– Hochwasser an der Zwönitz
.
.
zurück