Geräte-Besprechung - Fliegenrollen:
GREYS GX900 #4/5/6
Mit der neuen GX900 kommt das Flaggschiff der GREYS GX Fliegenrollenserie - in Form einer hochqualitativen und präzise gefertigten Großkernfliegenrolle aus 6061 Aluminium, im sehr attraktiven Design und mit einem tollen Preisleistungsverhältnis. Fünf Rollengrößen der GX900 decken die Schnurklassen von #2 bis #12 ab!

Verfügbare Modelle
(Stand Herbst 2012)
GX900 #2/3/4
GX900 #4/5/6
GX900 #6/7/8
GX900 #8/9/10
GX900 #10/11/12

Im unserem Test befand sich eine GX900 #4/5/6.

Technische Daten:
(eigene Messungen)
Farbe: Titan
Gewichte: Rolle komplett: 148,7 Gramm
Spule allein: 58,9 Gramm 
Rollendurchmesser: 93 mm 
Rollenbreite (ohne/mit Kurbel+Bremsrad): 38 (66) mm
Spulenbreite Innen: 23 mm
Spulenkern Durchmesser: 61 mm
Max. Spulentiefe (nutzbar): 16 (14,5) mm
Schnuraufnahme bei einer ganzen Umdrehung mit voller Spule: 28 cm
Schnurfassung: WF5 + 65 Meter 20 lbs-Backing
Seriennummer: nein
Lieferumfang: Karton, Neopren-Rollentasche, Faltblatt mit Gebrauchs- und Pflegeanweisungen, R/L-Hand Umbauanleitung und User Warrenty (englisch)
Garantie: 12 Monate Warrenty für den Erstbesitzer
Preise: (Stand: Ende 2012)
Rolle: 129,95 € | E-Spule: 64,99 € (UVP)

Beschreibung und Praxistest
Stabil konstruierte, moderne Großkern-Fliegenrolle, gedreht & gefräst aus 6061-Aluminium, mit Rulon Doppelscheibenbremse, Klicker und Spulenschnellwechselsystem. Reflexionsarm, matte Titan-Farbe. Die Spule der GX900 läuft auf einer Edelstahlachse im offenen Rollenrahmen, mit einer bis auf drei Stege komplett offenen Gehäuserückseite. Der Rollenrahmen besitzt vorne mittig einen schmalen Steg für die Schnurführung, sowie hinten einen etwas breiteren Steg für den zweifach von Außen angeschraubten Rollenfuß. Ein ungewolltes Durchrutschen von Schnur, 

Vorfach oder Backing ist aufgrund der geringen Abstände von Stegen und tiefer Spulen-Nut weitgehend ausgeschlossen. Die Rolle ist, am Rollenfuß gehalten, gut ausbalanciert, neigt sich jedoch ein wenig Richtung Kurbelseite. Die GX900 wird für Linkshandbetrieb (Kurbel links) ausgeliefert, sie ist jedoch auch rasch auf Rechtshandbetrieb umbaubar, indem das entsprechende Bauteil im Rollengehäuse umgedreht wird (alle Details dazu finden Sie im der Rolle beiliegenden Faltblatt in Englisch). Die vergleichsweise schmal gehaltene Spule wurde auf der Vorder- und Rückseite sowie dem Spulenboden zwecks Gewichtseinsparung und Belüftung dicht mit verschieden großen Lochreihen und Lang- bzw. Winkellöchern versehen. Sie besitzt einen etwas übergreifenden Rand, um bei Bedarf auch eine zusätzliche Handbremsung zu ermöglichen. Der Spulenkern ist bis auf einen Steg in Propeller(2)form ebenfalls offen. Die Kurbel aus Kunststoff ist leichtgängig und griffig, mit nur geringem Spiel, sie wurde mit einer konkaven Aussparung so geformt, dass die Finger an einem unbeabsichtigten Abrutschen gehindert werden. Der Kurbel gegenüber sitzt ein Kontergewicht als Unterstützung für einen ruhigen, schlagfreien Spulenlauf, welches zusätzlich über einen Gummiring als Vorfachschnurclip verfügt.
Die mehrfach gelagerte Spule läuft sauber, rund und auch bei hohen Abzugsdrehzahlen nahezu 100% schlagfrei. Jegliches Spulen-Spiel, Kippeln etc. ist unauffällig gering, alle Ecken und Kanten von Rolle und Spule wurden gut abgerundet. Im Gehäuse der GX900 wurden ein Rulon Doppelscheiben- Bremssystem und ein (Doppel-) Klicker untergebracht. Im Gegensatz zu den sonst oft üblichen Klickerstiften aus Kunststoff sind diese bei der GX900 aus Stahl und laufen in Messingbuchsen (siehe Foto weiter unten). Mit Hilfe des gut bedienbaren Bremseinstellrades aus Aluminium (Durchmesser 30 mm) auf der Gehäuserückseite lässt sich die kräftige Bremse in nur knapp anderthalb Umdrehungen rasch von "frei" bis "sehr kräftig" regulieren. Beim Bremskraft verstärken wird das Einstellrad über 1 mm im Gehäuse versenkt. Unser Bremsen-Testwert (maximales Abzugsgewicht in Kilogramm bei vollständig geschlossener Bremse und bei gefüllter Spule) ergibt einen Wert von rd. 2,4 Kilogramm. Damit ist die Bremse als "stark" zu bezeichnen und bietet einen für diese Rollenart- und Schnurklasse in der Praxis mehr als ausreichenden Wert.
Ein ruckfreies Anlaufen der Spule ist bei jeder Bremseinstellung gewährleistet. Im Betrieb lässt die GX900 bei Schnurabzug eine dezente Rätsche hören, beim Schnur Einholen ertönt ebenfalls ein Schnurren. Der Spulenwechsel geht schnell und einfach: dazu wird die Kappe auf der Spulenvorderseite gelockert, anschließend kann die Spule herausgenommen werden. Die Schraubkappe ist auch im gelösten Zustand arretiert, kann also nicht verloren werden. Die Schnurkapazität der Rolle ist gut und für die Rollengröße angemessen. Die GX900 Fliegenrolle besitzt eine relativ schmale Spule und die geschätzten Vorzüge von Großkern-Fliegenrollen, z.B. einen geringen Anlaufwiderstand, einen stets relativ gleich bleibenden Abzugswiderstand und eine rasche Schnuraufnahme. Die Größendimension der Rolle im Verhältnis zur vorgesehenen Schnurklasse und den Einsatz an den entsprechenden Fliegenrutenklassen empfinden wir als gut passend und stimmig für #5 und #6. Das relativ hohe Rollengewicht im Verhältnis zur Schnurklasse liegt hier an der Obergrenze.
Fazit: Die Greys GX900 ist einmal mehr eine korrekt verarbeitete und zuverlässig funktionierende Großkern-Fliegenrolle. Das gefällige moderne Design, die starke und sanft anlaufende Bremse und letztendlich ein ausgesprochen gutes Preisleistungsverhältnis machen diese Rolle zur sehr guten Wahl am Fischwasser!

Bezug: Hardy und Greys Produkte erhalten Sie im einschlägigen Fachhandel, z.B. bei www.foerg-flyfishing.de. Lieferung an den Fachhandel: Hardy & Greys GmbH, Brägeler Forst 7, D-49393 Lohne (Oldenburg), Tel. Büro: +49 (0) 44 42- 80 29 20 / Fax Büro: +49 (0) 44 42- 80 29 229, E-Mail: verkauf@hardygreys.com, Web: www.hardyfishing.com und www.greysfishing.com



Testbericht und Fotos ©: www.fliegenfischer-forum.de - Januar 2013
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