Im Paradies der Eismeersaiblinge
Fliegenfischen auf Arctic Char im Süden von Grönland, Sommer 2013
Ein Reisebericht von Michael Müller, mit einem Special: "Erlebnisse im Obertal - The Day of the Red Char" von Uwe Müller | Fotos: Matthias Meyer (MY), Matthias Dämmrich (MD), Uwe Müller (UM), Peter Ehry (PE), Samuel Gründler (SG) und Michael Müller (MM)
Endlos gleiten die weißen Eismassen des Inlandseises in ihrer schier unbeschreiblichen Ausdehnung unter uns dahin, bis am Horizont die hohen Küstenberge auftauchen, hinter denen wenige Kilometer schmale Streifen grünen Landes und fruchtbare Flusstäler liegen... Grönland, endlich wieder in Grönland!
Dreizehn Jahre hat es gedauert, bis alle Umstände passten und ich wieder zurückkehren darf in dieses arktische Saiblings-Paradies, entsprechend groß sind Vorfreude und Aufregung. Damals, im Jahr 2000 in Westgrönland, hatten wir „Paradies & Hölle“, neben extremen Wetterkapriolen mit Sturm und jeder Menge Wasser von oben am Ende auch eine fantastische Saiblingsfischerei.
Nyhavn in Kopenhagen: hier pulsiert das Flanier-Leben! (MD)
Von München, Nürnberg, Zürich und Berlin waren wir zu kurzen Flügen gen Norden gestartet, um uns am Abend des 29. Juli 2013 in Kopenhagen zu treffen. Unsere Truppe besteht aus fünf Deutschen und einem Schweizer: 2 x Matthias, Peter, Uwe, Sämi und meiner Wenigkeit, und sie harmoniert von Anfang an sehr gut, wie sich im Verlauf der Reise weiter bestätigt. Die Nacht im Park Inn Hotel Kopenhagen ist (nicht überraschend) kurz und sehr warm. Ganz Mitteleuropa hatte ja am Tag vorher noch unter heißen Temperaturen bis 38°C gelitten. Tipp für Kopenhagen: Wenn es die Zeit und das Wetter erlauben, unbedingt zum Nyhavn gehen, bzw. mit der Metro dorthin fahren: hier pulsiert das Kopenhagener Flanier-Leben! Empfehlenswert ist auch eine Kanalrundfahrt, die man von Nyhavn beginnen kann, hier erlebt man die Stadt aus einem anderen Blickwinkel. Die Jungfrau in Kopenhagen, die wenige Tage nach unserer Reise ihren hundertsten Geburtstag feierte, gilt wohl als geheimes Wahrzeichen der Stadt.
Am nächsten Morgen halb acht sind wir bereits wieder auf dem Flughafen, um nach Südgrönland einzuchecken. Gut vier Stunden Flugzeit direkt nach Narsarsuaq mit vier Stunden Zeitverschiebung nach vorn vergehen recht schnell. Über den Service von Air Greenland können wir uns nicht beschweren: Getränke (auch alkoholische), Snacks, warmes Essen, alles ist inklusive & perfekt!
Bizarre Gebirge, Gletscher und Fjorde: das ist Grönland! (MD)
In Narsarsuaq angekommen, empfängt uns ein warmer Sommertag mit Sonne pur aus einem wolkenlosen Himmel. Der Flughafen ist lustig und ausgesprochen übersichtlich bzw. aufgeräumt, alles findet auf einer Etage in einer kleinen Halle statt. Immerhin hat es ausgedehnte, asphaltierte Flächen drum herum. Diese ausgedehnte Fläche gibt dem 150 Seelen Örtchen vielleicht auch seinen Namen, denn Narsarsuaq bedeutet so viel wie "großer flacher Platz". Im Flughafengebäude selbst befindet sich alles, was man so braucht, An- und Abflugräume, Sicherheitscheck, ein kleiner Duty Free Shop, ein Souvenirladen, eine Imbissbude und ein Tourist-Info-Stand. Das Polizeigebäude liegt direkt gegenüber.
Flughafen Narsarsuaq - schön übersichtlich... (PE)
Weiter soll es mit dem Helikopter nach Qaqortoq gehen: echt kultig im Bell 212 (Armee-Hubschrauber der US-Army seit Vietnam) und bei dem Traumwetter ein besonders schönes Erlebnis. Die ersten Stech- und Kriebelmücken nehmen auch bereits Kontakt mit uns auf. Anderthalb Stunden später hebt unser Heli ab und wir erleben einen halbstündigen Flug durch die zerklüftete Berg- und Fjordlandschaft Südgrönlands bei herrlichstem Sonnenwetter, der ganz sicher zu den Höhepunkten unserer Reise gehört. Aufgrund gewisser Schwierigkeiten mit der Aussprache von Namen in der Inuit-Sprache (siehe auch Foto rechts) haben wir uns in der Gruppe rasch darauf geeinigt, Narsarsuaq "nasser Sack" und Qaqortoq "Quarktopf" zu nennen, selbstverständlich mit einem Augenzwinkern und in respektvoller Hochachtung!
Alle rein in den Bell 212 (MD)
So sieht das Bell 212 Cockpit aus... (MD)
Berge & Eis (PE)

Anflug auf Qaqortoq (PE)
In Qaqortoq checken wir im gleichnamigen Hotel ein und kommen in verschiedenen Appartements unter, die allesamt erstklassig und auf modernem, sehr hohem Niveau ausgestattet sind. Wir haben den ganzen Nachmittag Zeit, um uns die schmucke, bunte Stadt anzuschauen und erste umgebende Höhenzüge zu erwandern. Qaqortoq bedeutet "die Weiße", der Name kommt von den zahlreichen Eisbergen, welche besonders im Frühjahr aus dem Norden kommend an der Ostküste Grönlands nach Süden treiben und sich in den Gewässern um Qaqortoq sammeln, inklusiver einiger Eisbären, welche hier "Problembären" genannten werden (mit genauen Verhaltens- und Schussanweisungen, die am Hafenanschlag aushängen). Qaqortoq hat rd. 3500 Einwohner, weitgehend Inuit-Bevölkerung, und als größte Stadt der Kommune Kuialleq einiges an kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten sowie an Aktivitäten zu bieten. Sie gilt auch als die schönste Stadt Südgrönlands, die farbenfrohen Häuser haben fast alle „Meerblick“ und sind auf den Berghängen rund um den Hafen verteilt.
Qaqortoq - die Schöne (MM)
Am Hafen. Hier fackelt soeben ein Boot ab... (MD)
Oben: Lauter bunte Häuser... (MD) | Unten: erster Grillabend (MY)
Schnell ist der Entschluss gefasst, das schöne Wetter zu nutzen und heute Abend "vor der Hütte" zu grillen, dafür gehen wir in den hervorragend sortierten Brugsens Markt einkaufen. Gegen Abend kommt wie vereinbart unser Outfitter Frank zu uns und wir besprechen ausgiebig das weitere Vorgehen für die nächsten zwei Wochen, inklusive erster Blicke bei Google Earth auf die beiden anvisierten Flüsse, im Umkreis von 150 Kilometern gelegen.
Das nächste große Highlight unserer Reise erwartet uns am kommenden Tag. Nach gutem Frühstück im Hotel (mit großartigem Panoramablick über Bucht und Hafen) sammeln wir uns am Hafen, um zu einer gemäßigten Abfahrtszeit gegen 09:30 Uhr die rund zweieinhalbstündige Fahrt zu unserem ersten Zielfluss anzutreten. Bei wiederum herrlichem Wetter und spiegelglatter See geht es etwa 100 Kilometer in Richtung Westen durch die Insel- und Fjordlandschaft Südgrönlands, stets "flankiert" von bizarren Eisbergen, welche in den herrlichsten Blautönen von innen heraus strahlen. Dazwischen sichten wir bislang Robben und Tümmler.
Morgensonne in Qaqortoq (MY)
Letzte Besprechung im Hafen (PE)
Die Gruppe (v.l.n.r.): Sämi, Peter, Uwe, Matthias, Michael, Matthias und unser australischer "Basecamp-Manager" David (MM/FF)
Voll Speed... (MD)
Unser Käptn verlässt sich nicht nur auf seine Elektronik, sondern schaut auch mal in die Karte ... (MD)
Eisberge ... (PE)
Eisberge ... (MY)
und Eisberge ... (MM)
Im Zielgebiet angekommen und alles ausgeladen, suchen wir zunächst einen geeigneten Lagerplatz, um unser kleines Camp aufzubauen. Die Wahl fällt auf eine flache Anhöhe im Mündungsbereich des Flusses. Drei nagelneue Tatonka Dreimannzelte, ein Einmannzelt und das Küchenzelt-Tipi werden rasch aufgebaut, Proviant und Vorräte sehen gut und reichhaltig aus. Dagegen entpuppt sich der "Fluss der Flüsse" auf den ersten Blick nur als größerer Bach, der über einige Gefällstufen über zwei Kilometer aus einem höher gelegenen großen See ins Meer entwässert. Die überschaubare Gewässergröße, dazu Niedrigwasser und kaum frisch aufgestiegene Saiblinge bedeutet, dass wir alle beißwilligen Arctic Char im Fluss bereits am ersten Tag fangen. Für sechs völlig angelhungrige Fliegenfischer und fünf Tage Aufenthalt an diesem Platz erscheint uns dieses Gewässer daher viel zu klein. In den nächsten Tagen sollte sich jedoch erweisen, das sowohl der kleine Fluss als auch der darüber liegende See viel mehr an Fischpotential aufzuweisen hatten, als von uns zunächst angenommen.
Schiff ahoi ... (MM)
Eine wunderbare, kleine Lagune (bei Ebbe). In der Mitte rechts: die Bachmündung ... (MM)
Die Landschaft ist geprägt durch runde Granitfelsen, vergletscherte Berghänge und einen milchigen Fjord mit viiieeellll Strömung ... (MM)
Seychellen-Flair in Greenland: Dicke Granitbrocken an der Bachmündung (MM)
Unser Camp 1 in herrlicher Morgenstimmung ... (PE)
Und über Allem thront mächtig das Inlandseis ... (MD)
Am ersten Tag fangen wir alle recht gut, von der Meeresmündung angefangen, über eine beschauliche Taschen- und Poolfischerei bis hinauf zum See. Neben hellen, silbernen Fischen, alle bärenstark und in Top Kondition, gehen auch einige angefärbte mit bis um die zwei Kilogramm Gewicht an unsere Fliegen. Im Fluss lebt zudem eine weitere Saiblingsart, kleinwüchsig bis gut handlang und ausgesprochen kräftig gefärbt. In der unteren Hälfte des Baches sind die Arctic Char stark und wohlgenährt, weiter nach oben können die Fische aufgrund des niedrigen Wasserstandes z.Z. nicht aufsteigen. Im oberen Bereich fangen wir sehr schlanke Saiblinge, die wohl Absteiger aus dem letzten Jahr sind. Besonders interessant ist ein großer Pool etwa in der Mitte der Bachstrecke, welcher wohl die derzeitige Endstation für aufstiegswillige Arctic Char darstellt. 
Neben vielen kleinen kommen auch immer wieder schöne, große Pools ... (MM)
Ein silberner Char ... (MM)
... und ein dicker Roter ... (MM)
Stark verblockter Bereich am oberen Bachlauf ... (MM)
Ohne Worte ... (MY)
In diesem "Aquarium" stehen eine ganze Reihe guter Fische, die es nach kurzer Zeit bereits vortrefflich verstehen, nahezu die gesamte von uns angebotene Fliegenpalette zu verweigern. Während am ersten Nachmittag nur höchstens zehn Fische in diesem Pool standen, sind es am dritten Tag schon 50 oder mehr. Man kann hier etliche Stunden verbringen, beim "Studieren der Beißgewohnheiten", ohne dass es einem langweilig wird, wobei die Fische täglich heikler werden, verständlicherweise. Und weil bei jeder auflaufenden Flut ein paar neue Saiblinge aus dem Meer in den Fluss ziehen, sind auch die kleinen Pools in den unteren Bachbereichen täglich aufs Neue interessant zu befischen und immer gut für Überraschungen. Dies und die Tatsache, dass der obere See recht fischreich ist, macht diesen ersten Teil unserer Reise doch einigermaßen erfolg- und abwechslungsreich und jeder der Gruppe kommt auf seine Kosten. Es werden viele schöne Fische gefangen und einige gute Fotos geschossen. Das Wetter zeigt sich durchwachsen, aber fast durchgehend trocken und wir haben auch ausgesprochen schöne, warme Tage und herrliche Abende dabei. Interessant ist, das die Fische oft in kleinsten Taschen zwischen den Steinen stehen. Am letzten Tag erweisen Matthias und Sämi den im oberen Pool am weiteren Aufstieg gehinderten Saiblingen die Ehre und bauen ihnen eine neue Aufstiegsrinne ...
An solchen Stellen fangen wir immer wieder starke Frischaufsteiger ... (MM)
Blick auf den See-Auslauf ... (MM)
(MY)
Der Pool der Pools... (UM)
Junger Eismeersaibling in Vollendung (UM)
Fischschwarm im "Aquarium"… der Pool füllt sich... (UM)
David, unser australischer Koch und "Basecamp-Manager", gibt sich große Mühe und zaubert jeden Abend ein tolles Abendessen. Nudelgerichte, Fleisch, Fisch, Gemüse, Nachtisch und sogar Burger. Am letzten Abend in Camp 1 bereiten wir gemeinsam Saiblinge am von Uwe liebevoll gebauten Grillplatz zu, dazu gibt es Grillapfel mit Zimt und andere Leckereien. (Merke: Findest Du in Grönland ein Stückchen Holz: heb es auf und nimm es mit ins Lager.)
Wieder einmal erleben wir ganz großes Kino in Form eines wolkenlosen Sonnenunterganges über dem glatten Wasser des Meeres, ein unbeschreiblich fantastisch beleuchtetes Spektakel in grandioser Natur.
Lecker Abendessen ... (MD)
Grönland-Romantik die 1... (MM)
Grönland-Romantik die 2... (MM)
Grönland-Romantik die 3... (MM)
Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen von diesem wunderschönen Platz in unberührter Natur. Die Nacht war klar aber am Morgen liegt dichter feuchter Nebel überm Tal. Wir frühstücken, packen alles zusammen und warten auf das Boot von Davids Schwiegervater, welches uns mit kurzem Stopp in Qaqortoq weiter zum nächsten Ziel-Fluss bringen soll.
Wieder können wir eine zweistündige Fahrt im Kabinenschnellboot durch die südgrönländische Wasserwelt genießen, bei Sonnenschein und Nebel. In Qaqortoq nutzen wir einen ebenfalls zweistündigen Aufenthalt für Einkaufen, Kaffee trinken, Anrufe erledigen und andere Dinge, anschließend geht es wieder aufs Boot, um zur zweiten Destination zu fahren, welches etwa zwei Bootsstunden in südöstlicher Richtung liegt. Dieser Teil des Meeres zeigt sich noch interessanter, die Eisberge sind zahlreicher und größer, die umliegenden Berge höher und eindrucksvoller und als wir unser Ziel erreichen, finden wir ein wunderschönes, geradezu märchenhaft bezauberndes Hochgebirgstal vor, umgeben von einer beidseitigen Kette aus schroffen Berggipfeln, in dessen Mitte sich ein bläulich schimmernder Fluss schlängelt. Dieser fließt in einem Bett aus bunten Granitsteinen in allen Größen und roten, gelben, weißen und schwarzen Farbtönen sowie in allen Facetten dazwischen. Eine unbeschreiblich herrliche Kulisse, die so schön ist, das man sie mit Worten nicht ansatzweise beschreiben kann. Deshalb: schaut Euch die Bilder an!
Mächtige Eisberge vor mächtigen Gebirgsketten (MM)
Das ganze "Gerödel" muss noch einen Kilometer stromauf... (MM)
Im Saiblings-Paradies... (MY)
... hier lässt es sich wirklich aushalten... (MY)
Man kann sich nicht sattsehen an dieser Pracht... (MM + die nächsten beiden...)


Nachdem unsere komplette Ausrüstung nach der Landung vorübergehend auf dem Gestein an der Flussmündung verstaut war, ging es nun daran, das Gepäck rund einen Kilometer landeinwärts über unwegsames Gelände zu transportieren, was sich als schwieriges Unterfangen entpuppte. Nach dem ersten Marsch wurde schnell klar, dass man nicht die komplette Ausrüstung an einem Tag hochbringen konnte. Die untergehende Sonne brachte schnell kühle Temperaturen ins Tal und so entschieden wir uns, noch einmal zu gehen und das Wichtigste zu holen. Der Rest folgte am nächsten Tag. Das Zeltlager wurde schnell aufgebaut und dann ging es ab ans Wasser. Die ersten Fliegenfischen-Versuche werden sofort von erfreulich durchschlagenden Erfolgen gekrönt: unser Fluss ist voll mit Saiblingen - wir sind mitten im Saiblingsparadies gelandet!
Die nächsten Tage vergehen bei meist gutem Wetter und in Zeltplatz-Routine wie im Fluge. Zwischen 07:00 und 08:00 Uhr frühstücken (wobei hier manche schon ein Morgenfischen hinter sich haben...), Tages-Proviant zurechtmachen und einpacken, hinein in die Watklamotten und ab an den Fluss. Dieser zeigt sich hier leicht milchig durch das Schmelzwasser der umliegenden Berge. Die Saiblinge in Größen zwischen 35 und 60 cm sind sehr beißfreudig, extrem kampfstark und mit fast spindelrunden, dicken Körpern äußerst gut konditioniert und fett. Wobei die Fische derart dick und wohlgenährt sind, das ein 40er kaum mit einer Hand zu umfassen ist und schon mehr als ein Kilogramm auf den Gräten hat, die 50er bis 60er wohl sicher zwei bis über 3 Kilogramm. Die Pools rund ums Lager sind voller Fische. Mit roten, orangen und pinkfarbenen Fliegen mit Tungstenköpfchen ist zeitweise jeder zweite bis dritte Wurf ein Treffer. Matthias (M) und Uwe machen die Feststellung, dass sich die besonders großen Milchner gezielt mit übergroßen, schweren Fliegen herausfangen lassen. Matthias (D) und ich erkunden zunächst ausgiebig den unteren Teil des Flusses. Wie von unserem Outfitter erwähnt, sind auf den letzten rund 700 Meter des Flusses bis zum Meer kaum noch Saiblinge zu fangen, zumindest wenn nicht gerade ein frischer Run hereinkommt (was einige Tage später passiert). Peter legt als erster eine dreistündige Wanderung an den Oberlauf des Flusses hin, hier bringt ein Seitenbach von rechts kommend in mehreren Armen die Schneewassertrübung mit, weiter oberhalb ist der Fluss glasklar und kleiner, das Tal öffnet sich und die Pools sind voller Fische, was eine fantastische Sichtfischerei ermöglicht.
Das Lager 2 steht - an einem tollen Platz! (MY)
Wir fangen Saiblinge in allen Färbungen... von ganz silbernen ... (UM)
... über blass-orange.... (UM)
... und tief orange ... (UM)
... bis knall-rot ! (UM)
Und jeder Fisch ist ein kleines Kunstwerk (MM)
... (MD)
... (MD)
... (MD)
Eine Plage in diesem landschaftlich wie fischereilich äußerst reizvollen Hochgebirgstal sind die Heerscharen von Kriebel- und Stechmücken, die uns besonders morgens, wenn der Wind noch ruht, in Myriaden heimsuchen. Damit muss jeder klarkommen, der hierher kommt, denn wenn nicht, wird der Trip rasch zum Horrortrip. Ein Kopfnetz sorgt für die nötige Distanz und frei liegende Körperstellen werden mit geeigneten Mückenmittelchen eingerieben, dies lässt die Plage erträglich werden. Tagsüber meist aufkommender Wind, oft kalt und vom Meer kommend, vertreibt die Viecher meistens. 
Matthias (D) heftig umschwärmt... (MM)
Michael geht's nicht besser. Immer schön die Kaffeetasse zuhalten... (MD)
Das Kopfnetz ist ein Segen... (MM)
Top Hochgebirgskulisse! (MM)
Abends sitzen wir in unserem Küchen-Tipi auf dem Boden bei Whiskey und Schokolade zusammen, mit und ohne Gesangseinlagen und stets in netter, freundschaftlicher Runde. Täglich fangen wir Arctic Char in allen Färbungen – von silbern über verschiedene orange Töne bis tief-rot mit grünlichen Rücken. Dass die Natur auch im Paradies stets in Bewegung ist, zeigen uns eindrucksvoll die Steinlawinen, die an manchen Abenden und Nächten geräuschvoll von den umliegenden Berghängen ins Tal donnern. Andere Menschen treffen wir in unserer Woche in diesem Tal nicht, nur ab und an einen tierischen Bewohner, wie z.B. einen frechen Polarfuchs.
(MM)
Der "Schafskopf-Pool" (MM)
(MM)
Matthias (D) im Drill ... (MM)
Als besonderes Highlight entpuppt sich ein zwei- bis dreistündiger Fußmarsch durch schwieriges Gelände an den Oberlauf des Flusses. Hier kommt, wie weiter oben schon erwähnt, von rechts ein Bach mit milchigem Schneewasser aus den Bergen, welcher in mehreren Armen einmündet und für die leichte Trübung des Flusses verantwortlich ist. Darüber ist das Wasser glasklar, der Bach wieder kleiner und das Tal öffnet sich zu einem weiten, flachen Hochtal mit ausgedehnten Kiesbänken. Eine komplett veränderte Landschaft und umwerfend schön! Gleich oberhalb stehen im klaren Wasser gut zu sehen viele Saiblinge, aber auch die großartigen Pools schon im noch milchigen Bereich beherbergen eine große Anzahl Fische, die sich beißfreudig auf Popper und Streamer stürzen. Allzu lange können wir uns hier oben leider nicht aufhalten, denn da sind ja immer noch die drei Stunden Rückweg... 
Überall blüht farbenprächtig Grönlands Nationalblume: das Weidenröschen (MM)
Der Weg an den Oberlauf führt auch durch solche "verblockten" Strecken (MM)
Das Obertal: eine komplett andere Landschaft ... (MM)

 

Special: "Erlebnisse im Obertal - The Day of the Red Char" von Uwe Müller
Wie so oft im Leben sind es die verpassten Chancen, die einen Flügel verleihen, egal ob ein verschossenes Tor im Fußball oder in meinem Fall ein nicht gefangener Fisch.
Am Morgen des dritten Tages machten wir, Matthias und ich, uns auf den Weg und marschierten im schnellen Tempo über Stock und Stein in Richtung Oberlauf. Besonders ermüdend an der fünf Kilometer langen Wanderung waren die hüfthohen Weidensträucher, in denen man sich öfter verfing.


Matthias blickt nachdenklich zurück  (UM)

Das lose Geröll erleichterte neben dem tiefen Moos die Wanderung nicht gerade. Zu erwähnen wäre noch die schier endlose Anzahl an Stech- und Kriebelmücken, die sich in jeder windstillen Sekunde auf uns stürzten. Aber all die Strapazen waren bereits mit dem Anblick des mäandernden Flusslaufs im Obertal vergessen. Der Gedanke an die einzigartig gezeichneten Saiblinge tat sein Übriges. Nach dem die letzten Höhenmeter erklommen wurden, eröffnete sich vor uns ein Hochtal mit einem milchig bläulich schimmernden Fluss als zentraler Mittelpunkt. 


Der Aufstieg lohnt sich… (UM)

Die Fischerei in diesem Abschnitt war wirklich vom Feinsten und Matthias und ich konnten den einen oder anderen Doppel-Drill als Erfolg verbuchen. 
Folgt man den Flusslauf weiter, mündet von rechts der Arm eines Gletscherbaches ein, gefolgt von einem zweiten Arm, etwa hundert Meter weiter flussaufwärts. Diese Stellen sind richtige Hotspots und so konnten wir im Mischwasser des letzten Gletscherbaches bereits schwarze Teppiche an Fischschwärme ausmachen.


Letzte Einmündung eines Gletscherbaches… (UM)

Der Fluss, der durch das fehlende Gletscherwasser an Größe und Färbung verliert, schlängelt sich in der Ebene als glasklarer Gebirgsbach dahin. In einem der atemberaubenden Pools stand ein schöner Saibling neben dem Anderen. Matthias ließ mir hier den Vortritt, ich versuchte mein Glück mit der Wave Fly. Diese auf die andere Seite präsentiert und eingestrippt, kam im letzten Moment ein wahnsinnig gefärbter Char-Milchner meiner Fliege nach, verpasste diese und die Chance war vertan. 


Matthias an einem der Hotspots (UM)

Ein erneuter Versuch brachte keinen Erfolg und somit versuchte Matthias, der einen Streamer montiert hatte, sein Glück. Bereits beim ersten Wurf nahm eben dieser gewaltige Bock die Fliege und Matthias landete den Fisch nach einem heftigem Drill. Diese unnatürliche Farbintensität war so faszinierend, bereits beim Halten des Fisches wirkte die Rotfärbung surreal. Da war sie - die verpasste Chance zum absoluten Traumfisch.


Traumhaft gezeichneter Eismeersaibling (UM)

Matthias war sichtlich glücklich über diesen Fang. Trotz aller Bemühungen - blieb mein erhoffter Traumfisch aus. Der hereinbrechende Abend ließ an ein Weiterfischen nicht denken, so begaben wir uns unverzüglich auf den dreistündigen Rückweg. Eines war jedoch klar - hier musste ich mein Glück noch einmal versuchen. Wir gönnten uns einen Ruhetag, bevor wir uns erneut an den oberen Lauf begeben.


Der Abstieg über unwegsames Gelände zwingt uns zur Pause (UM)


Blick in die Hochebene (UM)

Zwei Tage ist es her, als wir das letzte Mal am Oberlauf waren und ich die Chance auf den Traumfisch verpasste. Zeitig am Morgen begeben wir uns auf den Pfad in Richtung der Hochebene. Während das mäandernde Wasser sich seinen Weg durch die Ebene sucht, suchen sich Matthias und ich den Weg ans Wasser. Wir befischen heute vorwiegend den milchigen Bereich, da wir diesen beim ersten Besuch nur kurz befischt hatten. In einem langgezogenen Pool befindet sich eine Steinpackung im Flussbett, die Matthias ausgiebig mit Oberflächenfliegen befischt und heftige Attacken bekommt.
Nach der von Erfolg gekrönten Fischerei wandern wir noch ein Stück flussaufwärts. Im Mündungsbereich des ersten Gletscherbaches präsentiere ich meinen Streamer im Mischwasser. Es steigt ein kugelrunder Saiblingsmilchner ein. Ein wirklich toller Fisch von über 50cm, aber trotz seiner intensiven Farbe kommt er nicht an meinen Traum heran und so heißt es für mich weiter warten und fischen. Es ist bereits gegen 15:00 Uhr, als wir den letzten Gletscherbach hinter uns lassen. Eine aufziehende Wolkenwand zwingt uns zum Umdrehen, um wieder zum Basislager zurückzukehren.


Wunderschöner Bock aus dem Oberlauf (MY)

Ich beruhige mich damit, dass wir wirklich tolle Fische gefangen haben, von denen jeder Einzigartig ist. Innerlich bin ich jedoch immer noch angestachelt vom Ehrgeiz, weil mir der Traum bisher verwehrt bleibt. 
Beim Abstieg kribbelt es in meinen Fingern als ich an der erwähnten Steinpackung vorbeilaufe. Immer noch vom Ehrgeiz gepackt, meinem Traumfisch ein Stückchen näher zu kommen, präsentiere ich meinen pinken Streamer über die Unterwasser sichtbaren Steine, lasse ihn Dead Drift am Ende der Packung herumkommen, wo ein dunkler Schatten nach oben kommt und meine Fliege nimmt. 
Die Rute krümmt sich ruckartig und der Fisch nimmt direkt Fahrt auf. Die Bremse der Rolle surrt und der Fisch entpuppt sich als ein wahrer Gegner. Er flüchtet flussabwärts, versucht ins schnellere Wasser zu gelangen. Um diesen Fisch nicht zu verlieren, renne ich ihm im knietiefen Wasser so gut es geht nach und kann der Flucht rechtzeitig ein Ende bereiten.
Am anderen Ende der Leine hängt er - mein absoluter Traumfisch.
All die Anstrengungen  die ich für und in dieser Reise erbracht habe, die unzähligen Stunden am Bindetisch, die penible Zusammenstellung der Angelausrüstung, sind in diesem Moment abgegolten. Überglücklich und von Erfolg gekrönt geht der Abstieg wesentlich leichter. Matthias und ich können am Lagerfeuer erneut von einem wunderschönen Tag in dieser Traumwelt erzählen…


Ein Traum wurde wahr (MY)


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Da strahlt der Matthias ... (MM)
Grönlands Natur im kurzen arktischen Sommer ist farbenprächtig (MM)
Peter untwegs & erfolgreich ... (PE)
Das Fischen mit normal großen Streamern und Nymphen haben wir schnell über und es ist uns nicht selektiv genug. Zunächst bringen übergroße Streamer weniger kleinere, dafür aber besonders große Arctic Char an den Haken, später fischen wir weitgehend mit übergroßen Poppern und Gurglern: eine äußerst actionreiche Angelegenheit, da die Attacken auf diese „aggressiv gesplashten“ Oberflächenköder oft besonders spektakulär ausfallen. Irgendwann hatte sich aber auch der letzte der Gruppe satt gefischt und widmet sich fortan anderen Aktivitäten wie Bergwandern, Bogenschießen, Kajak fahren, im Zeltlager abchillen, ausgedehnte Siestas machen, Feuerstellen bauen, Bekleidung & Watzeug reparieren u.a. Nebenbei bringen wir unserem "Basecamp-Manager" David das Fliegenfischen bei – dieser zeigt sich als begeisterter Schüler!
Uwe mit Char (MY)
Fischen im Paradies (MM)
Dem aufmerksamen Wanderer entgehen die vielen verschiedenen Pflanzen und Blumen nicht ... (MM)
Michael mit Char (SG)
Eine fast unwirklich anmutende Kulisse ... (MM)
Herrlich ... (MM)
Matthias (M) bei der Taschenfischerei (UM)
Am letzten Fischtag kommt nach einer der wärmsten Nächte unseres Aufenthaltes der Regen (der uns Gott sei Dank in den letzten zwei Wochen erspart blieb). Der Fluss steigt etwas an und trübt ein, worauf die Beißlaune der Char sofort stark nachlässt. Wir schaffen es dennoch, in den Vormittagsstunden die für David und seinen Schwiegervater benötigten Saiblinge zu fangen, anschließend wird das Küchen-Tipi belagert, um Klamotten zu trocknen, etwas zu essen und Karten zu spielen, sozusagen um die Zeit totzuschlagen. Der Fluss steigt weiter und wird undurchsichtig graugrün. Dies macht uns deutlich, das an eine aussichtsreiche Fischerei während einer ganzen Regenwoche in diesem Tal wohl unmöglich zu denken ist... Einmal mehr: Glück gehabt!
Was für ein herrliches Tal ... (PE)
Abendrot über Mündung & Fjord ... stets mit Eisbergblick! (PE)
Die Flussmündung: nach dem Regen trübe ... (MM)
In der Nacht hört der Regen auf und am nächsten Morgen begrüßt uns ein sonniger Tag. Wir machen uns sogleich ans Lager abbauen und tragen alles wieder an die Mündung hinunter, zum heutigen Bootstransfer. Heute steht mit einem Bad in den 37°C heißen Quellen ein weiteres Highlight der Reise auf dem Programm. Dringend nötig haben wir es ja alle. Das Boot kommt, man hatte sich bei der Ermittlung des Flut-Höchststandes jedoch um zwei Stunden verschätzt – und so passiert im trüben Wasser das Unvermeidliche. Das Boot steuert zu weit nach links an der Flussmündung und fährt sich auf einer Kiesbank bei einsetzender Ebbe und mit Unterstützung des plötzlich drehenden Windes so richtig schön fest. Erste Selbstrettungsversuche seitens des Käptns mit Hilfe des Beibootes und der Ankerwinde fruchten nicht, ebenso wenig der Versuch, uns paddelnd mit dem Beiboot, dessen Außenborder natürlich im passenden Moment versagt, das Seil zum Ziehen zu bringen. Immer wieder treiben Strömung und ablaufende Ebbe das kleine Gummiboot raus aufs Meer. Uns läuft die Zeit sprichwörtlich davon, denn in kurzer Zeit würde das Boot aufgrund der Ebbe so fest auf der Kiesbank liegen, das wir weitere 12 Stunden hier gefangen wären. Mit übermenschlichen Kräften schafft es der Skipper dennoch irgendwann, mit dem Seil zu uns zu gelangen und mit einer gemeinsamen Seilziehaktion und quasi auf den letzten Drücker gelingt es uns schließlich, das Boot in die tiefere Fahrrinne freizuziehen. Mit dem als Seilbahn umfunktionierten Gummiboot schaffen wir dann rasch Gepäck und Leute Schritt für Schritt aufs Boot und kommen nach noch mehrmaligen kurzen Aufsetzen und Grundkontakten schließlich glücklich und unbeschadet aus der „verhexten“ Mündungsbucht hinaus. Nach kurzer Fahrt gelangen wir zu den heißen Quellen, die auf einer Anhöhe liegen und einen atemberaubenden Blick auf die vor uns liegende, mit Eisbergen gefüllte Bucht bieten. Darin chillen mit einem kühlen Bier in der Hand - das ist einfach Weltklasse und Erholung pur!
Es ist endlich geschafft: das Boot ist wieder frei! (MD)
Praktische Seilbahn. Jetzt muss es aber schnell gehen, denn die Zeit arbeitet gegen uns (Ebbe)... (PE)
Heißer Quelltopf vor unglaublich schöner Kulisse mit Eisbergen, Meer und Bergen... (MM)
Und rein ins heiße Vergnügen... Keine Sorge: das Bier haben wir vorher ausgetrunken! (UM)
Anschließend geht es mit dem Boot noch eine gute Stunde weiter zurück nach Qaqortoq, bei gutem Wellengang und mit biervoller Blase ein echt harter Ritt. Aber der Käptn zeigt Erbarmen...
In Qarqotoq angekommen, gehen wir im Hotel einchecken, dann fürs gemeinsame Abendessen & Trinken einkaufen und lassen den ereignisreichen Tag bei einer Kiste sündhaft teuren Bier ausklingen. Am Mittag des nächsten Tages geht unser Heli-Flug zurück nach Narsarsuaq, d.h. wir können ganz in Ruhe frühstücken, uns pflegen, einkaufen gehen und auschecken. Dann Heliflug nach Narsarsuaq, mit leichter Verspätung und bei leichtem Regen- und Nebelwetter, in Narsarsuaq sofortiges Durchschleusen zur schon wartenden Jet Time Anschlussmaschine nach Kopenhagen. Wieder gleiten wir über endlose, weiße Eismassen und lassen die hohen Küstenberge und die fischreichen, fruchtbaren Flusstäler hinter uns. Es folgt ein sehr angenehmer und ruhiger Flug in der höchstens halbvollen Maschine, also mit jeder Menge Platz zum Ausbreiten und mit einem guten Service, Essen & Trinken. Vier Stunden Zeitverschiebung nach vorne bedeuteten, dass wir erst am späten Abend in Kopenhagen ankommen. Nach der Aufnahme unseres Gepäcks trennen sich leider vorerst unsere Wege und jeder fliegt nach einer weiteren Übernachtung hoch zufrieden mit dieser wunderbaren Reise in seine Heimat zurück.
Einen hammer noch ... (MD)
Tipps für Grönland:
Um sicher zu gehen, in Grönland auch tatsächlich an einen zum Fliegenfischen geeigneten, schönen, klaren Fluss voller Saiblinge zu gelangen, ohne Beeinträchtigung durch die Netzfischerei der Inuit, wendet man sich am besten an einen zugelassenen Outfitter (Wildnis-Führer) vor Ort, von denen es einige im Süden und Westen von Grönland gibt. Auch die örtlichen Touristenbüros helfen weiter und stellen die benötigten Kontakte her. Ob man nun in einer Gruppe reist oder allein, die Spanne des Machbaren ist groß und der Rest eine Frage des Geldbeutels. Im Sommer ist in Grönland auch Jagdsaison und so kann es schwierig sein, kurzfristig überhaupt einen Outfitter zu bekommen. Wir hatten unsere Reise bereits ein Jahr vorher geplant und gebucht und alles klappte perfekt und wie abgemacht. Unsere Reisekosten lagen bei rd. 3500 Euro, davon knapp 1500 Euro für alle Flüge, der Rest für die Leistungen des Outfitters (Bootstransfers, Zeltlager, Verpflegung, Fischereilizenzen etc.) und die Hotelübernachtung sowie Kleinigkeiten in Qaqortoq.
Alpenglühen in Grönland ... (MM)
Wetter in Grönland: Wenn in Grönland auf eines Verlass ist - dann das, dass man sich auf´s Wetter nicht verlassen kann! Oft wechselt es mehrmals am Tag. Eben noch sonnig und warm fürs T-Shirt, lässt einen plötzlich aufkommender kalter Wind die dicken Fleece-Klamotten heraus kramen oder ein Schauer erfordert die Regenjacke. Entsprechende Schichtenbekleidung sollte deshalb eingepackt werden. Grundsätzlich reichen Wanderbekleidung und gute Wanderschuhe oder Gummistiefel auch fürs Fischen aus, Watbekleidung macht jedoch vieles einfacher (Flussquerungen, Fische schonend im Wasser abhaken, Wurfposition verbessern etc.).
Ein Traum ... (MD)
Zeltlagerleben: Gute, regenfeste und windschnittige Zelte mit Mückenschutz sind das A&O. Wegen plötzlicher kräftiger Winde ist es eine gute Idee, die Zeltseitenwände und Heringe mit Steinen zu sichern. Holz fürs Lagerfeuer ist im baumlosen Grönland echte Mangelware, aber dennoch lassen sich gelegentlich abgestorbene Wurzeln und Zweige der Krüppelweiden finden. Auch manche Flechten brennen gut (aber nur kurz), auf jeden Fall eignen sie sich in trockenem Zustand gut zum Feuer entfachen. Wichtig ist ein komfortabler Schlafsack und eine gute Isomatte sowie praktische, schnell trocknende Wechselbekleidung nach dem persönlichen Bedarf. Eine komplette Ausrüstungs-Checkliste gibt's vom Outfitter.
Katzenwäsche im fließenden Wasser (MM)
Fliegenfischen-Tipps: Zum Einsatz kommen 9'0" Fliegenruten der Schnurklasse #6. Eine Vierteilung erleichtert den Transport auf Flugreisen. Grundlage bildet eine #6er Schwimmschnur und ein Vorfach mit einer Spitze von um die 0,30 mm. Arktische Saiblinge sind nicht vorfachscheu, die genannte Vorfachstärke bietet die nötige Sicherheit, da man die sehr kampfstarken Fische oft hart rannehmen muss, damit sie nicht am nächsten Stein das Vorfach kappen! Je nach Gewässerverhältnissen können auch Sinkvorfächer oder Sinktip-Fliegenschnüre gefischt werden. Geeignete Streamer sind bunte Pazifiklachsfliegen mit (Tungsten-) Kopfperle und in den Farben Orange, Pink, Rot...  auf widerhakenlosen Haken der Größen #8 bis #2. Für eine selektive und besonders actionreiche Fischerei empfehlen sich auch bunte Wave Flys, Popper und Gurgler (in Übergrößen)! Ein Hakenschleifstein sollte nicht vergessen werden. Arctic Char können sich selbst in kleinsten Steintaschen und Löchern im Bach verstecken (oder im Drill dort hindurch schlüpfen), beim Fischen deshalb solche Bereiche nicht auslassen, auch wenn sie auf den ersten Blick noch so unscheinbar erscheinen. Das Backing wird man nur selten sehen, dennoch sind Arctic Char absolute Kraftpakete voller "Meeresfutterenergie" und damit sehr starke Gegner an der Fliegenrute, die sich bis zuletzt nicht geschlagen geben.
Blick in die Fliegenbox (MM)
Dicke Wave Flies wie diese provozieren heftige Oberflächen-Attacken ... (MM)
Hauptsache Rot in der Fliege - dann klappt das! (MM)
Einfach nur lecker, egal ob als graved oder gegrillt ... (MM)
Grönland Video VIDEO: Hier findest du das Reisevideo zum Bericht - ein abwechslungsreicher 8-Minuten Clip über und unter Wasser... Riesendank an Uwe fürs Erstellen dieses Films! (Quelle: Vimeo)



Nützliche Links:
- Website von Uwe Müller / troutfisherman.de (KLICK)
- Outfitter in Qaqortoq: (www.bowhuntinggreenland.com) (die Redaktion Fliegenfischer-Forum hilft bei Fragen hierzu gerne weiter, bzw. stellt den gewünschten Kontakt her)
- Flüge Kopenhagen - Grönland und innerhalb von Grönland (www.airgreenland.gl)
- Grönlands offizielle Tourismusseite (www.greenland.com/de/)
- Qaqortoq Tourist Service (www.qaq.gl)
- Wissenswertes zum Arctic Char: (mehr dazu auch z.B. auf (fishbase.org) oder (http://en.wikipedia.org/wiki/Arctic-char).
- Für weitere Fragen steht Ihnen auch der Autor gerne zur Verfügung (Kontakt)

Und nun folgen noch einige Bilder, wenn Ihr mögt...
(MM)
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Unsere Dusche und unser Kühlschrank in Camp 1 (MM)
Drill im Hochnebel (MM)
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(PE)


Heute gibt es gegrillten Moschusochsen! (MD)
Air Greenland hat echt Humor ... (MD)
In dieses Land muss man sich einfach verlieben ... (MD)
Am Seitenbach (MM)
Testfischen im Meer brachte eine größere Anzahl dieser Groppenartigen an die Fliege ... (O: MM, U: UM)

... und auch den einen oder anderen Dorsch (MM)
Eisberge leuchten gespenstisch von Innen heraus ... (PE)
(MM)
Qaqortoq (UM)
Das hat was! Unser Bergsteiger Peter (PE)
Täglich frisch: Robbe und Fisch | in Qaqortoq (PE)
2 x Uwe mit Char (MY)...  lächeln bitte!

(MY)
Die Färbungen der Fische variieren stark... (MY)
(UM)
Felsenkunst in Qaqortoq (1) (UM)
Felsenkunst in Qaqortoq (2) (UM)
So lässt es sich Lagerleben (UM)
Dufte Truppe! (UM)
Machts gut! (MY)


Ein Bericht von Michael Müller und Uwe Müller für www.fliegenfischer-forum.de - September 2013. Fotos ©: Matthias Meyer (MY), Matthias Dämmrich (MD), Uwe Müller (UM), Peter Ehry (PE), Samuel Gründler (SG) und Michael Müller (MM). 
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

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