Florida Ostküste - Update:
Gruppenreise Pfingsten 2010
Ein Reisebericht von Eric Arbogast

Trotz isländischer Vulkanasche und den darauffolgenden vorübergehenden Flughafenschliessungen in Europa und der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko konnte unsere Fliegenfischer-Gruppenreise im Mai nach Palm Beach/Florida stattfinden. 

Die Mannschaft, bestehend aus Walter (ein bekannter Fliegenfischer/Buchautor) und Eduard aus Österreich, Ben und Kevin aus Luxemburg sowie mir und meiner Familie, fand sich nach getrennter Anreise zeitig in Fort Lauderdale ein, um sich bei „Outdoor World“, einer Filiale des US-Jagd- und Fischerei-Zubehör-Giganten BassPro in Dania Beach mit den gebuchten Guides beim Mittagessen zu treffen und sich kennen zu lernen, und um noch eventuell diverse Teile der Ausrüstung im Shop zu vervollständigen.
 

<= Damit man es weiss!!??!!

Neue Florida-Salmoniden-Spezies... =>

Zudem bekamen alle Reiseteilnehmer vom Reiseveranstalter eine einjährige Mitgliedschaft bei der IGFA geschenkt, der International Game Fish Association, deren Hauptquartier sich keine 30 Sekunden Gehweg vom Geschäft befindet. Ein obligater Besuch empfahl sich also unbedingt.

Danach fuhren wir in dreiviertelstündiger Fahrt im Auto-Korso in unser Hotel nach Palm Beach, einem ordentlichen Mittelklasse-Haus, wie es sie in den USA (und insbesonders in Florida) zuhauf gibt und welches für die nächsten 6 Nächte unser Zuhause sein sollte. Als Bedingung hatten wir Hotel-Pool zur täglichen Après-Fisch-Erfrischung sowie Grillplatz angegeben; beides sollte sich als hervorragend für unsere Zwecke erweisen.

Die Gruppen-Aufteilung auf die zwei gebuchten Boote war ebenfalls kein Problem: Walter und Eduard sowie Ben und Kevin teilten sich abwechselnd jeweils eins der Boote/Guides. 
Ich war jeden Tag auf Scott Hamilton’s Katamaran „Time to Fly“ mit dabei, da hier für maximal 4 Angler Platz ist, während Quintin Hall’s „The King’s Fisher“ als 18-Fuss-Flats-Boot maximal nur 2 Anglern Platz bietet.

Am ersten Angeltag, montags, fuhren Ben und Kevin auf der „Time to Fly“, während Walter und Eduard bei Quintin angemeldet waren und relativ früh morgens mit ihm hoch nach Stuart fuhren.

Die Wettervorhersage war wie so oft für Florida relativ einfach: „Warm und sonnig - mit leichter Bewölkung“! Es ist aber die Windvorhersage, die jeden Tag die Fischerei bestimmt, und je nachdem, ob man über ein hochseetüchtiges Boot verfügt oder aber eher über eine „Nussschale“, mit der man Wind und Wellen kaum trotzen kann.

Zu den Fakten: die Windlage war die ganze Woche über für die Fischerei fast perfekt, wie aus dem Katalog, im Nachhinein ein Riesenglück, wenn man die Wetterverhältnisse in Florida ein wenig kennt, denn die Monate Mai und Juni gelten eher als windig, während die heissen Sommermonate normalerweise ruhiger sind (wenn keine „Hurricanes“, also Orkanwinde drohen!)

Da beide Guides für einen Teil ihrer Fischerei auf lebende Köderfische nicht verzichten wollen, bleibt das allmorgendliche Ritual immer das Gleiche: in ruhigen Buchten im Lake Worth und im Intracoastal-Waterway, der riesigen Küstenlagune Floridas wird zuerst nach Köderfisch-Schwärmen gesucht. Bevorzugt sind Anchovis und Pilchards/Heringe, da diese sehr langlebig sind. Falls diese Arten aber nicht vorhanden sind, tun es die sogenannten „Glass-Minnows“ aber auch, die zwar relativ klein sind, aber fast überall im Mai en Masse vorkommen.

(Rechts): … kurz anpeilen… … und (Unten): Feuer!!!

Normalerweise ist es Ende Mai kein Problem, in der Lagune Futterfische jeder Art zu finden, an diesem Morgen hatte es dann aber trotzdem ein Stündchen gedauert, bis Scott mit Hilfe diverser Wasservögel einen grossen Schwarm Glass-Minnows gefunden hatte (Pelikane lieben Glass-Minnows!)
Nach zwei-drei Hol mit dem Wurfnetz war der Köderfischtank schnell gefüllt und einer Ausfahrt auf die offene See stand nur noch die Beschaffung von zwei Eissäcken im Weg, die alltäglich gebraucht werden um Getränke kühl und eventuell gefangene Fische in der Kühlbox zum Verzehr frisch zu halten; in der oft brutal heissen Sonne Floridas ein absolutes Muss!!!
Da die Guides ihre Fangstellen auf dem GPS-Fischfinder markiert haben (Unterwasser-Riffs, Wracks und steile Abbruchkanten), sind die Anfahrten zu den (manchmal vermeintlichen) Fangplätzen kurz. Der Golfstrom fliesst hier nur in knapp zwei Meilen an den endlosen Sandstränden entlang. 
In der „heissen“ Zone angekommen, starren dann alle Augen nur noch auf das Echolot, welches die Unterwasser-Aktivität dem Angler sichtbar macht.
Schnell waren die ersten Fischschwärme in etwa 30 bis 40 Metern Tiefe gefunden und mit den ersten (mittlerweile abgelebten) Glass-Minnows wurde versucht, die Aufmerksamkeit der Räuber unter dem Boot zu erlangen, indem die Fischchen per Handnetz in die Strömung geworfen wurden, aber bitte sehr sparsam…!
Bei der Ende Mai vor Floridas Südostküste vorkommenden Fischdichte dauerte es nur wenige Minuten, bis die ersten False-Albacore-Thunfische die Köderfische erblickt hatten um sich dann mit Speed auf sie zu stürzen… Das blaue Wasser des Golfstroms ist hier sehr klar und die Köderfische glänzen in der Sonne, auch noch wenn sie 10 Meter und Tiefer abgesunken sind...
Da die Wurffolge schon im Vorfeld von Scott bestimmt wurde, sollten zuerst Ben und Kevin als relative “Neulinge“ vom Heck und Bug des Bootes die Fische anwerfen (wobei „Werfen“ beim anfüttern mit toten Köderfischen nichts anderes bedeutet, als die Fliegen fünf bis zehn Meter neben das Boot zu klatschen (oft noch viel näher!) und absinken zu lassen, ohne die Muster zu animieren, tote Köderfische bewegen sich ja nicht!).(… etwas langweillig…!!!)
Erst nach den ersten per Coaching gelandeten Fischen sollte ich dann mit von der Partie sein, um den Spass auf dem Boot auf die Spitze zu treiben…
Etwas nervös vom Treiben neben dem Boot (die ersten angelockten Albies schossen schon mit Vollgas (sie erreichen unter Wasser mühelos Geschwindigkeiten unter Wasser von 60km/h!) durch die Wolke von toten Futterfischen und trieben uns das Adrenalin in die Adern) liessen die Jungs dann ihre kleinen Eatme-Fliegen absinken, die die Glass-Minnows hervorragend imitieren.
Beide hatten die Woche zuvor schon an 4 Tagen auf den Florida Keys gefischt, mit teils sehr mässigem Erfolg, da die Wetterlage eine Fischerei auf Sicht schwierig machte und die Flats-Fischerei dort aufgrund des grossen Befischungsdrucks sowieso nicht einfach ist. Interessant bleibt die Fischerei auf den Keys aber dennoch, weil das Durchschnittsgewicht vieler Zielfischarten enorm hoch ist. Bei den Jungs blieb es dann aber leider nur bei einem gelandeten Tarpon, eines verlorenen Bonefish sowie kleinerer Haie…

Bonnethead Shark auf den Keys – Die Stimmung wie das Wetter:  Bescheiden!!!

Als sehr erfahrener Profi, der sämtliche „Arten“ der Fliegenfischerei in Florida kennt und auch jahrelang ausgeübt hat, verstand Scott sofort, dass die Jungs auf nun Erfolg gepolt waren, und endlich Fisch sehen wollten… bei den aktuellen Wetter- und Windverhältnissen kein Problem, ich hatte es ihnen ja schon am Morgen versprochen, sobald der Köderfischtank sich gefüllt hatte. Ein wenig Misstrauen stand ihnen aber noch ins Gesicht geschrieben…
… welches aber nach dem ersten (Doppel-)Biss sofort verschwand!! Es blieb den beiden einfach keine Zeit, sich noch lange Gedanken über vergangene Zeiten zu machen, denn beide waren nun mit kräftigen Fischen beschäftigt, die jetzt versuchten, ihnen die Rollen zu leeren. Schon jetzt ging es auf dem Boot hektisch zu: Scott dirigierte die beiden vom Bug ans Heck und Retour, je nachdem wie die Fische abgingen, ein richtiger Tanz, sehr zu meinem Amüsement! Wenn es eine Art der Fischerei gibt, bei der man schnell lernt, starke Fische mit Druck zu drillen, dann ist es diese besondere Art der Fliegenfischerei! (… gar nicht mehr langweilig!!!)

Ben & Kevin, Ben & Kevin, Ben & Kevin, …!!!!

Obschon von relativ bescheidener Grösse, muss man immer wieder betonen, dass diese Thunfische enorm stark und schnell sind, mit keinen anderen Fischarten im Drill am Fliegengerät zu vergleichen! Zudem war das Durchschnittsgewicht der Albies während der gesamten Woche relativ hoch, gut über 10 Pfund mit kapitalen Exemplaren von geschätzten 18 Pfund sowie ein paar angekratzen 20-Pfündern, die an 10er Fliegenruten schon fast zu stark sind und nach 12er Gerät „schreien“! Man kann über längere Zeit die Fische zwar an leichterem Gerät landen, deren Überleben ist aber nicht gesichert, denn es kann vorkommen, dass die Fische während des langen Drills an Erschöpfung und Sauerstoffmangel sterben!!

Die Verlustrate an die Haie hielt sich dieses Jahr in Grenzen, es wurde die ganze Woche über auch versucht, in Präsenz von zu vielen aggressiven Bullenhaien die Fischerei einfach einzustellen und/oder die Angelstelle zu wechseln. Leider finden die Haie sich aber immer wieder in der Nähe der Thunfischschwärme ein und der Verlust einzelner gehakter Fische (und Fliegen!) muss einfach mit einkalkuliert werden.
Etwas über Mittelmass diese Woche…  ...und ein Fatty!!!
Feindberührung mit einem Marlin!!  … am laufenden Band!!
Ben und Kevin hatten jedenfalls schnell den Bogen raus und die Keys-Woche gänzlich abgehakt. Den ganzen Tag über drillten sie ihre Fische und nach einiger Zeit durfte auch ich „ran!“. Unser Fliegenvorrat schmolz langsam vor sich hin, denn immer wieder mussten wir den Verlust von Fischen beklagen, teils durch Schnurbruch beim Biss, teils durch geklaute Fische durch die Haie. 
Die Bisse gehören generell in die Kategorie „Absoluter Wahnsinn“: die Fische krachen mit Affenzahn auf die Fliege und man hat nur wenige Sekunden, um nach dem Biss die lose Fliegenschnur zu kontrollieren. Die Fische haken sich so selbst und die stark eingestellte Rollenbremse tut ihr übriges…
Von Scotts Verlust-Rekord blieben wir aber weit entfernt: eine Gruppe Angler hatte einst von 58 gehakten (und gezählten) Fischen nur 8 bis ans Boot gebracht, so aggressiv hatten die Bullenhaie an dem Tag den Tunas (und Anglern) zugesetzt. 
Unsere 9er Ruten sahen auch nur ganz kurz den Tag, zu gross und kräftig waren die Fische und zu heftig musste man sie drillen, um den Verlust an die Haie in Grenzen zu halten.
Oft stelle ich mir die Frage, wie grössere Thunfischarten wie zum Beispiel Gelbflossen- oder Blauflossenthune am Fliegengerät kämpfen müssen?? -„Like hooking into a passing truck on the highway“, meinen die Guides (frei übersetzt: …als ob man einen LKW im Vorbeifahren auf der Autobahn haken würde…!!!)…dafür müssten wir aber mindestens bis auf die Bahamas, in deren Gewässern Gelbflossenthune relativ häufig sind… oder auf Bluefins in Neuengland im Oktober/ November… wirklich sehr extremes Fliegenfischen… 
Ein anderes Mal…!!!
Am Abend liessen wir beim Hotelpool den Tag mit ein paar Flaschen kühlem Bier Revue passieren und warteten auf den Rapport unserer österreichischen Mannschaft, deren Tag ähnlich erfolgreich abgelaufen war, die aber auch andere Fischarten überlisten konnte, unter anderem für die Saison schöne Jack Crevalle… Zufriedenheit war die Devise!!!
 

Oben und rechts: Jack Crevalle!! - In allen Grössen:  Prädikat - Sehr Empfehlenswert!!!

Tags darauf durften Walter und Eduard bei Scott und mir ran an die Albies… während Ben und Kevin die Frühaufsteher für Quintin spielen mussten…
Ich glaube, dass Eduard dann von seinem ersten Albie-Biss etwas überrascht wurde, denn ich weiss bis jetzt immer noch nicht wie oft Eduard während des Drills mit seinem allerersten Fisch an dem Tag (ein grandioser Biss von einem wirklich schönen, starken Fisch mit sofortigem Drang zu Meeresgrund!) ein - und ausgeatmet hatte…!!!! Jedenfalls konnte er den Fisch nach ausgiebigem Drill landen und damit an dem Tag „in Führung gehen“. Gezählt haben wir die Fische aber nie, dafür hatten wir keine Zeit (und keine Lust), aber es waren viele!
… mit Druck…         ...linksherum… … Motor Nummer zwei…
… geschafft…!!! Ufff!!! Hab‘ ich dich!!!
 … reine Routine!!!
 
 

Biss auf Biss ging es weiter und alle fingen Fisch satt, teils schon fast zu gut, wenn man das mal sagen darf. Doubles und Triples waren an der Tagesordnung und Scott hatte immer alle Hände voll zu tun.
 
 

Jedenfalls legte Walter bald seine Rute nieder und fing an, seine Profi-Kamerausrüstung auszupacken und bekam dann die Möglichkeit, tolle Bilder zu schiessen, da wir die Albieschwärme jetzt per hakenlosen Oberflächenköder (sprich „Wobbler/Jerk Bait“) an den Haien vorbei ans Boot locken konnten:

Fliege raus… … und zurück ins kühle Nass!
Hai lässt grüssen Rainbow Runner
Akkordarbeit? Been there, done that!!
 

Auch dieser Tag endete am Pool/Grill bei kühlem Bier und hervorragendem Rotwein, nur zufriedene, leicht müde Gesichter sassen an dem Abend bei Tisch, was mich als „Gruppenbetreuer“ besonders erfreute. Den Teilnehmern hatte es schon nach zwei Tagen dann etwas „ausge-Thunt“, fast zu viele Albies wurden gehakt, gelandet oder verloren… andere Fischarten mussten her! 

Ein kurzes Gespräch mit den Guides schaffte Klarheit: falls es der Wind erlaubte wollten wir entlang des Strandufers südlich vom Palm Beach Inlet auf Tarpon oder Jack Crevalle fischen, oder aber weiter hinaus auf den Golfstrom fahren, um unser Glück auf Goldmakrelen zu versuchen. – Big Swell – starke Dünung am Sandstrand machte ersteres aber unmöglich, mit prall gefülltem Fischtank machten wir uns auf „Goldsuche“. Hierbei galt es, in tieferem Wasser treibende Objekte oder aber Sargassogras-Teppiche zu suchen, die Futterfischen etwas Schutz bieten und im Prinzip fast immer irgendwelche Jäger im Schlepptau haben.

Die Gleichung: Sargassogras + Strömung = Dorados geht oft auf, und dies weltweit in temperierten Ozeanen. Da diese Fischart extrem schnellwüchsig ist (20-Pfünder sind oft nur zwei Jahre alt) ist es ihr Stoffwechsel auch und ihr Hunger demnach unersättlich. Auf tote oder lebende Köderfische sprechen sie sehr gut an und auch an diesem Tag liess uns unser Glück nicht im Stich und die Futterspur tat ihr übriges, einen Schwarm kleinwüchsiger Exemplare ans Boot zu bekommen.
Zu dritt drillten wir Fisch auf Fisch in Schwarmgrösse, oder „Peanuts“, wie die Guides sie nennen; kapitale Dolphins (haben nichts mit Delfinen oder Tümmlern zu tun!) aber taten sich rar, bis… ja, bis sie dann auf einmal da waren!

Ein Pärchen „Big Ones" zeigte sich auf einmal in der Futterspur und machte Jagd auf die verbliebenen lebenden Köderfische, die im Schatten des Bootes Schutz suchten. Sofort schaltete Scott auf „Big-Dolphin-Modus“.

Goldmakrelen sind seine absoluten Lieblingsfische, hier hört für ihn der „Spass“ auf und seine Angler tun besser daran, seine Anweisungen sehr präzise und direkt zu befolgen. Kevin und Ben wurden im Vorfeld schon von mir darauf hin „gebrieft“ und waren nun bereit.
Ben machte demzufolge sehr konzentriert einen hervorragenden Wurf und hakte den grösseren der beiden Fische, der unter grossem Hallo aller Beteiligten sprichwörtlich in die Luft ging um danach eine lange Flucht zu wagen. Leider fasste der Haken nicht richtig, sehr zum Leidwesen von Scott, der nun mit Belehrungen zum richtigen Hakensetzen nicht sparte.

-„Ben: Bang, bang, bang, bang with the rod tip! That’s how you hook ‘em!“

Daraufhin geschah das Unfassbare: der gleiche Fisch, noch von den ganzen Köderfischen richtig heiss, setzte wieder zum Spurt auf Bens Fliege an. Ein perfekt gecoachter Anhieb liess die Fliege sauber fassen aber Ben setzte mit ein par soliden „Strip-Strikes“ zwar zu lang und zu oft nach. 
Scotts gebelltes „Let go oft hat line!“ liess seine Schnurhand dann aber nachgeben und der Fisch konnte Schnur abziehen. Nach langen, bangen Minuten konnte Scott den Fisch aber gaffen (Dolphins sind hervorragende Speisefische, den Kescher hatten wir schon am Vortag restlos geschrottet!) und über die Bordwand hieven. Gute 10 Kilo muss der Fisch mindestens gewogen haben, ein toller Fang!

Ich konnte mir dann nach diesem tollen Erfolgserlebnis nicht verkneifen, noch ein letztes, kleines „Würfchen“ zu tun, und hakte dann auch prompt „Frau“ Dolphin, die immer noch nach Köderfischen umherjagte...

Abends am Dock angekommen, filetierte Scott noch die mitgenommenen Goldmakrelen, die fürs Abendessen bestimmt, in eigens bereit gehaltenen Kühlbeuteln verstaut wurden. 

Kurzum: das Abendessen war hervorragend und der Fisch garantiert richtig frisch!!!

Auf Quintins Boot wurde an dem Tag auch Klasse gefischt und gefangen, die beiden „Fast“-Sailfish-Bisse konnten die Jungs aber leider nicht umsetzen, was aber die gute Laune an Bord nicht beeinträchtigte.
Auch an den folgenden Tagen wurde eifrig weitergefischt und gefangen, leider liess das Glück auf Strand-Tarpon etwas zu wünschen übrig, teils auch weil Gewitterwolken am Himmel die Fischerei auf Sicht erschwerten und die Fische (noch) nicht in grosser Zahl anwesend waren. Für die Wrack- und Riff-Fischerei mit der Sinkschnur blieb einfach keine Zeit mehr, die grossen Königsmakrelen und Amberjacks blieben unbehelligt. Eine letzte Suche nach Schwarzflossenthunen blieb ebenfalls erfolglos, weil eine grosse Schule Goldmakrelen auf
dem Weg dorthin für Kurzweil sorgte - aber teilweise tolle Filmaufnahmen lieferte.

Im Nachhinein war die Reise ein Erfolg, das Wetter hatte einfach gepasst, relative Windstille machte die Ausfahrten jeden Tag möglich und die Arbeit hervorragender Guides sorgte für Kurzweil bei allen Beteiligten. 

…all smiles…!!!

Der einzige Wermutstropfen fiel auf unserer Heimreise. Ein abgesagter Flug von Atlanta nach Amsterdam liess uns mit 24-stündiger Verspätung zuhause ankommen, worauf wir aber keinen Einfluss hatten und die Crux über uns ergehen lassen mussten.

Die anderen Mitglieder hatten aber keine nennenswerten Probleme auf der Heimreise, einzig unsere Luxemburger Ben und Kevin kamen ohne ihr Gepäck am Heimatflughafen an, welches aber schon mit der nächsten Maschine nachgeliefert wurde.

Für 2011 ist wieder eine Gruppenreise (die sich aber nicht nur an Fliegenfischer richtet; Spinn- und Bait-Angler sind ausdrücklich erwünscht!!!) während der Pfingstferien geplant (28.Mai bis 4.Juni 2011), Informationen sind erhältlich bei Martin Joswig unter www.fischen24.de

Kurze Stichwort-Info-Ansätze und Materialbemerkungen
Bekleidung: schnelltrocknend und auswaschbar. Fischblut macht hässliche Flecken…
Chum baits: siehe "Köderfische"!
Fingerschutz: Strip-Finger aus dem Fachhandel oder wasserfestes Krepp-Band aus dem Supermarkt, unerlässlich um wunde Finger zu vermeiden! 
Fliegen: Eatme-Fliegen (Epoxy - Köderfisch-Fliegen) sowie schmale Schaumstoff-Popper, viele!!
Getränke: alkoholfrei (!) und ausreichend!!!
Knoten: Auf dem Boot bei permanent-Action aufs Einfachste reduziert: 
1) Non-Slip-Mono-Loop => Fliegen ans Shock-Tippet; 
2) dreifacher Chirurgenknoten => Shock Tippet an Class Tippet; 
3) Schlaufe in Schlaufe => Vorfachspitze ans Vorfachende 
Köderfische: werden morgens vor der Ausfahrt gefangen und sind für einen erfolgreichen Tag  auf Schwarmfische (fast) unerlässlich, tun mir aber immer wieder Leid, es sind halt die “Dummen” im Spiel…!!
Leihmaterial: haben alles Guides in guter, angepasster Qualität an Bord. Mitbringen bräuchte man an sich also nichts…!
Rollen: Grosse Rollen mit GROSSER KURBEL und (sehr) starker Bremse, viel Backing. Das Backing muss unter Spannung aufgespult sein, sonst droht ein Debakel!!!!
Ruten: Standard ist 10er und 12er Material, bevorzugt auf grosse Fische ist aber 12er Gerät! Bei eigenen Ruten auf Qualität achten, leider gibt es sogenannte Salzwasser-Ruten im Handel, die nicht immer das halten, was sie versprechen!! 
Rutengriffe: Hier haben die (manchmal wirklich billigen) Korkgriffe diverser-Ruten ihre Schwächen gezeigt, Champagner-Kork bester Qualität kostet, bietet aber auch viel!!! Abhilfe findet sich aber im Tennis-Shop in Form von wasserfestem Griff-Overwrap für Tennis- und Squash-Schläger, eine erstaunlich komfortable und dauerhafte Lösung für Arbeits-Fliegenruten !
Schirmmütze oder Hut: unerlässlich, man ist weit weniger geblendet und sieht  die Fische wesentlich besser und brät weit weniger in der Sonne
Schuhwerk: mit rutschfester Sohle (Boots-/Deckschuhe) 
Sonnenschutz: absolut unerlässlich, mindestens Schutzfaktor 30!! Als Spray sehr benutzerfreundlich, für die Guides nervig, weil es die weissen Sitzpolster auf dem Boot mitbräunt...
Vorfach-(Material): 20-Pfund Class-Tippet und 30-40-Pfund Beissvorfach (Shock-Tippet) 
Zubehör: Zange griffbereit im Gürtelholster


Ein Reisebericht von Eric Arbogast für www.fliegenfischer-forum.de - November 2010.
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

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