Florida - Ostküste | IV und letzter Teil 
Thunfisch mit Nudel - oder: - Warum Bonitos keine M&Ms sind!!
Ein Reisebericht und Fotos von Eric Arbogast

Nachdem unsere letzte Reise nach Florida im Dezember uns erlaubt hatte, die Batterien für den Rest des Winters vollends aufzuladen, war es auch schon wieder an der Zeit, die Sommerferien zu organisieren und uns eine preiswerte Ferienbleibe im mittlerweile fast heimischen Fort Lauderdale zu organisieren. 
Ich glaube, es gibt keinen Bundesstaat in den USA, wo es heutzutage einfacher ist, per Mausklick im Internet eine günstige und gute Ferienunterkunft in Motel, Hotel, Ferienwohnung oder Ferienhaus zu finden. Einschlägige Webseiten bieten mannigfaltig genau letztere an und mit etwas Glück hatten wir ein tolles und zudem sehr günstiges Ferienhaus in einer uns bekanten Gegend im Norden der Stadt gefunden. Die allgemeine Rezession, die auch die USA heftig getroffen hat, hat dazu beigetragen, die Wochentarife bei privat vermittelten Ferienhäusern ordentlich nach unten zu treiben und der sehr günstige Euro/Dollar-Kurs hat sein weiteres getan, um es europäischen Urlaubern weiterhin zu erlauben, preisgünstig im Sonnenschein-Staat den USA ihre Urlaube zu verbringen. 
Ich behaupte hier einmal, dass heutzutage zwei Wochen Sommerferien in Florida schon fast (wie gesagt fast!!) günstiger zu haben sind, als zwei Wochen Pauschalurlaub in Spanien mit dem üblichen Pipapo in einer gleichwertigen Residenz... vielleicht aber auch nur fast, deswegen bietet Florida Anglern dann alle Möglichkeiten, sich einmal richtig auszutoben!!!
Unsere Flüge waren jedenfalls schnell gebucht und seit unserem Kontakt mit Quintin Hall war die Frage der Fischerei sehr schnell gelöst: „Ihr kommt wann ihr wollt, seid frühzeitig mit eingeplant und je nach Windlage werden wir schnell entschieden haben, wie, wann und wo gefischt wird“ meinte Quintin. Scott Hamilton hatte uns ebenfalls eine Ausfahrt angeboten, die der ganzen Familie eine willkommene Abbwechslung bieten sollte. Bis zum Reisetermin wurden noch etliche Pakete und „Fliegenbriefe“ gen Florida geschickt, denn Quintin hat meine Fliegenmuster zu schätzen gelernt, vor allem, weil die Umschläge prall gefüllt und kostengünstig seinen, beim lokalen Briefträger bekannten Briefkasten (in Schwarzbarsch-Form, was sonst?) erreichen.
<= „Casa Tropicana“, unser temporäres Ferienheim in Lauderdale-by-the.Sea – für Gruppen und Familien günstig buchbar!!! Sehr sauber und komfortabel, unbedingt weiter zu empfehlen!!! 
Nach einer extrem hektischen Vor-Ferienphase in Büro und zuhause war der Sommerurlaub äußerst willkommen und nach unserer Ankunft in Miami (wo wir in einer absoluten Rekordzeit von der Einreisebehörde abgefertigt wurden!!) fuhren wir auch schon im Mietwagen hoch nach Fort Lauderdale. 
Im Auto klingelte dann auch schon das Telefon und Meister Quintin hatte den letzten Wetter- mitsamt Windbericht schon parat. Wir sollten uns etws geduldigen und uns etwas ausruhen, bis ich dann umgehend und topfit mich bei ihm einzufinden hätte. „Wir haben am Wochende an den Wracks oben in Stuart eine Anzahl grosser Permits sowie Königsmakrelen gefangen, ausserdem sind Unmengen an Bonitos überall anzutreffen. In den Inlets jagen große Snooks auf die ersten großen Merräschenschwärme, es wird also todsicher irgend etwas gehen, während Ihr hier seid!“ meinte Quintin „ ... aber ruht euch ruhig etwas aus, Ihr seid ja bestimmt sehr müde von der Reise und dem ganzen Stress“
Der Kerl hat so eine Art, mich zu willkommen zu heißen, zuerst erzählt er mir die tollsten Geschichten (sind nie gelogen, denn immer hat er Fotos parat, um sein Latein zu dokumentieren) um mir danach ans Herz zu legen, mich doch ordentlich auszuruhen, der Schlawiner!!
Die wenigen Tage bis zur ersten Ausfahrt konnten nicht schnell genug vorübergehen und ich freute mich riesig, mich ins Auto nach Lantana zu setzen, und die lächerlichen 30 Minuten Fahrt zu seinem Haus hinter mich zu bringen. Dort angekommen, war auch alles zur Abfahrt bereit und binnen weniger Minuten war mein ganzes Zeug im Boot verstaut. 
„Heute machen wir eine späte Ausfahrt und wir werden ordentlich bis nach Sonnenuntergang fischen. Das Meer ist ruhig und es wird ein Leichtes sein, schnell Fische zu finden“ behauptete er. „Ich mag es, wenn du dein Garn spinnst!“ sagte ich “meistens stimmt alles, was du so von dir gibst“. „Wir Südafrikaner sind eben sehr ehrliche Leute“ antwortere er und knipste mir ein Auge zu.
Kurzum, schnell waren wir von der Bootsrampe ab über den ICW (Intracoastal Waterway) durch den engen Boynton-Inlet durch und Quintins Augen starrten schon parralel aufs Echolot und auf irgendwelche Anzeichen auf Fisch-Präsenz an der Oberfläche. In der Nähe eines großen Sargassogras-Teppichs nur unweit des Strandes konnte er in etwa 25 Metern Tiefe viele Echos ausmachen. Schon flog der Deckel des Livewells (Köderfischtank) auf und die ersten Pilchards wurden in (eine leider ungewisse) Freiheit entlassen. Keine 10 Sekunden später „poppte“ es auch schon an der Oberfläche, die armen Köderfische hatten die Jäger aus der Tiefe hochgelockt, und unsere Fliegen verschwanden in den dunklen Fluten des Atlantiks. Nach ein paar kurzen Strips hing auch schon der erste Fisch, einer der allgegenwärtigen Blue Runner, aber einer mit ordentlich Dampf im Kessel!!
„Ach, ein Blue Runner, so wie es im Dezember aufgehört hat, geht es im August weiter“ lachte er.
-„Dieser hier hat aber ordenlich Schmackes, weil kein Winzling! 8 Pfund hat er sicher“ glaubte ich zu wissen.
Immer wieder beeindrucken mich diese Biester. Man findet sie millionenfach entlang der Küste. Meistens handelt es sich um kleine Fische um die 200 bis 500 Gramm; gelegentlich sind aber auch solide Exemplare mit dabei, die manchmal die 10-Pfund-Marke toppen. Solche Fische sind zwar an 8er bis 12er Gerät kein Problem, biegen aber die Ruten immer gut durch. Besonders nach einer längeren Salzwasser-Pause bieten sie eine hervorragende (Wieder-) Einführung in den Sport.
„Warte doch bis ich mein Foto gesch...“ mahnte Quintin, doch schon hatte ich den Fisch vom Haken gelöst und ihn wieder in die Freiheit entlassen. 
„Ach, können wir denn nie ein Foto von den Dingern im XL-Format bekommen??“ neckisch schaute er mich an.
Dann ging es wieder ans „chummen“ und prompt kamen auch wieder die Pops. Wiederum blieben nur Blue Runner hängen.
„Es sind aber auch Bonitos mit dabei, hab´sie gesehen“ sagte Quintin.
-„Ich auch, gib mir mal die neue Rolle mit der richtigen Sinkschnur, nicht diese transparente Intermediate“ fragte ich ihn. „Vielleicht wollen die Thune aus irgendeinem Grund die Fliegen nicht an der Oberfläche, dann müssen wir eben hinab zu ihnen!“
Schnell waren die Rollen gewechselt, die Fliege angeschlauft und per Doppelzug hinausbefördert. Nach einer längeren Absinkphase tat ich die ersten Strips als es auch schon tief unten hämmerte. Der erste Albie (Anmerkung: False Albacore heißen die Fische richtig: Albie ist der Kosename; Bonito der Umgangsname bei vielen Anglern hier im Süden Floridas) hatte zugefasst und legte auch schon den dritten Gang rein. Schrill ging die Rollenbremse ab und die Rutenspitze bohrte sich in die Tiefe. Leider kurbelt Quintin rechtshand mit seinen Rollen, das bin ich nicht gewohnt, und im Nu hatte mir die Kurbel schon ein paar mal kräftig die Finger geprellt. 
„Klingt hohl!!“ lachte Quintin, doch schnell hatte ich den Fisch unter Kontrolle und am Boot. Dieser erste Thun war kein Monster, aber mit etwa 8 Pfund immer noch ein toller Gegner.
Quintin schnappte sich ebenfalls eine Rute und wir übten uns jetzt im Synchrondrillen.
Under pressure...!  Kein Riese, aber er kann die Rute schön durchbiegen.
„Komm, es gibt noch haufenweise Fische dort unten, lass´ uns mal mit einem Größeren anbändeln“ grinste Quintin.
„Als ob man das bei der Wassertiefe auf Kommando kann!!??“, fragte ich.
„Mach mal nur“ sagte er “schmeiß´ deine Fliege mal dorthin“.
Dann, nach ein paar kleineren gelandeten Albies, als die Sonne sich schon verabschiedet hatte, gab es wieder die längere Absinkphase der Schnur ohne zu Strippen, aber diesmal kam ein Klopfen aus der Tiefe, und schon ging die Schnur wieder ab, schneller und heftiger als bei alles anderen Fischen vorhin. Wieder der Rollengesang und wieder ein paar „Knucklebreaker“ von der Kurbel. Tief bog sich die Rute und mehrmals musste ich ums Boot tanzen, um den Fisch unter Kontrolle zu bekommen.
„Fischst du wieder mit deiner 12er Winston-Nudel??“ fragte Quintin „das Ding hat ja kein Rückgrat und keine Power!“ lachte er.
Klar, das musste ja kommen, immer wieder lässt er diese Sprüche los!! Zugegeben, die alten Winston BL5–Ruten sind etwas softer als andere Ruten, lassen etwas an Drillpower am Bootsrumpf bei Fischen mit „Tiefgang“ vermissen, weil sie sich weiter biegen als steifere Ruten, weswegen sie aber auch ein tolles Feeling beim Wurf und am Fisch vermitteln.
„Hast ja keine Ahnung, du mit deinen Besenstielen!!!“ motzte ich. Trotz Nudel-Rute mit Falschrum-Rolle war der Fisch doch schnell am Boot und zügig gelandet weil mit Hochdruck gedrillt; der 2/0er Salzwasserhaken der Fliege war ordentlich aufgebogen. Um die 10 bis 12 Pfund hatte der sicher gehabt.
Quintin kratzte sich den Kopf, er war perplex, als er den Haken ansah, ein sehr guter und solider Haken, wie ihn Meister Scott Hamilton jedes Jahr tausendfach für seine Fliegen verwendet.
„Na, hast wohl in Physik nicht richtig aufgepasst“ fragte ich ihn “mit kurzem Hebel hast du zwar etwas weniger Kontrolle als mit deinen steifen Ruten, aber umso mehr Druck kannst du auf den Fisch geben, von wegen Nudelrute ohne Power!!!“
„Really??“ meinte er. Das sagt er immer, wenn ihm nichts Besseres einfällt!!!
Danach fingen wir wieder Fische am laufenden Band, abwechselnd händigten wir uns die Rute mit der schnellen Sinkschnur, bis die Sonne hinter dem Horizont verschwand.
Ein paar Bullenhaie waren aber wie immer auch anwesend, erwiesen sich aber als viel weniger lästig als das Jahr davor, nur ein paar Fische verloren wir an diese wie Lastwagen abgehenden Jäger, wenn sie sich die gehakten Thune geschnappt haben; sie gehören aber einfach zum Bild dazu!
Gut gelaunt und zufrieden packten wir die Ruten wieder in die Rutenhalter und machten uns auf den Rückweg; 3 mal 3 Meilen waren wir gedriftet, immer wieder hatten wir dei gleichen Stellen befischt.
„Jetzt wírd uns Sherry unser Abendessen an die Bootsrampe bringen und danach machen wir uns auf die Suche nach Docklampen. Die Lampen ziehen die Snooks bei Dunkelheit magisch an und erlauben uns präzise Würfe bis vors Maul der Fische, ein tolles visuelles Spiel im Mondlicht“ erzählte er mir.
An sich war ich schon aufs Aufhören vorbereitet, aber Quintins Frau Sherry wartete schon mit einem leckeren Sandwich und Getränken an der Bootsrampe, ein unerwarteter aber höchst willkommener Service.
„Hallo Jungs, fragte sie“ stinkt ihr auch schön nach Fisch und Schweiß?“
„Na Klaro, “ lachte ich und begrüßte sie herzlich „so soll das ja auch sein!“
Schnell waren Brote und Kartoffelchips unter Dach und Fach und schon steuerte Quintin die erste Anlegestelle an. 
Sind Snooks anwesend, stehen die Fische entweder genau im Lichtkegel oder etwas im Schatten, man sieht die Fische hervorragend und man muss präzise servieren. Die ersten Würfe kamen dann natürlich etwas zu ploppig, was die Fische schnell vergrämt hat.
Dann kam Quintins neue Fliegenrute, die ich ihm vor unserer Abfahrt geschenkt hatte, zum Einsatz; an sich nichts Weiteres eine sehr solide Forellenrute der Schnurklasse 6, die für diese Art der Fischerei auf kleiner Fische aber sehr gut geeignet ist. Die ersten Würfe damit kamen gut und schon hing der erste Snook, ein etwa 4-pfündiger Fisch, der am leichten Gerät ordentlich Rabatz machte. 
Ein Morgen-Snook aus Stuart... das Frühstück –Croissant! Hallooooooo, Fisch!!
Fisch 2 und 3 hatten dann das etwas angefressene 30-Pfund Shock-Tippet einfach durchgesägt (Snooks haben wie Tarpon harte, sehr rauhe und abrasive Mäuler, die ein dickes Monofil-Beissvorfach aus Hart-Nylon oder Fluorocarbon unabdingmar machen). Ungläubig montierte ich ein 40-Pfund tragendes Shock-Tippet, an mangelnder Ausrüstung sollte es ja nicht liegen, dass wir keine ordentlichen Fische fingen.
Ein paar weitere kleinere Fische bis 4 Pfund sollten noch folgen, bis etwas Ruhe einkehrte. Müde fragte mich Quintin, ob ich nicht noch einen letzten Wurf bei einem der großen Straßenbrückenpfeiler riskieren wollte. 
Klar wollte ich das. Der letzte Wurf des Tages kam halbwegs gut, ich ließ der Fliege etwas Zeit zum Absinken und strippte dann zügig Schnur. 
Bamm!!  kam der Biss und die Rute bog sich heftig nach einem soliden Strip-Strike. „Toller Fisch“ lachte Quintin, aber im gleichen Augenblick war er auch schon wieder ab. Dieser Fisch sollte ein Geheimnis bleiben denn das Shock-Tippet hatte sich schon wieder verabschiedet, glatt durchgerieben, komisch! Danach ließen wir es mit dem Fischen und machten uns müde auf den Heimweg.
Zwei Tage später, am Wochende, wollten wir uns früh auf den Weg nach Stuart machen, was etwa 50 Minuten nördlich von Lantana liegt, was für mich aber bedeutete, um 4 Uhr aufzustehen, um zeitig bei Quintins Haus zu sein. Er wollte vor 6 Uhr das Boot im Wasser haben, um den vielen anderen Booten aus dem Weg zu sein, die am Wochende die Bootsrampen bevölkern. Die Gegend um Stuart hat gegenüber den südlicher gelegenen Bereichen wie Palm Beach und Boynton den Vorteil, dass es weniger verbaut und ursprünglicher ist. Zudem bieten die Indian River Lagoon und der St. Lucie River Lebensräume für weitere, für den Angler interessante Fischarten.
Wir gedachten, auf die großen Wrack-Permits (echte 40-Pfünder!!) und Königsmakrelen zu fischen, die Quintin die Woche davor gesehen und auch mit Krabben und Köderfischen gefangen hatte. Weil aber die großen Niederschlagsmengen im Frühling des Jahres den Okeechobee-See auf ein Rekordniveau gefüllt hatten, wurden nun die überflüssigen Wassermengen teilweise auch in den St. Lucie River abgeleitet, mit dem Resultat, dass das moorige Sumpfwasser das Meer auf weiten Teilen der Mündung braun einfärbte, was eine erfolgreiche (Fliegen-) Fischerei fast unmöglich machte. Kurzum fassten wir den Entschluss, eine Regenjacken-Fahrt zu unternehmen. 
Wieso Regenjacken-Fahrt? 
Nun, weil das Meer etwas Seegang hatte und Quintins Boot nicht das trockenste bei Wellengang ist. Bei über 30 Grad am Morgen an sich dennoch kein Problem, aber man wird durch und durch nass, was trotzdem nervt. Lange mussten wir nach Süden fahren, um wieder sauberes Wasser zu finden.
In unmittelbarer Nähe zum Strand fanden wir dann die ersten Fische des Tages: Spanische Makrelen, die sich an einer Korallenpackung in 5 Metern Wassertiefe die Mägen mit Futterfischen vollstopften. 
Schnell hatten wir den „Stinker“ aus dem Boot („to get the skunk out of the boat“ - wir blieben an dem Tag nicht mehr Schneider!!) denn die Makrelen stürtzten sich wie ertwartet auf unsere Fliegen, jeder Wurf brachte Fischkontakt, an leichtem Gerät immer wieder ein Heidenspaß!. 
Außerdem benutze Quintin sein Sabiki-Rig, eine Art Paternoster-System zum Köderfischfang: mit jedem Wurf hatte er wenigsten 5 schöne, mittelgrosse Köderfische an den Haken, Schnell war Fischtank Nummer zwei gefüllt!
„Man weiss ja nie!“ Augenzwinkernd zuckte er mit den Schultern.
Im Nu waren die Makrelen verschwunden, als zwei neugierige Tümmler sich dem Boot näherten und dann an uns vorbeischwammen, Wir mussten uns nun eine andere, fischträchtigere Stelle suchen, denn machten wir keinen Stich mehr...
Nach einiger Sucherei fanden wir weiter draussen in der Nähe der „magischen“ 100-Fuss Marke (etwa 30 Meter Wassertiefe) einige Echos auf dem Fischfinder. Motor aus, Ruten raus, Fischtank auf, ein paar Pilchards und Anchovis in die Wellen geworfen; schon waren auch die „Pops“ zur Stelle und die erste Rute war krumm.
Ein midsize-„Bonito“ – richtig heissen die Fische False Albacore 
oder Littly Tunny!!
... und der nächste von Vielen an dem Tag, nur Mittelmaß aber bullenstark und blitzschnell!!!
... und zurück zu den Anderen!

Fisch auf Fisch fingen wir nun, bis gegen etwa halb zwei die Sonne uns so richting auf die Mützen knallte. Nun spürte ich die zum ersten Mal richtige Müdigkeit und die Hitze tat ihr übriges, um mir eine kleine Schaffenspause aufzuzwingen. Ich fühlte mich jetzt richtig erschlagen und legte die Rute ab, ich musste etwas trinken und vielleicht auch etwas essen. Im Eifer des Gefechts hatten wir unser Mittagessen glatt übergangen und spürten nun den Mangel an Brennstoff. Ich hatte auf einmal keine Lust mehr zum Fischen und hätte mich am liebsten hingelegt. Außerdem schien die Fischerei auch abgeflaut zu sein. Ich verfluchte auch mein mittlerweile schweißnasses Baumwollhemd, es klebte unkomfortabel am Körper – hier wäre ein leichtes, übergrosses Hemd aus Nylonmaterial sehr willkomen gewesen – Lektion gelernt für nächstes Mal!!

Im Boot sitzend, etwas mürrisch mein Sandwich kauend, fiel mein Blick auf meine leichte, 5-geteilte Spinnrute, die ich immer mitnehme.
„Vielleicht geht jetzt damit etwas ab hier“ redete ich mir ein, zum Werfen mit der Fliegenrute war ich jetzt jedenfalls zu faul! Schnell hatte ich einen großen, metallisch glänzenden Wobbler (als Spinnfischer-Minimalist habe ich auch nur 2 davon dabei!!) montiert und das Ding auch schon abgeschossen.
„Damit fängst du ja nie etwas und mit der dünnen Mono-Schnur kannst du ja eh’ nicht ordentlich drillen“ neckte mich Quintin. Kurzum, der erste Wurf brachte Kontakt mit einem Houndfish, ein übergroßer Hornhecht, bestimmt anderthalb Meter lang, der nach ein paar tollen Sprüngen sich vom Haken verabschiedet hatte. .. und die Laune stieg!
Wurf zwei, drei, vier und fünf brachten jedesmal Schwarm-Bonitos in Mittelgröße um etwa 6 Pfund, die bei affenschneller Kurbelei auf den Köder knallten und die Nylon-Schnur zum Wimmern brachten. Tief bog sich die leichte Rute, die Bremse schrie, aber alle Fische wurden nach ein paar Minuten ordentlichem Tauziehen sicher gelandet. Oftmals hatten die Fische den Wobbler so genommen, dass zwei der drei Drillinge sicher gefasst hatten, was mir aber sehr missfiel, weil ich die Fische alle zurücksetzen wollte. Das Spiel wäre bestimmt bis Sonnenuntergang so weitergegangen aber es wurde mir zu eintönig. Fisch und Fang „ad infinitum“ ist auch nicht mein Ding!!
„Hast du alle Snickers gegessen“ fragte mich dann Quintin als er nach einiger Zeit im Kühler nach einem Getränk wühlte. -„Oh, ähem, ich meine... nicht alle!“ grinste ich, „aber ich hatte da so ein Loch im Bauch...“.
-„Verfressener Hund, wusste ich es doch!“ lachte er und kramte eine weitere Packung aus der Kühlbox. 
Einigermaßen erholt, beschlossen wir dann, wieder den Strand entlang Richtung Stuart zu fahren, um auf den Rückweg noch hier und da Halt zu machen, um zu sehen was das Echolot zu bieten hatte. Ich hatte die Hoffnung auf einen Kingfisch, eine große Königsmakrele noch nicht aufgegeben.
Es sollte aber leider bei einem Wunsch bleiben, unsere Belohnung sollten wir aber noch bekommen. Der Korallenpackung, an der wir am Morgen unsere Makrelen drillen, wollten wir noch einen einen Besuch abstatten, man konnte ja nicht wissen, wer dort in dem Moment zu Hause war. Schnell hatte Quintin das Boot verankert und mit die letzten der kleinen Chum Baits flogen ins Wasser. Große, dunkle Schatten huschten unter dem Boot vorbei. Quintin hatte sich meine 9er Rute geschnappt, die mit Stahlvorfach und Eatme-Fliege für Makrelen geriggt gewesen war. Der Biss kam sofort und die Rolle heulte auf. In Windeseile flog die Schnur von der Rolle, die Spule leerte sich bängstigend. Sollte das endlich der so ersehnte Kingfisch sein?
„Ich glaube nicht, dass es eine Makrele ist, die können zwar ganz schön schnell abhauen, aber eine so lange, bullige Flucht bei zugedrehter Bremse ist mir doch suspekt“ ächzte Quintin. „ich glaube es ist ein kapitaler Bonito, so ein richtiger Kracher über 15 Pund, der, anstatt Schnur mit in die Tiefe zu nehmen, eine horizontale Flucht wagt, weil hier das Wasser so flach ist.“
Nach 10 Minuten Drill hatten wir den Fisch am Boot und die Gewissheit: ein fetter „Bonehead“!!
So nennt Quintin diese großen, muskulösen, kugelrunden Thunfisch-Footballs, die unwiderstehlich Schnur abziehen und das Material bis an die Grenzen der Belastbarkeit fordern. An einer 9er Rute sind diese Fische pures Dynamit (an 10er, 11er und 12er Ruten aber auch!!!). Ohne ein Foto zu schießen, hatte Quintin den Fisch wieder zurückgesetzt, mir die Rute in die Hand gedrückt um den Fischtank wieder öffnen. 
Ich wollte die Rute schon verstauen, um mir meine doch etwas solidere 10er zu schnappen, als der Befehl zum Wurf kam. Schnell strippte ich ein paar Meter Schnur von der Rolle und klatschte die Fliege vor den Bug des Bootes. Nach nur einem Strip kam der Biss. Ein visueller und deutlich gefühlter Hammerschlag!!! 
Der Fisch ging sofort auf Hyperspeed und die Rolle sang ihr Lied. In einem Augenblick waren 100 Meter Backing von der Rolle. Mit der Rute in der fast Horizontalen drehte ich die Bremse etwas zu, ich wollte nicht, dass der Fisch mir die Rolle leert. 
-Die Rolle dient beim Fliegenfischen zur Aufbewahrung der Fliegenschnur! So oder so ähnlich stand es früher in den Lehrbüchern.
„Dann tut sie ihren Dienst aber im Moment nicht besonders gut“ dachte ich. „Wie gut, dass ich mit dem Backing immer etwas übertreibe und immer „zuviel“ davon auf allen meinen Rollen habe. Zuviel???“
Ich installierte mich auf meinen „Kampfsitz“ auf der „Poling-Plattform“ des Skiffs, wie immer unter großem Hallo von Quintin, weil ein unkonventioneller Platz zum Fische drillen!!! Der Fisch zog immer noch ab...!
Fighting chair“ – Hier sitzt man bei Wellengang sehr bequem.
Wer hat die ganzen Snickers gegessen?????????? Na wer wohl?!!!
 

Nach ein paar Minuten jedoch hatte ich den Fisch unter Kontrolle und ich fing an, die vielen Meter Schnur wieder einzukurbeln. Nach etwa 10 Minuten wagte der Fisch eine weitere, kürzere Flucht und danach begann er, sichtlich zu ermüden. 3 Runden machte er ums Boot, bis Quintin seine Schwanzwurzel fassen konnte und ihn in Boot hievte. 
„Jaaaaaaaaaaaaaa, endlich ein richtiger Kracher“ entfuhr es mir“ !!!
Ein toller Fisch“...

Unten: So sollen die Dinger aussehen!!! (O-Ton: Yeeaaaah, a real whopper, finally; what an awesome fish!)

Alle Müdigkeit war nun von mir gewichen und das Jagdfieber war ausgebrochen.
Weitere Schatten huschten ums Boot und ihr Interesse wurde durch ein paar Köderfische gestärkt. Die Bisse kamen hart und schnell in einem tollen Schwall. Wieder sirrte die Bremse los und die Bonitos zogen ab. Bei einem der Fische drehte ich die Bremse fast zu bis kurz vor „dicht“, trotzdem zog der Fisch noch wenigstens 50 Meter Backing von der Rolle. Gut, dass wir mit Vorfächern der 20 und 25 Pfund-Klasse fischten.
Damit kann man richtig schön Druck machen um die Fische schnell zu kontrollieren (mit Hintergedanke auf Bullenhaie, die einem oft die Fische hier streitig machen).
Sämtliche dieser Fische entsprachen der 14- bis 17-Pund-Kategorie, in tieferem Wasser hätte die 9er Rute wahrscheinlich nicht gereicht um ordentlich Druck zu machen, weswegen die Guides hier alle ihren Kunden mindestens eine kräftige 10er und sogar lieber noch eine 11er oder 12er Rute in die Hand drücken, um auf sicherer Seite zu stehen.
… next in line, please!!!
Fatty Bonehead!!
… und Schluss für heute, das Hemd isd durch und durch verschwitzt!!!
Langsam senkte sich die Sonne, und zufrieden kurbelten wir unsere Schnüre ein. Im Inlet in Stuart wollten wir unsere letzten Sabiki-Köderfische von der Korallenpackung auf die hier zahlreich anzutreffenden Riesensnooks loswerden, fingen aber nichts mehr. Müde fuhren wir zurück zur Rampe, zogen das Boot auf den Trailer und fuhren heim. 
Die nächsten Tage waren für den Monat August sehr windig, aber ideal für einen schönen Tag am Strand, es war ja überhaupt nicht kühl, und die Sonne drückte vom Himmel, wunderbar!
Life is good...!!

Am nächsten Tag hatte es dann sogar richtig heftig geregnet. Dieser Tag wurde für die obligate Shopping-Tour genutzt, an Strand war nicht zu denken, der Ausdruck „Tropischer Regensturm“ kam uns in den Sinn, so hatte der Himmel sich geleert…!

Tags darauf schellte das Telefon, Quintin wollte am Abend kurz aus Palm Beach hinausfahren, um zu schauen, ob doch ein paar King Mackerel irgendwo ihr Unwesen trieben um danach zuerst im Inlet grossen Snooks nachzustellen und danach sämtliche Docklights bis zurück zur Bootsrampe abzuklopfen.

Kurzum: Die 3 Mittelmaß-Bonitos, die wir dann och fingen, machten zwar Spaß, waren aber schnell abgehakt, weil wir ja auf Kings aus waren.
Zwei Stunden fischten wir danach in totaler Dunkelheit im Inlet, der Fischfinder war voller Echos, aber bis auf einen Riesenrochen an Quintins Köderfisch und ein leckerer Snook blieb nicht Nennenswertes hängen!! Große Tarpon kann man hier das ganze Jahr über fangen, aber bei uns tat sich nichts...!
Ein Unwetter ging südlich von West Palm Beach nieder, ein beeindruckendes Bild...
Leicht gelangweilt holten wir die Schnür ein und machten uns auf den Weg zur Rampe. 
Als wir an der allseits bekannten „Sailfish Marina“ vorbeikamen, sahen wir eine Riesenyacht aus BVI (British Virgin Islands) deren Unterwasser-Heckleuchten hell den Grund an den Holzpiers beleuchteten, wie Unterwasserlichter im Schwimmbad. Das Tolle daran: wenigstens 25 Snooks hingen regungsglos im Mittelwasser, darunter ein paar recht solide Gesellen!!!
Das durften wir uns nicht entgehen lassen...
Schnell hatten wie unsere Fliegenruten herausgeholt, die Vorfächer gecheckt (auf Snook lieber Mono-, statt Stahlvorfach) und per schnellem Doppelzug ins „Schwimmbad“ befördert. 
Die Eatme-Fliegen wurden genommen wie Zucker und nach dem Biss versuchten die Fische, mit aller Kraft in ihre rettende Burg unter dem Boot zurückzuschwimmen. Jetzt wurde mir gezeigt, wieso die Snooks in Florida eine so begehrte Fischart sind: ab etwa 6 Pfund Körpergewicht sind sie richtig stark und machen Dampf an der leichten Fliegenrute, auch hier hatte ich die Rollenbremse etwas forciert zugedeht und trotzdem zogen diese Fische noch kräftig Schnur ab!!

Snook zu später Stunde

Abwechselnd drillten wir am laufenden Band, ein paar sehr schöne Exemplare waren dabei, es wurde also noch ein gelungener Abend auf dem Wasser!! Bestimmt 15 Snooks hatten wir so gefangen, darunter auch sehr tolle Exemplare. Voll hatten sie unsere schnell gestrippten Fliegen genommen und unsere Shock Tippets aufgefranst. So etwas vergisst man so schnell nicht...!! 
 

Und Big Mama wollte auch mitspielen!

Dieser Abend sollte dann unser Letzter sein, eine weitere Ausfahrt mit Quintin war wegen diverser Umstände leider nicht mehr möglich. 
Ein kurzer Halbtags-Trip mit Scott Hamilton brachte dann auch nur einen Tarpon-Biss, den die Kinder, die an dem Morgen dabei waren, leider nicht umsetzen konnten sowie ein mittelmaßiger Jack Crevalle, den unser Sohn Tom vor (oder sagt man hinter?) dem Haus des Golfers und Golfplatz-Designers Jack Nicklaus noch sicher landen konnte. Das anschließende Mittagessen mit Scott enschädigte etwas für die lustlose Fischerei, die sich uns an dem Morgen im Lake Worth geboten hatte. Man wird jedenfalls wiederkommen... das ist so sicher wie das Amen im Gebet!!!!!!

Einzelheiten zum Material:
Ich danke allen Lesern der Reports im Forum für die Nachfragen. Bisher war ich nicht in die Details der Materialfragen eingegangen, da ich hier keine Produktwerbung machen wollte. Es scheint aber, dass es an dieser Stelle angebracht wäre, ein paar Fragen zu Ruten, Rollen, Schnüren und Vorfächern und Haken zu beantworten, ohne aber irgendjemandem auf die Füsse treten zu wollen.

Ruten
Ich benutze Ruten der Marken Winston (BL5 – die Nudel!!!) in Schnurklasse 8 und 12. Diese, schon ältere und mittlerweile nicht mehr produzierte Rutenserie ist effektiv etwas weicher als „herkömmliche“ Salzwasserruten, hat aber ein sehr solides (kurzes) Handteil, was es dem Angler erlaubt, großen Druck auf die Fische auszuüben was bei einer „horizontalen“ Fischerei, wie zum Beispiel auf den Flats hervorragend ist. Leider verliert man etwas an Kontrolle beim Drill mit tiefgehenden Fischen („vertikale Fischerei“).
Meine anderen Ruten sind allesamt Temple Fork Outfitters-Fliegenruten: aus der Professional Rutenserie fische ich das 9er und die 12er Modell und die 10er ist aus der TiCr-X Serie. Die besonderheit dieser Ruten ist der sehr günstige Preis sowie der kosmetisch etwas einfachere Aufbau, der der Funktionalität aber überhaupt keinen Abbruch tut! 
Die Ruten haben eine tolle Aktion, die Blanks sind sehr stabil und man kann sich für wenig Geld ein gesamtes Rutenarsenal zulegen. Ausserdem sind die Rutenserien dieser Firma äusserst komplett; für jede Anforderung ist die richtige Rute dabei. 
Als professioneller Guide benutzt Quintin Hall neben Sage-Fliegenruten ebenfalls Produkte der Marke Temple Fork. Seine Rutenmodelle entammen der TiCr-Serie in Schnurlasse 10 und 12. Zur Information: Bisher hat weder er noch einer seiner Kunden eine Fliegenrute dieser Serie gebrochen. Bei etlichen Tarpon, Cobias, Sailfischen und Bruiser Jacks und der relativen Unerfahrenheit diverser Kunden bestimmt eine Information, die aufhorchen lässt! Leichtere Ruten benutzt Quintin eher wenig und er überlässt es seinen Kunden, diese dann auch selber mitzubringen.
Neuerdings fische ich auch eine 8er Fliegenrute der in Stuart/Florida ansässigen Firma Crowder, die für ihre hervorragenden Spinn- und Bootsruten bekannt ist und seit kurzem ihr Know-How in eine tolle, für die Salzwasserfischerei, komplette Fliegenrutenserie umgesetzt hat.
Natürlich sind sämtliche Salzwasser-Modelle aller gängigen Marken hervorragend geeignet, es empfiehlt sich nur, eben immer die richtige Schnurklasse dabei zu haben. Gerne würde ich mir die einteiligen Pro-1-Fliegenruten der Marke G.Loomis zulegen, was es aber geradezu unmöglich machen würde, damit zu reisen...
Die Guides vor Ort verfügen aber alle über hervorragendes Leihmaterial, das dem Kunden natürlich ohne Aufpreis zur Verfügung gestellt wird. Im Grunde genommen bräuchte man also überhaupt kein Material mitzunehmen... aber wir sind ja alle Fliegenfischer, man will SEIN Zeug dabei haben!!!! 

Rollen
Meine Rollenauswahl ist mannigfaltig:
Als 8er und 9er Modelle benutze ich Rollen der Marken Abel, Fenwick und Gold Cup (ein Produkt aus dem Hause BassPro). Bisher hat sich noch keine Rolle ein Faux-Pas geleistet, die Rollen werden aber auch dementsprechend gepflegt. Aber: auch die Kugellager der Abel-Rollen können rosten, wenn man nicht danach sieht!
Als 10er und 11er Modelle benutze ich Rollen der Marken Pentz Predator (aus Südafrika) und Islander.
Meine 12er Ruten sind bestückt mit Rollen der Marken G.Loomis (wird leider nicht mehr gebaut) und Vosseler.
Bei Quintin ist die Rollenwahl etwas einfacher: Fliegenollen der Marke Tibor gehören in Florida zum guten Ton. Die Werkstätten der in Delray Beach ansässigen Firma liegt gerade einmal 15 Minuten von seinem Haus entfernt und man pflegt gute Kontakte untereinander!!!

Schnüre:
Ich benutze Schnüre der Marken Rio, Airflo, Monic und 3M. Die Qualität aller dieser Schnüre ist durchwegs sehr gut. 
Bei der Fischerei an der „Schatzküste“ wird am häufigsten eine durchsichtige Intermediate-Schnur benutzt. Es kommen aber auch Sinkschnüre und Schwimmschnüre (Popperfischen) zum Einsatz.
Wichtig bei der Fischerei auf pelagische Fischarten ist eine ordentlich mit Backing gefüllte Fliegenrolle. 200 Meter müssen es auf 8er und 9er Rollen sein. Das etwas dünnere aber sehr starke Dyneema erlaubt eine um wenigstens 50 Prozent grössere Füllmenge gegenüber herkömmlichem Dacron-Material, ist aber auch etwas kostspieliger (und für die Finger gefährlicher!).
Die größeren Rollen sollten dann wenigstens 300 Meter Backingschnur haben, was bei der „winterlichen“ Fischerei (ich muss immer wieder über das Wort „Winter“ im Zusammenhang mit Südflorida lachen!) auf Spinner Sharks oder auf grosse Blackfin Tunas unter Umständen auch viel zu wenig sein kann. Quintin hat sich eigens hierfür eine Riesenrolle mit mindestens 600 Meter Schnurfassung zugelegt, sicher ist sicher!!!

Vorfächer:
Als Vorfächer benutze ich geknotete, zwei- oder dreiteilige Vorfächer aus Fluorocarbon. Alleine für die Billfisch- und Tarpon-Fischerei wird auf etwas komplexere Vorfächer zurückgegriffen. 
Das Fluorocarbon-Material ist ausgereift und mittlerweile äußerst solide, vorusgesetzt die Knoten sind sorgfältig gemacht. Die Guides schwören auf das Material, besonders im klaren Wasser des Atlantiks; ich sehe keinen Grund an den Angaben sehr erfahrener Profis zu zweifeln, die 200 bis 300 Tage im Jahr auf dem Wasser sind!!

Haken:
Als Haken benutze ich fast ausschließlich nur starkdrähtige, „rostfreie“ (die wenigsten sind es wirklich!) Haken die eher zäh als extrem hart sind, in den Größen 2 bis 5/0; auf den Flats natürlich auch kleinere Größen. 
Ich ziehe es vor, die Haken nachschärfen zu können, anstatt Ultrahart-Haken mit einer Diamantfeile zu malträtieren, um dann ein ungewisses Resultat zu erzielen (Ausnahme: Owner Aki und Tiemco SP600 für die Tarpon-Fischerei). Als hervorragend ewiesen haben sich der Eagle Claw SS 254 (in den USA im Bulk-Pack sehr günstig) sowie diverse Gamakatsu-Muster (auch in Europa erhältlich!).

Generelle Informationen zu den Reisen:
Eine Reise nach Florida gestaltet sich für EU-Bürger eher unproblematisch, es ist und bleibt eben eine Urlaubs-Destination, die dem Besucher (außer hohen Bergen) und zudem auch für jeden Geldbeutel fast alles bietet. Mietwagen sind ebenfalls günstig und in den Läden findet man alles Notwendige, was es zum Leben braucht.
Flüge sind kein Problem, ob es sich nun um Charter- oder Linienflüge handelt. Wer früh bucht, findet auch generell gute bis sehr gute Tarife, teils auch Fly&Drive, (Flug & Mietwagen inklusiv). Der sehr gute Wechselkurs Euro-US Dollar trägt ebenfalls zu einer Verringerung der Gesamtkosten bei.
Guides: Gute, etablierte Guides sind generell recht früh ausgebucht, es empfiehlt sich, etwa ein Jahr vor Reisebeginn sich fest beim Guide einzubuchen (für die Fischerei auf den Florida Keys, die mehr Saisonbedingt ist, am liebsten noch früher!). Gute Guides sind nicht billig, aber in der Regel immer ihr Geld wert!!!

Weitere Infos unter: . Wir freuen uns über jede Anfrage!


Ein Bericht von Eric Arbogast für www.fliegenfischer-forum.de
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

zurück zur Übersicht USA  | zurück zu Reise & Report  | Zurück zur Hauptseite
Copyright © 2009 | www.fliegenfischer-forum.de  |  DAS Fliegenfischen Online Magazin |  Kontakt