Auf Hecht im Baltischen Meer | Teil 1
Ein Report von Erik Hakkert

Der Anfang
Ich weiß noch genau, wie es angefangen hat. Mein Kumpel Harmen-Jan ist immer der aufmerksamere. Also war er es, der über einen kleinen Bericht im Internet stolperte. “Gesucht: Hechtangler, die die Ehre der Niederlande in einem internationalen Wettbewerb verteidigen möchten.” Als Tatort war das Baltische Meer vor der Küste von Finnland vorgesehen. Es gab schon Teams aus England, Irland, Schottland, Schweden, Finnland und den Vereinigten Staaten. Ein Niederländisches Team fehlte aber noch. Hatte ich schon erwähnt, es dürfe nur mit der Kunstfliege geangelt werden? Das Wort “Kunstfliege” ist hier natürlich nicht buchstäblich gemeint, denn die Kreationen unten am Vorfach sind manchmal so groß wie ein Hamster. Aber lassen wir das für’s Moment beiseite.
“Warum machen wir nicht mit?” fragte Harmen-Jan mich. “Jedes Team soll aus vier Angler bestehen, also sind wir zusammen schon halbwegs”. “Aber wieso denn wir?” antwortete ich zurückhaltend, durch den Gedanken an die reichlich vorhandenen namhaften Fliegenfischer, zu denen ich mich nicht rechne. Mit den jetzt schon historischen Worten  “Wieso nicht?” beendete er die Diskussion bevor sie angefangen hatte. Bescheidenheit ist offenbar nicht so sein Ding. Aber ich muß gestehen, das er Recht hatte; wieso eigentlich nicht! Ich weiß also noch genau wie es angefangen hat. Und Sie wissen es jetzt auch.
die Insel Replot =>
Das Team

Wir machten uns auf die Suche nach zwei Waffenbrüdern. Es mußten, wenn möglich, versierte Fliegenfischer sein, aber auf jeden Fall Genießer. Denn wer so ein Abenteuer antretet, der sollte wenigstens wissen warum. Uns führt der Olympische Gedanke: Mitmachen ist wichtiger als gewinnen. Trotzdem werden wir versuchen die anderen Teams zu schlagen. Doch der Weg ist wichtiger als das Ziel. Und wer sagte, Fliegenfischer sind keine Philosophen?
Der Eine hatte keine Zeit, der Andere war beschäftigt, dem Dritten fehlte die Möglichkeit…,Eine ganze Woche die Arbeit und die Familie hinter sich lassen, ist nicht so einfach. Der Alltagsstress, wer kennt ihn nicht? 

Trotzdem hatten wir ein paar Wochen später ein komplettes Team: Sander, Henk-Jan, Harmen-Jan und zum Schluß meine Wenigkeit, Erik.
 
 

<= Harmen-Jan

Der Kvarken Archipel

Wie gesagt, findet der Wettbewerb in Finnland statt. In einer ganz schönen Gegend: der Kvarken Archipel im Baltischen Meer. Dieser Archipel ist nicht nur schön, er zählt sogar zum Weltnaturerbe. Ein Augenschmaus auch für diejenigen, die nicht nur das Angeln interessiert.
Die Hechte leben hier im Brackwasser und wachsen gut ab. Verantwortlich dafür ist eine Diät, welche vorwiegend aus Hering und Barsch besteht.
 

Erik =>
Der Salzgehalt des Baltischen Meeres ist relativ niedrig. Deswegen kann ihn auch der Hecht, der ebenso wie der Barsch ein Fisch des Süßwassers ist, ertragen. Neben einem gut gedeckten Tisch finden die Hechte rund um die zahllosen Inseln mehr als genug Laichplätze. Der Bestand soll daher phänomenal sein. Wir werden sehen…

Der Wettbewerb

Der Organisator des Wettbewerbs ist Simon Graham, der Inhaber von Baltic Pike Tours. Man findet ihn auf der Insel Replot (und auch hier: www.balticpiketours.com). Nachdem wir per Telefon mit ihm gesprochen hatten, mußten wir uns zuerst mal Eiswürfel auf die Ohren legen; seine Begeisterung, die sich in einem Wortschall manifestiert, ist aber einfach ansteckend. Falls wir noch nicht längst überzeugt gewesen wären, hätte Simon uns bestimmt für die Sache gewonnen.
 

<= Henk-Jan

Der Wettbewerb dauert drei Tage. Pro Tag wird neun Stunden geangelt. Das macht also 27 Stunden reine Angelzeit. Jedes Team bekommt zwei Boote. Laut Vorschrift werden alle mit widerhakenlosen Haken fischen und jeder Fisch wird nach dem Fotografieren zurückgesetzt. Catch and Release ist also Pflicht. Das ist nicht selbstverständlich in Finnland. Baltic Pike Tours aber bemüht sich auf diese Weise um den Hechtbestand.
 

Erst im Mai 2010 reisen wir ab nach Finland. Das dauert noch etwa ein halbes Jahr. Jeder weiß, das eine gute Vorbereitung die Voraussetzung für den Erfolg ist. Das Gerät muß in bester Ordnung sein und wir müssen üben, üben, üben. Das halbe Jahr, das brauchen wir...
 

November 2009

Erik Hakkert
 

Anm.d.Red.: Teil 2 des Reports erscheint im Dezember 2009 an dieser Stelle.
(Im zweiten Teil vermelden wir dann, wann der dritte Teil u.w. u erwarten ist ...).
 
 
 

Sander =>

Ein Report von Erik Hakkert für www.fliegenfischer-forum.de
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