Anfang Oktober an der Dill bei Herborn
Ein Beitrag von Torsten Decker

Hallo, liebe Fliegenfischergemeinde! 

Mein Name ist Torsten und bin 39 Jahre alt. Die meisten nennen mich „Shorty“. Ich wollte immer schon mal einen Bericht von der Dill bei Herborn für das Fliegenfischer-Forum schreiben, was nun heute geschieht. 

Vor ca. zwei Jahren kam ich zur Fliege und bin seitdem so oft ich kann oder auch darf  :-) am Wasser. Diese Art der Fischerei hat mich einfach fasziniert und lässt mich auch nicht mehr los.

Die Dill ist ein kleiner Fluss am Fuße des Westerwaldes. Sie entspringt bei Offdilln, am Rande des Rothaargebirges, und mündet in Wetzlar in die Lahn. Meine Hausstrecke erstreckt sich über ca. 10 Kilometer, zwischen Herborn und Sinn. Hier können Äschen, Barben, Barsche, Döbel, Karpfen, Bach- und Regenbogen- forellen mit der Fliege gefangen werden. 

Wetter und Wasserstand waren die ganze Woche super und so machte ich mich am Sonntag, dem 10.10., bewaffnet mit Rute, Kamera usw. auf den Weg zum Fluss.

Als ich am Wasser ankam, war weit und breit kein anderer Angler in Sicht. Super - dachte ich - ein ganzer Fluss für mich alleine. (Naja, dieses Privileg kann aber auch an den winterlichen Temperaturen von geschätzten 3 - 5 Grad Celsius gegen sieben Uhr in der Früh gelegen haben). 
Aber was will das Anglerherz mehr? Dann hat auch keiner durch unnötiges Waten die scheuen Fische verjagt.

Als sich nun langsam der letzte Nebel verzog und die Sonne stärker wurde, konnte es endlich losgehen. Mal sehen, was heute so geht!

Heute will ich es endlich einmal mit der Nymphe auf Äsche probieren. Das wäre dann die Erste für mich. Ansonsten lassen sich hier auch Bachforellen öfters mit einem gut geführten Streamer überlisten.
Zuerst ging ich an eine Stelle, wo fast immer gute Fische anzutreffen sind. Und siehe da, nach einigen Minuten des Beobachtens verriet sich schon die erste Forelle mit einem Schmatzer an der Oberfläche.
Also schnell meinen Lieblings-Streamer an das Vorfach gebunden und ran an den Fisch... 
Ein guter erster Wurf und schon wurde der Streamer von einer Forelle verfolgt, aber kurz vor ihm drehte der Fisch wieder ab. Pech gehabt! Neuer Versuch und siehe da, nach dem vierten, fünften Wurf ein kurzer Ruck, Anhieb und zack, schon war die erste Forelle am Haken. Jetzt immer schön locker bleiben und aufpassen, dass sie nicht unter die Baumwurzeln auf der anderen Seite kommt. 
Aber alles geht gut. Ein schöner Drill, schnell ein Foto gemacht und wieder zurück ins Wasser mit ihr. 
Der Anfang ist gemacht, so kann der Tag ruhig weitergehen :-)
Einige Meter flussabwärts ist eine kleine Rausche. Hier versuche ich nun mal mein Glück mit einer kleinen Nymphe, die ich im Frühjahr bei einem Kurs von Rolf Renell bekommen habe. An dieser Stelle einen Gruß an meine Freunde des „40/60 Hinten-Hoch-Teams“ und natürlich auch an Rolf Renell. VIELEN DANK!

Nach kurzer Zeit brachte auch diese Nymphe den ersehnten Erfolg. Wieder eine Bachforelle. Nicht die Größte, aber einfach wunderschön gezeichnet.

Biss in der Rausche. Aber leider ließ der Fisch die Nymphe wieder los. Schade...

Langsam ging ich nun weiter flussabwärts und versuchte mein Glück an verschiedenen Stellen. Aber nichts - obwohl ich meine ganze Fliegendose ausgeräumt und getestet habe - nicht ein Zupfer :-(  Die Stunden vergehen einfach wie im Fluge. Es ist schon später Nachmittag und ich befinde mich wieder auf dem Rückweg. Gezielt werden nun nur noch die guten Stellen abgelaufen und befischt.

An dieser Stelle habe ich schon öfter gute Forellen gefangen. Nach einem kurzen Blick in meine Fliegendose entscheide ich mich hier für eine Goldkopfnymphe, da hier das Wasser etwas tiefer und auch die Strömung etwas stärker ist. Vorsichtig steige ich ins Wasser und fische die beiden Ufer ab. Da, plötzlich ein Zupfer, kurzer Anschlag, Mist, leider kein Fisch. Aber jetzt ist mein Jagdfieber wieder erwacht. Wieder werfe ich genau die Stelle an und lasse die Nymphe langsam absinken. Da - plötzlich kommt der Biss, kurzer Anschlag und der Fisch ist gehakt. Sofort versucht die Forelle ihr Heil in der Flucht und ich habe beide Hände voll zu tun, um sie endlich mit dem Kescher zu landen. Eine schöne Bachforelle von 36cm - so zum Feierabend, was willst du mehr!
Dieser Fluss, diese Umgebung und das alles bei strahlendem Sonnenschein machten diesen Tag doch fast perfekt. Aber auch nur fast, denn eine Äsche habe ich heute leider wieder nicht gefangen. Schade. Es wird aber noch ein paar schöne Tage im Herbst geben und dann werde ich mein Glück erneut versuchen.
 

Zum Schluss noch ein paar Bilder, die in diesem Sommer entstanden sind. Ein schöner 76er Döbel konnte meiner Nymphe nicht wiederstehen und ein Vereinskollege konnte am 21.April sogar einen 96er Wels (natürlich nicht mit der Fliege) überlisten.
 

Wenn Ihr einmal Lust habt, an der Dill bei Herborn zu Fischen, gebe ich euch gerne Auskunft. Erreichen könnt Ihr mich über das Fliegenfischer-Forum - im Board. 

Also bis dann, Tight Lines, Shorty



Ein Beitrag von Torsten Decker für www.fliegenfischer-forum.de - Dezember 2010
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