Fliegenfischen in Bosnien
Von Hannes Höbarth
Nach längeren Recherchen über das Fliegenfischen in Bosnien, ging es am 22.Mai.2005 los. Eine Woche in den Balkan. Mit dabei waren mein Bruder Christoph und mein Freund Richard aus Ludwigshafen. 
Um 7 Uhr früh ging es los. Von Gmunden über Graz - Marburg - Zagreb - Karlovac erreichten wir nach 6 Stunden Bihac. Vor Ort wurden wir von unseren Fischführer Senad u. seinen Fischerfreunden herzlich empfangen.
Bei einem guten Mittagessen wurde der Plan für die kommende Woche besprochen. Wie wir erfuhren, würden wir die Flüsse UNA - UNAC - SANICA + KLOKOT befischen. Nachdem wir 35km südlich v. Bihac im Ort Kulen Vakuf unser kleines Hotel bezogen hatten, ging es zur Besichtigung des oberen Reviers am Zusammenfluss von Una+Unac.
Als wir ankamen und von der Brücke guckten, blieb uns fast die Spucke weg. Es war gerade ein Insekten- Massenschlupf, wie ich in noch nie gesehen hatte. Grosse Steinfliegen (Perla), Mittelgrosse (Yello Sally), Köcherfliegen (Silversedge) und Maifliegen (Danica) in solchen Massen, das einem fast die Luft weg blieb und unten im Fluss spielten die Forellen verrückt. Nun waren auch wir nicht mehr zu halten, ab in die Wathosen und rein ins Wasser. Nach einer ½ Stunde hatte mein Bruder den ersten dicken Brummer am Hacken, eine Rainbow mit 65cm, auch Richard und ich fingen bis zum Abend noch etliche Regenbogen- u. Bachforellen bis 40cm.
Den Tag beschlossen wir bei einem guten Abendessen und ein paar Gläschen Wein auf unserer Terrasse mit Blick auf den Fluss und die schöne urtümliche Landschaft.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück holte uns Senad ab und wir fuhren zum Unac, wo wir es am Vormittag auf  Äschen versuchten. Mit 6er  Rute, einem Nymph 3 Vorfach  von R.M. und selbst gebundenen Goldkopfnymphen suchten wir den Grund ab, mit mäßigen erfolg. Senad erklärte uns, das durch den hohen Wasserstand und das kalte Wasser (11 Grad wegen harten Winter u. nass-kalten Frühling) die Äschen noch nicht sehr

aktiv sind. Also konzentrierten wir uns wieder auf die Forellen. Am Nachmittag fingen wir mit großen Steinfliegennymphen und am Abend mit Buck-Caddies Hakengr.8 so viele Fische, das uns die Drillhand weh tat. Drei Forellen über 60cm wurden entnommen, eine für den Wirt und die anderen wurden zum Abendessen verspeist.

Am Mittwoch ging es an die Sanica. Nach einer eineinhalb Stunden langen Fahrt durch eine wundervolle Berglandschaft (50 km von dort wurden an den Plidvicerseen die Winnetou-Filme gedreht!), erreichten wir diesen wunderschönen Wiesenfluss. Der Fischbestand: 80% Äschen - 20% Bachforellen. Aber auch hier war der Wasserstand hoch. Senad gab uns ein paar seiner Spezial-Äschennymphen, mit denen wir viele Fische zwischen 30+35 cm fingen. Kurz vor Sonnenuntergang begannen die Äschen doch noch zu steigen und es gingen uns noch einige Größere an den Haken.

Nächster Tag: Heute gingen wir es ruhig an. Am Vormittag besuchten wir die Una-Wasserfälle. Am Nachmittag  war lockeres Fischen vor der Haustür angesagt. Bis in den Abend hatten wir eine super Fischerei und fingen wir viele Äschen und Forellen mit Trockenfliege und Nymphe an einer 1km langen u. 100m breiten Rieselstrecke der Una. 
Der letzte Fischertag war angebrochen. Nachdem wir im Hotel ausgecheckt hatten und das Lamm für den abendlichen Grill versorgt war, fuhren wir an den Fluss Klokot. Nur 12km außerhalb von Bihac befindet sich dieser schöne Kreidefluss mit einen enormen Bestand an großen Bach und Regenbogenforellen. Bei 35 Grad Hitze, prallen Sonnenschein und diesen glasklaren Wasser, war bis am späten Nachmittag an Fischen nicht zu denken. Sogar die Forellen verzogen sich unter den Krautfahnen im Fluss. 

Gegen 17 Uhr kämpften wir uns schwitzend in die Wathosen und begannen an einem großen Pool 200m unterhalb der Quelle, mit Steinfliegen und Maifliegennymphen im bis zu 3m tiefen Wasser zu fischen. Schon nach kurzer Zeit zappelten ein paar schöne Forellen zw. 50+60cm am Hacken. Gegen 19 Uhr begann ein Maifliegen Schlupf, wie ich in noch nie erlebt hatte, ganze Wolken stiegen in den Himmel. Rundum uns, stiegen überall Forellen die sich manchmal 2 bis 3 Maifliegen auf einmal hinter die Kiemen schoben. Nach einigen schwer erkämpften großen Fischen endete gegen 21:30 Uhr endete dieses Spektakel.

Bei einem gutem Lamm am Grill kühlen Bier und einigen Django Reinhards Nummern, interpretiert von Richard auf Seiner kleinen Wandergitarre beendeten wir diese wundervolle Fischerwoche am Balkan.
Viele weitere Informationen über die Gewässer, Fischereibestimmungen, Arrangements und vieles mehr finden Sie, auch in deutscher Sprache, unter: www.flyfishingdelta.com
Anm. der Redaktion: Reisen in die Region veranstaltet unter anderen: www.alpe-adria-fischerei.at
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