Terra australis Entfesseltes Fliegenfischen an der tropischen Nordostspitze Australiens Ein Reisebericht von Marcus Ruoff | Fotos von Géza Aschoff und Marcus Ruoff |
Plopp-Plopplopp-Plopp... laut und spritzend hüpft mein silberglänzender Popper durch die windzerfurchte Oberfläche des Doughboy River. Dieser Fluss an der Ostküste der Halbinsel Cape York hat es in sich. Er gilt als der Beste für große Queenfish, einem der Top-Fliegenrutenfische des tropischen Nordostens Australiens. Zweiter Wurf in Richtung Einmündung eines „Creeks“, eines kleinen Seitenarmes: Plopp-Ploppopp-Plo....Wooommmm! Urplötzlich schießt ein über 1 Meter langer, silberglänzender Queenfish mit weit aufgerissenem Maul auf den Popper. Fast meint man einen bösen Blick erkennen zu können, als er beim Biß in voller Länge aus dem Wasser schnellt. Pure Wildheit! Auch im Drill. Der ist einer der Besten, den Australien an der Fliegenrute zu bieten hat, mit akrobatischen Sprüngen und ausdauernden Fluchten. „Zum Glück gibt’s hier im Fluss keine Haie. Das wird ein spannender Drill!“. „Freu dich nicht zu früh...“. Unser Guide Phil hat kaum ausgesprochen, als der Queenfish plötzlich ganz andere Sorgen zu haben scheint. Jetzt bin nicht mehr ich sein Gegner...ein verzweifelter Sprung noch...zu spät! |
Schon explodiert
das Wasser in einer riesigen Fontäne. Nur für Sekundenbruchteile
ist in dem Tumult eine Haiflosse auszumachen. Im gleichen Moment wird die
Schnur schlaff. Vom erfolgreichen Jagdzug des über 2 Meter langen
Bronzehais zeugt nur noch ein riesiger Wasserwirbel und eine sich langsam
auflösende Schaumkrone. Enttäuscht kurble ich das lose im Wind
wehende Schnurende ein. „Zum Glück gibt’s hier im Fluss keine Haie...“
Großer
Queenfish. DER
|
Cape York
Natürlich enden in Pajinka, dem Treffpunkt, wie Cape York in der Sprache der eingeborenen Injinoo-Aborigines heißt, nur die wenigsten Drills so unglücklich wie dieser. Der Golf von Carpentaria im Osten Cape Yorks, fast immer noch ein weißer Fleck auf der Anglerlandkarte, lockt mit unglaublichem Fisch- und Artenreichtum, aggressiven, extrem kampfstarken Fischen, unendlich vielen Drills und einer Diversität der Fischerei wie wohl nirgends sonst auf der Welt. Nur wenige Kilometer von unserem Standort entfernt, landete 1606 der Holländer Willem Jansz als erster Europäer. Seither hat sich in diesem Teil der „terra australis incognita“, dem „unbekannten Südkontinent“ wie er damals genannt wurde, kaum etwas verändert. Nur 18000 Menschen wohnen in dieser riesigen Wildnis, die mit 137000km2 fast halb so groß ist wie Deutschland. |
Befischungsdruck
und kommerzielle Fischerei sind unbekannt. Hier ist die Heimat von Greg
Bethune und seiner Tropic Paradise, einem 19 Meter langen Doppeldeck-Katamaran,
auf dem Greg Angler aus aller Welt für einwöchige Traumtrips
in dieses Paradies für Salzwasser- fliegenfischer entführt. Fast
300km unbewohnte Küstenlinie und über 10 Flüsse, die in
den Golf münden, versprechen Salzwasser-Spaß ohne Ende.
Graue Makrele,
der kleinere Bruder der spanischen Makrele. Rasiermesserscharfe
|
Seekrankheit ist für Landratten wie uns auf der Tropic Paradise glücklicherweise kein Thema: das Schiff fährt extrem ruhig und die Nächte ankert man in den geschützten Flussmündungen. Mit erstklassigen Kabinen, Aufenthaltsraum, Ober- und Unterdeck ausgestattet, ist die Tropic Paradise luxuriöse Basis für bis zu 8 Angler und Crew. Gefischt wird von 5-7 Meter langen meerestüchtigen Aussenborder-Booten (mitgeschleppt von der Tropic Paradise) bis weit in die Oberläufe der Flüsse, deren Mündungsbereichen, auf den Flats (Flachwasserzonen) entlang der Strände und im Meer selbst. Fluss-Hopping, wie wir es nannten, also das Springen von Fluss zu Fluss an unterschiedlichen Tagen, stellt genügend Abwechslung sicher. Nicht dass es wirklich nötig wäre, die Plätze zu wechseln... |
Morgens
Thunfisch, mittags Barramundi, abends Queenfish...
An Bord der Tropic Paradise beginnt jeder Morgen spektakulär. Der erste verschlafene Blick aus den Panoramafenstern der Koje ist sensationell: Sonnenaufgang. Meer, Fluss und Strand in warmes, gelbes Licht getaucht. Und ringsum rauben Fische. Eigentlich kein Wunder, denn man schläft mitten im Fanggebiet! Frühstück? Nebensache, wird im Stehen erledigt. Schließlich warten dort draußen über 60 Fischarten darauf von uns gefangen zu werden. |
Oben: Kleiner Mangrove-Jack. Bunter und kampfstarker Farbtupfer im Mangrovendschungel. |
Fliegenfischern bringt eine durchschnittliche Woche 20 und mehr verschiedene Salzwasserkämpfer an den Haken. Gleich nach dem Frühstück, ist die beste Zeit für Thunfische. Longtail-Thune bis weit über 20 Pfund und die kleineren Mac-Thune sind sehr begehrte Ziele für Salzwasserfliegenfischer. Ihre Schnelligkeit, ihre unbändige Kraft und extreme Ausdauer sind für ihre Größe einzigartig. Dazu kommt, daß Thun-Fliegenfischen sehr hohe Ansprüche an Gerät, Fischer und Wurftechnik stellt. Es dauert seine Zeit, bis man beim „thuna-chasing“, also dem Thunfische jagen, wie es unsere Guides Phil und Jared nennen, den Bogen raus hat. Denn Thunfische erteilen gern Lehrstunden: sie decken jede kleinste Schwachstelle im Gerät gnadenlos auf, verweigern falsche und zu langsam geführte Fliegen und sind blitzschnell unterwegs. Ein Leerwurf zuviel und die Trupps rauben bereits wieder 100m weiter. Bringt man dann noch den Faktor Wind (nimmt sich gerne der Fliegenschnur an) und schwankendes Boot (ein besonderer Spaß für Zuseher) ins Spiel, merkt man, warum Thunfische eine große Herausforderung an der 9er und 10er Rute sind. Zum Glück gibt’s hier am Cape York genügend davon, so dass selbst Salzwasser-Neulinge Treffer landen können. |
„Seht ihr die Vögel dort hinten?“ Phil zeigt auf einen großen Möwenschwarm in Richtung offenes Meer: ein sicherer Indikator für raubende Thunfische. Die Fressorgie ist ein Schauspiel für sich: Möwen stürzen mit lautem Gekreische dutzendweise in die zusammengetriebenen, in kopfloser Panik aus dem Wasser springenden Köderfische. In wilder Treibjagd springt um uns herum ein Thunfisch nach dem anderen aus dem Wasser. Gnadenlose Jäger im Fressrausch. Ein großer Tumult auf der Fläche eines halben Fußballfelds. Aber habe ich die richtige Fliege?? Nein! Die ersten Thunfische folgen dem 4er Surf Candy nur, nehmen aber nicht. |
Oben: Traumziel für Fliegenfischer aus aller Welt: der Golf von Carpentaria |
Fliegenwechsel
mit zitternden Händen. „Mach schnell!“, Phil wird ungeduldig. Thunfische
kennen keine Wartezeiten. Endlich landet der weiße Clouser zielgenau
5 Meter vor einem 6er-Trupp Thunfische. Unglaublich, wie schnell die unterwegs
sind! Einstrippen so schnell wie nur irgendmöglich. Schon folgt ein
im Jagdfieber türkisgrün schimmernder Torpedo der Fliege und
nur Sekundenbruchteile später spüre ich sein Gewicht beim Biß.
Sofort zieht der Fisch 30, 40, 50 Meter Backing von der Rolle, die sich
in einem nie gesehenen Irrsinnstempo dreht. Weitere Fluchten folgen, aber
der eigentliche Kampf beginnt erst am Boot. Mit brutaler Kraft dreht der
Thun Runde für Runde unter dem Boot und ist für Minuten auch
mit extremstem Druck nicht nach oben zu bewegen. Beim Fototermin sind beide
Kontrahenten gleichermaßen erschöpft!
Unter großen Thunfisch- und Köderfischschwärmen warten große Spanische und Graue Makrelen mit ihren rasiermesserscharfen Zähnen darauf, Thunfische in einem unachtsamen Moment zu erwischen. Der bis über 60 Pfund schwere Giant Trevally und weitere etwas kleinere Trevally-Arten zwischen 10 und 20 Pfund sind sehr begehrte „Beifänge“, die man aber auch gezielt mit 10er und 12er Gerät befischen kann. |
Nachdem man bei einem der ausgezeichneten Mittagessen die leeren Energiespeicher wieder aufgefüllt hat (Einzigartig gut Greg’s Spezialität: die riesigen, natürlich selbstgefangenen, Mangroven-Krabben gedünstet in Meerwasser!!), wägen Greg und die Guides, abhängig von Wetter- und Gezeitenlage, die Optionen für den Nachmittag ab. Für Fliegenfischer steht dann meist Sichtfischerei auf Permit, Golden und Diamond Trevally, Queenfish, Cobias und vieles mehr im türkisblauen Wasser der Flats entlang der Strände an. |
Oben: Ein Fisch wie ein UFO: Schiffshalter (Remora). Eine von über 60 Fischarten, die im Golf von Carpentaria auf die Fliege gehen. |
Gefischt wird in Gruppen, mit oder ohne Guide (bei erfahreneren Fliegenfischern). Wegen der Krokodile, die hier über 5 Meter lang werden können, ist beim Waten Vorsicht geboten. Tiefer als knietief wird in der Regel nicht gewatet. Gefischt wird immer zu mehreren und in Sichtweite voneinander (viele Augen sehen mehr!) und nur bei klarem, sichtigem Wasser (ansonsten vom Boot aus). Angeworfen wird, was gerade in der Gegend umherschwimmt. Spannender geht’s nicht, denn man weiß nie, was einem da als nächstes begegnen wird: ein Schwarm Permit? Oder Golden Trevallies hinter einem großen Rochen? Ein Hai oder doch ein Cobia? Diamond Trevallies oder doch eine Riesen-Meeräsche? Oder gar eine kleinwagengroße Lederschildkröte? |
Sind die Bedingungen für die Flatsfischerei einmal nicht ideal (trübes Wasser bei auflandigem Wind), bleiben zig Möglichkeiten im Fluss. So folgen auch wir eines Nachmittags der Oberflächenaktivität in einer größeren Seitenarmmündung des Jackson River, in den wir inzwischen umgezogen sind. Laut Jared, mit dem wir heute Nachmittag unterwegs sind, große Queenfish. Selbst Greg, der vielleicht erfahrenste Permitfischer Australiens, bezeichnet den Queenfish als DEN Fliegenrutenfisch schlechthin. Nach dem Fang mehrerer bis über 1m langer „Queenies“ in kurzer Folge auf Popper und Streamer, kann ich ihm nur Recht geben. Besonders die Oberflächenfischerei ist mehr als spektakulär. Manchmal stürzen sich gleich mehrere halbstarke Queenfish von allen Seiten auf den Popper. Die Kampfkraft, die Sprünge, die Runs, das zahlreiche Vorkommen, die Aggressivität, die Größe und das imposante Aussehen machen mich in kürzester Zeit zum Queenfish-Junkie. |
Oben: Wunderschöner Baby-Groper. Ausgewachsene Exemplare wiegen über 300 Pfund! |
Aber nicht nur Queenfish machen süchtig. Jeder Fisch im Golf von Carpentaria besitzt Kräfte, mit denen sich kein Süßwasserfisch auch nur ansatzweise messen kann. Dazu gibt es noch völlig verrückte Fischarten wie den Giant Herring, einen Fisch, der nach dem Biß total ausrastet, mehr in der Luft als im Wasser ist und deshalb selten bis zur Landung am Haken bleibt. Und da wäre noch der Wolfshering...der fällt mit einem Verhalten auf, das man eher bei Piranhas vermuten würde. Mit seinem furchterregenden Gebiß stürzt sich der bis zu armlang werdende Monsterhering auf alles, |
was ihm fressbar
erscheint: mein armer Popper wurde, nachdem er von einer Meute Wolfsheringe
abgebissen wurde und nur noch unschuldig auf der Oberfläche dahintrieb
umgehend verschlungen!
Oben: Traumschiff für Fischer in der australischen Wildis: Greg Bethune’s Tropic Paradise | Unten: Pfund für Pfund einer der stärksten Kämpfer der Weltmeere: Longtail-Thunfisch |
Nachmittag und Abend sind oft für Fluss und Flussmündung reserviert. Nur 5 Minuten von der Tropic Paradise entfernt, fängt man bei auslaufender Ebbe an Einläufen kleiner Seitenarme und zwischen Mangrovenwurzeln, Australiens Sportfisch Nr.1, den Barramundi (Rekord 2005 bei Carpentaria Seafaris 1,10m. Auf Fliege!) und die farbenprächtigen Mangrove Jacks, eine Barschart. Wer nachts noch immer keine Ruhe findet, fängt von Bug und Heck des Hauptboot aus 2-4 pfündige Mini-Tarpon mit Spinn- und Fliegenrute. Damit aber immer noch nicht genug. Es gibt am Kap noch eine weitere, man muß es einfach so sagen, fliegenfischereiliche Weltsensation... |
Permit
auf Trockenfliege?
„Im September 2003 hatten wir eine irre Permitwoche. Schon die Jahre zuvor fielen uns um diese Zeit kleine Krabben auf, die sich auf Blättern vom Fluss ins Meer tragen lassen. Wie kleine Kapitäne hocken sie auf ihren Blatt-Floßen, ein gefundenes Fressen für die schlauen Permits. Irgendwann entdeckten wir Ringe an der Oberfläche eines Creeks, ähnlich wie beim Forellenfischen. Zuerst wussten wir nicht was da stieg, aber als wir die ersten schwimmenden Krabbenmuster gebunden und ausprobiert hatten, wurde uns schnell klar was hier ablief. 39 Permit drillten wir in dieser einen Woche und landeten 19 davon. Die meisten davon auf Trockenfliege!!“ |
Oben: Immer am absoluten Limit: Drills am Cape York! |
Gregs Geschichte
klingt unglaublich und doch sahen auch wir die kleinen cremefarbenen Krabben,
die sich aus Seitenarmen auf Blättern treiben ließen. Leider
waren es nicht so viele, dass die Permit wirklich Interesse zeigten, doch
speziell im September zeichnet sich eine Regelmäßigkeit dieses
Phänomens ab, das Permitspezialisten aus aller Welt wie ein Magnet
auf die Tropic Paradise zieht. Kein Wunder, denn wer wollte nicht den „Unfangbaren“
einmal im Leben auf Trockenfliege fangen?!
Gefischt
wird von 5-7m langen
|
„Nur“ eine
Angelreise?
Auch wenn bei einem Trip auf Greg’s Tropic Paradise anglerische Superlative schnell tägliches Geschäft werden: was wäre eine so weite Reise ohne das „Drumherum“, das Erleben von Australiens Wildnis, von echter Natur? Der Bundesstaat Queensland mit dem Great Barrier Reef und der Golf von Carpentaria haben auch diesbezüglich unendlich viel zu bieten. Eine Woche auf der Tropic Paradise ermöglicht einen unvergesslichen Einblick in die Flora und Fauna Nordost-Australiens: so kommen Delfinfamilien ganz nah ans Boot, dösen große und kleine Salzwasser- krokodile im warmen Sand, kreisen Fischadler, |
Oben:
Pure Power!
|
winken Riesenkrabben,
treiben nachts wie auf Knopfdruck Abertausende von Quallen wie rosa Kissen
durch die Flüsse, schwimmen Haie und Schildkröten umher. Riesige
Groper, über 250 Pfund schwere und weit über 2m lange Zackenbarsche,
sind unsere handzahmen Begleiter, die an einigen Ankerplätzen der
Tropic Paradise wohnen und sich mit ganzen Thun- und Queenfischen füttern
lassen. Die Liste endet hier nicht. Täglich gibt es Neues zu entdecken
und zu erleben.
Schöner Longtail-Thunfisch |
Abends an
Deck, den Drink in der Hand, lässt es sich gut sinnieren. Was für
ein Flecken Erde, was für eine Fischerei! Ein spektakulärer Sternenhimmel
zieht auf. Ein Sternenhimmel, wie man ihn aus dem industrialisierten und
dichtbesiedelten Europa nicht kennt, rabenschwarz hinterlegt. Über
uns deutlich sichtbar das markante Kreuz des Südens, Orientierung
für Generationen von Seefahrern. Was mag der nächste Tag wohl
bringen? Abenteuer!!!
Immer am absoluten Limit: Drills am Cape York! |
INFOS
Ruten, Rollen und Schnüre: Eine 8er, zwei 9er, eine oder zwei 10er und eine 12er hochwertige Salzwasserfliegenrute z.B. Vision GTfour, 3Zone oder Extreme SWS sollten mindestens im Gepäck sein. Die doppelten Ruten bestückt man jeweils mit unterschiedlichen Schnüren und Fliegen fürs Flat- und Meeresfischen. Dazu hochwertige Salzwasserrollen mit sehr gutem Bremssystem, Dyneema Backing (0,25-0,30mm) und hochwertige Salzwasserschnüre in Schnurklassen 8-12 wie z.B.WF8-I clear (Warmwater Striper Taper von Scientific Anglers oder Vision Extreme Distance). Fürs Flatfischen benötigt man eine passende WF-Schwimmschnur (Vision Extreme Distance) und für tieferes Fischen im Meer und in der Flussmündung schwere Sink-Tip-Schnüre zwischen 250 und 750 oder gar 1050grain (Vision Bottom Express oder Rio Earthquake). |
Vorfächer/Knoten:
Knoten: Zwei australische Knoten haben sich für die Salzwasserfischerei als extrem gut erwiesen und sind sicher auch im Süßwasser hervorragend einsetzbar. Der Duck Nose Knot ist eine Abwandlung des bekannten Albright Knot und eignet sich ausgezeichnet zur sonst so schwierigen Verbindung von Monofil mit geflochtenen Schnüren. Der Slim Beauty ist vor allem für die Verbindung zweier ungleich starker Monofile, z.B. einer Schlagschnur mit der Hauptschnur, geeignet. Er trägt kaum auf, gleitet gut durch die Ringe, ist sehr haltbar und schnell gebunden. |
Oben: Nicht einfach zu fangen: Longtail-Thunfisch |
Gerne weisen
einen die Guides in die australische Knotenkunst ein. Ansonsten einfach
googeln!
Verbindung Fliegenschnur-Vorfach: mit den gängigen geflochtenen Schlaufen machen die Salzwasserfische in der Regel kurzen Prozeß. Besser ist es, mit der Spitze der Fliegenschnur eine Schlaufe zu legen und diese mit 2 Nagelknoten aus 10-15lbs Monofil zu sichern. Hält bombenfest und ist im Notfall schnell erneuert! Vorfach wird dann wie beim Forellenfischen einfach angeschlauft. Vorfach: sehr
einfach gehalten, ca. 1,50m 50-60lbs Shock Tippet Material (am besten aus
sehr abriebfestem Monofil), daran mit Slim beauty Knoten (siehe „Knoten“)
die Vorfachspitze mit ca. 1m Länge aus 30lbs Monofil binden. Fürs
Flatfischen Vorfach auf 3-4m mit 8-20lbs Monofil-Vorfachspitze je nach
Anforderung verlängern.
Schnurkorb:
Unverzichtbar für das Fliegenfischen vom Boot und vom Strand aus.
Eine Neuheit ist der Flexi-Stripper Bjarne Fries aus Dänemark. Der
Flexi-Stripper funktioniert wie ein Schnurkorb, ist aber wesentlich kleiner,
leichter zu transportieren und sehr robust. Bei sehr starkem Wind verwendet
man auf den Booten grosse Wäschekörbe (auf dem Boot vorhanden).
Auf Popper!
Queenfish sind akrobatische
|
Erfolgreiche
Fliegen:
Mangroven (Barramundi,
Mangrove Snapper, kleine Queenfish etc.):
Fluss und Flussmündung
(Wolfshering, Giant Herring, Threadfin Salmon, Queenfish, versch. Trevallies
etc.):
|
und jede andere
Köderfischimitation in Größen 1, 1/0, 2/0.
Flats (Trevallies,
Permit, Queenfish, Wolfshering etc.):
Oben: Permitfliegen (v.l.): zwei hellbraune Merkins und Floating Crab (Schwimmende Krabbe). Man beachte die Bißspuren! | Rechts: Nicht nur für Permit (v.l.): zwei Floating Crabs (Schwimmende Krabben) und Merkin. |
Meer (Longtail
und Mac-Thunfisch, Giant Trevally, Spanish Mackerel, Queenfish etc.):
Flashy Profiles (pearl/grün, pearl/blau, pearl/pink), Clouser (weiß, weiß/pink und weiß/chartreuse), Surf Candy (pearl/grün; pearl/blau, pearl/pink), Deceiver (weiß, rosa), Flashtail Whistler (weiß/silber, weiß/chartreuse), Crease Flies und Popper (weiß, weiß/blau) in Größen 2 und 1 (Surf Candy und Clouser), 1/0, 2/0 und 4/0. Ausgezeichnete Fliegen aller Art bindet Mario Mücke, http://www.marios-fliegendose.de/ oder 06421/952528. Angelgeschäfte
in Cairns:
Beste Zeiten
Links: Erfolgreiche Fliegen fürs Meer: Flashy Profiles, Deceiver (weiß) und Hollow Fleye (Mitte) |
Erträgliche
Temperaturen (um 25°C) und Trockenzeit herrschen im australischen Winter
ab ca. Mai/Juni. Dann ist auch die beste Zeit für große Queenfish
über 1m. Ein kleines Hoch für die Permitfischerei zeichnet sich
im September ab, wenn die Permit unter Idealbedingungen sogar mit der Trockenfliege
fangbar sind.
Ab Ende August beginnen die Temperaturen wieder zu steigen und mit über 30°C und sehr hoher Luftfeuchte, kann es für uns Mitteleuropäer schon mal ungewohnt heiß und stickig werden. Ende der Saison am Cape York ist Ende November. Ab Dezember beginnen die äußerst begehrten Trips ans Great Barrier Reef. Insgesamt gesehen sind also ideale Angelbedingungen weniger abhängig von Jahreszeiten, sondern vielmehr von der aktuellen Wetter- und Gezeitensituation. Detailliertere
Infos auf Anfrage direkt beim Veranstalter (siehe Trip-Reports auf www.seafaris.com.au!!)
oder beim Autor.
Rechts: Gut für alles im Golf (v.o.): Rabbit candy und zwei Clouser (weiß/chartreuse und weiß) |
Unterkunft/Angebot/Reiseverlauf
Typischer Reiseverlauf: Flug mit Cathy Pacific von Frankfurt nach Cairns über Hong Kong, Übernachtung in Cairns bzw. Aufenthalt in und um Cairns. Weiterflug (ca. 2,5h) früh am nächsten Morgen nach Bamaga, Abholung durch Carpentaria Seafaris, 20 minütige Fahrt an Termitenhügeln vorbei an die Werft von Seisia. Ca. 5-6 stündige Fahrt in südlicher Richtung entlang der Westküste des Cape York, währenddessen man sein Gerät unter Anleitung der Guides komplett montiert. Unterwegs fängt man ein paar Fische geschleppt auf Wobbler für den Abendtisch, bzw. hält in großen Thunfischschwärmen für ein paar Fische an. Fischen abends am ersten Ankerpunkt für 1-2 Stunden. Danach 6 Angeltage in und um die Flüsse entlang des Cape York. Frühstück 6.30Uhr, Mittagessen ca. 12.30Uhr, Abendessen in der Dämmerung ca. 19-19.30Uhr. Zurück nach Seisia am Abend oder in der Nacht des 6ten Tages. Rückflug nach Cairns morgens am Tag 7. Trinkgeld:
entgegen amerikanischen Verhältnissen erwarten australische Guides
kein Trinkgeld, freuen Sich aber auch über eine kleine finanzielle
Anerkennung für ihre hervorragende Arbeit.
Links: Erfolgreiche Köderfischimitationen: Polarfibre Minnows in verschiedenen Farben und Materialien |
Flüge
Cathay Pacific fliegt alle wichtigen Ziele in Asien und Australien an und wurde zum wiederholten Mal als beste Airline gewählt. Eine hervorragende Wahl für alle Flüge nach Australien. Nähere Auskünfte in Ihrem Reisebüro oder unter Telefon: 069 71008259, Fax: 069 71008771 oder im Internet: www.cathaypacific.com. Rechts: Top-Universalfliegen für den Golf: Pink Thing (eigentlich eine Barramundi-Fliege aber fängig auf alles was im Salzwasser schwimmt) und Deceiver |
Allgemeines:
Sonnenhandschuhe bzw. Lederfingerhandschuhe als Sonnenschutz und um Fische beim Fotografieren gefahrlos zu handhaben. Sehr wichtig: sehr guter Sonnenschutz, am besten Schutzfaktor 30-50 und dazu noch Sunblocker. Mehrmals am Tag anwenden! Breitkrempigen Hut tragen. Links: Wichtig für eine spektakuläre Oberflächenfischerei: Popper! |
Eine hochwertige
Polbrille (stets tragen auch als Augenschutz vor unbeabsichtigten Treffern
mit Wobbler oder Fliege) ist unabdingbar für erfolgreiches Fischen.
Seekrank? Kaum ein Problem bei diesem Trip. Die Tropic Paradise ist ein sehr laufstabiler Katamaran, der auch bei schwererem Seegang wenig rollt. Geankert wird in den ruhigen Flussmündungen. |
Zudem ist
auf dem Gulf of Carpentaria selten starker Seegang. Und die meiste Zeit
verbringt man auf den kleineren Booten, auf denen die Gefahr seekrank zu
werden ohnehin sehr gering ist.
Kleidung: in den Tropen braucht man nicht viel. Ein paar langärmelige Funktionshemden, lange Funktionshosen (schnelltrocknend) gegen Sonnebrand, T-Shirts und eine leichte Regenjacke. |
Mücken: sind hier nur selten ein Problem. Fischt man vom Ufer aus oder in den Mangroven, was nicht sehr häufig vorkommt, hilft einfaches Mückenspray. Auf dem Boot sind die Plagegeister wegen der ständigen leichten Brise kaum aktiv. |
Weitere Optionen
um Cairns:
Cairns ist das Haupt-Touristenziel in Queensland und bietet mit seinen vielen Stränden, Buchten und Inseln entlang der Küste gute Möglichkeiten zum Salzwasser- fliegenfischen (die leider von viel zu wenigen Touristen genutzt werden). Bekannt ist die Gegend um Hinchinbrook-Island, einem unberührten Naturreservat, die vor allem zwischen August und November interessant ist. |
Ein guter
Guide, den wir persönlich empfehlen können ist Dave Bradley:
http://users.qld.
chariot.net.au/ ~bradley/ contact.html ph: 07 40652415 ; mobil: 0417 789 032; Email : Bradley@top.net.au |
Kontaktadresse
Carpentaria Seafaris:
www.seafaris. com.au (siehe vor allem „Trip reports“!) JOSEPH BETHUNE
GREG BETHUNE
|
Weitere Infos:
Weitere Infos beim Autor. Text: Marcus
Ruoff (maruoff@yahoo.de)
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Ein Reisebericht von Marcus Ruoff für www.fliegenfischer-forum.de. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten. zurück zu Australien... | zurück zu Reise & Report | zurück zur Startseite |
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