Dokumentation einer Abenteuer-Fahrt nach Alaska im Jahr 2000
Nicht nur für meine Alaskafreunde...

Von Ulli Bussmann                                        Teil 1 / 2


Die jungen Wilden aus Göttingen machen sich auf den Weg ins Abenteuer. Ulli Bussmann, Kurtchen Karaus, Dieter Wobs, Ulli Pluequett, von links oben, alle über 60!
Abflug in Frankfurt um 10.00.Uhr. Nach einem traumhaften Flug stehen wir fast um die gleiche Uhrzeit am Flughafen in Anchorage und warten auf unser Taxi, denn durch die Zeitverschiebung haben wir keine Zeit verloren.
Wir werden unsere Verpflegung, Angelscheine und das Notwendigste einkaufen und dann am Wasserflugplatz Lake Hood Zelte und Boote in einem Wasser-Flugzeug verladen, um noch am gleichen Tag an unser Ziel dem Judd Lake zu sein. Wir wollen eine Schlauchbootfahrt auf dem Talaculitna unternehmen.
Schnell war alles im Wasserflugzeug verstaut und wir sind auf dem Weg zum Judd Lake.
Wir gleiten über die schöne Landschaft dahin und können es kaum erwarten, an dem schönen Gebirgssee zu landen.
Zu Füßen der mit Schnee und Eis beladenen Beluga-Mountains.
Als der Flieger entladen war und er mit lautem Getöse das ruhige traumhafte Tal verlassen hatte, waren wir wieder allein in der Wildnis. Ich bin schon das 4 mal an diesem wunderschönen Ort und fühle mich fast wie zuhause.
Wir schlugen unsere Zelte auf, um hier die erste Nacht zu verbringen, denn schließlich waren wir schon über 50 Stunden auf den Beinen. Die Billionen von Insekten und die Tiere der Nacht sangen uns sanft in den Schlaf.
Am nächsten Morgen verstauten wir unsere Ausrüstung auf das fürchterliche Boot, welches man uns angedreht hatte. Ich bin andere Boote gewohnt. Ich kann nur einen Rat geben: bevor der Buschflieger startet die Boote zu kontrollieren. Mit vier Mann plus Ausrüstung, das kann ja heiter werden. Ich kenne den Talachulittna auswendig und war mir fast sicher das wird problematisch, zumal die Frontkammer defekt und das Flickzeug eingetrocknet war. 
So wie rechts oben müssen Boote ausschauen, wenn man heil den Talachulitna hinunter kommen will (Alaskatrip 2002 mit meinen Schweizer Freunden Rudi, Chrissi, Ulli und Steffan).
Zwangspause, zwei meiner Freunde wurden in einer Stromschnelle vom Boot geworfen, wir mussten das Boot entladen, um an die trockenen Sachen zu kommen.
Wo sollte man sich auch auf diesem fliegenden Teppich festhalten. 
Das schäumende Wasser und die Steine im Fluss machten das Fahren auf dem Fluss zur Plackerei, wir blieben laufend hängen und das Boot drohte zu kentern, weil es einen ungeheuerlichen Tiefgang hatte.
Damit wir in den Stromschnellen nicht Boot und Ausrüstung verlieren wollten, führten wir das Boot am Ufer bis zu den senkrecht abfallenden  Felsen an einem 20 Meter langen Seil, und konnten dann unter größten Anstrengungen die gefährliche Stelle überwinden und die Fahrt fortsetzen.
Ein zermürbender Tag am Talschulittna in den schäumenden Stromschnellen.

Wir erreichten den Friday-Kreek...

Die schönste Stelle um auf den Königslachs zu fischen, ist der Einmündung des Friday-Kreek. An dieser stelle trifft der Fluss auf den Talschulittna. Hier stehen die Lachse an der Einmündung  und versuchen den richtigen Weg zu ihren Leichgründen zu finden. Hinzu kommt, dass es hier eine riesige Kiesbank gibt auf der man gut Zelten kann. Aber auch nicht immer, es ist abhängig vom Wasserstand.
Aber zunächst wollen wir uns einmal stärken. Ulli sorgt für das Essen. Heute werden wir uns zur Feier des Tages an Lachsnudeln laben. Wir werden hier drei Tage bleiben und nur Fischen, von morgens bis abends.
Der Königslachs kam den Fluss hinauf, begleitet von riesigen Regenbogenforellen, die mit Vorliebe nicht nur meine großen Ei-Fliegen angriffen. Oben: Ulli Bussmann in seinem Element, mit gebogener Zweihandrute, einem super Drill und einen glücklich gelandeten, 40 Pfund schweren Königslachs.
Regenbogenforelle mit meinem
künstlichen Ei-Ballen
Dieter Wobs mit seinem großen Königslachs - 
ein glücklicher Fischer.

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Nach einem erbittertem Drill von über einer halben Stunde landete Ulli Pluequett einen 60 Pfund schweren Königslachs. Die Waage schlug an und kurz danach brach der  Haltestock.
Es wurde bis spät in die Nacht gefischt, jeder Wurf ein Treffer. Alles was im Fluss war, ging an die Fliege oder an den Blinker. Äschen, Forellen und Lachse.
Unten rechts: Traumhafter Königslachs an der Fliegenrute geködert mit meiner Ei-Fliege...
Den Zimmermann Alaskas den Bieber trafen wir jeden Tag an, er fällte Bäume aller Größenordnungen und wir erinnerten uns an Holzfällerarbeiten in unseren heimischen Wäldern.
Er zeigte auch keinerlei Scheu ,den schließlich ist er hier zu Hause.

Im Garten Eden...
Natürlich hatten wir auch Bärenbesuch, denn wenn der Lachs im Fluss  ist, ist Meister Petz nicht weit.

Respektiert man seine Grenzen und Gewohnheiten und hat man den nötigen Respekt, so  braucht man sich auch nicht vor ihm zu fürchten. Dennoch gibt einem eine Waffe Sicherheit. Doch mein Wunsch ist, sie nie benutzen zu müssen...

 

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