Ein Alaska-Reisebericht von Christian Eckert


Blick über den Unalakleet River
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Anfang Juli ging es los: 10 Tage Alaska zum Lachsfischen am Unalakleet River im Nordwesten Alaskas. Dies ist die Zeit, in der sich hier Lachsangler aus aller Welt treffen, um den Königslachs zu fangen. Außer dem King gibt es zu dieser Jahreszeit noch den Hundslachs(Chum) und den Buckellachs(Pink,Humphey), die zeitgleich aufsteigen. Die Saison für den Silberlachs ist etwas
später(August-September). Die arktische Äsche und der Dolly Varden (Saibling) sind die heimischen Fische, die das ganze Jahr im Fluß vorkommen.

Ankunft mit dem Boot
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Wir , das sind 4 Angler, kamen gegen 14.00 Uhr in Unalakleet, einem kleinen Eskimo-Ort mit 700 Einwohnern an. Unsere Lodgebesitzer holten uns ab und nach einer halben Stunde mit dem Boot den Fluß aufwärts erreichten wir die wunderschön gelegene Unalakleet River Lodge. Sofort wurden die staatl. Lizenzen zum Königslachsfischen ausgefüllt und um ca. 16.00 Uhr ging es auch schon los.

Das urige Haupthaus
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Je zwei Angler und ein Guide. Wir fuhren ca. 5 Minuten mit dem Motorboot und hielten an einer Stelle im Fluß, an dem die Strömung etwas schneller ist.  Als Köder verwendet man große grell rosa- oder orangefarbene Wobbler. An den mittleren Drilling wird zusätzlich noch ein golfballgroßes Bündel Lachseier gehängt. Wir ließen die Köder ca. 30-50 meter hinter dem Boot von der Strömung treiben. Das Wasser ist an dieser Stelle ungefär einen Meter tief.

Knut und der Guide legen ab
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Ohne zu wissen, was uns erwartet saßen wir nun da. Die kräftige dreiteilige Lachsrute mit der geflochtenen Schnur in den Händen. Dies ist die erfolgreichste Methode um den Königslachs zu fangen. Das Fliegenfischen auf den Königslachs ist zwar möglich, setzt aber viel Mühe und einen großen Zeitaufwand voraus.

Christian mit Chum
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Wir fingen gerade an unseren Guide mit den üblichen Fragen zu nerven, da hatte ich plötzlich einen Biss. Mein erster Lachs überhaupt - und was für einer. Mir hat es schier die Rute aus der Hand gerissen.  Der Guide fuhr das Boot ans Ufer, da von hier aus das Landen erheblich einfacher ist. Mit unglaublicher Kraft machte der King seine ersten Fluchten. Trotz des schweren Geräts zog er in einer rasanten Flucht 30-40m Schnur von der Rolle. Dann plötzlich nichts mehr. Der Fisch hatte den Wirbel aufgebogen.

Hundslachs wird vom Streamer gelöst
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Schade, aber halb so wild. Der Urlaub hat ja gerade erst angefangen.  Wir fingen an der gleichen Stelle kurz darauf  zwei weitere kleine Kings um die 10-15lbs. Diese wurden schonend zurückgesetzt. Es war schon 18.00Uhr und Sally die Besizerin der Lodge wartete schon mit dem Dinner.

Knut mit kleinem Chum
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Nächsten Tag sollte es dann richtig losgehen. So um 5.30Uhr. Um diese Jahreszeit wird es nicht dunkel in Alaska. Die Mitternachtssonne sorgt bei klaren Himmel für 24 Stunden  Angelvergnügen. Wenn man nicht ab und zu schlafen mueßte...

Wir brachten den Eskimos den "Chaipirinha"
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Den Vormittag verbrachten wir damit, auf Königslachs zu fischen, nach besagtem Rezept. Der Nachmittag gehörte dem Flugangeln. Alle Pazifischen Lachse sind hervorragend  mit der Fliege zu beangeln.  Beim Königslachs ist es auch nur so schwierig gewesen, weil aufgrund des niedrigen Wasserstandes sehr wenig Fische aufstiegen. Trotzdem gelang es Franz einen King an die Fliegengerte zu bekommen.

Chum wird zurückgesetzt
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Das war allerdings eine #5er, mit der er eigentlich Buckellachse und Hundslachs
fangen wollte. Dementsprechend kurz war der "Drill". Eine Flucht, 40m Backing weg und der Fisch auch. Mit dem kleinen Streamer und der weichen Rute war es nicht möglich den Fisch richtig zu haken. Weitere Versuche mit der Zweihandrute blieben erfolglos.

Und noch ein Hundslachs...
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Wesentlich erfolgreicher ist das Flugangeln auf Buckellachse und Hundslachse. Buckellachse können in rauen Mengen gefangen werden. Wenn man eine gute Stelle gefunden hat, hakt man bei jedem Wurf einen Fisch. Wegen der hohen Anzahl werden oft Fische außen gehakt. Die Buckellachse sind im Schnitt 2-5lbs schwer und machen herrlich viel Spaß an der 5er oder 6er Rute.
Beim Buckellachsfischen beißt ab und zu auch der begehrte Hundslachs.

Portrait im Laichkleid
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Dieser ist im Schnitt 6-15lbs schwer und liefert einen unvergeßlichen Kampf. Es ist gar nicht so einfach die rasanten Fluchten zu parieren. 30-40m in wenigen Sekunden. So macher Fisch ging verloren, weil sich die lose Flugschnur bei der ersten schnellen Flucht um Rute, Körper, Steine etc gewickelt hatte.

Schönes Wetter, schöner Chum
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Auch im seichten Wasser mit wenig Strömung und einem 40er Vorfach dauert es mindestens 15 Minuten bis sich der Hundlachs ergibt. Größere Exemplare von 12-15lbs verlangen dem Gerät schon einiges ab. Eine 2-teilige Loop-Rute wurde so zur 3-teiligen.

Einer von ca. 100 Buckellachsen
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Als Beifang gehen arktische Äschen (Greyling) und Dolly Varden (Saiblinge) an die großen pink-farbenen Streamer.
Die Äschen sind in unvorstellbaren Massen im Fluß. Sie beißen überall auf kleine Spinner, Blinker, Streamer, Naßfliege und auf die Trockenfliege. Jeder, der weiß, wie schwer hierzulande die "graue Eminez" zu verführen ist wird überrascht sein, wie leicht selbst große Exemplare an den Haken gehen. Die wunderschön gezeichneten Greylinge erreichen oft Größen um 50cm sind
beim Drill aber sehr verhalten.

Prächtige Königslachse von Chris, Klaus und Franz
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Saiblinge sind da schon kämpferischer. Sie nehmen gerne den Streamer oder Spinner und liefern einen schönen Sport. Der Größte maß 58cm. Das Fleisch ist lachsrot und schmeckt ausgezeichnet. An einem Vormittag fischten wir an einem kleineren Nebenfluß, dem North-River. Wegen des klaren, niedrigen Wassers konnten wir schöne Königslachse im Fluß sehen.
Diese sind auch nicht scheu, so das man sie vom Ufer aus, wenige Meter  entfernt beobachten und befischen konnte. Wir fingen an diesem Vormittag einige Kings auf Lachseier. Andere Köder blieben auch hier erfolglos. Während wir mittags dabei waren, lecker gegrillten Lachs bei schönstem Sommerwetter zu genießen, warf Klaus ein wenig seinen 3er Mepps Spinner um kleinere Fische zu fangen. Plötzlich aber ein gewaltiger Biss. Ein ca. 25 Pfündiger King hatte gebissen.
Der Fisch war an der 20er Schnur kaum zu halten und machte einige kurze Fluchten nach Belieben. Dann aber stellte er sich in die Mitte des nur wenige Meter breiten Flusses und bewegte sich kaum noch. Mit dem leichten Gerät war es unmöglich den Fisch auch nur annähernd zu bewegen. So dauerte es fast 1,5 Stunden, bis der Fisch (mit viel Glück und Mr. Fischer) im Kescher landete. Was wäre das für ein Kampf an der Fliegenrute gewesen...
Alaska ist ein wunderbares Land für den Angler. Fischen wird hier großgeschrieben, und alles ist auf das Fischen ausgerichtet.
Das wunderbare Wetter ( Viel Sonne bei 20-22°C) und die netten Menschen sorgten außerdem für unvergessliche Tage.
Wir haben einige Lachse räuchern lassen und mitgebracht.
Bei einem schönen Abendessen und vielen Fotos denken wir gerne zurück und freuen uns schon auf das nächste mal. Dann geht's auf den Silberlachs. Mehr Infos gibts direkt bei der Lodge unter: http://www.unalakleet.com

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